Mir fällt kein besserer Titel ein. Folgende Situation: mein Mann und ich haben einen 2-Jährigen Sohn. Ich wollte eigentlich immer 2 Kinder, mein Mann ist mehr als happy mit einem, für ihn sind wir komplett, aber er wäre trotzdem offen für ein Zweites. Für mich hat immer eine große Rolle gespielt, dass mein Sohn einen „Partner in Crime“ hat mit dem er durch dick und dünn gehen kann. Aber ist das die Realität? Klar, kann so und so sein, aber wie war/ist das bei euch? Mein Mann hat eine Schwester, ich habe eine Schwester und einen Bruder. Wir haben beide zu unseren Geschwistern keinen großen Kontakt und wenn wir an unsere Kindheit denken, nicht viele schöne Erinnerungen 🤷🏼♀️ bei meinem Mann ist es ganz extrem, dass seine jüngere Schwester immer bevorzugt wurde und seine Eltern auch heute noch versuchen, ihr alles recht zu machen, bevor die Stimmung kippt und sie schlechte Laune hat (bei Familienfeiern). In unserem Freundeskreis haben einige inzwischen ein zweites Kind, die Kinder spielen entweder gar nicht miteinander oder sind sich nur am streiten. Ich habe es mir immer so schön vorgestellt mit einem zweiten, wie sie miteinander spielen und teilen lernen und und und. Aber ist das so?
Inzwischen frage ich mich oft, ob mein Sohn als Einzelkind nicht glücklicher wäre. Er bekommt unsere ungeteilte Aufmerksamkeit und vieles ist einfach leichter mir nur einem Kind (für uns/für ihn). Mich schmerzt der Gedanke noch, dass all die Sachen von meinem Sohn nicht noch von einem zweiten Kind getragen/benutzt werden und dass ich nicht nochmal eine Schwangerschaft und Babyzeit erleben kann. Aber das alleine reicht doch nicht aus als Basis um ein zweites Kind in die Welt zu setzen… Ich bin so im Zwiespalt. Im Moment kann ich es mir gar nicht vorstellen wie es jetzt wäre schwanger zu sein mit einem Kleinkind und auch die ersten Monate mit Baby und Kleinkind.
Wie waren eure Gedanken vor Nr. 2. Hattet ihr auch solche Gedanken? Oder warum habt ihr euch vielleicht bewusst gegen ein Zweites entschieden?
„Brauchen“ Kinder Geschwister? Und wie trifft man die Entscheidung für ein zweites Kind?
Ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung erzählen, aus der wir uns u a bewusst für mehrere Kinder entschieden haben.
Ich bin Einzelkind und früher fand ich es ganz ok, jetzt, wo ich erwachsen bin, finde ich es furchtbar. Liegt vielleicht an meinen Eltern, wobei mein Vater 22 verstorben ist. Meine Eltern haben immer viel gearbeitet, daher blieb maximal das Wochenende für Ausflüge, aber auch seltener, aber sie haben es beide auch nicht wirklich geschafft sich einen Freundeskreis aufzubauen und nun hab ich "den Salat", denn ich musste mich um so viel kümmern und jetzt, wo Mama alleine ist, noch viel mehr. Gefühlt braucht sie bei allem Hilfe, weil Papa alles gemacht hat, außer die Finanzen.
Das ist zusätzlich zu meiner eigenen Familie, der Arbeit und meinem Leben echt nervenaufreibend und ich hätte gerne jemandem, mit dem ich das teilen könnte.
Wobei das wieder erstmal nur die Fantasie ist wie Geschwister sich später zusammen um die Eltern kümmern. Mein Vater ist weiter weg gezogen und war auch sonst eher der konservative Typ Mann der sich nicht um sowas wie " welcher Pflegedienst" kümmern würde. Alles bleibt auf meiner Tante alleine kleben, weshalb es da auch immer mal Konflikte gibt. Nur als Beispiel
Klar hat man keine Garantie, aber ohne Geschwister nicht mal ne Chance.
Hallo,
ich kann dir nur kurz und knackig sagen, dass ich ein seeeehr glückliches Einzelkind war/bin
Meine Mutter hat 3 Geschwister.. niemand hat da Kontakt zueinander, sie führen völlig unterschiedliche Leben. Und die Storys aus der Kindheit waren jetzt auch nicht durchweg mit Liebe gefüllt
Also nein, Geschwister braucht man für mein Empfinden nicht Und erst recht nicht, um glücklich zu sein oder einen "Partner in Crime" zu haben.
Alles Liebe
Ich habe hier zwei so Partners in crime😅 Sicher, sie streiten sich auch und das nicht zu wenig, aber sie lieben sich abgöttisch und wenn sie gemeinsam Blödsinn am Esstisch machen und du weißt, sie haben sich mal wieder gegen uns verschworen, geht mir das Herz auf🥰 Ich habe in meiner Kindheit auch immer mit meiner Schwester gespielt. Ohne sie hätte ich es furchtbar langweilig gefunden. Ich kenne aber auch Geschwister, die können relativ wenig miteinander anfangen oder eifersüchteln sogar🤷🏼♀️ Letztlich hängt denke ich auch viel von den Kindern ab. Der Große ist zB unglaublich empathisch und gutmütig. Andere Kinder sind aber vlt einfach lieber für sich, was auch völlig ok ist.
Nur wegen dem ersten Kind und quasi als Spielgefährte würde ich persönlich kein zweites Kind bekommen, das war bei uns schon der konkrete Wunsch nach einer 4 köpfigen Familie. Zwei Kinder sind anstrengend und wenn dann der Plan vom besten Freund nicht aufgeht ist die Enttäuschung vlt groß. Ein Kind kann auch ohne Geschwisterkind eine erfüllte und glückliche Kindheit haben, wenn man sich mit ihm beschäftigt und und Zugang zu anderen Kindern ermöglicht. Ich kenne aber auch Fälle, da haben die Eltern einfach keine Lust auf Kinderaktivitäten wie Spielplatz, Freibad oÄ. Die Kinder tun mir dann schon Leid, wenn sie da allein im Garten vor sich hinspielen…
Meine Kinder (gleiches Geschlecht) lieben sich sehr, trotz oder vielleicht gerade wegen eines Altersabstands von knapp fünf Jahren. Gestritten wird auch, aber die meiste Zeit suchen sie sich und lieben sich sehr, spielen gemeinsam. Wenn einer nicht da ist, wird ständig nachgefragt, wann das Geschwister z.B. vom Kindergeburtstag kommt… Exklusivzeit ist mal kurz erwünscht, für einen Ausflug oder ähnliches sind sich beide aber IMMER einig, beide kommen mit.
Wir haben die Entscheidung für ein zweites Kind aber nicht als Geschwisterchen getroffen, WIR waren nicht komplett und haben uns ein weitere Kind gewünscht. Wir sind dafür zuständig, nicht das Geschwister, das ist nur ein wunderbarer Nebeneffekt.
Und ja, man fängt nochmal von vorne an und vieles ist so viel schwerer mit mehreren Kindern, aber auch einiges leichter.
Die Entscheidung muss jeder für sich treffen, aber ich habe noch nie gehört, dass jemand weitere Kinder „bereut“ hat, sie gehören dann automatisch dazu. Wohl aber, dass man den Mut nicht mehr aufgebracht hat und es jetzt zu spät ist.
Hey, darf ich fragen, wie alt deine Kinder sind? Das interessiert mich sehr, denn bald kommt unser zweites und auch bei uns wird der Altersabstand 5 Jahre sein. Bin total gespannt, wie das wird.
Klar, aktuell 2 und 7. Ich hatte mir einen deutlich kleineren Abstand gewünscht. Aber es hat eben auch sehr viele Vorteile. Die Großen können mit 5+ schon sooo viele Dinge alleine oder verstehen, warum sie manchmal 2 Minuten warten müssen.
Sie lieben sich sehr, schon immer.
Kinder brauchen andere Kinder, manche mehr, andere weniger. Manchen reicht der Kindergartenbesuch halbtags ab 3 Jahren völlig aus, andere hätten gerne immer Kinder um sich. Das müssen aber keine Geschwister sein, das können die Nachbarskinder sein, oder häufige Spielbesuche mit selbst gewählten Freunden. Das können Cousins und Cousinen sein, oder gemeinsame Urlaube mit befreundeten Familien.
Ich hatte als Kind eine ganz negative Geschwisterbeziehung und bin momentan sehr erstaunt, wie positiv es zwischen meinen Kindern läuft. Sie passen aber einfach auch gut zusammen, haben ähnliche Interessen, sind gerne draußen, laut, gerne immer in Gesellschaft und freuen sich deshalb, wenn der andere da ist. Aber wenn jetzt eines von ihnen gerne viel Ruhe hätte, dann hätten wir ein Problem.
Ich finde man sollte ein zweites Kind nur bekommen, wenn man sich wirklich ein zweites Kind wünscht. Auch wenn das Kind dann mit dem anderen überhaupt nichts anfangen kann und jeder sein eigenes Ding machen will. Ein Kind zu bekommen um das bestehende Kind zu ergänzen, drängt die Kinder in eine Rolle, in die sie vielleicht nicht reinpassen.
Hey,
in erster Linie solltet ihr nur ein zweites Kind bekommen, wenn ihr (!) als Eltern es wollt. Nicht für euer Kind! NIcht als besten Freund, Spielgefährten, "Partner in Crime" oder sonstiges. Das sollte auf keinen Fall die Grundlage für ein zweites Kind bilden.
Wie es kommt, weiß man vorher nie. Egal wie toll man auf beide eingeht, egal was für tolle Möglichkeiten die Kinder haben, egal wie sehr man das erstgeborene Kind mit einbezieht- nichts, rein gar nichts ist eine Garantie für ein gutes Verhältnis.
Ich bin z.B. selbst mit 3 Schwestern aufgewachsen, bin aber das schwarze Schaf der Familie und gehöre nicht dazu, die anderen 3 glucken mehr zusammen.
Mein Mann hat überhaupt keinen Kontakt mehr zu seinem Bruder.
Eine Bekannte hat zwei Jungs, die sind wie Feuer und Wasser. Inzwischen wohnt einer bei ihr und einer beim Vater, da es in einem Haushalt nicht klappt (Eltern sind schon länger getrennt, die räumliche Trennung der Kinder kam erst später). Seitdem sind aber die Zeiten, wenn sie sich besuchen, besser.
Ich selbst habe 5 Kinder an der Hand und es ist sehr unterschiedlich, wer besser miteinander kann und wer nicht soooo viel miteinander anfangen kann. Da kann man auch nicht sagen, dass die Altersunterschiede ausschlaggebend sind. Die, die eng zusammen liegen, können nicht automatisch besser miteinander. Insgesamt ist es aber schön anzusehen, wie es läuft. Wie es dann im Erwachsenenalter weitergeht, wird die Zeit zeigen.
Vielleicht spielen sie toll miteinander. Vielleicht bekriegen sie sich nonstop und können gar nicht miteinander. Von daher ist es viel wichtiger, dass du bzw. ihr das wollt. Für euch. Nicht für euer Kind.
Wenn du dich jetzt noch nicht bereit fühlst, aber auch nicht ganz abgeneigt bist, wartet ruhig noch. Ich denke mit der Zeit wirst du mehr spüren, welcher Weg der für euch richtige ist.
Wir haben hier auch auf unser Herz gehört. Der Wunsch war da, genauso das Wissen, dass man nie weiß, ob und wie gut es zwischen den Kindern harmoniert. Sie können ja auch sehr unterschiedlich vom Wesen sein, was ebenfalls mit reinfließt.
Alles Gute wünsche ich euch,
erdbeerchen
Für eine glückliche Kindheit ohne Traumatas braucht man entspannte, glückliche, zufriedene Eltern, möglichst mit ausreichend Gesundheit und Geld. Keine Streits, schlechte Stimmung, liebevolles miteinander.
Geschwister braucht man da so wie nen Kamin oder oder ein Baum im Garten - die können natürlich zufällig parallel zur schönen Kindheit existieren, sind aber selbst kein Faktor dafür 😊
Genau so sehe ich das auch, obwohl mein Mann und ich mit Geschwistern aufgewachsen sind und gute Verhältnisse zu denen haben.
Unser Einzelkind, das jetzt in die Schule kommt, hat natürlich mal den Wunsch nach Geschwistern geäußert, vermutlich auch eher weil wir weit und breit die einzige Einkindfamilie sind und Geschwister normal erscheinen. Aber es kommt auch von Besuchen wieder und erzählt wie nervig die kleineren/größeren Geschwister waren. Ist also ein gemischtes Bild und ich glaub im Grunde erkennt das Kind das diese ungeteilte Aufmerksamkeit auch toll ist.
Man muss als Einkindeltern halt selbst mehr bespaßen bis zu einem gewissen Alter und zudem mehr aktiv fördern, dass Freundschaften aufgebaut und gepflegt werden. In den Urlaub nehmen wir manchmal einen Cousin/Cousine mit und da freuen sich alle Kinder und Eltern - vor allem die, die mit einem Kind weniger in den Urlaub fahren oder es zu Hause betreuen müssen
Ich bin gerade schwanger mit Nummer zwei. Meine Frau und ich sind beide glückliche Einzelkinder, und wir haben uns für dieses zweite Kind entschieden, weil wir noch Eltern von einem zweiten Kind sein möchten.
Mit unserem ersten Kind hat es eigentlich nichts zu tun, wie der sich mit dem Geschwisterchen versteht hängt dann auch viel vom Charakter ab, wie es sich im weiteren Leben entwickelt - keine Ahnung.
Ich denke, ein Geschwisterchen für das erste Kind zu bekommen - oder wegen eben diesem nicht - sind nicht die Überlegungen, auf deren Grundlage ihr entscheiden solltet. Wie euer Kind einmal dazu stehen wird, könnt ihr ohnehin nicht voraussehen.
Ihr solltet ein zweites Kind bekommen, wenn ihr es von Herzen möchtet. Und wenn nicht, dann lasst es so wie es ist. Das wäre mein Rat dazu :)