Ich wende mich mit einem für mich echten Problem an euch und würde einfach mal gerne wissen, wie ihr das handhaben würdet.
Ich hatte mit meiner Schwiegermutter ( mit. Ihrem Sohn bin ich seit 15 Jahren zusammen) mal ein super gutes Verhältnis. So gut, dass wir sogar zusammen Wellness Tage gemacht haben oder abends mal was essen waren.
Ihr Mann ist dann leider vor 8 Jahren verstorben ( nach langer, schlimmer Krankheit) und seitdem wurde es ehrlicherweise immer schlimmer mit ihr. Sie ist verbittert und das meine ich wirklich so, sie ist neidisch auf alles und jeden, fühlt sich benachteiligt und ist inzwischen der missgünstige Mensch, den ich kenne. ( mein Mann sieht es ähnlich hat aber einfach weniger Berührungspunkte mit ihr)
Vor 7 Jahren dann wurde sie Oma. Wir bekamen unseren ersten Sohn. Leider gab es danach gesundheitliche Probleme, wo sie wirklich felsenfest an unserer Seite stand, mich unterstütze, emotional aber auch begleitete sie viele Arzt und Krankenhaus Termine, wofür ich ihr wirklich für immer dankbar bin. Das werde ich auch niemals vergessen.
Die nächsten Jahre, waren dann etwas schwieriger ( ihre Aussagen bezüglich, Politik, Klima, Ansichten und soziales ) vieles versuchte ich Wirklich jahrelang zu ignorieren. Finanziell steht sie inzwischen sehr gut da und schob uns auch immer wieder Geld zu ( wo ich nicht nein sagte, das ganze Geld aber auch unberührt auf ein Konto liegt, ich würde es niemals ausgeben, mein Mann soll darüber verfügen…)
Unser zweites Kind kam Ende 2021 zu Welt. Seit 7 Jahren kommt die Oma wöchentlich, an einem festen Tag. Lange brauchte ich sie auch- damit ich etwas mehr arbeiten konnte. Sie holte die Kids dann von der Kita ab und bespaßte sie.
Nun stellt sich mit und mit aber heraus, dass sie mit unserem zweiten überhaupt nicht zurecht kommt. Im Grunde mag sie ihn auch nicht. Er ist impulsiv und sehr willensstark. Ist er nicht so, wie sie gerne möchte. Ignoriert sie ihn komplett. Und sagt Sachen wie: du bist nicht mehr Omas Freund, sei doch mal so lieb wie…., so spiele ich nicht mehr mit dir… Lässt ihn in emotionaler Not zurück ( in einem anderen Raum) dreht sich um und fragt den großen: was sollen wir beide denn jetzt machen?
Der große ist meinem Mann sehr ähnlich und schon immer „ihr Enkel“ gewesen.
Diese Erziehungsmethoden und schlimmere, hat sie bereits bei meinem Mann angewendet. Das war ihm aber alles lange nicht bewusst, hat aber jetzt noch teilweise mit den Auswirkungen zu kämpfen ( traut sich oft nicht die Meinung zu sagen aus Angst aus Ablehnung) das wird uns mit und mit immer bewusster.
Ich lasse sie also mit dem kleinen überhaupt nicht mehr alleine, da ich immer wieder eingreifen „muss“. Heißt also, ich kann an dem Tag wo sie da ist nicht mehr länger arbeiten. Da ist sie dann aber natürlich trotzdem, ignoriert den kleinen, wenn er bockt und verwöhnt den großen gleichzeitig ins Unermessliche.
Dazu gibt sie ungefiltert hier ihre Gedanken preis: missgünstige Dinge über andere Familienmitglieder, AFD- Sprüche und Klima, joa, bringt ja alles eh nix. Können wir auch alles lassen….verallgemeinert alles und nur ihre Meinung zählt…Arbeit - will sie nie haben, ( hilft hier nie beim kochen oder so und essen ist eh nicht wichtig - aber essen für drei! ( soll nicht geizig klingen, fällt nur auf)
Kurz gesagt, ich ertrage es nicht mehr.
Da sie aber aus einer Familie kommt wo immer alles totgeschwiegen wird, verdrängt wird und sich nie auch nur ansatzweise jemand getraut hat, was gegen sie zu sagen. ( sie hat ihr Kinder immer mundtot gemacht, andere Meinung durften sie nicht haben, - auch zwei weitere Geschwister nicht) muss ich mir darüber im Klaren sein, dass wenn ich das anspreche ( und ich bin in sowas nicht gerade diplomatisch) sie vermutlich den Kontakt abbricht. Was für meinen großen Sohn sehr schade wäre ( er liebt sie tatsächlich) und ich auch meinem Mann nicht antun will. Sie war ja nicht immer so ganz radikal und es ist ja seine Mutter)
Aber so geht es nicht weiter. Ich bekomme inzwischen schon am Abend bevor sie kommt herzrasen.
Habe überlegt es vorsichtig auslaufen zu lassen aber auch dafür fehlen mir die Ideen.
Ich will nichts Böses aber ich will auch wirklich nicht mehr diese wöchentliche Besuche und jede Woche die Flucht mit dem kleinen zu ergreifen, kann’s ja auch nicht sein.
Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüße
Auslaufen lassen von wöchentlichen Besuchen. Hilfe!!
Ich persönlich würde an dem Positiven ansetzen:
„Liebe…., vor vielen Jahren haben wir uns so gut verstanden und auch gemeinsam Wellnesstage verbracht. Jedoch beobachte ich seit einiger Zeit, dass du dich verändert hast und darüber würde ich gern mit dir sprechen. Folgendes ist mir aufgefallen: … Wie siehst du denn das Ganze? Ich fühle mich damit nicht mehr wohl.
Warte ihre Reaktion ab. Dann kannst du immer noch reagieren.
Hallo,
Also ich finde, du hast der Frau eine Menge zu verdanken. Sie hat dich/euch jahrelang unterstützt - mit ihrer Zeit, mit Einfühlungsvermögen und ihrem Geld. Was kann man mehr erwarten ? Nun ist sie älter und mit eurem etwas anstrengenden Zweitgeborenen überfordert. Das wären andere vielleicht auch. Ihre Art , das Kind dann zu ignorieren ist natürlich nicht erste Sahne, aber was soll sie noch alles tun ? Die Erziehung eurer Kinder ist Sache von dir und deinem Mann. Sicher kannst du mit ihr reden, aber du riskierst einen Kontaktabbruch, was deinen Sohn und deinen Mann unglücklich machen wird.
Ich würde versuchen, auch anwesend zu sein, wenn sie bei euch ist. Hoffentlich ist die anstrengende Phase des Kleinen bald vorbei. Das ist doch für ALLE anstrengend, nicht nur für die Oma.
Alles Gute !
Ich gebe dir irgendwie recht …Doch finde ich persönlich afd parolen und die klimakrise zu verleugnen doch auch sehr grenzwertig. Egal in welchem Alter, egal wie dankbar man sein sollte… und Enkelkinder dermaßen unterschiedlich zu behandeln irgendwie auch wenig gesund und auch nicht normal… wir reden hier von nem
Erwachsenen Menschen der auch mal reflektieren darf…
Aber diesen Parolen werden deine Kinder immer ausgesetzt sein. Ihr Leben lang geraten sie an Menschen, die anders denken. Die Sachen sagen, wo sich einem die Haare sträuben. Man könnte es auch so sehen: Sie lernen eben früher als andere Toleranz bzw. dass man manche Dinge kommentieren muss. Oder dass es an gewissen Punkten besser ist, wenn man manche Themen innerhalb der Familie nicht thematisiert.
Natürlich muss man das in so jungen Jahren entsprechend begleiten. Man kann der Oma z.B. auch klar sagen, dass man keine politischen Gespräche will. Und dann einfach konsequent auch "Stopp, wir wollten doch nicht..." sagen. Mit den Kindern würde ich da altersangemessen reden, abhängig davon, ob es eine harmlose andere Meinung ist (Die Erde ist eine Scheibe) oder eine, wo man echt eingreifen muss (Ausländer sind alle Verbrecher).
Dein Text kurz zusammengefasst: der Schwiegermutter sind beide Kinder zuviel, vorallem da der Kleine außer Rand und Band ist.
Die Lösung ist recht einfach. Du kümmerst dich selbst um den Kleinen bis er einigermaßen händelbar ist und dann startet ihr einen neuen Versuch.
Hat den Vorteil, du hast Exklusivzeit für den Zwerg und das andere Kind genauso mit der Lieblingsoma. Was ihm aufgrund des kleinen Terroristen Zuhause, wahrscheinlich auch ganz gut tut.
Ich bin kein Fan davon immer alle Kinder gleich zu behandeln. Praktisch ist das auch seitens der Eltern kaum umsetzbar und außerhalb des Eltershauses sowieso nicht.
Auslaufen lassen wird schwer möglich sein. Das fällt ja durchaus auf, wenn man jedes Treffen absagt.
Ich würde wahrscheinlich wirklich das offene Gespräch suchen. Nach dem Motto: "Inge, ich mag dich echt gerne, und du warst mir immer eine große Hilfe, aber ich habe gemerkt, dass du mit Claude-Kevin nicht gut zurecht kommst. Ja, ich weiß, er ist anstrengender als Lysander-Theophil, aber mir wäre sehr daran gelegen, dass ihr auch so ein gutes Verhältnis habt. Wie kriegen wir das hin? "
Und dann wirst du ja sehen, was sie macht. Gut wäre, wenn du dann ganz konkrete Beispiele nennen kannst, wo sie beide unterschiedlich behandelt oder zu hart ist. Da muss man dann durch. Vielleicht hilft es auch, wenn ihr erstmal nur Treffen habt, wenn du dabei bist. Man kann das ja alles lernen. Wenn man denn will. Sollte sie das nicht wollen, würde ich sagen, dass wir dann nur noch gemeinsame Treffen haben können.
Hi
Für mich klingt es so, als wäre sie überfordert mit beiden Kindern
Das sie dasältere lieber mag ist nicht schlimm, es den Kindern zu zeigen schon
Könnte eines der Kinder vielleicht dort ein Hobby ausüben?
Dann geht entweder Oma mit dem großen oder du mit dem kleinen dahin
Oma wird gebraucht, beim Hobby muss sich niemand parolen anhören
Du hast Zeit für das jüngere kind
Biete ihr doch an, dass sie an dem Tag mit deinem großen was alleine unternehmen kann und sie davor oder danach dann auch den kleinen sieht. Ich würde es verpacken als „der kleine ist ja schon herausfordernd und das entlastet dich vielleicht“.
Fände ich auch schön. Das große Kind hat doch eine tolle Bindung zu ihr. Natürlich war ihre Erziehung nicht perfekt. Das ist leider immer so. Aber die Unterstützung, die sie euch gegeben hat, ist unglaublich. Dafür kann man durchaus im größeren Maße dankbar sein. Das jüngere Kind wird ohnehin irgendwann entspannter. Wenn die Oma mit einem lebhaften Kind nicht gut zurecht kommt, gibt es zum Glück noch dich und den Vater, die sich in der Zeit kümmern können.
Andere politische Meinungen kannst du von deinen Kindern ohnehin nicht fern halten. Die AFD wird von ca 18% gewählt. Den Klimawandel leugnen tun noch viel mehr Leute. Ihr selbst habt auch eine Meinung und eure Kinder werden in Zukunft auch eine Meinung haben. Vielleicht sogar eine, die von deiner abweicht. Das schadet nicht.
Schwimmkurs. Oder Kinder-Judo. Zum brechen der Gewohnheit suchst du dir ein Hobby für die Kinder das "super wichtig und der letzte Schrei" ist. Und leider liegt es genau auf ihrem Termin. Damit brichst du die wöchentliche Routine. Und Ersatz gibt es eben nicht mehr so regelmässig.
Würde das funktionieren?
Zudem, ggf kannst du den kleinen aus der Situation raus nehmen? Sie und der Grosse. Du und der kleine.
Es wäre interessant, die Sichtweise und Situation der Oma näher zu beleuchten. Sie ist seit 8 Jahren verwitwet. Steckt nicht jeder so einfach weg. Sie hat sich kurz nach dem Tod ihres Partners sehr, sehr für euch engagiert - darin vielleiicht auch neuen Lebenssinn gefunden. Ihre Unterstützung war euch sehr willkommen.
Nun ist die Oma auch älter geworden. Die Kräfte lassen nach, auch wenn das niemand gerne eingesteht. Sie versucht trotzdem, ihre gewohnte Unterstützung für euch aufrecht zu erhalten und schafft es nicht, zumindest nicht so, wie du es dir wünschst.
Du kannst am wöchentlichen Betreuungstag nicht mehr länger arbeiten, weil du merkst, dass dein jüngeres Kind nicht nach deinen Vorstellungen von der Oma betreut wird. Du folgerst, sie liebt es nicht. Ich denke, sie ist einfach überfordert. (Das entschuldiigt nicht Strategien wie Ignorieren und Zuwendung entziehen.) Die Besuche sind für dich also nicht mehr so nützlich. Und dann weg damit?
Für mich liest sich dein Urteil ganz schön hart. Die Oma ist verbittert, neidisch, der mißgünstigste Mensch den du kennst. Hm, also ich kenne auch Mißgunst im Umfeld, allerdings würde da niemals Zeit oder Geld verschenkt werden. Ist es unvorstellbar, dass deine Schwiegermutter in einem Teil ihrer Welt einfach nur traurig ist? Sie wird nicht jünger. Sie sieht sehr wohl, dass du sie eigentlich weniger brauchst aktuell. Als du in Not warst, war das anders. Jetzt ist es, wie es ist.
Kennst du das alte Märchen vom Großvater und seinem Enkel?
Toleranz beginnt da, wo das Verständnis endet.
Alles Gute euch!
Danke für diesen tollen Beitrag!
Ich habe was zu denken!
Wirklich danke! Da steckt vermutlich einiges wahres dran… Ich denke drüber nach!
Danke!!!
Ich finde den Beitrag auch toll! Vielleicht könnt ihr die wöchentlichen Nachmittage umtauschen und stattdessen einen wöchentlichen gemeinsamen Ausflug machen? Evtl. auch am Wochenende mit deinem Mann? Das könnte die Situation zu Hause aufbrechen und sie ist trotzdem regelmäßig bei euch.
Die Gesprächsthemen sind dann vielleicht auch nicht mehr so schwierig weil man sich mehr über den Ausflug unterhält, was man gerade sieht, machen möchte etc.
Wenn sie den Jüngeren abwertet würde ich sie tatsächlich nicht mehr regelmäßig mit den Kindern alleine lassen. Aber wenn ihr dabei seid könnt ihr das ja lenken und dem Kleineren selber mehr Aufmerksamkeit schenken.