Wie ein Zuhause weniger wichtig nehmen?

Hallo,

ich suche nach objektivem Rat oder persönlichen Erfahrungen und hoffe sehr, ihr könnt mir weiterhelfen. Vielen Dank schonmal fürs Lesen!

Als ich mit 19 Jahren zum Studieren aus meinem Elternhaus ausgezogen bin in eine kleine Einzimmerwohnung in einer neuen Stadt war ich voller Vorfreude: Meine "eigenen" 4-Wände haben mir ein gutes Gefühl gegeben, ein Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit.
Danach bin ich noch ein paar Mal umgezogen, jeder Einzug in eine neue Wohnung war mit freudiger Aufregung verbunden. Der Umzug vorher immer mit Stress und Ärger, aber sobald ich angekommen bin, hab ich mich direkt wohlgefühlt.
Ich denke, mir ist ein Zuhause, in dem ich unabhängig und frei machen kann, was ich will (auch begrenzt von mietvertraglichen Vereinbarungen, das habe ich noch nie wirklich als Einschränkung wahrgenommen), sehr sehr wichtig.

Nun steht ein Umzug mit meinem Mann und unserem Kind an und ich habe keine freudige Aufregung. Ich fühle Kummer, Angst und Sorge.
Es ist ein Umzug von einer Mietwohnung in ein Haus von Verwandten meines Mannes.
Dieses Haus wird nun meinem Mann zur Verfügung gestellt, um unentgeltlich mit seiner Familie darin wohnen zu können. Das sehe ich objektiv als großzügiges Angebot.

Subjektiv frage ich mich, was das alles soll. Vor einigen Monaten noch wurde besprochen, dass das Haus meinem Mann überschrieben werden soll. Mein Mann hat sehr viel mitgearbeitet am Haus, arbeitet jetzt noch täglich daran, da es noch nicht ganz fertiggestellt ist. Unser gemeinsames Kind betreue ich daher derzeit zu 70 bis 100 % alleine, dazu bin ich in Teilzeit berufstätig.

Jetzt bat ich die Verwandten um ein Gespräch, um Klarheit zu gewinnen, welche Rechte und Pflichten wir in diesem Haus haben werden. Mir wurde geantwortet, dass wir in dem Haus wohnen dürfen, ansonsten war nicht klar, wann für ein weiterführendes Gespräch Zeit wäre, mehr habe ich dazu nicht mehr gehört und jetzt kam ein Brief, in dem steht, dass mein Mann mit seiner Familie im Haus unentgeltlich wohnen kann und Nebenkosten, Pflege und Reinigung von Haus und Garten selbst zu tragen sind.
Keine Information dazu, wie die Fertigstellung und Instandhaltung (Reparaturen) gehandhabt werden, kein persönliches Wort mehr zur angedachten Überschreibung.

Und mir bereitet das solche Bauchschmerzen.

Vor allem, da die Verwandten speziell sind, aus meiner Sicht mischen sie sich sehr stark in unsere Angelegenheiten ein.
Dass das nicht in Ordnung ist, hat mein Mann ihnen bereits kommuniziert, aber ändern tut sich aus meiner Sicht nichts.
Ihre Einmischungen werden jetzt "Empfehlung" genannt, beinhalten aber sehr klare Erwartungen an uns in Angelegenheiten, die sie nichts angehen, garniert mit Worten, die aus meiner Sicht Drohungen darstellen.

Ich bin so traurig, dass meine Wohnsituation zu so einer großen Belastung wird und ich keinerlei Gefühl mehr von Unabhängigkeit, Freiheit und Leichtigkeit verspüre, wenn ich im zukünftigen Zuhause meiner Familie bin oder daran denke.
Mein Mann will unbedingt dort wohnen, eingezogen sind wir schon, ich versuche es ihm zuliebe.
Wir werden die eingesparte Miete zur Seite legen und davon soll mein Mann dann bezahlen, was er noch für das Haus ausgeben will (er bezahlt ab und zu Material etc.) und den Rest will ich sparen, damit wir ggf. schnell ausziehen können.

Auch wenn ich mir für unseren Sohn und zukünftige Kinder sehr ein festes Zuhause wünschen würde, versuche ich es jetzt so zu sehen, dass dieses Haus nicht unsere letzte Station ist - wenn wir zur Miete wohnen würden, müssten wir ggf. auch fremdbestimmt ausziehen müssen. Zwar mit Kündigungsfrist und ohne Familienstreit (eigentlich wünsche ich mir ein harmonisches Familienleben), aber umziehen müssten wir auch.
Eigentum können wir uns noch nicht leisten und vielleicht auch nie, weil mein Mann keinen Kredit aufnehmen will.

Aber wie schaffe ich es, dass mein Zuhause mir nicht mehr so wichtig ist? Dass es mich nicht mehr so ärgert, wenn mir andere Menschen gut gemeinte "Empfehlungen" geben? Dass es mir egal ist, dass Menschen, denen ich nicht vertrauen kann, weil sie nicht offen mit mir sprechen einen Schlüssel haben werden zu dem Ort, an dem ich meine Habseligkeiten habe und mit meiner Familie leben werde? Den Schlüssel kann Ihnen wohl keiner abnehmen, wenn es ihr Haus bleibt...

Diese Ängste und Sorgen gehen sehr weit und belasten unser Familienleben direkt. Ich habe Sorge davor, dass ich weniger handlungsfähig bin, wenn wir weitere Kinder bekommen, die wir uns eigentlich beide wünschen. Ich habe Sorge, dass unsere Ehe daran zerbricht, denn Streit gibt es deswegen jetzt schon viel und nicht selten wird mir dabei vorgeworfen, dass ich etwas zu genau nehme oder nicht dankbar wäre.

Was kann ich tun?

1

Können wir am Problem rücken?
Dass dir ein zuhause wichtig ist ist nicht der Kern des Pudels.

Ihr begebt euch in eine Abhängigkeitssituation zu Familie, die Grenzen nicht wahrt.
Der Grund warum du dich nicht freust ist, dass dir bei dem Setting alle roten Lampen angehen.
Zusagen werden nicht eingehalten (Überschreibung, damit geben sie Kontrolle ab, meine Wette, wird nicht passieren) euch wird massiv (mit Drohungen, Hallo?!) reingeredet.
Es ist für dich subjektiv aber auch von aussen realtiv wahrscheinlich absehbar, dass das ganze ziemlich den Bach runtergehen kann (und wird).
Und genau damit rechnest du selbst ja, wenn du den Exit finanziell gerade planst.

Technisch, habt ihr auch ohne schriftlichen Mietvertrag alle rechtlich gesicherten Rechte des Mieters. Du kannst also ohne Probleme den Schlüssel einfordern oder ein neues Schloss einbauen. Du hast eine Kündigungsfrist. Niemand kann einfach so reinspazieren.
Aber wie reagiert die Familie, wenn ihr das macht? Zieht dein Mann da mit? Wenn nicht, bist du handlungsunfähig und dem ganzen ausgeliefert.

Mein Rat ist ein no-Brainer. Sei mutig. Hör auf deinen Bauch. Stopp mindestens den Umzug, bis die Modalitäten geklärt sind. Respektive überlege, ob dieser Stopp dauerhaft ist. Je näher die Familie wohnt desto dringender ist dieser Rat.

Bearbeitet von Butterfee
8

Zusatz von mir:

Wenn ihr ein neues Schloss einbaut, hebt das aktuelle Schloss unbedingt auf!
Das machen viele Mieter so - und später wird die Wohnung/Haus mit dem ursprünglichen, zurückgebauten Schloss zurückgegeben.
Kein Problem.

Wobei man heutzutage wirklich verlangen kann, dass der Vermieter alle Schlüssel abgibt. Kontrollieren kann man es aber halt nicht.

Bearbeitet von O-Doolia
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Dein Zuhause war dir immer wichtig und wird es immer sein. Du verbindest es mit Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung und hast wohl sehr treffend erkannt, dass dies in diesem Haus nicht so sein wird. Deshalb fühlt es sich für dich nicht wie ein Heim an. Für dich fehlen auch die Voraussetzungen wie Verlässlichkeit und Planbarkeit. Ihr werdet in der Luft hängen gelassen mit ungewisser Zukunft. Versprechungen nicht eingehalten.

Ihr seid schon eingezogen, das macht es schwieriger, aber ich glaube deine Strategie ist die Richtige: Pack alles Geld, welches ihr erübrigen könnt auf ein separates Konto. Betrachte dieses Geld als euren Rettungsschirm, der immer stärker wird, je mehr ihr einzahlen könnt. Vielleicht gibt dir das ein Gefühl der Unabhängigkeit zurück. Schlimmer wäre es, wenn kein Geld vorhanden wäre.
Gleichzeitig würde ich aber nochmal mit meinem Mann reden und aufhören Geld in ein Haus zu investieren bei unklaren Besitzverhältnissen.
Bei ihm wiegt offenbar der Wunsch nach nach eigenem Haus mehr als bei dir, das könnte ihm von den wahren oder zukünftigen Problemen ablenken, aber wer weiß wie es wird, wenn ihr vermehrt Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht steigt dann sein Leidensdruck und ihr verlasst dieses Haus wieder. Auch du hast da Mitspracherecht. Er kann nicht allein darüber entscheiden, deshalb ist es wichtig für euch klare Leitlinien zu erstellen.

3

Allein schon weil die einen Schlüssel haben und es keine schriftliche Vereinbarung gibt, würde ich dort nicht einziehen.

Ich kann deinen Mann nicht verstehen, ihr habt ein Kind und er geht ein Wohnverhältnis ein, welches kein Hand und Fuß hat. Verantwortungslos und blauäugig in meinen Augen!
Gerade weil eure Verwandschaftssituation so „komisch“ ist.

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Da du ja nun schon öfter erlebt hast, das nach Umzügen die Welt wieder schön ist.....warum nicht mal ein bißchen Risikobereitschaft? Traust du deinem Mann nicht zu, das er euch da unbeschadet durchbringt? Egal wie es schlußendlich endet?

Ich denke auch nicht, das deine Ausführungen hier wirklich das Kernproblem sind. Das sehe ich im verhältnis zu deinem Mann, dein Vertrauen in ihn ist nicht groß genug, um dich darauf einzulassen.

Im Grunde lebt ihr dort, wie in jeder anderen Mietwohnung. Anders ist nur, das ihr anstatt Geld eben Leistung in das Haus erbringt. Aber du hast eben nicht mehr die komplette Kontrolle, wie in einer offiziellen Mietwohnung. Denn auch dort können dir kuriose Sachen passieren, die alles auf den Kopf stellen.

Wir leben aufgrund eines ähnlichen Deals für nen Appel und nen Ei in "unsrem" Haus. Dieser Deal wurde mit meinem Mann gemacht, nicht mit mir. Für den Besitzer (kein Verwandter) sorgen wir eigentlich nur dafür, das dieses Haus kein Lost Place wird....mehr nicht. Er "braucht" es nicht und hat keine Lust sich an all die Dinge zu halten, die man so als "offzieller" Vermieter beachten muß. Das Ganze kann recht schnell vorbei sein, dann ist es eben so. Auch im Fall einer Trennung stellt sich niemals die Frage, wer hier im Haus bleibet....ich bin es nicht. Mein Mann hat da so seine persönliche Rechnung, was er bereit ist in das Haus zu stecken. Es geht hier (für mich) also ausschließlich um das Vertrauen in meinen Mann....er hat mich in 13 Jahren nicht enttäuscht. Aber ja, morgen kann alles vorbei sein.....so what, dann werden eben wieder die Kisten gepackt. Aber bis dahin haben wir eben weniger Miete, dafür mehr Schweiß und Material in das Haus gesteckt.

Wenn dort also andere Menschen Schlüssel für das Haus haben werden, dann liegt die Ursache dafür bei deinem Mann ganz alleine....nicht bei den Menschen, die euch das Haus zur Verfügung stellen. Ist dein Vertrauen in ihn groß genug?

BTW....in keiner Mietwohnung habe ich mich bisher so frei und selbstbestimmt gefühlt, wie in diesem Haus, in dem ich nur mit einem kuriosen Deal leben kann.

Bearbeitet von Butterstulle
10

Deine Aussage impliziert, dass Männer an sich anscheinend niemals Fehlentscheidungen treffen. Wenn etwas schief geht, dann liegt es am „mangelnden Vertrauen“ der Frau. Man muss nur das eigene Bauchgefühl unterdrücken und fest genug an sein allwissendes Alphamännchen glauben, dann wird alles gut. Seltsame Ansicht. Ich kann der TE nur empfehlen, sich nicht einreden zu lassen, dass die „männliche Energie“ es schon richten wird, sondern auf die eigenen Erfahrungen und den eigenen Eindruck zu vertrauen. Auch Ehemänner sollen Situationen schon mal falsch eingeschätzt haben. Und ein guter Mann ist seiner Frau sicherlich sehr dankbar, wenn sie ihn auf so eine Schieflage aufmerksam macht und die Familie eventuell sogar vor einem großen Fehler bewahrt.

Bearbeitet von haewtf
13

Ach was.
Das ginge doch genauso umgekehrt. Wenn das Haus der Familie der Frau gehört, dann ist SIE dafür zuständig, dafür zu sorgen, dass die Family nicht ständig reinkommt.

Bei uns (ich Frau) haben übrigens meine Eltern einen Hausschlüssel. Und mein Mann hatte von Anfang an das Vertrauen zu mir, dass ich meine Eltern da richtig einschätze. Oder, falls nicht, die Sache korrigiere und den Schlüssel wieder einziehe ;-)

Wenn das Haus nun auch noch den Eltern gehört, kann doch erst recht nicht das Schwiegerkind den Deal abschließen.


Ich sehe hier keine Aufforderung, dem Mann blind zu Vertrauen.
Sondern eine eigene Erfahrung mit einem ähnlichen Deal.

Und so etwas Grundvertrauen in der Beziehung schadet nie - wenn die TE und ihr Mann umsetzen, was ich unten vorgeschlagen habe, muss sie ihm trotzdem vertrauen. Dass er nicht übermäßig viel unbezahlte Arbeit leistet - da wird sie ja auch nicht mit der Stoopuhr daneben stehen. Dass er mit der Familie das bespricht, was er vorher mit seiner Frau geklärt hat und was im Sinne der kleinen Familie ist. Usw.

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Ich will dir Mut zusprechen.. Ich glaube auch dass dein Bauch recht hat und es mit Problemen verbunden ist. Rechtlich gibt es da sicher Möglichkeiten die Empfehlungen der Verwandtschaft einzuschränken.

Du tust mir leid weil Du für eine intakte Familie und schönes Zuhause kämpfst und im Prinzip alleine da stehst.

Deine Frage beantwortest Du eigentlich schon sehr gut selbst. Das haus als Übergangs Lösung sehen, nicht zuviel hinein stecken.. Sparen auf was anderes..

Ob dein Mann mitziehen wird? Vielleicht.. Es bleibt zu hoffen dass er Freiheit über Geld stellt.

6

Dein Bauchgfühl täuscht dich nicht, das wird keine Freiheit sondern Abhängigkeit und dann auch noch mit Schlüssel, den die Verwandtschaft hat.

Das ist nicht umsonst, sondern hat einen hohen Preis,nämlich den Verlust deiner dir wichtigen Werte wie z.B. Freiheit.

Das wird von morgens bis abends an dir nagen und deine Lebensfreude dir reichlich schmälern, also sparen und dann weg notfalls ohne Mann.

Als ich in einer ähnlichen Situation war, wir spürten schon lange, dass wir beide ausziehen müssten, mein Mann das Ganze noch um ein Jahr verschieben wollte, worauf sicherlich ein weiteres Jahr gefolgt wäre, habe ich ihm gesagt, dass es kein Problem wäre, ich würde bis dahin woanders wohnen. Acht Wochen später sind wir ausgezogen in die Freiheit.

Höre auf deinen Bauch. Fehlentscheidungen treffen wir alle mal.

Bearbeitet von Londona
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Das Problem ist ja nicht das zu Hause, sondern die Verwandten. Dein Haus bzw zu Hause sollte dir wichtig sein und du dich wohl fühlen.

Aber ihr könntet euch überlegen, welche Bedingungen IHR habt, wenn ihr einzieht und diese dann durchsetzen.

Meine wäre: die Verwandten haben KEINEN Schlüssel. Wenn ihr/du ihnen nicht vertraust, ist das einfach keine Option. Als wir zur Miete wohnten, haben wir als erstes das Schloss zur Wohnungstür getauscht (und beim Auszug zurück) - grade weil mein Mann da vorher sehr unschöne Erfahrungen gemacht hat (fremde Vermieterin kam vormittags unangekündigt und alleine in die Wohnung und hat alles angeschaut usw).

Es ist unglücklich, dass ihr das nicht vorher besprochen habt ihr eure Bedingungen eben auch klar formuliert.

Ansonsten würde ich nicht auf alle „Empfehlungen“ eingehen und hart bleiben. Und dann betonen, dass es ja angeblich nur Empfehlungen sind.

Dass ihr mietfrei dort wohnt und im Gegenzug Reparaturen und Instandhaltung übernehmt, finde ich dagegen völlig legitim. Solche Arrangements kenne ich öfter, lebe selbst in einem solchen 😉

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Ich würde sagen, was du tun kannst ist:

Deine Bedingungen formulieren.

Ihr habt gar keinen Mietvertrag? Setz doch einen auf. Mal sehen, ob sie ihn unterschreiben.

Du wünscht dir Absprachen, für was ihr zuständig seid? Schreib auf, wie du dich verhalten wirst (nicht willst!) und lass es ihnen zukommen.

Natürlich setzt du dich vorher mit deinem Mann zusammen.
Da das Haus euch ja anders als besprochen nicht gehört, müsst ihr natürlich euren Einsatz für das Haus anpassen.
Das heißt: Materialkosten UND Arbeitsaufwand sollten auf keinen Fall das übersteigen, was ihr bisher an Miete gezahlt habt. Dabei solltet ihr, auch wenn es erstmal ungewohnt ist, auch eure Arbeitszeit "abrechnen" also durchaus in Handwerkerstunden umrechnen. Ich bin sicher, dein Mann ist überrascht, was für Summen da schnell zusammenkommen ;-)

Und falls er meint "ach, das mache ich doch nach Feierabend und für die Familie" - nein. Er würde sicher nicht jahrelang für die Familie an irgendeinem Haus werkeln. Aber wenn er in der Zeit eure Kinder betreuen würde, könntest du arbeiten. Oder dich besser erholen und zu anderen Zeiten arbeiten, was aufs selbe herauskommt.

Wenn ihr solche klaren Regeln habt, kann das durchaus ein guter Deal sein.
Denn ihr spart ja mächtig Geld.

Und diese Bedingungen könnt ihr durchaus der Verwandtschaft aktiv vorlegen. Inklusive einer Auflistung aller geleisteten Stunden am Haus.
Gerade, wenn die sich nicht an Absprachen halten - schafft eure eigenen Bedingungen und teilt sie mit. Ende Gelände.

Bearbeitet von O-Doolia
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PS

Und zu der emotionalen Seite "meine eigenen 4 Wände":

Ich finde, das gehört bisl zum älter werden dazu. (Nicht zum erwachsen werden. Das ist man auch schon mit 19.)

Aber ich wusste zum Beispiel mit 19 noch nicht halb so viel über Mietrecht wie heute mit Ü40. Und ich würde - würde ich wieder zur Miete wohnen - das auch mit ganz anderen Gefühlen tun als mit 19 damals.

Auch ist mit 19 klar, dass man noch weiterziehen wird. Und gleichzeitig ist die Zukunft noch so unklar. Ich denke an diese dämlichen Sparkassenberater, bei denen ich kein Konto eröffnen konnte ohne zu beantworten, wo ich mich in 10 Jahren sehe... hä?
Natürlich wollte ich gerne Mann und Kind im Eigenheim - aber damals hatte ich ja noch nicht mal den Mann in Aussicht #rofl.


Dann kommt eine Zeit im Leben, so ungefähr mit der Geburt des ersten Kindes, wo man glaubt, jetzt für den Rest seines Lebens zu planen.
Diese Planung wurde bei dir gerade angekratzt!
Aber: es ist oft eine illusorische Planung.

Wir sind zum Beispiel nach 11 Jahren im Eigenheim dann doch noch mal umgezogen. Hätte ich nie gedacht.
Und wie viele Leute gibt es, die sich als Rentner noch mal komplett verändern? Das wollte ich nie ;-) allmählich kann ich es mir vorstellen.

Unser Wohnmobil ist unser Hafen und unsere Heimat für mehrere Wochen im Jahr. Sorgfältig ausgewählt - und wir haben auch schon mehrere Monate drin gelebt.
In diesem Sommer ging es kaputt... das war ein Schock!! Es sollte doch halten, bis die Kinder groß sind!
Aber nachdem der erste Schock verdaut war, konnte ich plötzlich von einem ganz anderen Fahrzeug träumen ;-) noch besser... ohne den Kleinkind-Schnickschnack ;-)


Ihr werdet an diesem Haus unendlich viel über Häuser lernen.
Und falls ihr doch irgendwann ein eigenes habt, wird das viel, viel besser durch diese Erfahrung.
Und falls nicht, werdet ihr zumindest beim nächsten Mietobjekt auch mehr Fallstricke auf Anhieb erkennen.
Aber für all diese Erkenntnisse muss wohl erstmal der Schock über die veränderte Situation sacken. Dann kannst du wieder anfangen, dich für den kommenden Abschnitt im Zuhause einzurichten und weiter zu träumen.

LG

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Wie weit wohnen die Verwandten entfernt? Besteht die Chance, dass die Einmischungen weniger werden wenn ihr eine Weile dort wohnt? Geht es da ums Haus (so nach dem Motto "schneidet immer im Frühling die Hecken, da vorne im Beet ist noch Unkraut, dass Tor müsste noch gestrichen werden, lüftet jeden Morgen gründlich damit es nicht schimmelt usw.) oder betrifft es euch persönlich oder mischen sich in die Erziehung zu eurem Kind ein?
Das Erstere könnte besser werden wenn ihr eine Weile dort wohnt und sie sich daran gewöhnt haben, dass sie aus der Verantwortung sind.

Ehrlich gesagt kann ich die Verwandten deines Mannes verstehen, dass sie euch das Haus noch nicht überschrieben haben. Es sind eben doch oft Erwartungen an so ein großes Geschenk gebunden. Gerade wenn man dann ganz in der Nähe wohnt steckt dahinter oft die Hoffnung auf einen sehr engen Familienanschluss. Kann klappen, aber oft scheitert das eben. Hier auf Urbia liest man ja ganz oft ähnliche Themen. Da wurde das Haus überschrieben und dann ist das Grundgefühl, dass man jetzt im "eigenen" Haus in Ruhe gelassen werden will. Da waren eure Verwandten "schlauer".

Das alles sollte aber kein Grund sein euch drangsalieren zu lassen. Es kann ja auch ein Vorteil sein, dass euch das Haus nicht gehört. Ihr könnt recht einfach wieder ausziehen. Es sind keine moralischen Verpflichtungen entstanden und ihr müsst euch nicht überlegen was aus dem Haus wird.
Steht dein Mann hinter dir? Ich würde erstmal nichts mehr groß renovieren wenn das Haus grundsätzlich erstmal bewohnbar ist. Deinen Plan das Geld von der gesparten Miete zur Seite zu legen finde ich super. Besprich doch mit deinem Mann einen "Probezeitraum". Vielleicht 1 Jahr. Wenn ihr euch dann nicht Beide sehr wohl und Zuhause fühlt zieht ihr wieder aus. Läuft es dann gut könnt ihr wieder ins Haus investieren.