Hallo ihr Lieben!
Nachdem heute wieder mal ein total anstrengender Tag hinter mir liegt, hab ich mich nun doch überwunden, hier einen Beitrag einzustellen. Da ich hier eine gute Bekannte im Forum hab, lieber anonym.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Ich bin 30, hab einen. Sohn (3,5) und bin mit meinem Freund schon lange zusammen. Es ist unser gemeinsames Kind.
Leider ist das Leben mit dem Kleinen extrem schwierig. Schon als Baby hat er nächtelang geschrien und mit 14 Monaten ging es schon los mit viel Geschrei auch untertags beim Wickeln etc. Naja am Anfang ist man noch optimistisch und denkt es wird schon noch. Aber leider ging es ab 2 Jahren erst richtig los mit Wutanfällen aus der Hölle. Jetzt mit 3,5 ist es leider noch nicht besser. Er schlägt, schreit und ist leider gar nicht wirklich kooperativ. Er wirft mit Gegenständen und auch zum Spaß. Selbst wenn wir mitten im Spiel sind, steht er auf und wirft zb was runter. Die Nachbarn haben sich auch beschwert. Wir sind gerade erst in unsere neue Wohnung gezogen, welche uns auch gehört. Und nun gab es schon Beschwerden. Haben uns also schon super unbeliebt gemacht. In der alten Wohnung hatten wir hier keine Probleme, da die Wohnung nicht hellhörig war. Diese hier leider schon. Es war nur eine Mietwohnung, daher der Umzug. Aber eigentlich vermisse ich die Wohnung immer noch.
Ich bin sehr viel mit ihm Draußen und unternehme generell viel. Schwimmen, indoor Spielplatz, Zoo, Spielplatz generell... etc etc.. Was man halt so macht. Zu Hause spielen wir auch Lego, puzzle, Bücher schauen,... Er geht auch in die Krippe (ab Herbst KIGa) und auch dort ist er schon sehr aktiv, aber laut den Erziehern nicht auffällig, da er sich schon auch konzentrieren kann und mit anderen Kindern spielt und auch Freundschaften schließt. Privat schauts anders aus, dass sich die ein oder andere Bekanntschaft schon distanziert hat, da bei Besuchen mein Kind nicht teilen konnte, das andere Kind angestänkert hat etc. Ich geh natürlich dazwischen und lasse es nicht zu, aber das sind halt sehr anstrengende Treffen und das tut sich keiner freiwillig an.
Unsere Beziehung ist auch am Ende. Letztens waren wir alleine mal wieder unterwegs und wir haben uns eigentlich kaum mehr was zu sagen. Wir hatten so viel Streit in den letzten Monaten, dass eigentlich auch keine richtige Verbundenheit mehr da ist. Ich will nicht alleine sein und ich will ihn eigentlich auch in meinem Leben, aber die Liebe ist dahin. Er tut auch wenig für Romantik, ist nur noch genervt. Ich buche einen Film und er mäkelt wieder wie langweilig der doch war etc.. Mit Geld geizt er ebenfalls rum obwohl er das Vierfache von mir verdient. Ständig vergisst er zum Beispiel bei Einkäufen Sachen von der Liste weil ihm die zu teuer sind. Ich darf dann wieder alles nachkaufen mit Kind in petto
Auch haben wir überhaupt keine gemeinsamen Freunde und das eigentlich noch nie so wirklich (auch vor Sohnemann) und auch keine die wir am Wochenende treffen. Ich hab schon noch ein paar Freunde, aber die treffe ich unter der Woche und das auch nicht regelmäßig. Am Wochenende sind alle mit anderen Freunden unterwegs.
Er hat einen besten Freund, aber auch die sind fast jedes Wochenende mit deren Nachbarn zusammen und mein Eindruck ist auch, dass er mich nicht leiden kann.
Wir sind also auch noch ziemlich einsam dazu.
Es kommt alles auf einmal. Und das eigentlich schon über längere Zeit.
Ich fühle mich wirklich wie ein totaler Vollversager. Die Einsamkeit frisst mich auch total auf. Ich weiß auch nicht was ich mir hier erhoffe, aber vielleicht geht es ja jemandem ähnlich oder vielleicht in der Vergangenheit und hat einen Tipp wie er/sie das dann ändern konnte?
Ich wüsste nicht mal wo anfangen.
Danke an alle die sich das durchgelesen haben
Liebe Grüße ❤️
Mein Leben? Aktuell eine Qual!
Ich möchte dir auch raten ins spz zu gehen.
Mein Sohn war/ ist auch so.
Es ist jetzt durch Therapien etwas besser. Er wird bald 6.
War früher aber auch so wie dein Kind.
Hallo, danke für die Antwort. Ich hab auch schon lange die Überlegung da was zu machen. Habe mir immer eingeredet, dass es noch wird?
Was war eure Diagnose, wenn ich fragen darf?
Und was wird jetzt gemacht?
Bei uns wurde eine Wahrnehmungsstörung diagnostiziert.
Er bekommt Frühförderung und Ergotherapie. ☺️
Die Frage ist:
Was war zuerst? Huhn oder Ei?
Das ein Kind mitbekommt, wenn die Beziehung der Eltern kriselt und Mama Stress hat, lässt sich nicht vermeiden.
Dass das Kind darauf reagiert, auch nicht.
Umgekehrt kann ein Kind in der fortdauernden Trotzphase eine extreme Belastung für die Beziehung sein.
Ich würde jetzt keine übereilten Entscheidungen treffen sondern in beide Richtungen ermitteln.
Das Kind könnt iht mal durchchecken lassen.
Unsere Tochter verträgt z.b. keine Laktose. Als wir angefangen haben, sie konsequent laktosefrei zu ernähren, war die Trotzphase schlagartig vorbei (mit 4,5...!!) Das Kind hatte vorher einfach ständig Bauchschmerzen, konnte das aber nicht äußern, weil das ja 'normal' war.
Aber es gäbe tausend andere Möglichkeiten.
Gleichzeitig halt an der Beziehung arbeiten.
Das sagt sich leicht, mit solch einem Kind.
In kleinen Abschnitten. Kurze Kinderbetreuung in Anspruch nehmen, damit das Kind nicht zu extrem "kippen" kann. Dinge klären und auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen, um Konfliktpotential rauszunehmen. Wenn man das ohne Streit schafft, geht das auch, während das Kind in der Nähe ist. Das Kind kann sogar helfen, wenn sich beide einig sind, in seiner Gegenwart ruhig und höflich zu bleiben.
Und dann vergiß mal die Nachbarn. Die sind echt euer geringstes Problem und dein Kind darf schreien!
Seid nicht nur auf Achse sondern findet eine gute Ausgewogenheit zwischen Aktivity und Ruhe. Und natürlich schreit das Kind da auch noch öfter, wenn es bis jetzt nur Dauer-Action gewöhnt war. (Ich übertreibe vermutlich - aber zurück zu mehr Ruhe muss das Kind erst gewöhnen. Gib dem Ganzen Zeit.)
Viel Glück.
Dein Sohn klingt wie meine Tochter 😅
Da empfehle ich zum einen gerne das Buch „So viel Freude, so viel Wut“ von Nora Imlau und ggf eine Erziehungsberatung. Haben wir auch besucht, hat uns sehr geholfen 🫶
Dass das an eurer Partnerschaffz zerrt glaube ich - war und ist hier nicht anders. Aber wir konnten immer wieder drüber sprechen und uns aufraffen. Bleibt im Gespräch, nehmt euch Zeit, verschafft euch gegenseitig Pausen.
Es ist zu schaffen! 🫶
Ich lese aus deinem Text verschiedene Problemfelder heraus.
1. Du versorgst zum größten Teil ein forderndes Kleinkind. Diese Aufgabe ist schon seit Jahren anstrengend und raubt dir mehr Energie, als du hast.
Dieses Problem löst sich meist von alleine. Leider wird es noch etwas dauern. Vielleicht können mehr Stunden Betreuung (wenn diese gut ist) oder eine Erziehungsberatung helfen. Nicht, weil du Fehler machst, sondern weil manche Kinder ganz besonders lebhaft sind und man evtl. noch ein paar Tipps bekommt. Du hast sicher schon viel ausprobiert. Wir hatten bei einem Kind mal ein ähnliches Problem und es hat geholfen, erheblich mehr Ruhezeiten zu schaffen. Hörspiele waren gut. Eine halbe Stunde TV am Abend auch. Das Kind hat sich gefreut und das jeweils gerade betreuende Elternteil konnte in Ruhe durchatmen und hatte danach wieder mehr Energie. Aber jedes Kind ist anders. Einige Kinder drehen dadurch vielleicht noch mehr auf. Manchmal helfen auch Kleinigkeiten, wie ein festes Ritual, bei dem ihr jeden Abend zusammen Essen zubereitet zum Beispiel. Dauert natürlich und man hilft am Anfang viel. Aber feste Aufgaben machen Kinder auch stolz. Eine Erziehungsberatung kann dir sicher noch viel bessere Tipps geben.
2. Die neue Wohnung. Es tut mir leid, dass sich Nachbarn beschweren. Bitte halte einen Moment inne und überlege dir, was du über diese Nachbarn denkst. Kinder sind manchmal laut. Manche Kinder mehr, manche weniger. Du bist schon viel draußen unterwegs. Lass dir keine Schuld zuschieben. Du bemühst dich. Das Kind ist trotzdem laut. Da gibt es keinen Grund für Beschwerden. Vielleicht kennen sich die Nachbarn aber auch gar nicht mit Kindern aus oder hatten selbst eins der stillen Kinder. Dann kannst du evtl nochmal einen Satz formulieren, der klar macht, dass du dein Bestes gibst, aber in den nächsten Jahren trotzdem kein Sanatorium im Haus eingerichtet werden kann.
3. Dein Freund und das Geld. Wie sind eure Finanzen geregelt? Wer zahlt was für das Kind und die Wohnung? Wem gehört die Wohnung? Wer betreut mehr?
Alle diese Punkte würde ich schriftlich notieren und dann berechnen, ob es finanziell ausgeglichen ist. Wenn du nachkaufen musst, könnt ihr auch ein gemeinsames Konto für das Kind anlegen, auf das ihr prozentual euren Gehältern entsprechend einzahlt. Wenn du weniger arbeitest, kannst du evtl die Stunden erhöhen etc. Das sind aber nur Beispiele. So genau kenne ich eure Situation ja nicht.
4. Deine Beziehung. Liebst du deinen Freund? Seid ihr Freunde? Wie sieht es umgekehrt aus? Hättet ihr gerne noch mehr Kinder? Wäre eine Trennung finanziell überhaupt möglich? Siehst du euch in der Zukunft glücklich zusammen? Diese Fragen kannst natürlich nur du beantworten.
Vielleicht kann die Oma ja mal länger aufpassen, so dass du deine eigenen Gedanken wieder sortieren kannst. Viel Glück!
Hast du schon mal über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht, damit du mal etwas runter fahren kannst und dir mit etwas Entfernung mal Gedanken machen kannst, wie es für dich/euch weitergehen soll?! Ich hatte vor ein paar Jahren ein paar andere Baustellen (Trauerbewältigung, aber auch Überlastung) und mir hat das unheimlich gut getan und geholfen. Ich denke heute noch gerne daran zurück.
Hallo,
Du hast es schon geschrieben, wenn ihr gemeinsam Fern seht, wenn ihr gemeinsam etwas macht, es macht euch eher unglücklich. Daher würde ich mehr getrennt unternehmen. Jeder das, was er möchte. Dann fällt auch eine Last vom Partner ab.
Für mich wäre es eine Strafe mit meiner Lebensgefährtin einen Film anzusehen. Das würde ich wenn dann nur ihr zuliebe machen, damit sie glücklich ist. Das interessiert mich einfach nicht und ich wüßte auch nicht was es bewirken soll, 2 Stunden neben einander zu sitzen? Sie hat ihre Freunde, ich bin in 3 Sportvereinen und habe zwei "externe" Freunde dazu.
Wenn man getrennte unternehmungen macht, hat man sich mehr zu erzählen. Wenn ich mit meiner Lebensgefährtin einen Film anschauen will, brauche ich ihr davon nichts mehr erzählen.
KInd und ich glaube, das ist was die Nachbarn angeht ein Problem. Im Kindergarten meines Sohnes, stand immer ein Wasserkrug in dem Zitronenmelisse drinnen war. Den Kindern sagten sie, dass sie die hinein geben, damit das Wasser besser schmeckt. Ich wußte natürlich, dass es ist, weil Zitronenmelisse beruhigend wirken kann.
Ansonsten viel hinaus gehen, hier kann auch Dein Mann mit dem Kind hinaus gehen, schadet nicht. Im Gegenteil, für das Kind ist es gut, dass er auch eine andere Erziehung mitbekommt (nicht nur Deine). Wobei das nicht heißt, dass eine schlecht ist, es geht nur darum, dass die Welt des Kindes dadurch erweitert wird. Vielleicht gibt es auch schon einen Sportverein das Kinder in dem Alter in dem euer Kind ist aufnimmt. Bewegung und sich zusätzlich an Strukturen gewöhnen und ja, den Nachbarn um Verzeihung bitten, vielleicht auch zum Kennenlernen einladen. Vielleicht auch die Wand die zum Nachbarn schaut isolieren, wenn es nicht der Fußboden ist. Wenn der Nachbar unter euch ist, dann wird es teurer.... technisch ist aber auch das machbar.
Einkaufen: hier würde ich ihm sagen, wenn er einige Sachen nicht einkaufen will, weil sie ihm zu teuer sind, kann er gerne schauen, wo es sie billiger gibt. Wenn nicht, kann ich ihm die paar Euro geben, weil ich brauche sie. Dann muß ich wenigstens nicht noch einmal einkaufen gehen, weil ich mich gerne auf jemanden verlassen können möchte.
Hallo!
Wir haben nicht TV geguckt. Dazu kommen wir nicht mehr.
Wir waren im Open Air Kino.
Nur zu 2
Der Kleine ist auch oft mit Papa alleine unterwegs. Sehr regelmäßig sogar. Ansonsten würden wir im Haushalt auch zu nichts kommen, da der Kleine in der Zeit die Bude zerlegen würde
Mit den Nachbarn haben wir sehr oft gesprochen und uns auch mehrmals entschuldigt. Sie lassen uns in Ruhe, aber ich bin gestresst weil ich weiß, dass sie mithören und sich halt gestört fühlen.
Im Verein waren wir, aber hat ihm noch nicht gefallen. Er liebt eher noch das freie Spiel. Wir versuchen das aber definitiv später noch einmal.
Hey, kann er denn schon gut sprechen und sich äußern?
Setze dich mit ihm vielleicht mal hin mit ihm nachdem er den Wutsturm überwunden hat und frage ihn, was ihn gerade so wütend gemacht hat.
Hat er Probleme im Kindergarten, oder sind dort Menschen unfair/gemein zu ihm?
Hat er schmerzen?
Es kann unglaublich viele Ursachen haben.
Die Qualität der Beziehung der Eltern spielt dabei auch keine unwesentliche Rolle, denn Kinder merken alles und sogar manchmal noch mehr als wir. Nur können sie das nicht einordnen, oder benennen da sie es nie gelernt haben.
Evtl mal bei einem Psychologen ggf SPZ vorstellig werden?
Vielleicht zuviele Reize und Erlebnisse am Tag? Das war das Problem meiner hochsensiblen Tochter, sie brauchte einfach nur Ruhe und seitdem rastet sie viel seltener aus und ich musste toxische Menschen und welche, die mit sich selbst nicht im Reinen sind aus unserem Leben entfernen. Seitdem ging es bergauf.