Wie haben eure großen Geschwister die erste Zeit mit herausforderndem Baby erlebt?

Liebe Mamas und Papas,

unsere Große Tochter ist gerade 4 Jahre alt geworden und geht (aus Gründen, auf die ich hier nicht näher eingehen kann), nicht in den Kindergarten. Das ist momentan auch keine Option.
Ich versuche jeden Tag eine Babysitterin kommen zu lassen für ca. 3 Stunden, damit unsere Tochter zumindest exklusiv bespielt wird, sie gehen raus etc…
Unser Sohn ist jetzt 11 Wochen alt und schreit vor jedem Schlaf ohrenbetäubend. Er beruhigt sich nur in der Trage und schläft auch nur in der Trage. Da er noch viel Schlaf braucht, aber meistens nur noch 30-40 Minuten schläft, hat er noch sehr kurze Wachphasen und schreit entsprechend etwa 7mal am Tag für etwa 10-20 Minuten…
Während er in der Trage ist, muss man leise sein, am besten in einem abgedunkelten Raum und ich kann mich nicht setzen.
Das führt natürlich dazu, dass ich garnichts mit unserer Großen machen kann momentan und ihr ständig sage, sie müsste leise sein🤷🏽‍♀️
Wenn die Babysitterin nicht da ist verbringt sie gerade viel Zeit mit dem Tablett, mit Hörspielen oder spielt auch mal alleine.
Sie sagt natürlich sie ist traurig, weil ich so wenig Zeit habe. Gleichzeitig sagt sie zum Glück, dass sie ihren Bruder liebt. Sie kuschelt ihn und will mit ihm spielen.
Trotzdem habe ich natürlich ständig ein schlechtes Gewissen wegen ihr und habe Sorge, dass sie sich an diese Zeit ewig negativ erinnert wird… dass Mama keine Zeit hatte, müde war, traurig war oder auch mal gestresst und genervt…
Wir machen ritualisierte exklusive Mama-Zeit morgens und abends, wenn mein Mann den Kleinen nimmt und mittags gibt’s eine Kuschelrunde mit Mama auf dem Sofa in einer der kurzen Wachphasen des Kleinen. Alle 2 Tage im Schnitt gibt’s exklusive Mama-Spielezeit 30 Minuten, wenn mein Mann im Home Office ist; am Wochenende geht auch mehr.
Ansonsten gehen die 30 Minuten glückliche Wachphasen einfach drauf, weil ich ja auch mal essen, trinken und auf die Toilette muss… dann ist schon wieder wickeln, stillen und schreien angesagt…
Federwiege, Kinderwagen, Autofahren geht alles nicht… in der Trage draußen schlafen, geht auch (noch) nicht…
Unsere Tochter war genauso… ich muss allerdings gestehen, ich hatte etwas auf ein „pflegeleichtes“ 2. Baby gehofft, das sich ablegen lässt, damit ich für die Große Zeit habe…
Ich bin wegen ihr einfach ständig traurig über die momentane Situation…😔
(Familiäre Unterstützung haben wir nicht.)

Wie ist eure Erfahrung… bleibt das als negative Erinnerung haften für die Großen? Oder stecken sie das doch irgendwie weg?

Ich freue mich über eure Erfahrungen und bin für Tipps natürlich auch offen…

Liebe Grüße
Marla

PS: Sorry für den langen Text

Bearbeitet von marla-83
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Hm, wollte das eigentlich bei „Baby“ posten… da geht es aber nicht 🤷🏽‍♀️ dann halt hier

Bearbeitet von marla-83
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Der Text könnte fast 1 zu 1 von mir sein, nur dass wir schon fast 6 Monate hinter uns haben. Ich kann zumindest sagen, dass die Große nach wie vor den Kleinen liebt und sie sich wenn, dann gegen uns wendet...
Langfristig kann ich aber natürlich auch noch nichts sagen

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Lieben Dank für deine Antwort!
Ist es denn inzwischen etwas leichter geworden?
Ich fiebere momentan jeder geschafften Woche entgegen, weil es ja hoffentlich ein wenig anders wird, wenn dieses Neugeborenen-Schreien weniger wird, sowie die Schläfchen am Tag und die Wachphasen länger werden…🙏🏽

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Ja, es ist wesentlich einfacher geworden. Ich schaffe es manchmal sogar, alleine beide ins Bett zu bringen 💪😉
Hat aber gedauert, so ca. mit 4 Monaten wurde es bei uns langsam besser und tatsächlich ist es mittlerweile so, dass die Große es oft schafft, den Kleinen so gut zu unterhalten (alleine dadurch, dass sie da ist und ganz normal spielt), dass man ihn auch länger mal auf ne Decke dazu legen kann und mit der Großen was machen 😀 nie hätte ich das am Anfang gedacht...
Ich traue mich auch mittlerweile zur Krabbelgruppe etc. was ich auch nicht für möglich gehalten hätte. Mein Baby ist dann zwar immer noch das, was am meisten meckert (und auch wesentlich lauter als alle anderen Babys 🙈) und am häufigsten stillen will - aber es geht trotzdem so gut, dass wir endlich wieder was unternehmen 🥳

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Meine Töchter sind auch vier Jahre auseinander. Die Große hatte die größte Freude mit ihrer Schwester. Sie hat mit Leib und Seele bei allem mitgeholfen was das Baby betraf.
Nachmittags waren wir viel auf dem Spielplatz. Dort waren ihre Freunde und Kiga Kollegen.
Dazwischen gab es auch immer wieder mal Exklusivzeit für sie mit mir oder meinem Mann.

Kommt ein Baby dazu geht's ohne zurückstecken für ältere Geschwister gar nicht, insofern ein Elternteil arbeitet. Deine Tochter ist immerhin schon vier und versteht viel mehr als ein jüngeres Kind. Wenn sie Freude daran hat ihren Bruder zu besaßen oder beim wickeln, baden,... zu helfen, ist sie nicht außen vor. Natürlich muss das freiwillig sein und von ihr gewollt.
Wichtig finde ich Kontakt zu gleichaltrigen Kindern. Kindergarten fällt weg, aber wie siehts mit Freunden oder Verwandten in ihrem Alter aus?
Ich glaube, wenn man alles gut mischt, kommt am Ende kein Kind raus, dass sich über die Kindheit beschwert. Außerdem bleibt das Baby nicht ewig ein Baby. Es wird älter, mobiler und damit wirds auch interessanter für die Große.

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Ach ja, meine Töchter sind inzwischen 9 und 13.
Keine hat sich bisher beschwert😉

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Lieben Dank für deine Antwort!
Klassische Spiel Dates hatten wir die letzten 11 Wochen tatsächlich wenig… zum Glück haben wir eine kinderreiche Nachbarschaft…da spielt sie mit den Kindern gerne draußen… übermorgen begleitet sie der Papa zu einem Kindergeburtstag… und ich hoffe natürlich, dass es einfacher wird, auch mit Spiel Dates, wenn der Kleine noch etwas mehr angekommen ist…
Ich fiebere auch seiner Mobilität entgegen und hoffe er ist diesbezüglich so fix wie seine Schwester, weil es für sie dann natürlich noch interessanter wird🙏🏽☺️

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Hallo, unsere Kinder sind fast 4 Jahre auseinander und unser zweites Kind hat viel geweint, ließ sich nicht ablegen, schlief 1,5 Jahre schlecht und schrie bei allen Aktivitäten außer beim Stillen.
Unser erstes Kind musste massiv zurückstecken über einen langen Zeitraum und die "Qualitytime", die wir ihr regelmäßig mit einem von uns eingeräumt haben, hat die übrige harte Zeit nicht wirklich kompensiert. Manchmal hält es die Große der Kleinen im Streit noch vor, obwohl die Kleine schon bald 4 wird.
Aber die große Herausforderung, die unser zweites Kind mit sich gebracht hat, hat der Liebe zueinander keinen Abbruch getan.
Sie können zwar zanken und gemein zueinander sein, aber sie sind auch ein wunderbares Team, das sich gegenseitig beschützt und stärkt.
Alles Liebe

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Lieben Dank für deine Antwort!
Ich bin froh zu hören, dass die Herausforderungen des kleinen Geschwisterkindes der Liebe keinen Abbruch getan haben!☺️🙏🏽
Gleichzeitig erinnert sich eure Große tatsächlich noch daran… das ist nämlich, was ich auch dachte… mit 4 Jahren jetzt, wird sie sich vermutlich bewusster an die Zeit erinnern können (als mit kleinem Altersabstand)…😬🤷🏽‍♀️

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Unser 2. Kind war und ist auch sehr herausfordernd, unsere Kids sind knappe 3 Jahre auseinander (jetzt knapp 2 und gut 4.5) und ich habe nicht den Eindruck, dass die sehr herausfordernde Babyzeit dem Großen „geschadet“ hat :-) Unser 2. Kind war ein Schreibaby und hat die ersten 4,5Monate 8-12 Stunden am Tag geschrien, ablegen, Kinderwagen, Auto - keine Chance. Er hat also quasi in der Trage gelebt 😅 Wir haben die ersten Monate glücklicherweise alle zusammen im Familienbett geschlafen (wenn man diese Nächte überhaupt als schlafen bezeichnen kann 🙈), das hat dem Großen auch gut getan. Unser Grosse hat sich von dem Schreien aber auch absolut nicht beeindrucken lassen, und tut es auch heute noch nicht; er geht in die Kita und nachmittags sind wir trotzdem mit Baby in der Trage raus und sind auch fokussiert den Bedürfnissen des Grossen nachgekommen. Ich hatte natürlich ständig das gefühl, keinem gerecht werden zu können und es war eine extrem harte Zeit. Am Wochenende haben wir uns sehr viel aufgeteilt (und machen es auch heute noch) so hat jeder mit den Kids jeweils auch Exklusivzeit - für uns wichtig für alle. Haltet durch, es wird besser!

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Lieben Dank für deine Antwort!
Da seid ihr ja wirklich durch eine schwere Zeit gegangen mit so viel Schreien… ich bin mit dem Schrei-Pensum hier oft schon gefühlt an meiner Grenze…
Ich bin froh zu hören, dass euren Großen das nicht nachhaltig beschäftigt oder „belastet“ hat… unsere Tochter ist sehr sensibel und auch lärmempfindlich… deshalb bekommt sie dann Kopfhörer oder Ohrstöpsel, wenn sie sagt es sei ihr zu laut… Exklusiv-Zeit finde ich auch sehr wichtig und super… auch für uns Eltern…das merke ich jetzt auch schon und hoffe, dass das auch bei uns zukünftig so „positiv wirken“ wird wenn bei euch 🙏🏽🍀 Familienbett haben wir auch, und ich habe auch das Gefühl, dass das für unsere Tochter gut und wichtig ist.

Bearbeitet von marla-83
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Was ich bei eurer Konstellation ungünstig finde ist, dass die größere Tochter einfach soo abhängig von dir ist dadurch, dass sie keinen eigenen Alltag hat. Du willst nicht auf die Gründe eingehen, warum sie nicht in den Kigs geht, ok, aber ich denke in dem Alter profitieren Kinder total von einem eigenen Alltag, Freunden, Sportvereinen, Hobbys.
Dann wäre das alles vermutlich halb so schlimm. Ich würde also meinen Fokus drauf setzen der „Großen“ einen altersentsprechenden Alltag anzubieten. Ich denke auch längerfristig, wenn der kleine Bruder größer ist, wäre es sinnvoll, wenn du dich nicht permanent zwischen zwei Kindern zerreißen müsstest.

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Lieben Dank für deine Antwort! Ja, das war eigentlich auch anders „geplant“… als ich schwanger wurde, startete sie gerade mit der Eingewöhnung in einem Wald Kiga… jetzt warten wir noch auf 2 Termine zu diagnostischen Abklärungen und dann sehen wir diesbezüglich weiter…
Hobbies verweigert sie momentan total, leider, weil sie da nicht ohne mich hingehen will… Aber ich hoffe das ändert sich wieder bzw. kann ich sie ja auch (wieder) begleiten, wenn der Kleine noch etwas älter ist 🙏🏽