Verhältnis zur eigenen Mutter

Hallo ♥️

Bei wem hat sich das Verhältnis zur eigenen Mutter verschlechtert seit man selber Mutter ist?
Vor der Geburt wurde nur geschwärmt was sie alles macht und seit meine kleine auf der Welt ist ( 17 Monate ) macht sie garnichts. Kurz mal zu Besuch, spazieren mag sie nur mit mir gemeinsam und beschwert sich permanent warum ich mich nicht melde. Ich bin ehrlich bei 30 Grad fahr ich hald nicht gerne mit dem Auto und telefonieren mag ich nicht immer wenn ich mal Ruhe hab.
Mach ich irgendwas falsch?

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Da wird dir jeder was anderes sagen. Ich persönlich habe nie verstanden, warum Eltern immer erwarten, dass sich die Kinder melden und nie selber anrufen - aber es ist einfach so in dieser Generation. Da mir kein Zacken aus der Krone bricht, tue ich das also. Wenn wir beim wöchentlichen Familienessen nicht dabei sind, rufe ich in der Regel am nächsten Tag zumindest mal an. Meine Mutter ist zufrieden, mehr erwartet sie auch nicht (also einmal pro Woche passt, man hat ja sonst eh noch WhatsApp), es herrscht Frieden, bestens. Auch mein Mann ruft im Durchschnitt einmal pro Woche bei seinen Eltern an und damit ist alles in Ordnung. Man muss wissen, an welchen Fronten man seine Kämpfe führt...

Und ansonsten: Nein, mein Verhältnis hat sich nicht verschlechtert. Ich verstehe manche Dinge besser, bei anderen bin ich nach wie vor anderer Meinung. Meine Eltern haben vorher nichts versprochen, insofern gibt es keine Enttäuschungen. Sie liebe ihre Enkel, haben aber viele und sie nicht mehr die Jüngsten. Folglich konzentriert sich das alles auf unser wöchentliches Familiendate mit allen. Sie gehen dann mal mit ihnen auf den Spielplatz oder so, aber ein Feuerwerk an Aktivitäten - nein. Aber das vermisst hier auch keiner. Opa und Oma sind die, die mit einem lesen, musizieren, gärtnern oder backen. Onkel und Tanten machen die coolen Ausflüge. Alle happy.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort. Wir schauen schon das wir uns einmal in der Woche sehen. Aber es gibt halt auch Wochen wo ichs nicht immer schaffe zu kommen und froh wäre wenn man mich besucht. Meine Mama ist selber in Pension, gesund und auch mobil.

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Ja, meine Mutter hat hier auch große Reden geschwungen was sie nicht alles machen wird. Wir bräuchten doch keine Tagesmutter, sie könnte das doch gerne übernehmen usw.
Im Endeffekt war sie zwar ständig bei uns (vor allem zu Coronazeiten, als mein Bruder sie nicht bei sich haben wollte) mit der kleinen hat sie aber nichts gemacht. Nach spätestens 5 min wurde gejammert wie anstrengend die kleine ist (war sie überhaupt nicht, eigentlich das zufriedenste Baby der Welt). Für Spaziergänge war es entweder zu heiß oder zu kalt, zu nass oder zu trocken oder irgendwas anders war. Wir hätten ihr auch alles hoch und runter getragen, sie hätte also nur laufen und schieben müssen. Ging wohl nicht. Gefüttert, gewickelt oder so hat sie natürlich auch nie. Dafür saß sie den ganzen Tag hier, hat sich Kaffee bringen und sich bekochen lassen. Teilweise hat sie sich Lebensmittel von uns mitgenommen, damit sie nicht einkaufen gehen muss und noch mehr.
Dazu muss man wissen, dass sie bei meinem Bruder bei beiden Kindern teilweise 5-6 Tage die Woche mehrere Stunden war und wirklich ALLES gemacht hat. Sogar den halben Haushalt, also Wäsche, kochen usw. Und meine Neffen waren wirklich um einiges anstrengender als unsere Tochter.

Nach 6 Monaten gab es dann den ersten Knall zwischen uns, weil sie mir verbieten wollte mit der kleinen meinen Vater besuchen zu gehen. Nach 2 Monaten habe ich mich dann wieder gemeldet. Ihr Verhalten wurde immer schlimmer. Sie hat meiner 1jährigen Tochter immer wieder gesagt, wie böse ich bin usw. Wenn ich sowas gesagt habe wie, dass die kleine schlecht schläft, isst oder was auch immer, kam sofort „Das hast du verdient. Warum sollte es dir besser gehen als mir damals?!“
Irgendwann war ihr Verhalten nicht mehr tragbar. Ich wollte mit ihr reden, sie wollte sich nicht den Mund verbieten lassen und ist abgedampft. Dann war wieder Funkstille. Dieses Mal habe ich mich nicht mehr gemeldet. Sie sich für 1,5 Jahre auch nicht, aber da hatte ich dann wirklich kein Interesse mehr. Vor allem weil sie sich null geändert hatte, sondern alles noch schlimmer war. Wir hätten ihr von Anfang an die kleine vorenthalten, sie nie bei uns haben gewollt usw. Nie hätten wir was für sie gemacht und keine Ahnung was noch. Darauf hin war die Sachen für mich gegessen. So jemanden brauche ich nicht im Leben meiner Tochter.

Ich weiß nicht was genau durch die Geburt der kleinen ausgelöst wurde. Das Verhältnis zu meiner Mutter war nie berauschend, aber so krass bei weitem nicht. Da man mit ihr aber überhaupt nicht reden kann, werde ich es auch nie rausfinden. Ich akzeptiere jetzt einfach, dass ich sie in diesem Leben nicht mehr sehen werde.

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Vielen lieben Dank für deine Antwort. Du sprichst mir aus der Seele. Meine Mama schreibt dann auch man hört nichts ob alles ok ist. Ich antworte dann natürlich aber das meine kleine im Moment sehr fordernd ist und ich nicht immer am Handy bin und am Abend einfach müde und kaputt bin.

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Gefühlt war meine Mutter eifersüchtig, weil ich mich mach der Geburt mehr um meine Tochter als um sie gekümmert habe. Wie ein älteres Geschwisterchen, das entthront wurde 🙄
Klingt bei dir ja auch so ein bisschen danach, wenn sie nicht verstehen kann/will, dass du eben andere Prioritäten hast als dich ständig zu melden. Und ja, nach einem anstrengenden Tag kann die Priorität eben auch einfach mal sein auf dem Sofa zu sitzen und nichts zu tun. Das ist doch legitim.

Ich habe erst später verstanden, dass meine Mutter Narzistin ist. Es passt bei ihr extrem gut und erklärt ganz, ganz viel aus meinem Leben. Als ich das verstanden hatte, war dann auch der Entschluss ganz klar, keinen Kontakt mehr zuzulassen. Sie kann garnicht erkennen was sie da macht. In ihrem Denken sind immer die anderen schuld. Diese Art von Menschen will ich einfach nicht im Leben meiner Tochter. Ich will ihr ersparen das gleiche durchzumachen wie ich. Denn alles könnten wir Eltern auch nicht auffangen.

Ich wünsche dir, dass du eine Möglichkeit findest dich abzugrenzen und dass deine Mutter das dann auch zulässt,

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Ganz klar : Nein !!!
Meine Mutter ist mit 59 Jahren alleine, da Wittwe, 400km weit weg gezogen. Das wollten meine Eltern immer im Ruhestand, sie hat es dann nur alleine getan. Nach 3 Jahren meldete sich das erste Enkelkind an. Sie hat sich gefreut, aber bat direkt um Verständnis, dass sie trotzdem nicht wieder umziehen würde.

Die Sache ist jetzt über 20Jahre her. Die Enkelkinder sind alle im Teeniealter. Ich fühlte mich nie von ihr im Stich gelassen und andersrum hat sie sich noch nie über zu wenig Zuwendung beschwert.

Hier ist und war alles im Lot, wir haben alle eigene Leben, und freuen uns beide, wenn es Schnittpunkte gibt.

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In meiner Kindheit und vor allem Jugend bin ich vernachlässigt worden, man sich ausschließlich negativ mit mir befasst, einen Suizidversuch ignoriert etc. Nach meinem eher spätem Auszug hatte ich einige Jahre ein neutrales Verhältnis, das sich auf gelegentlichen Smalltalk beschränkte. Über die Schwangerschaft freute sich meine Mutter damals überschwänglich, jegliche Versuche sie daran teilhaben zu lassen, beispielsweise gemeinsam Babysachen einzukaufen, wurden aber abgelehnt. Nachfragen gab es auch nie, keine Besuche ihrerseits und sie Besuchen geht aufgrund ihrer Wohnsituation grundsätzlich nicht (absolute Messsiewohnung, lässt seit Jahrzehnten niemand rein). Einzig alleine Geheule, als ich schwangerschaftsbedingt mehrmals im KH war, plötzlich war für kurze Zeit alles dramatisch. Als das Baby da war, wollte sie umgehend zu Besuch kommen, was sie zuvor noch nie alleine in ihrem Leben geschafft hat. Mir ging es beschissen, aufgrund der Vorgeschichte war sie tatsächlich die letzte Person, die ich damals sehen wollte.
Es gab im ersten Lebensjahr meines Kindes sehr wenige Besuche, auch aufgrund von Corona. Grundsätzlich ertrug ich diese aber nur sehr schwer, da hier in Selbstmitleid versunken wegen dem ach so süßen Baby geheult wurde, sie von mir und meinem Leben jedoch nichts wissen wollte. Interessant waren die (Schwieger-)Töchter und Kinder der Freundinnen, hier scheint sie bestens informiert zu sein, zum Kaffee ein und aus zu gehen und auch gemeinsame Spielplatzbesuche wahrzunehmen.

Inzwischen besteht kein Kontakt mehr, mein zweites Kind hat sie nie kennen gelernt, vom dritten weis sie nichts. Ich weis nicht mehr wo sie wohnt, meine kompletten Dokumente wie alte Zeugnisse, Geburtsurkunde, Kinderbilder etc. hat sie entsorgt.

Seitdem gar kein Kontakt mehr besteht, geht es
mir viel viel besser. Rückblickend hätte ich diesen Schritt schon viele Jahre früher gehen sollen.