Guten Abend ihr Lieben,
Ich schreibe heute hier rein weil ich paar Meinungen von anderen Leuten brauche. Ich versuche es kurz zu halten:
Ich bin 24 Jahre alt, Italienerin und mein mann ist 27 Jahre alt ,Türke.
Meine Familie tuht mir nicht gut. Eher ist meine Mutter das Problem.
Ich bin seit 5 Jahren in einer Beziehung. Seit einem Jahr bald verheiratet mit Baby.
Meine Familie war schon immer von Anfang an gegen der Beziehung. Einfach weil ich mein Leben gelebt habe und es meiner Mutter nicht gepasst hat. Normalerweise läuft alles nach ihrer Nase.
Meine “Familie” war 4 Jahre lang nicht für mich da. Ich bin mit 20 ausgezogen eher weg gelaufen weil meine Mutter mir alles verboten hatte. Also bin ich ausgezogen und war erstmal bei meinem Freund. Danach hatte ich endlich meine kleine Wohnung. Nach drei Jahren bin ich schwanger geworden, wir waren überglücklich. Und letztes Jahr haben wir geheiratet. Keiner hat uns bei irgendwas unterstützt. Auf unserer Hochzeit waren wir 20 Leute. Seine Familie war nicht da und meine. Alle gegen uns.
Im Dezember letzten Jahres kam unser Sohn auf die Welt und da wurde meine Familie bisschen “besser” sag ich mal..
Ich sehe jetzt meine Familie ungefähr einmal im Monat.
Wir haben bald am 5.8 unseren Hochzeitstag. Da meine Mutter immer was am Hochzeitstag meiner Schwestern organisiert, habe ich ihr schon mal gesagt das wir kein Fest oder Überraschung haben wollen.
Das hat sie natürlich nicht verstanden. Ich habe ihr erklärt wieso ich jetzt mein Hochzeitstag mit denen feiern muss wenn die nicht mal bei meiner Hochzeit anwesend waren.
Versteht sie nicht. Und sie ist wohl sehr enttäuscht von mir das ich noch daran denke.
Es sind einfach Narben und ich kann das alles nicht leicht vergessen was geschehen ist. Ich bin noch sehr verletzt und trotzdem bin ich an allem immer schuld. Ich meine, meine eigene Familie, meine eigene Mutter war an meiner Hochzeit nicht da und ich soll jetzt so tuhen als ob nichts gewesen ist?!
Bitte sagt mir wenn ich übertreibe.
Was hättet ihr gemacht?
Sie ist jetzt beleidigt und meine Schwestern sind enttäuscht. Ich weis ja nicht ob ich lachen oder weinen soll wie lächerlich das ist.
Danke schonmal für eure Nachrichten
Diskussion mit Mutter, übertreibe ich ?
Hallo,
ich verstehe deine Situation und kann deinen Schmerz nachvollziehen. Du übertreibst absolut nicht. Es ist völlig verständlich, dass du keine Feier mit deiner Mutter möchtest.
Ich würde keine Feier mit jemandem haben wollen, der mich nicht unterstützt hat und am wohl wichtigsten Tag in meinem Leben, nicht bei mir war.
Alles Gute für dich und deine Familie.
Für einen Neustart braucht es auch ein Entgegenkommen sowie gegenseitiges Verzeihen. Dazu müsste sich aber auch die Meinung deiner Mutter über euch als Paar geändert haben.
Wettert sie nach wie vor gegen euch, kann sie sich die Feier sparen.
Man muss die Situation von zwei Seiten betrachten.
Ich verstehe, dass du verletzt bist. Denke aber, deine Mutter war/ist es auch. Du schreibst, du bist mit 20 'weggelaufen', etwas viel Schlimmeres kann ich mir als Mutter jetzt gar nicht vorstellen, dass mein Kind vor mir weglaufen und ausziehen muss.
Dann fragt man sich, wie ist das gelaufen? Habt ihr vorher gesprochen, hast du deine Gründe erklärt oder war es im Streit mit bösen Worten? Wenn jemand vor mir weglaufen würde, wäre das für mich ein überdeutliches Zeichen: Lass mich in Ruhe, ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.
Daher ist halt die Frage, war deine Familie nicht für dich da oder hat sie deinem vermeintlichen Wunsch entsprochen, dich in Ruhe zu lassen? Wurden Kontaktversuche deinerseits geblockt (zwischen Auszug und Hochzeit) oder gab es keine? Hast du Kontakt gesucht und wurdest abgewiesen? Ich finde ja, man sollte von anderen nichts erwarten, das man nicht auch selbst bereit ist, zu tun. Waren sie zur Hochzeit eingeladen?
Die Vergangenheit ist nun nicht mehr zu ändern, die Frage ist, wie stellst du dir die Zukunft vor. Möchtest du, dass deine Familie bzw. deine Mutter ein (wichtiger) Teil deines Lebens und das deiner Kinder ist oder möchtest du lieber Abstand? Verletzungen können nur heilen, wenn man aufeinander zugeht und auch verzeiht.
Was euren Hochzeitstag angeht: Man könnte den Wunsch deiner Mutter nach einer gemeinsamen Feier auch positiv sehen. Das macht sie für deine Schwester auch, vielleicht ist es ein (unbewusstes) Zeichen, dass deine Ehe für sie denselben Stellenwert hat, wie die deiner Schwester.
Wäre vielleicht auch eine Möglichkeit, die gegenseitigen Verletzungen hinter sich zu lassen und gemeinsam eure Ehe zu feiern, wenn das schon bei der Hochzeit nicht der Fall war. Könnte der ganzen Familie guttun und euch wieder näher zusammenbringen.
Ist nur ein Gedanke und natürlich ist es am Ende deine Entscheidung, aber ich habe im Leben gelernt, dass es verlorene Zeit ist, in solchen Situationen nach Schuldigen zu suchen, wer wem was getan hat. In Familien geht es um Emotionen und die haben selten bis nie etwas mit Logik zu tun. Einer meiner Söhne hatte auch mal eine Freundin, die ich ... keine Ahnung, 'nicht mochte' wäre auch das falsche Wort. Aber ich fand die Beziehung nicht gut, ich hatte kein gutes Gefühl und kann dir bis heute nicht sagen, woran das gelegen hat. Manchmal ist das einfach so. Das hat aber nichts mit Bevormundung oder Bosheit zu tun, eher mit Sorge, dass das Kind einen Fehler macht. Nein, vor allen können und dürfen wir unsere Kinder nicht bewahren, aber als Mutter ist das echt keine leichte Übung.
Ich verstehe was du meinst.
Also ich bin weg gelaufen weil meine Mutter mich eingesperrt hat. Manchmal war sie mit mir im Zimmer drin und manchmal eben nicht.
Laut ihrer Aussage waren meine Freiheiten: arbeiten gehen, Fahrstunde, Berufsschule.
Ich hatte auch keine Freunde weil ich eben nie raus durfte. “Sie war meine Freundin” meinte sie immer zu mir. Ich musste vor Abendessen zuhause sein, ich durfte nicht ins Fitness gehen weil meine Mutter Angst hatte, ich würde dort jemanden kennenlernen. 😅 ich habe ihr nie was anvertrauen können weil sie mich nur bestraft hat im Nachhinein also wusste sie anfangs auch nichts über mein Freund. Als sie es erfahren hatte hat sie mir mein Handy weg genommen und ich hatte zwei Monate kein Telefon mehr. Keine Privatsphäre, nichts.
Und ich war 20. Ich habe kaum ne richtige Jugend gehabt und irgendwann habe ich einfach entschieden meine Sachen zu packen und zu gehen. Als ich zu meiner Mutter ging und sie verstanden hat was jetzt passiert,
wollte meine Mutter mich wiederholt in mein Zimmer einsperren also hab ich sie geschubst und bin gelaufen.
Mir wurde dann gedroht das ich meine Familie verlieren würde wenn ich nicht zurück nach Hause kommen würde.
Das war eine sehr schlimme Zeit für mich. Mein Freund war zwar immer für mich da aber ich war hin und her gerissen.
Meine Mutter hat sich immer gemeldet um mir ein rein zu drücken also hab ich mit psychologischer Hilfe entschieden den Kontakt abzubrechen. 4 Monate habe ich kein Kontakt mit denen gehabt und dann fing alles wieder an. Ich sei egoistisch weil ich nur an mein Leben denke.
Ich hab versucht so gut wie möglich neutral zu bleiben.
Als es darum ging das ich bald heiraten werde haben alle eine Einladung bekommen. Nicht weil ich sie unbedingt dabei haben wollte. Sondern ich war stolz auf mich/auf uns was wir alleine alles geschafft haben. Natürlich sind sie nicht gekommen “weil sie nicht kommen werden um uns zu feiern.” So wurde es mir gesagt.
Sie hat mich nie unterstützt und war auch nie glücklich für mich wenn ich’s war.
Wie es in Zukunft ausschauen wird? keine Ahnung. Meine Mutter hat uns vor paar Wochen gesagt das sie nichts bereut und das sie in ihren Augen alles richtig gemacht hat. Das tuht verdammt weh.. ich konnte es ihr sowieso nie recht machen. Ich werde den Kontakt zu ihr halten ja, aber mit einer gewissen Distanz.
Mein Mann ist ein sehr liebevoller Mann und ich bin froh ihn zu haben auch wenn wir beide wegen kulturellen und religiösen Gründen von beiden Familien schwer akzeptiert werden.
Ich hab versucht es so gut wie möglich zu erklären vielleicht verstehst du meine Sicht auch bisschen besser.
LG
Haben sie denn eine Sekunde über deine Enttäuschung nachgedacht, als sie deiner Hochzeit fern blieben? Scheinbar nicht. Sonst wären sie ja wohl doch gekommen.
Wenn du nicht mit ihnen feiern willst, dann lass es. Das ist dein gutes Recht! :)
Mit welcher Begründung kam sie nicht zur Hochzeit?
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Naja, es waren vielleicht wenn überhaupt 2 Beiträge die ich hier reingeschrieben hatte.
Das Thema mit dem Doppelnamen hat sich geklärt. Ich denke jeder hat mal eine blöde phase in der Beziehung oder? Verstehe nicht was das eine mit dem andern jetzt zutun hat.
Ist das in Italien irgendwie kulturell so, das man den Hochzeitstag mit der Familie feiert?
Ich finde das irgendwie ansich schon komisch...
Einfach sagen, dass ihr das gar nicht feiert, sondern für euch feiert, genauso, wie ihr ja an der Hochzeit selbst leider auch komplett für euch allein sein musstet.
Es werden damals viele Probleme mit eingespielt haben, ich verstehe, das du da sehr enttäuscht bist. Aber ein Neuanfang kann auch was schönes sein und wenn du an Gott glaubst, ist es was wundervolles lernen können zu verzeihen. Das heisst nicht, das du euren Tag nun mit ihnen feiern musst, aber das sage ich dir einfach im Allgemeinen, wenn ihr Euch alle besser verstehen möchtet.
Danke für deine Nachricht ☺️
Mmh also ich weis jetzt nicht ob das alle Italiener so machen aber die die ich kenne feiern alle zusammen den Hochzeitstag.
Genau so hab ich es meiner Mutter auch gesagt wir werden alleine feiern wie vor einem Jahr auch.
Ich glaube an Gott ja, und ich bin normalerweise immer die erste die verzeiht aber wenn ich merke das die Person nichts bereut dann gibt’s da in meinen Augen auch nichts zu verzeihen. Meine Mutter würde ja alles wieder so machen..
ich finde es doppelt schräg....
Eine Feier zum HOchzeitstag? .... ich bin froh, wenn ich mit meinem Mann ALLEINE am Hochzeitstag was nettes unternehmen kann oder raus kann - oder einfach den Tag so gestlten kann, wie wir möchten.
Und nein: du übertreibst nicht -- du willst Abstand, - der hat Gründe. Also ist Dein Bedürfnis vollkommen okay.
Bei sowas sollte man halt immer eine extrem diplomatische Wahl der Sätze und Formulierungen wählen, wenn man sowas beibringt. -- ganz einfach weil man weiss, wie das Gegenüber drauf ist... --- da überlege ich meine Formulierungen immer doppelt und dreifach.
Hi,
du sagst selbst es ist besser geworden. Damals war es nicht gut und deshalb sind sie nicht gekommen. Kein feiner Zug, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern.
Ihr habt euch aber immerhin etwas angenähert und daher kann ich dich zwar verstehen, dass du von damals immer noch verletzt bist, wenn aber etwas heilen soll, dann muss das von beiden Seiten kommen.
Sieh es als Möglichkeit an, dass sie mit einer kleinen Feier gewissermaßen nachträglich noch daran teilnehmen und wenn sie euren Hochzeitstag ja für euch extra schön machen, dann offensichtlich ja einiges an ihren Bedenken abgelegt haben und eure Hochzeit zumindest akzeptieren.
Niemand verlangt, dass du ganz vergisst was war, aber man kann Dinge auch vergeben oder zumindest außen vor lassen, wenn sich das Verhältnis ja jetzt gebessert hat.