Ich war das erste Mal schwanger. Ein paar Tage danach haben Blutungen begonnen und es hat sich dann nach einiger Zeit herausgestellt dass ich eine Eileiterschwangerschaft habe. Der HCG wert geht Gott sei Dank runter und es schaut so aus, als ob das der Körper alles alleine packen kann. Das heißt, dass ich im Besten Fall keine Operation oder eine medikamentöse Behandlung brauche.Es ist für meinen Mann, mir und meiner gesamte Familie nicht einfach, weil wir Angst um meine Gesundheit haben und wir auch wegen den ungeborenen Kind trauern 😭
Am Freitag haben es auch meine Eltern, mein Bruder und meine Schwägerin von meiner ELSS erfahren. Nachdem auch am nächsten Tag Vatertag war, hab ich auch meiner Familie gesagt, dass mein Mann und ich Ruhe brauchen und den Vatertag verschieben würden. Vor allem mein Mann war da sehr stark betroffen und trauig über das alles.... Mein Bruder hat uns trotzdem besucht und war sehr betroffen. Er hat mich überredet, dass wir den Vatertag nicht verschieben sollten, obwohl wir alle sehr traurig waren...ich habe gedacht, dass sie unbedingt mit uns zeit verbringen wollten und für uns in der schwierigen zeit da sein wollten, sonst hätte ich absolut nicht zugesagt.
Am nächsten Tag war ich noch im Krankenhaus und habe zuerst eine Schreckensnachricht dort bekommen, dass mir sofort der Eileiter entfernt soll. die aber Gott sei Dank nicht eingetreten ist. Es war der Verdacht dass mein bauch voller Bauch ist & dass ich sofort operiert werden musste….es wurde aber schlussendlich entschieden dass wir noch ein Tag warten & ich nach Hause gehen kann. Ich war einfach mit dem Nerven komplett am Limit war….nachdem meine Mutter selbst Krankenschwester ist, war ich dann bei meinen Eltern zur Aufsicht.
Nach einiger Zeit kamen dann mein Bruder und meine Schwägerin zu meinen Eltern. Während ich dann derweil mit meinem Mann in meinem alten Kinderzimmer war und einfach nur fertig war und mich ausgeruht habe. hat mein Bruder und meine Schwägerin erzählt dass sie ein Kind erwarten….ich bin kurz runter und hab’s dann von meinem Vater erfahren. Ich habe deshalb meinen Bruder und seine Frau nur kurz begrüßt und bin dann wieder raus gegangen weil ich es psychisch einfach nicht mehr packen konnte…
Mein Bruder ist dann auch noch kurz zu mir gekommen und ich habe ihn ganz deutlich die Meinung gesagt, dass es sich wie eine Ohrfeige ins Gesicht anfühlt und warum er nicht einige Zeit warten konnte, bis sich alles wieder beruhigt? Wir freuen uns, aber Mein Mann und ich machen nämlich eine sehr schwere Zeit durch & solche Nachrichten macht uns noch zu schaffen. Den ganzen Abend lang war ich dann nur in meinem Zimmer und bin dann nicht mehr rausgekommen, um denen zu gratulieren. Ich habe die ganze Zeit nur durchgeheult weil mir alles nervlich schon komplett zu viel war und ich höllische Angst um meine eigene Gesundheit hatte.
Ich habe denn beiden natürlich noch eine recht deutliche Whatsapp Nachricht hinterlassen und ich kann’s noch immer nicht verstehen, wie man überhaupt so unsensibel sein kann. Meinen Vater hab ich auch gesagt, dass er in Zukunft meinen Bruder selbst die Möglichkeit geben soll, die Nachricht zu sagen....
Mein Bruder ist sehr beleidigt und mein Vater sagt mir, dass ich mich schämen soll und meine Mutter ist auch sauer auf mich...Mein Wunsch nach Ruhe wurde von Anfang an von allen absolut nicht respektiert. Hätte ich gewusst, dass mein Bruder eigentlich nur seine eigene Freude übers erste Kind am Vatertag mitteilen würde, hätte ich nicht mal zugesagt, den Vatertag doch zu feiern....
Mittlerweile sind ein 1,5 Monate vergangen, mein Bruder hat eingesehen, dass er komplett blöd gehandelt hat und dass er sich mit den Eltern alleine treffen hätte sollen und uns komplett in Ruhe hätte lassen sollen. Mein Vater sieht wiederum ein, dass er mir diese Nachricht nicht sagen sollte, sondern nur mein bruder- wir haben mehr oder weniger "Frieden" geschlossen.
Ich bin aber weiterhin traurig über den Verlust meines ersten Kindes und ich freue mich eigentlich nicht, dass ich Tante werde. Zwischen meinen Kind und deren Kind wären nur 2 Monate Unterschied. Ich habe auch nicht mal Lust, irgendwann mal das Taufpatenamt zu übernehmen und werde wohl oder minder auf Distanz gehen müssen, um mich da selbst zu schützen. Für mich steht mein eigenes totes Kind und zukünftigen Kinder immer an erster Stelle als Nichten/Neffen. Zusätzlich kommen bei mir auch die Sorgen über meine eigene Fruchtbarkeit bzw. die Angst vor weiteren Komplikationen in zukünftigen Schwangerschaften.
Ich weiß nicht, wie es mir psychisch gehen wird, wenn das Kind von denen mal auf die Welt kommt? Könnt ihr mir da Tipps geben, wie man diese Situation am besten lösen kann? Ich habe mich mittlerweile auch für eine professionelle Beratung angemeldet, um den Verlust besser zu verarbeiten.
Ich freue mich nicht Tante zu werden.....
Du hast die Geschichte hier im Forum geschrieben richtig?
Ja es war ein ungünstiger Zeitpunkt es mitzuteilen.
Aber irgendwann wäre die Nachricht ja trotzdem gekommen. Das sie ein Kind erwarten.
Aber das Kind jetzt so abzulehnen? Das ist doch auch nicht toll.
Sie war doch schon schwanger als du dein Kind verloren hast.
Ich weiß wie schwer fgs sind. Hatte auch drei. Und ja man ist traurig und wütend.
Du musst versuchen deine Trauer zu verarbeiten.
Und nicht deine Trauer und Wut an anderen auszulassen.
Naja, also ich tu mir absolut schwer damit nachdem mein Bruder diesen Zeitpunkt gewählt hat, obwohl er ganz genau wusste, in welchen Zustand mein Mann und ich waren. Er hätte ja auch damit warten können, bis wir den ersten Schock verdaut haben. Diese komplette empathielose Art und meine eigene Trauer über meine eigene Fehlgeburt trägt leider dazu bei, dass ich sein Kind regelrecht ablehne.
Diskussion stillgelegtAber er hat es euch doch gar nicht gesagt und es war auch nie der Plan, dass ihr es an diesem Tag rausfindet?
Diskussion stillgelegt
Kann es sein das du schon mal den gleichen Text schon mal geschrieben hast? Er kommt mir sehr bekannt vor.
Und dennoch: dein Vater hätte den Mund halten sollen, denn schließlich weißt du es von ihm. Das war taktlos.
Aber: wann wäre deiner Meinung nach der richtige Zeitpunkt gewesen es zu verkünden? Müssen sich alle nach deiner Trauer richten? Ich glaube es ist egal wann Sie es verkündet hätten, der Schmerz für dich (vielleicht auch der Neid in dem Moment) wäre der gleiche gewesen.
Aber jetzt gleich zu sagen das du dich distanzieren musst und evtl. das Patenamt nicht annehmen möchtest (wer sagt das du es überhaupt sein wirst?) finde ich maximal übertrieben.
Ja es ist sehr traurig was dir passiert ist, aber erwarte bitte nicht das die Welt um dich herum jetzt Trauer trägt!
Sorry wenn das jetzt mies klingt, aber der Text wurde vor einigen Wochen definitiv schon mal gepostet!
Vielleicht findest du es übertrieben. Ich eher nicht, weil es meine eigene Gefühlslage ist, die du offensichtlich nicht nachvollziehen kannst...
Ich frage aber eher drum, wie man diese SItuation am besten lösen kann?
Der Beitrag wurde von den Administratoren ausgeblendet.
Diskussion stillgelegtDu beschwerst dich über Taktlosigkeit und lehnst gleichzeitig deinen Neffen/deine Nichte ab?
Diskussion stillgelegt
Wie soll man in deinen Augen die Situation lösen? Es sind einfach meine eigene Gefühle, die ich derzeit habe.
Und ja, ich lehne tatsächlich meinen Neffen/Nichte ab und kann mich jedenfalls nicht drüber freuen.
Bei sich bleiben und die negativen Gefühle nicht an anderen auslassen.
Einsehen, dass man nicht immer alles was man sich wünscht, sofort haben kann.
Ich hatte in meiner kiwu Zeit 2 frühe Abgänge.
Um mich herum wurden meine Freundinnen wieder schwanger. Sie hatte einen positiven Test und ich den ersten Abgang. Und ja ich war wirklich traurig. Aber ich habe mich für meine Freundin wirklich freuen können, sie hatte schließlich auch einen Kinderwunsch - und der stand ihr genau so zu wie mir. Sie ist ja nun mal nicht an meinem „Unglück“ schuld. Das sollte man differenzieren können. Du bist traurig und das ist ok- darf man auch wirklich sein, dann die Sorge dabei etc.
Aber sprich deinem Bruder nicht sein Glück ab. Er darf auch glücklich sein und das teilen- wann immer er es für richtig hält-. Freud und Leid liegen leider oft beieinander.
Ich hab meine Freundin durch die Schwangerschaft begleitet und sie hat jeden Monat mit mir aufs Neue gehibbelt. 10 Monate später war sie die erste, die morgens einen schwach positiven Test bekam und wir haben uns um 6 Uhr in der Früh beide unfassbar gefreut. - 2 Wochen später kam ihr Baby zur Welt.
Ich möchte nicht beurteilen, wie schlimm es ist etc. Das empfindet jeder anders. Für mich war aber klar, da passte was nicht und es nun mal die Natur. Schwanger werden klappt, das ist gut. (Ich hatte dann Probleme schwanger zu bleiben, das lag aber an einer anderen Ursache, die dann behoben wurde).
Niemand wirklich niemand kann etwas für Abgänge, Fehlgeburten und co.
Wenn die Traurigkeit verflogen ist, wirst du es anders sehen. 😘 und dich irgendwann auch freuen können. Meine andere Freundin hatte im übrigen auch eine Eileiterschw. Ihr musste der Eileiter entfernt werden. Not Op weil kurz vorm Platzen. Sie wurde 5 Monate später auf natürlichem Weg schwanger… es ging alles gut. Nimm die Situation an, sei traurig, aber verlier dich nicht darin.
klar kann er nichts dafür, aber ich tu mir absolut schwer damit nachdem mein Bruder diesen Zeitpunkt gewählt hat, obwohl er ganz genau wusste, in welchen Zustand mein Mann und ich waren. Er hätte ja auch damit warten können, bis wir den ersten Schock verdaut haben. Diese komplette empathielose Art und meine eigene Trauer über meine eigene Fehlgeburt trägt leider dazu bei, dass ich sein Kind regelrecht ablehne. Es ist auch normal, dass es einem wehtut, wenn man schwangere/babys sieht.
Diskussion stillgelegt
Nein. Ich finde es okay, dass dein Bruder diesen Zeitpunkt gewählt hat. Wieso sollte er denn jetzt sein Glück verstecken!? Und was gibt dir das Recht, deine Traurigkeit darüber zu stellen? Wie wäre es denn anders herum, wenn du jetzt schwanger werden würdest und seine Frau das Kind verliert? Es monatelang geheim halten?… Ich weiß ja nicht. Gerade innerhalb der Familie sollte es möglich sein, sich trotz eigenem Leid zu freuen oder zumindest zu signalisieren, hey grad bin ich echt traurig über meine Situation und vergleiche natürlich, aber ich wünsche euch alles Liebe.
Jeder von uns har seinen eigenen Rucksack mit Problemen und Sorgen zu tragen.
Ich finde es sehr hart und dramatisierend zu sagen „ich lehne das Kind ab“. Als erwachsene Frau, sollte man das anders reflektieren können. Bist du jetzt sauer auf jede Schwangere, weil es woanders klappt? - da solltest du aber schnell dran arbeiten, sollte es jetzt etwas dauern bist du wieder schwanger wirst (und das kann es), drehst du sonst durch. Und das ist auch nicht gut für die inneren Gefühle in Kinderwunsch. Stress/ Cortisol kann ganz viel kaputt machen.
Manche Dinge kann man nicht ändern/ man muss sie lernen anzunehmen, auch wenn’s unbequem ist. Das hilft mehr als sich darin zu verlieren und nach links und rechts zu schauen.
" er hätte ja warten können bis ..."
Wie lange denn ?
Das würde ich gerne wissen. Völlig wertfrei.
2 Wochen? 4 Wochen? 4 Monate? Wann wäre es für dich denn ok gewesen?
Wenn du dir das selbst ehrlich beantwortest eigentlich gar nicht, oder ?
2 Wiochen damit wir den ersten Schock verdaut hätten und ich körperlich nicht mehr in Gefahr wäre.
Am Samstag haben wir alles erfahren und am Sonntag hat mein bruder dann mit seiner Schwangerschaftsverküdnigung begonnen. Er hat uns nicht mal 24 h Ruhe und Zeit gegeben und hat meine Grenze absolut nicht respektiert.
Und nach 2 Wochen wäre alles toll für dich gewesen?
Und nach 1 3/4 Wochen nicht ?
Es besteht doch kein Anspruch darauf, dass man sich freuen muss weil X oder Y ein Kind bekommt. Ich bin nie in große Begeisterung ausgebrochen nur weil ich Tante geworden bin, noch wenn eine meiner Freunde ein Kind bekommen hat. Es hat mich schlichtweg nicht wirklich tangiert.
Stell dir nicht diese großen Ansprüche, dass du bei dem Thema Freude empfinden musst. Das musst du nämlich überhaupt nicht. Es ist ein Kind - ein Kind von vielen. Wenn ihr nicht viel Kontakt habt, dann wirst du nie eine große Beziehung zu dem Kind aufbauen. Besonders im Babyalter ist es doch total unrealistisch große Gefühle für ein Baby zu entwickeln. Es wird dir schlicht egal sein - weder positiv noch negativ.
Gib dir Zeit, vielleicht wird das Kind mit 2-3 Jahren plötzlich ein tolles und interessantes Kleinkind und du bekommst doch Interesse am Tante-sein. Oder nicht, die Welt dreht sich für alle weiter. Vielleicht hast du dann auch schon dein eigenes Kind und kannst einen schönen Kontakt zum Neffen/Nichte aufbauen.
Für mich war dein Verhalten damals schon nicht nachvollziehbar.
Deine Gefühle damals möchte ich dir nicht absprechen, weshalb du dann aber zu deinen Eltern gefahren bist, um dich dort mit deinem Mann in dein Kinderzimmer zu verkriechen, erschließt sich mir immer noch nicht.
Ich weiß, Kinderwunsch ist hart. Das habe ich selbst 5 Jahre hinter mir. Trotzdem geht das Leben weiter und das weiter Kinder geboren werden, während andere eines verlieren oder Familienangehörige sterben, gehört einfach dazu.
Du überträgst deine Trauer/Wut auf ein ungeborenes Kind, welches das unschuldigste überhaupt an der ganzen Sache ist. Mach dir das mal bewusst und dann überlegst du dir, wie du das fändest.
Du schreibst zwar, es sind halt deine Gefühle und dafür kannst du nichts, aber das ist der einfachste und bequemste Weg. Man kann auch lernen Gefühle zu differenzieren.
Das wichtigst, was du in dieser Situation tun kannst/solltest, hast du bereits in die Wege geleitet und dir professionelle Hilfe gesucht. Ich wünsche dir, dass dir das hilft, das Erlebte zu verarbeiten.
Ich würde dir nur raten zu versuchen, nicht zu viele Brücken abzubrechen. Wenn du Gelegenheit hattest, dich mit deiner Trauer auseinander zu setzen, wirst du die Dinge vielleicht anders sehen und dir wünschen, manche dieser Gedanken zumindest nicht deinem Bruder mitgeteilt zu haben.
Jemandem zu sagen, dass deine ELSS dir wichtiger ist als deine Nichte/dein Neffe und dir das Kind deines Bruders egal ist, würden wohl viele als unverzeihlich einstufen. Pass auf, dass du in deiner Trauer nichts zerstört, was dir vielleicht eigentlich wichtig wäre.
In den letzten 2 Jahren hat sich mein Bruder zu einem sehr ekelhaften Egoisten entwickelt, der die ganze Familie terrorisiert und absolut respektlos ist. Er ging sogar soweit, dass er sich die ganze Zeit mit meinen Eltern herum gestritten hat und sogar mit Kontaktabbruch gedroht hat. Wenn wir uns mal sehen, dann jammert er nur ständig über unsere Eltern rum und zeigt da absolut keinen Respekt. Ich finde ihn nur mehr anstrengend und sehr kompliziert, seitdem er mit seiner Ehefrau zusammen ist. Seine Ehefrau ist auch nur ständig unfreundlich und zickt mich regelmäßig an.
Seine empa5thielose Schwangerschaftsverkündigung ist nun die Spitze vom Eisberg gewesen.....
Da gibts schon eine längere Vorgschichte, warum ich auch so hart zu ihm und seinem Kind reagiere.
Wie hättest du denn reagiert, wenn deine Geschichte nicht passiert wäre?
Diskussion stillgelegt