Hallo ihr Lieben,
ich komme mit meinem Anliegen, dass mir das Herz zerreißt. Hier erstmal ein paar Infos zu unserer Familie
Mein Sohn (8) hatte noch nie Kontakt zu seinem leiblichen Vater. Mit dem Vater meiner Töchter, (4 und 2) war ich bis vor einem Jahr zusammen.
Seit der Trennung, kommt er ca 4 mal pro Woche die Kinder in meiner Wohnung besuchen.
Soweit so gut. Mein Sohn hat vor knapp einem Jahr ADHS und soziale Angststörungen diagnostiziert bekommen. Er hat einen schwierigen Charakter und funktioniert absolut nicht so, wie es sich mein Ex vorstellt🫡
Es ist ein liebenswertes, empathisches aufgewecktes Kind, das aber oftmals aneckt und sich sehr schwer mit Regeln tut.
Da er extrem verträumt ist, ist es öfter dazu gekommen, dass er weder Hallo, noch Tschüss sagt, wenn mein Ex Partner kommt. Das ist keinesfalls böse Absicht, nur ist er einfach so sehr in seiner Welt vertieft, dass er nichts mitbekommt.
Die "Strafe" für dieses (so wie er es nennt) respektlose Verhalten war: Ignoranz! So ging es jetzt mehrere Wochen und Monate. Vor einiger Zeit, sagte mein Ex im Streit zu mir, dass er nicht mehr von meinem Sohn Papa genannt werden will. Er möchte nicht mit diesem respektlosen Kind in Verbindung gebracht werden🤮
Letzte Woche kam es dann zu der schlimmsten Situation überhaupt! Mein Ex hat mit den Mädels gespielt. Mein Sohn wollte mitspielen und hat es mehrmals gefordert "der Papa spielt nur mit den Mädels, er mag sie viel mehr als mich" 💔
Ich war in der Küche als der Vater dann zu mir gestürmt ist und meinte: "hab ich dir nicht gesagt, dass du mit deinem Sohn reden sollst!?" Ich bin aus allen Wolken gefallen, weil ich es nicht fassen konnte. Mir hat es mein Herz zerrissen, weil ich dachte diese dumme Aussage vor kurzem war nur aus der Wut heraus, aber Pustekuchen! Ich bin total emotional zu meinem Sohn und habe ihm gesagt, dass der *Name* nicht mehr Papa genannt werden möchte, mein Sohn schaute mich nur verwundert an und fragte "wieso?😔"
Meine Antwort war nur, weil er sagt, er ist nicht dein richtiger Papa, er möchte das nicht.
Die Situation hat sich schnell aufgelöst. Seit dem verbringe ich so viel Zeit wie nie mit meinem Sohn und führe viele Gespräche. Ich versuche ihm die Frage nach dem warum, so gut wie möglich zu erklären und für ihn da zu sein aber es ist so schwer. Mir tut es so unglaublich weh, dass er solche Gefühle fühlen muss und ich weiß nicht was ich tun soll.
Der wird doch einen Schaden davon bekommen, wie soll ein 8 Jähriges Kind das verkraften, nicht geliebt zu werden!? Es tut einfach so weh! 😔
Hat jemand ähnliches erlebt oder Vorschläge wie ich ihm die Situation einfacher machen kann?
Stiefvater will nicht mehr "Papa" genannt werden💔
Ich habe leider keinen Rat für dich. Es tut mir unglaublich leid für deinen Sohn. Ich finde du machst das Gut, dass du viele Gespräche mit ihm führst und ihn somit aufhängt. Wichtig ist vielleicht, dass du immer wieder betont, dass dein Sohn nicht Schuld daran ist.
Danke!
Ja ich habe ihm gesagt, dass er absolut keine Schuld hat und es nur an meinem Ex liegt. Er hat nichts falsch gemacht und es gibt genug Menschen in unserer Familie, die ihn bedingungslos lieben und immer für ihn da sind, ganz egal was er macht oder sagt.
Ich sehe das etwas anders als meine Vorschreiber*innen. Der "Fehler" liegt hier vorrangig in der Kommunikation. Der Ex der TE ist NICHT der Vater des Kindes. Der Fehler lag darin, dem Kind dies "vorzugaukeln", indem man in ihm den Papaersatz gesehen hat und dies dem Kind so vermittelt hat.
Es ist doch verständlich, dass sich jemand, der kein biologisches Elternteil ist, nach einer Trennung emotional genauso wie von der Expartnerin auch vom "fremden" Kind wieder distanziert. Er hat das Kind auch nicht afoptiert und ist eine verpflichtende Bindung eingegangen. Dass das für das Kind doof ist, ist außer Frage. Aber an dieser Situation ist nicht der "unwillige" Ex alleine Schuld, sondern auch die Kindsmutter, die den "echten" Papa durch ihre neue Liebe ersetzt hat. Ob das Kind "schwierig" ist oder nicht, ist zweitrangig. Auch bei einem neurotypischen Kind kann das gleichermaßen passieren.
Es ist jetzt an der TE, das Kind aufzufangen und die "falschen Versprechen" aus der Beziehung geradezubiegen. Der Ex ist hier rechtlich gesehen in keinerlei Pflicht und auch moralisch sehe ich da ein zweischneidiges Schwert.
Und die Empfehlung, den Kontakt zu den leiblichen Kindern an die Beziehung zum Stiefkind zu knüpfen halte ich für Schwachsinn und den komplett falschen Ansatz. Wo ist der leibliche Vater des Jungen? NUR ER ist in der moralischen Pflicht. Aber doch nicht der Stiefvater!!! Wo kommen wir denn dahin, wenn jemand seine leiblichen Kinder nur noch sehen darf wenn er gleichzeitig das Stiefkind hofiert?
Ne, sorry aber auch ein Stiefvater ist moralisch in der Pflicht.
Das Kind weiß sicherlich, dass der Stiefvater nicht der biologische Vater ist aber trotzdem war er einige Zeit der soziale Vater und es ist nicht normal, plötzlich nach der Trennung wieder in soziale und biologische Kinder zu unterscheiden nur weil ein Kind unbequem ist.
Der Stiefvater kann seine biologischen Konder ja gern treffen, aber das muss ja nicht bei der Mutter, vor der Nase des abgelehnten Kindes, stattfinden.
Warum bist du zu deinem Sohn gestürmt?
Es wäre besser gewesen zu deinem Ex zu sagen, dass du nicht dachtest, dass das ernst gemeint ist...und du zeitnah in Ruhe mit deinem Sohn redest.
Jetzt, da diese Worte gefallen sind, hilft tatsächlich nur reden und erklären.
Dürfte er denn noch dabei sein, wenn er "Name" sagt, statt Papa. Oder will der Ex generell nichts mehr mit ihm zu tun haben bei den Besuchen?
Ich weiß, dass ich falsch reagiert habe. Das habe ich auch direkt meinen Sohn gesagt und mich dafür entschuldigt.
Es war einfach aus der sowieso schon sehr angespannten und emotionalen Situation heraus.
Nein, er ignoriert ihn ja schon lange und mein Sohn fühlt sich schon viel zu lange nicht gewollt und abgestoßen. Das mit dem "Papa" war nur noch das i Tüpfelchen
Aber wenn dein Ex deinen Sohn schon lange ignoriert würde ich unbedingt die Besuche in eurem Zuhause unterbinden!
Du musst deinen Sohn vor so einem Psychoterror schützen, auch wenn dein Ex das doof findet. Ist er doch selber schuld, er hat die Situation eskaliert.
Sohn aus der Situation rausnehmen ist das beste was du tun kannst und auch das einzige.
Wenn er sich ihm nicht verbunden fühlt kannst du es nicht ändern.. Wie war er denn zu ihm während eurer Beziehung?
Hat da alles tadellos geklappt?
Dein Ex akzeptiert die Krankheit deines Sohnes nicht oder ist zu blöd um es zu verstehen.
Davor muss dein Sohn geschützt werden.
Das geht nicht, wen der Ex immer wieder bei dir ist und dein Sohn sogar aus seinem Heim "flüchten" muss.
Seine Wohnung wäre nicht kindgerecht ist doch kein Argument für einen Vater, der 2! Kinder hat.
Nochmal zur Info weil ich glaube das es ein bisschen anders rüber kam.
Mein Sohn soll nicht mehr Papa zu ihm sagen, weil meinem Ex Partner das Verhalten nicht gefällt, weil er in der Öffentlichkeit usw nicht mit diesem Kind in Verbindung gebracht werden möchte. Er möchte nicht von ihm angesprochen werden, wenn er hier ist und schon gar nicht mit ihm spielen.
Wir unternehmen trotz Trennung ab und zu was alle gemeinsam (für die Kinder)
Das heißt, wenn ein Ausflug ansteht, sagt mein Ex:"bitte schau, dass du für deinen Sohn einen Babysitter an dem Tag hast"
Das liegt NICHT an der Trennung, die war ja schon vor über einem Jahr!
Das heißt, wenn ein Ausflug ansteht, sagt mein Ex:"bitte schau, dass du für deinen Sohn einen Babysitter an dem Tag hast"
Solche Ausflüge würde ich definitiv nicht mitmachen. Man spielt doch keine heile Familie während ein Kind ausgegrenzt wird.
Ich würde definitiv den Umgang mit seinen Kindern ändern. Er soll sie abholen und fertig. Ich finde die Message: der Ex kommt und der Sohn muss aus der Wohnung flüchten vollkommen falsch. Das ist sein zuhause und damit sein sicherer Raum!
Viel schlimmer als das Verhalten deines Ex finde ich ehrlich gesagt dein Verhalten.
Du bist die Mutter und musst dein Kind schützen, statt dessen lässt du den Ex alles machen was er will.
Gemeinsame Ausflüge ohne deinen Sohn, dein Ex kommt jeden 2. Tag in euer Zuhause und dein Sohn wird ignoriert.
Damit tust du seiner kleinen Seele wirklich viel mehr schaden an als dein Ex.
Steh endlich für dein Kind ein und werfe den Ex endgültig raus ! Er hat in deiner Wohnung nichts mehr zu suchen und gemeinsame Ausflüge würde ich unter diesen Gegebenheiten auch nie und nimmer machen.
Ich finde, hier ist auf mehreren Ebenen etwas schief gelaufen.
Zuallererst hättet ihr nicht zulassen dürfen, dass er sich angewöhnt „Papa“ zu deinem Partner zu sagen, zumal ja auch schon während der Beziehung eminente Probleme zwischen Partner und Stiefkind auftraten. Patchwork ist immer schwierig und ich verstehe, dass es verlockend ist, quasi wieder eine neue Kernfamilie herzustellen zu wollen, aber hier sieht man, was für wirklich schlimme Folgen das haben kann.
Ich würde auch behaupten, dass dein Partner diese Rolle als Ersatzpapa niemals wirklich wollte. Da hat er versäumt, dass während der Beziehung klar zu kommunizieren. Das ist nämlich kein angenehmes Gespräch, wenn man dem Elternteil mitteilen muss, dass man das Kind (hoffentlich) akzeptiert und respektiert, es aber eben nicht liebt, wie ein Papa sein eigenes Kind. Da reagieren viele Elternteile verschnupft, aber häufig ist das eben Patchwork Realität. Er ist also den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und hat es einfach laufen lassen. Und du eben auch.
Jetzt kommt das dicke Ende und dein Ex Partner packt die Gelegenheit beim Schopfe, sich des Stiefkinds zu entledigen, rein rechtlich sogar okay, er hat gegenüber dem Kind keine Verpflichtung. Einen Empathiepreis gewinnt er mit dieser Holzhammer Methode nicht.
Du musst jetzt Druck aus der Situation nehmen und eine klare Linie reinbringen. Er kann seinen Umgang nicht mehr in deiner Wohnung wahrnehmen. Da würde ich auch gar nicht diskutieren. Seine Wohnung, sein Umgang, sein Problem!
Die Zeit kannst du dann intensiv mit deinem Sohn nutzen, dass der im Moment die Welt nicht mehr versteht, ist doch klar. Diesen Scherbenhaufen musst du nun aufkehren.
Ich hoffe, dass viele das lesen, wie oft liest man hier, dass sich etliche freuen und schwärmen, wie toll das mit dem Stiefkind und dem neuen Partner läuft und dass Partner ganz freiwillig vom Kind schon Papa/Mama genannt werden. Wenn das wirklich so super läuft, sollten die Partner das Kind adoptieren. Passiert aber in den wenigsten Fällen. Und nach einer Trennung besteht mehrheitlich nämlich kein Kontakt oder Interesse am Stiefkind.
Perfekte Antwort, besser kann man es nicht zusammenfassen 👍👍
Ich bin da übrigens ganz klar bei den anderen hier im Thread:
Hausverbot für den Ex. Keine gemeinsamen Ausflüge, wenn der Grosse nicht mit dabei sein kann.
Wenn er keine kindgerechte Umgebung hat, muss er eine schaffen.
Letztlich kann der Ex nur damit drohen, auch den Umgang zu den leiblichen Kindern einzustellen. Aber mit Verlaub: Genetik macht zwar Erzeuger, aber noch lange keine Väter, die am Leben der Kinder teilhaben müssen.
Das nächste Treffen findet Sonntag statt. Mein Sohn und ich sind an dem Tag wieder unterwegs. Ich weiß noch nicht wie es weiter geht. Jetzt erstmal ist es auch schön unterwegs zu sein, mal was zu zweit zu machen, ohne die kleinen Geschwister, aber sobald es kälter wird, der Winter kommt und es abends dunkel ist, werden wir das auch so nicht mehr machen können.
Da mein Ex noch nie, wirklich noch nie gleichzeitig mit den beiden kleinen vor der Tür war (weil es laut ihm zu anstrengend ist) weiß ich nicht wie das klappen soll. Mir wäre eine feste Regelung mit festen Tagen und Zeiten natürlich am liebsten, oder aber auch, das die Mädchen dort mal schlafen. Aber das wird nicht passieren. Das wurde er niemals machen.