Guten Morgen,
vielleicht finde ich hier Gleichgesinnte.
Meine Mutter ist seit über einem Jahr Witwe.
Mein Vater starb nach einem längeren Krebsleiden und seitdem wohnt sie rund 400km von mir entfernt.
Mit meine Eltern war das Verhältnis nicht immer einfach, sie haben sehr konservative Ansichten und wollten immer mein Leben sehr bestimmen. Das Beste für mich. Aber in manchen Dingen habe ich meine eigenen Wünsche und Bedürfnisse durchgesetzt.
Heute bin ich verheiratet, habe zwei Kinder, stehe beruflich im Leben und habe alles im Griff. Ausser einem Immobilienkredit haben mein Mann und ich keine Schulden und auch unser Haus bezahlen wir komplett selber ab.
Schon als mein Vater noch lebte, gab es fast ausschließlich Kritik an meinem und unserem Leben. Ich würde in den falschen Firmen arbeiten. Andere seien besser. Das Haus, ein Neubau, sei eine Bruchbude. Eine Baracke. Sie haben eine Villa geerbt, Es sei ungemütlich und wir hätten nur Ikea. Sie haben nur Antiquitäten. Mein Mann hätte sich hier und da nicht richtig verhalten. Unsere Kinder seien verhaltensauffällig (sie haben sie nur 3-4x insgesamt gesehen).
Sie kamen nicht zu unserer Hochzeit, sie kamen nur 1x zu Besuch hierher.
Es gäbe so unglaublich viel was damals vorgefallen ist.
Nun starb mein Vater im Februar 2023.
Seitdem ist meine Mutter alleine, ich habe sonst keine Geschwister.
Ihre Eltern sind bereits ebenfalls beide schon tot, ihre Schwester lebt in Norddeutschland und mit der anderen Schwester, die zwei Orte weiter lebt ist sie zerstritten.
Ich fahre seit dem Tod meines Vaters immer regelmässig zu ihr, meistens einmal im Monat. Dort bleibe ich über Nacht, helfe ihr am Haus und bei anfallenden Dingen im Garten und ansonsten telefonieren wir mehrmals die Woche.
Aber nach jedem Telefonat und nach jedem Besuch fühle ich mich wie durch einen Wolf gedreht.
Sie trauert, sie weint. Und dann haben wir durchaus wieder gute Gespräche.
Allerdings fragt sie nie mal mit ernsthaftem Interesse nach den Kindern oder meinem Mann oder auch wie es mir geht.
Sie lässt sich alles von mir erzählen.
Aber dann kommen oft und immer wieder solche frechen und abwertenden Sprüche.
Das war schon zu meiner Kindheit so.
Ich brachte ihr bei einem meiner Besuche so ein Holzwachs mit, da sie einen Holztisch wachsen wollte. Warum ich eigentlich sowas überhaupt daheim hätte? Ich hätte doch nur Ikeaschrott.
Ich erzähle ihr dass ich im Garten gearbeitet habe.
Der kleine Garten, das winzige Ding. Sie hätte einen riesigen Garten.
Oder es sind solche Geschichten aus dem Paulanergarten, die sie mir um die Ohren haut.
Lange vor meinem Mann hatte ich einen Freund, den meine Eltern nicht akzeptiert haben.
Er war kein schlechter Mensch, er hat studiert so wie ich aber sie wollten ihn einfach nicht kennenlernen und boykottierten die Beziehung. Trotzdem blieb ich mit ihm rund 9 Jahre zusammen, danach trennten wir uns aber im Guten.
Bis heute stichelten meine Eltern immer, warum er mich denn nicht geheiratet hat.
Und beim letzten Besuch behauptete meine Mutter, dass mein Vater vor seinem Tod Erkundigungen eingeholt hätte und eine Bekannte seiner Eltern hätte ihm erzählt, dass ich dort gar nicht erwünscht gewesen sei, seine Eltern hätten mich gehasst und ich hätte dort auch nicht schlafen dürfen. Sondern hätte vor dem Haus im Auto übernachten müssen, wenn ich mal bei ihm gewesen wäre. Absoluter Quatsch, mit seinen Eltern hatte ich ein sehr schönes Verhältnis.
Ich habe damals die Beziehung beendet aber meine Mutter verneint das.
Neinneinneinneinnein, DER hat Dich abgeschossen. Der hat von dir wahrscheinlich die Schnauze voll gehabt. Hat Papa gesagt!
Genauso hätte mein Vater angeblich herausgefunden, dass mein Mann bei einer "guten Bank" (?) keinen Kredit für unser Haus bekommen hätte, weil er zuckerkrank ist. Denn die Banken wollen immer Einsicht tun Patientenakten und wenn da einer krank ist, dann kriegt der keinen Kredit. Er hätte sich bei der guten Bank danach erkundigt.Deswegen seien wir bei der "schlechten Bank" und müssten höhere Zinsen zahlen!
(Mein Vater hat keinerlei Einsicht in unsere Kreditunterlagen)
Mein Vater hätte auch bei der Hochschule meines Ex Erkundigungen eingeholt, dass der da nicht immatrikuliert sei. Er war dort immatrikuliert.
Sie behauptet da ganz stur drauf.
Sogar wenn ich argumentiere, dass es Datenschutz gibt und die Bank oder die Hochschule meinem Vater keine Einsicht geben darf und muss und auch die Patientenakte nicht einfach eingesehen werden darf.
DOCH, DOCH,. DOCH!!! Das hat der so gesagt.
Wer denn die Kontaktperson war, die behauptet hätte dass ich da nicht erwünscht war?
Das geht mich nichts an.
Warum ich meine Tochter zum Tanzen schicken würde, wenn ich selber früher nie zum Tanzen gegangen bin?
Damals gab es in unserem Ort keine Tanzgruppen und davon abgesehen habe ich mehr Sport und Musik gemacht. Aber sie tut so rum als hätte sie mich in einer Garde oder so anmelden wollen und ich hätte das nie gewollt, würde meine Tochter aber nun zum Tanzen zwingen.
Ich könnte noch tausende weiterer Geschichten wie diese erzählen, das ging seit ich klein bin so. Mit beiden Eltern.
Solche Geschichten, Leute die angeblich etwas erzählt haben und wenn man diese dann ansprach und nachfragte, dann guckten sie einen kugelrund an. Danach war man wieder die Böse, weil man die Eltern blamiert hatte durch das Hinterfragen und sie nun als Lügner abgestempelt hätte.
Ich wusste lange nicht, was eigentlich mit mir nicht stimmt.
Meine beiden Eltern haben so viele Gerüchte gestreut.
Und wenn ich mich dann doch leider zu einer Diskussion mit meiner Mutter hinreißen lasse, dann macht sie mir Vorwürfe.
Mein Vater wäre meinetwegen so krank geworden.
Am liebsten würde sie sterben.
Ich werde später sowieso enterbt und sie macht keinen Handschlag mehr als nötig für mich.
Und ihr Leben macht sowieso keinen Sinn mehr.
Für wen sollte sie denn noch weiter leben.
Besonders diese Vorwürfe wie dass ich an der Krankheit meines Vaters schuld sei und dass ihr Leben sowieso keinen Sinn mehr macht, machen mich sauer.
Sie hat zwei tolle Enkel, die sie aber auch nicht dauernd um sich haben will.
Huuuuuh, zu anstrengend.
Da werden Geschichten gesponnen, dass die mal ungeplant Kinder kriegen können oder schlimme Schwiegertöchter oder sonstwas anschleppen.
Und ich werde mich noch umsehen, wenn die mal Familien haben und mir dann den Fuß in den Hintern geben. Wenn mich die Schwiegertochter nicht mehr sehen möchte, mich aus meinem Haus ekelt und ich in eine kleine Wohnung ziehen muss.
Ich könnte sie jetzt einfach so in Ruhe vor sich hin leben lassen und mir könnte es egal sein.
Aber ich möchte sie auch nicht komplett im Stich lassen.
Wie gewöhne ich ihr diese Frechheiten ab?
Und diese Lügen, von denen sie doch selber wissen muss dass die hinten und vorne nicht sein können.
Mein Vater war schon schlimm in der Hinsicht, der hat viel manipuliert und gelogen. Aber meine Mutter führt das nun 1:1 weiter.
Was kann ich tun?
Für meine Familie versuche ich immer eine positive und offene Frau und Mutter zu sein, aber diese unnötigen Gemeinheiten schlauchen so sehr.
Entschuldigt wenn es so lang geworden ist.
Schwierige Mutter (verwitwet). Wie verhalten?
wie alt ist deine Mutter? wieso musst du ihr helfen, ich mach das bei meinen Eltern einmal alle 6 wochen, seit sie den 85 hinter sich haben
Sie ist 76 Jahre alt.
Aber seitdem mein Vater verstorben ist, baut sie etwas ab.
Deine Mutter klingt wie ein sehr unglücklich, unzufriedener Mensch, der andere niedermachen muss, um selber besser dazustehen. Ich kenne einige ähnliche Frauen in der Generation 75+, die es nur so schaffen, über ihre eigene Enttäuschung hinwegzukommen: Sie sind in einer Zeit aufgewachsen, wo echte Gleichberechtigung noch weit weg war, und viele von ihnen waren ihr Leben lang nur "Frau von, Mutter von". Sie konnten viele Träume nicht verwirklichen, und so profilieren sie sich eben über Dinge wie "Mein Garten ist größer" und "Wir haben mehr Geld".
Vermutlich hat auch das Verhalten deines Vaters sehr auf sie abgefärbt. Man sollte nicht unterschätzen, was permanente schlechte Gesellschaft (im Sinne von: destruktiv, manipulativ, negativ, verlogen) anrichten können. Manchmal ist es einfacher auch so zu werden als sich dem Partner entgegenzustellen. Manchmal merkt man auch gar nicht, in welche Richtung man sich entwickelt und dann ist es zu spät.
Realistisch gesehen ist im Alter deiner Mutter der Zug für wirklich große Veränderungen im eigenen Verhalten meistens abgefahren. Sie müsste so viel in Frage stellen, so kritisch gegenüber sich und ihrem Leben sein, so sehr bereit um Verzeihung zu bitten - das wird vermutlich nicht passieren, denn dann bricht alles zusammen. Vielleicht klappt es im Kleinen, aber sicher nicht im Großen.
Es läuft also darauf hinaus, dass du für dich Strategien findest, dass dich das nicht mehr kränkt. Eine könnte tatsächlich Mitleid sein, nach dem Motto: "Es ist traurig, dass sie so ein verbitterter, missgünstiger Mensch geworden ist. Es muss so schlimm sein, wenn man gar nicht mehr anders kann und keinerlei Freude empfindet." Oder du versuchst es mit Schlagfertigkeit, wenn Kommentare über Ikea kommen: "Tja, Mutter, ich muss leider auf Möbel zurückgreifen, bei denen ich keinen Historiker benötige, um die Aufbauanleitung zu kapieren. Mein Sütterlin ist so schlecht." Natürlich geht auch direkte Konfrontation: "Wieso bist du so unverschämt zu mir? Ich kritisiere doch auch nicht alles, was du hast oder tust, oder?" Oder man versucht tatsächlich, die Sache mal grundlegend zu besprechen: "Mutter, ich bin echt nach jedem Besuch bei dir völlig fertig, weil es wie ein Minenfeld ist. Ich habe überhaupt keine Lust mehr, dich zu besuchen. Lass uns darüber reden." Eventuell wäre es auch hilfreich, wenn du nicht mehr alleine hinfährst, sondern auch mal mit deinem Mann (Kinder kann man ja für eine Nacht vielleicht woanders unterbringen, wenn du sie nicht mitnehmen willst). Manchmal ist es ja einfacher, wenn der Ehepartner eingreift. Man kann auch Gespräche konsequent abbrechen, wenn sie in eine blöde Richtung gehen: "Ich habe dir mehrfach gesagt, dass ich diese Geschichten nicht mehr hören will. Entweder sprechen wir über nette Dinge oder ich lege jetzt auf."
Was davon am besten funktioniert, kann man schwer einschätzen. Am Ende musst du genau wissen, wie weit deine psychischen Kräfte reichen. Vielleicht gibt es ja auch andere Möglichkeiten, also dass z.B. ein Alltagshelfer ihr mehrfach im Monat hilft und du erstmal nur anrufst - denn da kann man auflegen, wenn es zu viel wird. Bis der andere eben mal merkt: "Oha, sie meint es ernst, wenn ich nicht einsam und verbittert meine letzten Jahre hier fristen will, sollte ich vielleicht doch mal was ändern."
Danke, sie hat auch Helfer für das Haus.
Und ich glaube ihr auch, dass sie früher sicherlich keine leichte Kindheit hatte.
Aber sie hat so viel wovon andere nur träumen, ich bekomme es manchmal selber mit wenn doch mal jemand ihrer Nachbarn oder Bekannten bei ihr ist.
Eine bedauert dass sie keine Enkelkinder bekommt und die andere meinte neulich dass ihre Tochter und sie keinen Streit haben und die Tochter sogar im gleichen Haus wohnt, aber sich kaum um die Mutter kümmern würde.
meine Mutter war und ist immer so dauerunzufrieden.
Bei meinen Schwangerschaften hat sie sich nicht gefreut sondern alles mies gemacht, an den Kindern kann sie sich nicht freuen. Wenn mein Tochter erzählt dass sie im Herbst ins Gymnasium geht dann freut sie sich nicht sondern meint dass sie dann mal schauen soll dass sie auch da bleibt.
Ich beneide da wirklich andere, bei denen es sicher auch mal Hickhack gibt aber wo ein Miteinander gelebt wird.
Es gibt einfach Menschen, die grundsätzlich einen negativen, unzufriedenen Charakter haben. Das wird oft verschärft, wenn sie nichts haben, worüber sie sich profilieren können. Wenn sie nichts erreichen. Vielleicht ist es bei deiner Mutter auch beginnende Demenz, diese Bösartigkeit kann dadurch sehr verschärft werden.
Letztlich musst du entscheiden, ob es sinnvoll ist, ein wirkliches Gespräch zu suchen - oder ob es die Mühe einfach nicht mehr wert ist und man eben guckt, wie man sich selber gut schützt. Aber dann muss man es irgendwie schaffen, das als "Ist eben so" abzuhaken, sonst quält man sich endlos. Eine Freundin von mir schafft das tatsächlich ganz gut, sie hat auch sehr komplizierte, anstrengende, fordernde Eltern...und im Alter wird es ja noch mal schlimmer. Sie kümmert sich um sie, hat aber ganz klare Grenzen und ist auch an dem Punkt, wo sie nicht mehr vergleicht oder traurig ist. Sie nimmt es einfach als gegeben hin und freut sich an Mann und Kind. Aber bis man dahin kommt, dauert es wahrscheinlich lange.
Erstmal wow, beim Lesen dachte ich, wer solche Eltern hat, braucht keine Feinde mehr. Klingt so, als wären deine Eltern sehr unzufrieden mit ihrem Leben gewesen und deshalb mussten sie allen anderen alles madig machen. Und auch jetzt treibt deine Mutter das Spiel so weiter.
"Wie gewöhne ich ihr diese Frechheiten ab?"
Vermutlich gar nicht. Sie ist so gestrickt, verhält sich seit Jahrzehnten so, wahrscheinlich kann sie gar nicht mehr anders. Dazu kommt, dass sie sich völlig im Recht wähnt und gar nicht versteht, wenn jemand anders das nicht so sieht.
"Was kann ich tun?"
Entweder nimmst du sie so wie sie ist, legst dir ein dickes Fell zu und lässt ihr Gerede an dir abperlen weil es eben nur das ist, dummes Gerede. Oder du zeigst ihr, dass du nicht länger bereit bist, dir das anzuhören und legst den Kontakt zu ihr zumindest erstmal auf Eis. Andere Optionen sehe ich da leider nicht.
Hey!
"Was kann ich tun?"
Dir einen Therapeuten suchen, wäre mein Gedanke.
Ich habe selten sowas widerwärtiges gelesen wie das Verhalten deiner Eltern und frage mich, wieso du dir das antust.
Du diskutierst mit ihnen und lässt dabei weiter verbal auf dich einprügeln.
Es geht doch sicher nicht darum, dass sie wirklich glauben, dass dein Mann wegen des Diabetes einen schlechten Kredit bekam. Es geht einfach darum, alles, was du machst und bist, schlecht zu machen. Das Spiel spielst du mit.
Zeig ihr die rote Karte, dass du nun deine Zeit den Menschen widmest, die dir gut tun und auf ihre Gesellschaft keinen Wert mehr legst.
Kann es sein, dass du noch darauf hoffst, mal Anerkennung zu bekommen?
Liebe Grüße
Schoko
Du hast nicht unrecht ich möchte ihr vor allem beweisen dass ich nicht das bin als das mein Vater mich immer hingestellt hat. Ich sei raffgierig und nur aufs Erbe aus, ich würde später alles was sein Werk ist und was er sich aufgebaut hat verscherbeln und alle alleine lassen und nicht das tun was man sagt.
Ich würde später mal armselig und verfettet in einer billigen Mietwohnung vor mich hinvegetieren. dabei bin ich weder fett noch arm, ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr und habe auch mein Studium selbst finanziert.
Ich muss mich davon lösen, denn ich glaube es spielt wirklich keine Rolle mehr. Die haben eine feste Meinung von mir. Das schmerzt mich am meisten. Ich kenne so einige die noch mit 50 monatliche Zuschüsse von den Eltern beziehen weil sie ihre Immobilie sonst nicht halten könnten aber wir schaffen das alles ohne jemals jemanden nach Geld gebeten zu haben.
Leider geht es da wie im Umgang mit kleinen Kindern - klare Ansagen, keine Diskussion. Deine Mutter zeigt sich maximal Undankbar und benutzt dich als Fußabtreter für ihren eigenen Frust.
Ich würde als erstes die Telefonate einschränken und ihr auch sagen warum: Also Mutti ich rufe dich einmal die Woche an und du kannst dich melden , wenn etwas anliegt, aber ich will deine Vorwürfe nicht mehr hören.
Wenn Sie droht dich zu enterben etc. würde ich aufstehen und mich liebevoll verabschieden.
Auch wenn man alt ist, hat man kein Recht jemand zu beschimpfen - Ausnahme jemand hat Alsheimer etc.
Ich vermute, dass deine Mutter an einer schwerwiegenden psychischen Störung erkrankt ist.
Das entschuldigt nichts.
Du wirst sie nicht heilen können. Sie hat ja ganz offensichtlich keine Krankheitseinsicht, damit scheidet Hilfe von außen auch aus.
Dass sie leidet, weil ihr Gegenpart nun nicht mehr da ist, ist verständlich, aber auch da kannst du sie nicht retten.
Was du tun kannst: dich und deine Kinder dem nicht länger aussetzen. Das aufwachsen mit einem psychischen kranken Elternteil (oder zweien) ist eine schwere Bürde.
Da hast Du recht und ich möchte das auch sehr gerne mal mit einem Psychologen zumindest besprechen, was das für Störungen sein könnten, die meine Eltern da haben oder hatten.
Als Kind war das echt sehr seltsam für mich, ich habe oft Vorwürfe bekommen für an sich normales Verhalten oder mir wurde etwas weisgemacht oder ausgeredet oder andere hätten irgendwas gesagt. Was sich hinterher als Lüge herausstellte.
Es gab mal eine Szene als ich so 7 war im Spanienurlaub. Wir saßen im Café und am Nebentisch saßen zwei spanische Mädchen in etwa meinem Alter und haben immer zu mir lächelnd rübergeschaut. Heute könnte ich es mir denken, ich hatte an dem Tag Geburtstag und habe so ein kleines Pony geschenkt bekommen mit dem ich am Tisch spielte.
Meine Eltern können etwas Spanisch und als ich meine Mutter fragte was die Mädchen denn sagen, da meinte sie dass sie mein Kleid schön finden aber die Schuhe passen nicht dazu und meine Frisur wäre so zottelig und warum ich mich nicht schöner frisieren könnte.
Und sowas hat mich zum Beispiel ein leben lang immer unsicher gemacht.
Heute denke ich mir, dass die beiden weder meine Schuhe noch meine Frisur interessiert haben sondern sehr wahrscheinlich das Spielzeug.
Und ich verstehe sowas nicht, warum man als Mutter oder als Eltern so komisch lügt.
ich bin da auch neugierig was ein Psychologe dazu sagt, die Kunst ist dass ich erst mal einen finden muss.
Hallo Du Liebe,
Je mehr ich gelesen habe, desto mehr habe ich den Kopf geschüttelt und bin doch etwas „sauer“ auf dich. Und warum? Weil ich es nicht verstehe, warum du dir jeden Monat über 24h persönlich und mehrmals die Woche telefonisch DAS antust?
Du wirst sie nicht ändern können, die Frage stellt sich mir garnicht. Ich würde den Kontakt nach den ganzen Sachen sowas von stark einschränken. Vielleicht mal alle 6 Monate ein Telefonat.um zu hören wie es der Frau geht.
Das schlimmste finde ich, dass sie dir vorwirft das dein Vater wegen DIR krank geworden ist. Das wäre wirklich der Todeskuss für den Kontakt gewesen.
Aber ich sehe ja, du lässt es ja weiter mit dir machen, daher macht sie es auch so. Leider
Du hast ein gutes Leben, lass es dir nicht wöchentlich / monatlich versauen!
ALLES GUTE!!!
Hallo TE,
deine Mutter ist anscheinend eine Mischung aus hochmütig, dreist und unzufrieden. Welche der sieben Todsünden begeht sie eigentlich nicht? Wollust vielleicht? Das ist aber auch die einzige.
Wie bist du nur so bodenständig und relativ gesund mit eigener kleiner Familie und schöner Ehe da raus gekommen? Da sieht man mal wieder, dass wir oft so eine unzerstörbare Essenz in uns haben.
Trotzdem frage mich: Wo ist deine Wut? Wo sind deine Grenzen? Bist du dir sicher, dass du deine Grenzen spürst?
Leider werden einsame Menschen nicht gesünder, und evtl. entwickelt sich deine Mutter zum noch negativeren. Eigentlich wäre sie die Frau für eine späte Gesellschafterin, der sie ihr tolles Leben erzählen kann und die ihre Einsamkeit auffängt. Wenn du dich rarer machst, muss sie Lösungen finden. Und ich wette, die findet sie auch.
Wie häufige Besuche würdest du EIGENTLICH gern machen? Also eigentlich heißt ohne schlechtes Gewissen. Wie oft würdest du freiwillig mit ihr telefonieren?
Ob du das schaffst, weiß ich nicht, aber du könntest dich von deinem schlechten Gewissen befreien. Du bist deiner Mutter wirklich nichts schuldig. Bestimmt bist du ein empathischer Mensch, aber spürst du die Grenze, wo deine Empathie endet und dein schlechtes Gewissen anfängt? Das schlechte Gewissen haben leider deine Eltern hochgezüchtet. Das bräuchtest du nicht zu haben. Du könntest es deinem Vater post mortem und deiner Mutter in Gedanken zurück geben.
Ich habe mal begleitet über Monate ganz viele Übungen zu meinen Grenzen gemacht. So richtig weiß ich immer noch nicht, warum sich alle anderen geändert haben, aber irgendwie steigt mir jetzt kaum einer noch aufs Dach.
Bevor deine Mutter in die Phase kommt, in der sie dich mit Mitleid kapert, könntest du noch einiges für dich tun. Die Dame hat das Kapital - sie kann sich eine schicke Seniorenresidenz suchen und hat den lieben langen Tag dann Hilfe und Publikum. Zur Not muss die Villa beliehen werden. Gut, dass du die nicht unbedingt brauchst, um ein glückliches Leben zu führen.
Zudem du natürlich Zeit für dich und deine tolle Familie brauchst. Lass dir das nicht noch auf ihre alten Tage von deiner Mutter vermiesen. Die nimmt genügend Sünden mit ins Jenseits. Diese kannst du ihr ersparen, indem du deine Zeit mit ihr gut limitierst. Alles Gute!
Du hast recht und ich werde den nächsten Besuch auch aufschieben.
Ich habe keine Lust und meine Freundin hat mich gestern gefragt ob ich an diesem Wochenende mit ihr zusammen einen Stadtbummel machen möchte. Das ist mir wirklich lieber.
Hats Du einen Tip oder Link zu der Sache mit den Grenzen? Das klingt interessant.
Und natürlich sehe ich es so wie Du. Sie hat das Geld und die Möglichkeiten, sich selber zu organisieren.
Guten Morgen, ich habe dir eine private Nachricht geschickt mit näheren Informationen.