Schwiegervater liegt im Sterben

Hallo liebe Community...

Ich bin mal wieder ziemlich ratlos :( Mein Schwiegervater liegt mit Krebs im Krankenhaus und das Ende bahnt sich recht schnell an weswegen mein Mann zu ihm fahren möchte und ich mit der Kleinen (4 Monate) möchte mit um ihm beizustehen. Jetzt ist aber eine kleine Diskussion aufgekommen ob die Kleine denn überhaupt mit ins Krankenhaus soll zum Verabschieden... Sie ist ja noch so jung und hat kein gutes Immunsystem und im Krankenhaus schwirren ja alle möglichen Keime und Bakterien herum auf der anderen Seite würde der Schwiegervater sich sicher freuen sie nochmals zu sehen.

Was meint ihr dazu?

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Am Ende ist das eine ganz persönliche Risikoabwägung.
Ich persönlich würde mein 4 Monate altes Baby auf jeden Fall mit ins Krankenhaus nehmen, damit sich der Opa verabschieden kann.

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Ich würde ohne jeden Zweifel die Kleine mitnehmen, damit der Schwiegervater sich verabschieden kann.

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Ich würde die Kleine auch mitnehmen. Sie wird da ja wahrscheinlich nicht großartig was anfassen oder den Boden ablecken oder so. In dem Alter wird sie ja in der Trage oder auf dem Arm/Schoss sein.

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Auf jeden Fall mitnehmen. Das wird ein sehr wertvoller Moment für den Schwiegervater und für euch werden. Mit 4 Monaten wird euer Baby keinen engen Kontakt zu anderen Patienten haben, das Risiko ist deshalb sehr überschaubar.
Ich wünsche euch viel Kraft für die kommende Zeit.

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Wo sollen denn die Keime, Bakterien und Viren herumschwirren?

Nimm das Kind mit. Es wird für den Großvater eine schönes Erlebnis sein, sich aktiv von seiner Enkelin verabschieden zu können.
Ansonsten die Hygieneregeln einhalten.

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Natürlich kommt sie mit. Sie wird im Kinderwagen liegen oder bei euch auf dem Arm sein, nicht über die Flure krabbeln und an den Türgriffen lecken. Daher ist das Infektionsrisiko relativ gering, solange ihr auf persönliche Hygiene (Händedesinfektion) achtet.

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Als meine Oma starb, waren meine Großen 1 und 2. Sie durften nicht ins KH, damit sie sich von den Kleinen verabschieden konnte. Besser gesagt, man hat sie nicht zu ihr gelassen. Mein Mann musste mit den beiden wieder nach Hause fahren (war abends) ich blieb dann mit meiner Mutter und Tante bis zum frühen, nächsten Morgen, da schlief sie dann endgültig ein.

Die Möglichkeit zur Verabschiedung zu bekommen, finde ich schön, leider hängt sowas nicht immer nur vom eigenen Willen ab.
Als ich nach der Geburt meines Kleinen auf der Intensivstation lag und ich vor der zweiten, entscheidenden OP stand, durfte ich das Baby auch nicht sehen. Meine Hebamme hat einen riesigen Terz veranstaltet und dafür gesorgt, dass ich zwei Minuten mit ihm hatte. Ich war dafür unendlich dankbar.

Alles Gute und viel Kraft.

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Anrufen im KH!

Ich durfte damals meinen sterbenden Großvater nicht im KH besuchen.. ob mit oder ohne Kind da ich gestillt habe.
Die im KH meinten gibt zu viele Bakterien die ich weiter geben kann.. ABER je nach Station ist das unterschiedlich.
Da mein Großvater auf eine andere Station gelegt war wahrscheinlich als deiner.

Gerade Krebserkrankte brauchen sauberes Umfeld wegen dem Immunsystem.

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Das ist ein guter Einwand, das KH liegt ja bei uns nicht gerade ums Eck sondern ist 700km entfernt xD Wobei wir wahrscheinlich trotzdem mit meinem Mann mitfahren würden auch wenn wir schlussendlich nicht rein dürfen, können wir trotzdem für ihn da sein :) Aber dass sie bzw wir eventuell nicht rein dürften daran hab ich gar nicht gedacht!

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Wir hatten einen Angehörigen auf der Geriatrie, den wir mit K2 im Alter von 1 Jahr besucht haben. Die Person hat leider nicht so viel vom Besuch mitbekommen, aber zumindest die Dame, mit der das Zimmer geteilt wurde, hat sich über K2 gefreut.
Es war dann auch das letzte Mal, dass wir unseren Angehörigen gesehen haben und wir sind froh, dass wir hingefahren sind. Auf der Geriatrie wurde nochmal sehr stark auf Hygiene geachtet, aber K2 hatte zu der Zeit noch keine Betreuung in der Kita. K1 haben wir wegen der Kontakte im Kindergarten zu Hause gelassen, was aber auch besser für ihn war.

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Ich würde sie auch mitnehmen. Dein Schwiegervater wird sich sehr freuen!
Auf einer Krebsstation gibt es wahrscheinlich auch nicht mehr Keime als in einem Bus oder Supermarkt, durch das schwache Immunsystem der Patienten werden die Patienten regelmäßig auf Infektionen untersucht und bei jeder Infektion sofort isoliert
Dein Baby geht mit zum Opa ins Zimmer, wenn er schon seit vor dem Tod ist, vermutlich ein Einzelzimmer. Krabbelt wahrscheinlich noch nicht am Boden...
Ich wünsche euch viel Kraft und deinem Schwiegervater einen Schmerz-freien und würdigen letzten Weg