Hallo ihr Lieben,
Seit unser Sohn vor zwei Jahren auf die Welt kam gibt es bei uns in der Beziehung viele Streitthemen u.a. wie/wie oft/wann unser Kind und ich bei meinen Eltern, meiner Schwester sind. Und wie oft unser Sohn bei den Schwiegereltern ist.
Vorab: ich habe mit meinen Eltern schon immer ein inniges Verhältnis und meine Schwester ist schon immer eine sehr gute Freundin zu mir (haben schon vor unserer Beziehung viel unternommen und waren oft zusammen). Ich komme mit meinen Schwiegereltern gut aus und respektiere sie. Beide Parteien wohnen ca 10 km von uns entfernt.
Ich habe schon immer sehr regelmäßig meine Eltern besucht (auch vor unserem Sohn). Da wir nur eine kleine Wohnung haben und meine Eltern einen großen Garten, verbringe ich mit unserem Sohn dort viel Zeit. Als ich noch nicht arbeitete, bin ich einmal in der Woche mit unserem Sohn zu den Schwiegereltern gefahren oder habe ihn (wenn ich Termine hatte) bei ihnen gelassen. Am Wochenende fahren wir gemeinsam als Familie regelmäßig zu den Schwiegereltern. Seit ich wieder arbeite kommt der kleine zwei Vormittage zu meinen Eltern und einen vormittags bzw fast ganzen Tag zu den Schwiegereltern. Ich verbringe mit meinem Sohn natürlich mehr Zeit bei meinen Eltern, als bei den Schwiegereltern und das passt meinem Mann garnicht. Seit einiger Zeit weint unser Sohn wenn er zu den Schwiegereltern geht, was er bei meinen Eltern nicht macht. Mein Mann schiebt es auf den häufigen Kontakt zu meinen Eltern und würde dies gerne verringern. Wir streiten dadurch sehr oft. Auch werde ich das erste mal gemeinsam mit meiner Schwester und unserem Sohn drei Nächte in den Urlaub fahren. Auch dahingehend ist er eifersüchtig, da er dies nicht macht bzw. seine Schwester auch nicht zu diesem Genuss kommt ( haben nicht so oft Kontakt zu seiner Schwester). Noch dazu ist unser Sohn ein ziemliches Mama Kind, fordert mich oft ein und möchte größtenteils nur von mir ins Bett gebracht werden. Er schiebt es darauf, dass er ja arbeiten ist, weniger Zeit mit ihm hat und Oma/Opa mehr Bezugsperson ist als er….
Ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende. Ich kann ihn ja verstehen, aber ich möchte mich nicht verbiegen und ich finde durch sein Verhalten zerstört er die Beziehung zu seinem Kind und zu allen Bezugspersonen.
Wie seht ihr das denn? Oder liege ich komplett Flasche?
Liebe Grüße
Theresa
Eifersucht Ehemann auf Bezugspersonen unseres Sohnes
Wenn dein Mann das möchte, dann kann er doch mit eurem Kind und seinen Eltern oder seiner Schwester auch mal ein langes Wochenende weg fahren.
Alternativ kann er nach Feierabend oder am Wochenende doch auch mal alleine was mit eurem Sohn unternehmen oder seine Eltern besuchen.
Vielleicht kann er auch ein schönes gemeinsames Abendritual mit eurem Sohn entwickeln indem er noch kuschelt und vorliest.
Ich denke der Schlüssel ist, dass er mehr schönes mit eurem Sohn macht um die Bindung zu stärken.
Das liegt ja nur an ihm insofern du ihm den Freiraum lässt.
Da bin ich ganz bei dir. Ich biete ihm sehr oft die Option an gemeinsam mit ihm was zu machen. Wenn er mit ihm zu seinen Eltern will, bin ich die letzte die ihm das verwehrt. Wenn ich gemeinsam mit Freundinnen was unternehme, nehme ich meinen Sohn auch nie mit (sofern mein Mann zuhause ist).
Die Beziehung von deinem Mann zu eurem Sohn wird ja nicht dadurch besser, dass du mit ihm weniger zu Oma und Opa gehst… das redet dein Mann sich leicht. Wenn er eine engere Bindung möchte, dann muss er bei sich selbst ansetzen und schauen wie er mehr Zeit mit dem Kleinen verbringen kann.
Und ja es ist typisch, dass dein Mann das Problem im Kontakt zu deiner Familie sieht und nicht zu seiner, obwohl euer Sohn ja auch zu deinen Schwiegereltern sehr häufig Kontakt hat. Auch wenn es da am Anfang etwas weinen gibt, kommen die Schwiegereltern ansonsten ja gut mit ihm zurecht wie ich das lese. Der einzige der ein Problem hat ist dein Mann und er ist auch der einzige der an einer Lösung dafür arbeiten kann…
Ich versuche, sobald sich eine Möglichkeit ergibt (ich muss an einem anderen Tag arbeiten als im Dienstpla., wir haben irgendwelche Termine bzgl Hausbau usw), die Schwiegereltern zuerst zu fragen ob sie unser Kind nehmen. Ich traue mich schon garnicht als erstes meine Eltern zu fragen. Nicht das dann kommt „er ist so und so schon so oft bei Ihnen“. Ich werde ab September z.b an anderen Tagen arbeiten. Jetzt frage ich schon zuerst die Schwiegereltern ob sie unseren Sohn zwei, statt einen Tag haben möchten… nur um den Diskussionen aus dem Weg zu sehen.
Zudem noch erwähnt: wir werden in unmittelbarer Nähe zu den Schwiegereltern bauen. D.h. ab Ende nächstem Jahr kann unser Sohn auch einfach zu den Schwiegereltern rennen… Ich benötige sie um ihn vom Kindergarten zu holen etc…
Man muss es vielleicht ein bißchen aufbröseln:
Das eine Problem deines Mannes ist der absolute Klassiker der Papas. Nämlich dass das Kind fast immer irgendwann die Mama klar bevorzugt und den Papa vielleicht sogar ablehnt (zumindest wenn die Mama auch zuhause ist). Das ist hier genauso, phasenweise ganz extrem, dann geht es mal wieder. Da kann es helfen, wenn dein Mann auch mal Zeit alleine mit eurem Sohn verbringt und dadurch auch eher Ansprechpartner für ihn wird.
Zweitens ein bißchen Neid auf die Elternzeit (im klassischen Fall, also wenn wie meistens die Frau überwiegend zuhause ist). Ist ja auch klar, aus der Sicht eines Vollzeitbeschäftigten ist es super reizvoll, nicht an die Arbeit zu müssen, den ganzen Tag Zeit zu haben, machen zu können wonach einem gerade der Sinn steht...
Dass das nicht wirklich realistisch ist und Care-Arbeit meistens als deutlich ansrengender empfunden wird als Erwerbstätigkeit, kann er ja nicht wissen, weil er nicht in der Situation war.
Was das Thema Eltern/Schwiegereltern angeht, verletzt es ihn wahrscheinlich einfach zu sehen, dass der Kleine bei seinen Eltern weint und sich nicht so wohl fühlt wie bei deinen Eltern. Ich kann aber auch verstehen, dass du natürlich lieber zu deinen Eltern fährst. Das ging und geht mir ähnlich, was bei uns auch schon für Konflikte gesorgt hat.
Vielleicht könnt ihr die Zeit, die ihr wirklich zusammen habt, also in der er nicht arbeitet eher als kleine Familie nutzen und nicht dann auch noch Verwandtenbesuch machen. Ihr scheint euch ja wirklich schon ziemlich häufig zu sehen, mir persönlich wäre das echt zuviel, aber das ist natürlich sehr individuell.
Dass er zu wenig Zeit mit seinem Kind hat, ist aber ja nichts was in Stein gemeißelt ist. Das kann man ja ändern, er kann ja einfach seine Arbeitszeit reduzieren. Falls es finanziell schwierig ist, kannst du ja zum Ausgleich dann etwas mehr arbeiten gehen.
Liebe Theresa,
ehrlich gesagt kann ich dir nur davon abraten, euren Alltag bzw. vor allem deinen Alltag mit eurem Kind um die Eifersucht deines Mannes herum zu organisieren. Es wird nie genug sein aus seiner Sicht. Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft.
Dein Mann könnte froh und dankbar sein, dass euer Sohn rundum gut bertreut ist, dass er engagierte Großeltern hat, dass du für dich unterstützende Bezugspersonen wie deine Schwester und deine Eltern hast - das alles entlastet ihn im Grunde sehr.
Statt dessen kritisiert er völlig planlos deine gute Organisation. Gibt allen anderen die Schuld, dass er selbst keine gute Bindung zu seinem Kind hat ohne mal kurz darüber nachzudenken, wie er die Bindung zu seinem Kind fördern kann. Das ist nämlich ganz allein sein Ding.
Er muß viel arbeiten. Ja gut, du etwa nicht? Immerhin gibt es in einem bezahlten Job die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen, Stunden zu reduzieren, sich ganz zur Not einen anderen Job zu suchen. Alles Dinge, auf die du als Mutter nicht zurück greifen kannst. Also machst du das, was du kannst und suchst dir Unterstützung, wo sie gerne gegeben wird.
Alles richtig so, bleib dabei. Lass dich nicht irre machen.
Ich wünsch dir viel Kraft für Standfestigkeit, bissel "LmaA" für deinen Mann und vor allem möglichst unzerstörbare Lebensfreude!
Alles Gute!
Und du meinst eine solche Sichtweise hilft der Beziehung?
Ich sag nicht mal dass die Forderungen des Partners berechtigt sind, aber er fühlt sich offenbar irgendwo benachteiligt. Da sollte man gemeinsam im Gespräch bleiben und nicht sagen lmaA, ich arbeite auch viel und überhaupt wenn du ein Problem hast, dann löse es doch selber durch weniger Arbeit oder Elternzeit (Entscheidungen die man ja wohl ohnehin in einer Familie besprechen muss).
Ich denke das ist ganz normal, dass man eher bei seinen Eltern ist als bei den Schwiegereltern
Ich hab wirklich eine tolle Schwimu, aber trotzdem gibt es das kaum, dass ich alleine mit den kids zu ihr gehe. Zu meiner Mama und meiner Schwester natürlich schon
Ebenfals gehen aber die beiden Schwestern meines Mannes mehr zu ihrer Mutter als zur Schwimu
Und ein Kind sucht sich seine Bezugsperson einfach aus und das kannst du kaum beeinflussen.
Unser ältester war zb immer sehr auf Opa fixiert, obwol er leider aufgrund gesundheitlichen Problemen, nie gross was mit den enkel machen konnte.
Ich finde, dass es eigentlich ganz fair klingt, wie die Kinderbetreuung aufgeteilt ist und was du in deiner Freizeit machst mit den Kindern, ist dir überlassen.
Macht dein Mann auch was mit den kind?fährt er mal zu deinen und seinen eltern ?oder nur Du?wenn er nur auf dich bezogen ist, sollte der Papa mal mit den kleinen was unternehmen wenn er frei hat.nicht alles auf dich schieben lassen.
Zu meinen Eltern fährt er nie ohne mich. Zu seinen Eltern schon eher. Wobei ich ihn da auch etwas nötigen muss, dass er das auch mal ohne mich macht. Sonst finde ich, ist Luft nach oben, was das Thema „unternehme doch auch mal mit deinem Sohn alleine was“ (auch wenn es „nur“ kleine Dinge sind)
Das Naheliegendste finde ich, dass ihr eure Arbeitszeiten anpasst, also beide 75 % oder so. Da hat jeder ausreichend Zeit für die Familie. Habt ihr das in Erwägung gezogen?
Es steht ihm doch völlig offen, auch 3 Tage mit Kind und seiner Schwester in den Urlaub zu fahren oder Zeit mit Kind bei seinen Eltern zu verbringen?
Ich verstehe, dass er seine Familie gleichberechtigt sehen möchte. Aber das ist NICHT automatisch deine Aufgabe!
Er fährt ja auch nicht mit Kind alleine zu deinen Eltern, warum musst du es umgekehrt automatisch bei seinen machen?
Da würde ich mit ihm reden. Er ist für seine Familie verantwortlich, du für deine. Es steht ihm völlig frei, mehr Care-Arbeit zu übernehmen (und z.B. beruflich ebenfalls kürzer zu treten) und diese dann auch bei seinen Eltern zu verbringen.
Danke für eure ganzen Rückmeldungen. Ich dachte schon ich bin das Problem und bin schuld für unsere ganzen Problemchen seit unser Sohn auf der Welt ist…
Mache mir eig manchmal schon selbst Vorwürfe zu wenig zu seinen Eltern zu gehen, zu viel Zeit bei meinen Eltern zu verbringen.
Gestern meinte er doch tatsächlich noch er fühle sich wie das fünfte Rad am Wagen, da er den Alltag mit Kind nicht mitbekomme sondern andere Bezugspersonen (Oma/Opa meiner Seits) mehr… er macht mir eig ein richtig schlechtes Gewissen
Aber er ist doch kein passiver Part? Er ist Vater, erwachsen - er sollte aktiv werden. Aktiv an seinem Kind teilhaben. Wieso musst DU dich darum kümmern?
Ich meine, er kümmert sich doch auch nicht, dass du den Alltag mit dem Kind lebst oder dass du deine Eltern besuchst. Vielleicht hilft es ihm, wenn ihr mal die Positionen wechselt quasi. Also wenn du zu ihm sagst, ihr tauscht mal rollen - er soll mit eurem Kind zu deinen Eltern und alles vereinbaren usw - ist doch bestimmt komisch und lächerlich. Wieso erwartet er, dass du ihm quasi alles organisierst und auf dem Silbertablett servierst?