Mein Mann will das Erbe seiner Mutter nur für sich nutzen.

Hallo ! 😊
Ich bin inzwischen so ratlos, fassungslos und traurig, dass ich hoffe, hier vielleicht Rat zu finden. Vielleicht ist meine Ansicht auch einfach nur verschoben.

Es ist so, dass meine Schwiegermutter und ich nie ein gutes Verhältnis zueinander hatten. Kein schlechtes, es gab einfach kein richtiges Verhältnis weil sie einfach kein Teil unserer Familie sein wollte und war. Sie hat sich auch nicht darum bemüht. Keinen Kontakt zu ihrer Enkelin gesucht, keine Hilfe angeboten. Sie hat auch zu ihrem Sohn (meinem Mann) kein Verhältnis gehabt. Sie war einfach nie ein Teil unseres Lebens, maximal zu den Geburtstagen und den Feiertagen hatten wir Kontakt zu ihr bzw. haben wir sie mal gesehen. Ihre Besuche oder Einladungen zu sich lassen sich in 7 Jahren an zwei Händen abzählen.

Sie erkrankte im März 23 an Lungenkrebs. Zunächst ging es ihr damit "gut",sie bekam Chemo
und war immer mal wieder auf dem Weg der Besserung. Im April diesen Jahres spritzte sich die Lage zu und sie benötigte die Hilfe meines Mannes. Er kümmerte sich um ihre Unterlagen, Pflegedienst usw. Vor 3 Wochen verstarb sie, im Krankenhaus.

Jetzt zum eigentlichen Thema;
Mein Mann und ich mussten finanziell einige Hürden überstehen, diese finanziellen Herausforderungen sind durch meinen Mann entstanden. Das bedeutete für mich langezeit Verzicht, meine Mutter half uns finanziell oft aus, gab uns private Kredite. Seine Mutter hingegen konnte ja nie helfen, da sie nichts hatte.
Im allgemeinen hätte sie das auch nicht interessiert, bzw es war halt nicht ihr Problem.
Nun ist es so gewesen, dass sie eine Lebensversicherung hatte, die durch die Krebserkrankung vorzeitig ausgezahlt werden konnte. Dieses Geld hatte sie zuhause bei sich liegen. Zwei Tage vor ihrem Tod hat sie meinen Mann über dieses Geld informiert, mit der Bitte mir nichts davon zu sagen und das Geld soll nur für ihn sein. Mein Mann und ich sind 7 Jahre zusammen, 3 Jahre davon verheiratet und wir haben zwei gemeinsame Kinder. Was sie mit der Aussage bezwecken wollte, weiß ich nicht, wahrscheinlich hat sie zu viele Filme gesehen und meint mich irgendwie in ein schlechtes Licht rücken zu müssen. Dazu war es ja offensichtlich ihr Wunsch, dass mein Mann mich belügt. Diesem Wunsch ist er zum Glück nicht nachgekommen. Ich bin ein sparsamer Mensch, der gut mit Geld umgehen kann, was man über ihren Sohn tatsächlich nicht behaupten kann und das wusste sie auch. Das Ganze zeigt einfach nur wieder wie wenig sie uns kannte. Das ist zwar fies von ihr gewesen, aber nicht der Punkt.

Ich finde den Umgang meines Mannes mit dieser bescheuerten Aussage viel schlimmer. Er meint jetzt, dass er das Geld nur für Schwachsinn ausgeben müsse (geplanter kauf einer Super Suco,
Laptop, Computern Teile..)
Dazu muss man sagen, dass wir seit heute in Elternzeit sind. Ich habe die letzten Monate hin und her gerechnet, damit wir diese Zeit finanzielle packen. Jetzt ist er ja zu neuem Reichtum gelangt (20000€ davon gehen ja schon 7000€ für die Bestattung drauf) und meint er wäre hier der heilige Samariter und ich müsse froh sein wenn er davon etwas für uns als Familie in der Elternzeit opfert. Ich weiß nicht mehr was ich dazu sagen soll. Ich habe hochschwanger die Bude seiner Mutter geräumt, Kleinkram online gestellt und er steckt es für sich ein. Nichts für unsere Haushaltskasse nichts, stattdessen musste eine neue überteuerte Festplatte her. Bin ich einfach komisch? Man bespricht doch Ausgaben? Oder ist das gängig so und ich verstehe irgendwas falsch?

Liebe Grüße

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Hallöchen!

Erstmal mein herzliches Beileid zum Tod der Schwiegermutter (oder auch dem damit verbundenen Stress).

Rein rational / objektiv betrachtet ist das Geld seins und er kann damit machen was er will.

Nichtsdestotrotz hätte ich auch ein massives Problem mit so einer egoistischen Einstellung seiner Familie gegenüber. Insbesondere, wenn du und deine Mutter des Öfteren den Karren für ihn aus dem Dreck Ziehen musstet. Ich würde mich mit ihm in einer ruhigen Minute zusammensetzen und mit ihm reden, deine Bedenken äußern, etc. Am Ende muss er entscheiden, was er mit der Kohle macht. Ich würde meine Beziehung nicht an irgendwelchen Erbschaften festmachen, dennoch käme mir wohl die Überlegung, wie wertschätzend und respektvoll die sie sonst so verläuft.

Alles Gute für euch!

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Er macht dicht. Sobald ich mit dem Thema anfange, dreht er das so als wenn ich falsch liegen würde oder seiner armen Mutter gegenüber böse Absichten hätte. Ich weiß einfach nicht mehr wie ich damit umgehen soll.. und ja, es verändert gerade eine Menge. So etwas habe ich niemals von ihm erwartet.

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Oh das tut mir so Leid! Ist ja leider oft so, dass sich beim Erben oder auch z. B. größeren Gewinnen der wahre Charakter des Menschen zeigt.
Klingt irgendwie so, also müsste er seine Jugend neu aufleben lassen und vergisst dabei total, dass er seiner Familie gegenüber so einige Verpflichtungen hat.
Einen Rat habe ich leider nicht für dich. Ich hoffe einfach, dass er zur Vernunft kommt! 20K sind ja jetzt auch nicht soo Mega viel Geld, das wird schnell weg sein. Da kannst du nur hoffen, dass er Sachen kauft, die keinen hohen Wertverlust haben..

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Du verstehst das nicht falsch. Ihr seid verheiratet, also gehört es auch euch beiden.
Selbst wenn das nicht so wäre, mit Familie hat man eben Verpflichtungen! Wenn er jetzt aber so viel Geld hat kann er ja zuhause bleiben und alles kaufen was ansteht.

Wie alt ist er, 15? Red mal Tacheles, er soll sich benehmen wie ein Erwachsener. Er kann doch auch 1000€ verjubeln, das was nach Abzug der Beerdigung etc übrig bleibt gehört der Familie.

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Erbe gehört nicht beiden.

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Laut Erbrecht ist dem wohl nicht so. Es geht mir auch gar nicht um die Almosen seiner Mutter, sondern viel mehr darum, dass er seine Wünsche über die der Familie stellt. Es geht wieder nur darum, dass er seinen Scheiß kriegt ohne Rücksicht auf Verluste und es geht darum, dass er seinen Egoismus mit der Aussage "meine Mutter wollte das so" versucht zu verstecken. Die gute Frau hat ihm empfohlen sich ein Motorrad davon zu kaufen. Einem zu dem Zeitpunkt werdenden zweifach Vater kurz vor der Elternzeit. Mehr brauche ich zu dieser Frau wohl nicht mehr sagen..

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Rechtlich gesehen hat dein Mann Recht, Schenkungen und Erbschaften sind vom Zugewinn ausgeschlossen, heißt, sofern ihr keinen Ehevertrag habt, gehört ihm das Geld alleine.

Moralisch gesehen ist das Verhalten deines Mannes nach meiner persönlichen Einschätzung ganz anders zu bewerten, er verhält sich hier tatsächlich wie ich mich damals in der ersten Klasse, als ich von meiner Mutter statt den üblichen 40 Pfennig Brötchengeld für die große Pause einmal 2 Mark bekommen habe und damit sinnbefreit sämtliches Gebäck gekauft habe, das ich natürlich niemals alles alleine essen konnte.

Ich verstehe dich also vollkommen, einen reifen Eindruck macht es absolut nicht, wenn jetzt dieses Geld prompt für irgendein unnötiges Zeugs oder „Luxusartikel“ aus dem Fenster geworfen wird und die Familie nichts davon „haben“ darf.
Vor allem mit dem Hintergrund, den du über eure finanzielle Situation geschildert hast.

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Es war viele Jahre so, dass ich für ihn den Kopf hinhalten musste. Was ich damals auch gerne tat, ich wollte ihm helfen, wollte für uns ein schönes Leben. Ich bin unfassbar viel arbeiten gegangen, bevor ich schwanger wurde, dass mit einem Kleinkind auf 29 Stunden. Es hat mich tatsächlich auch krank gemacht. Ich habs gemacht, weil ich ein anständiges Elterngeld rausschlagen wollte, für die Elternzeit mit dem damals geplanten zweiten Kind.

Jetzt ist die Elternzeit und das ist der "Dank" dafür. Ich weiß einfach gerade nicht mehr, was ich von dieser Ehe noch halten soll. Nicht weil Geld alles ist, sondern weil er sich so verhält. Ich habe am Freitag unser zweites Kind geboren, statt das Wochenbett zu genießen, bin ich einfach nur traurig.

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Liebe Neu-Zweifach-Mama,

meine herzlichen Glückwünsche zum zweiten Kind.

Auch wenn dich das Thema belastet und aktuell alles sehr viel ist, vielleicht kannst du dich erst einmal auf den Nachwuchs konzentrieren.

Ich möchte die Problematik nicht Kleingedruckten, aber ihr scheint ein unfassbar großes Glück eines gesunden Kindes zu haben und wenn es dir auch ganz in Ordnung geht, ist das aktuell erst mal wichtiger.

Alles Gute und liebe Grüße Lola

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Rein rechtlich ist das Recht auf seiner Seite. Sein Geld und er kann damit machen, was er möchte. Er muss es nicht für seine Frau und Kinder ausgeben.

Moralisch bin ich da natürlich voll bei dir.

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Ich schließe mich den Vorrednerinnen an. Ich finde das Verhalten absolut egoistisch. Wenn er jetzt meint so handeln zu müssen, nicht mit sich reden lässt usw. Würde ich das Geld von nun an strikt trennen. Du hast deins und er hat seins. Fertig.

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"Mein Mann und ich mussten finanziell einige Hürden überstehen, diese finanziellen Herausforderungen sind durch meinen Mann entstanden. Das bedeutete für mich langezeit Verzicht, meine Mutter half uns finanziell oft aus, gab uns private Kredite."

Ein wenig rätselhaft. Wenn er die Hürden verursacht hat, hat er die von deiner Mutter eingeräumten Kredite selbständig bezahlt oder ihr gemeinsam?
Ich würde an den Satz "wie in guten so in schlechten Zeiten" erinnern und schauen was er daraus macht.

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Wir haben die privaten Kredite gemeinsam abbezahlt. Es gab zudem einen Kredit von monatlich 500€, der vor unserer Beziehung für ein Auto zustande kam. Wir sind nun 7 Jahre zusammen und wir zahlen diesen heute noch ab. Er denkt zumindest darüber nach diesen mit einem Restbetrag von 1500€ aufzulösen 👏

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„Er denkt darüber nach“. Krass. Das ist doch aus meiner Sicht eine Selbstverständlichkeit, dass er den Kredit jetzt abbezahlt mit dem Geld. Ich verstehe, dass du fassungslos bist.

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Hallo,

das Verhalten von deinem Mann ist echt schäbig.

Viel wirst du nicht machen können. Das Recht ist auf seiner Seite. Moralisch finde ich es total daneben.

Vielleicht hat er noch nicht verstanden was Familie mit eigenen Kinder bedeutet!?

Viel Glück für die Zukunft

Gruss
Maxlander

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Sehe ich auch so.

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Den Eindruck habe ich auch. Er versteht nicht welche finanzielle Verantwortung das mit sich bringt. Zudem will er jetzt in Aktien investieren. Also halten wir fest, Super Suco, Computerteile zum zocken und Aktien. Er begreift einfach nicht, dass der Restbetrag von 13.000€ + Geld der Anteilnahme Karten schnell weg sein wird. Er versteht auch nicht das man für den Kauf von Aktien schon ein gewisses Know-how benötigt, er meint er kriegt dann Geld geschenkt. In Gänze unreif. Und das in Elternzeit. Es ist nicht nur traurig sondern zudem beschämend.

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Ich wäre Mega enttäuscht von meinem Mann, wenn er das Geld verplempern würde, während ich ihm (oder andere) oft aus finanzieller Misere geholfen habe.

Und auch sonst - die Elternzeit oder die Kinder sind ja nicht dein persönliches Vergnügen oder Hobby, sondern eure gemeinsame Verantwortung.

Würde mein Mann erben, bzw war ja beim Tod seines Vaters sogar mal ne Überlegung (die Schulden haben dann aber massiv überwogen und wir haben das Erbe ausgeschlagen), er hätte es „in die Familie“ investiert. Also durchaus in „meine“ Elternzeit, für ein neues Auto (für mich bzw. eben als „Familienauto“). Vielleicht auch etwas davon als Quatsch, sei ihm ja auch gegönnt.

Aber er hätte niemals 20.000€ für sich ausgegeben und Dankbarkeit von mir gefordert, wenn unsere Familie davon profitiert. Klar, wenn er mir davon was nur für mich kaufen würde (ein neues Handy, obwohl meins noch geht oder sowas) - dann könnte er Dankbarkeit einfordern. Bzw wäre ich dankbar!

Dass er sonst gerne nimmt und nun nicht selbstverständlich gibt, würde mich arg an seinem Charakter und seinem Verständnis von Familie zweifeln lassen.

Ich hoffe, du kannst mit ihm reden und er ist einsichtig!

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Das Erbe gehört IHM. Da kannst du nichts daran ändern. Es war zusätzlich dazu noch der EXPLIZITE Wunsch der Verstorbenen, dass du nichts bekommst.

Doch, dem ist nachzukommen. Da spinnt sich dein Mann nichts zusammen. Er muss das Geld natürlich nicht für Schwachsinn, wie eine teure Festplatte ausgeben (es sei denn, das war so von der Verstorbenen gewünscht - kann ja der Hinweis gewesen sein, dass das für SEIN HOBBY ist).

Aber ich finde du reagierst komisch. Deine Mutter hat EUCH einen Kredit gegeben. Das ist doch ok, nur was hat das mit SEINEM Erbe zu tun? Ganz besonders, weil dir bekannt ist, dass das Erbe auf gar keinen Fall für Dinge ausgegeben werden darf, die mit dir in Zusammenhang stehen.

Das mag ja für dich jetzt total komisch klingen, aber auch wir haben so ein Testament, wo wirklich jede Kleinigkeit aufgeführt ist, wofür das geerbte Vermögen ausgegeben werden darf … und wofür eben nicht.

Bearbeitet von kati543
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Aha. Klingt auch total komisch.
Also ich finde das mehr als merkwürdig.
Wenn unsere Kinder von uns erben, dann können sie (hoffentlich mit Verantwortung) das Geld nutzen wofür sie wollen.
Wenn ich 20.000 Euro erben würde. Dann würde ich mir bestimmt auch etwas Also einen kleinen Teil der Summe ca 1000 Euro auch für mich nutzen. Der Rest würde ich schon mit meinem Ehepartner besprechen, wofür das Geld sinnvoll wäre.
Ich finde es befremdlich, als Familienmitglied, alles zu verschleudern.

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Ich finde diesen Beitrag schon sehr hart.

Rechtlich ist nichts daran auszusetzen, dass wurde ja schon mehrfach besprochen. Aber das er das Erbe für nichts im Zusammenhang mit ihr ausgegeben soll, ist zumindest nach dem Ausgangspost nicht ersichtlich schriftlich fixiert.

Zu deinem Beitrag denke ich persönlich:
Entweder möchte man jemanden bedenken oder nicht. Total furchtbar jemanden Vorschriften zu machen, was mit einem Erbe (Geschenk) zu tun ist. Hier geht es ja nicht um eine Stiftung etc. Dann kann man seine Angelegenheiten auch anders regeln. Ich würde das Erbe in dem Fall ausschlagen.

Ich finde es schwierig Geld innerhalb einer Familie, der es finanziell schlecht geht, nur für sich zu verprassen. 🤷🏻‍♀️ Er würde ja auch was für sich tun, wenn er seine Familie damit unterstützt, diese Einstellung stünde hier nie zur Debatte und für die TE ja offensichtlich auch nicht.

Traurig für die frischgebackene Mama, dass der Papa wohl doch nicht so ein Traumtyp ist. Hoffentlich kommt er noch zur Vernunft.

Alles Gute an die TE 🍀

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