Hallo,
gestern war ein schlimmer Tag. Zunächst möchte ich mich aber für die Länge des Textes entschuldigen. Ich habe endlich die Eltern meines Partners damit konfrontiert und ihnen Grenzen gesetzt, damit sie sich nicht mehr in die Entscheidungen als Paar einmischen.
Es lief gar nicht gut.
Am Ende wurden mir laufend Unterstellungen gemacht. Ich wurde als „Feindin“ und sie als Opfer deklariert. Es fielen Worte wie: „Wir sind nicht das Problem!“ (ergo soll ich es sein), „Du hast uns immer schon abgelehnt“, „Du willst uns die Enkelin vorenthalten“, „Du hast viele (psychische) Probleme“. zB nach dem Tod meines Vaters zurückgezogen, nicht viel Zeit für soziale Kontakte gehabt, weil ich Haushalt, Studium und Job gleichzeitig stemmen musste und nebenher meinen Partner unterstützen, der den Job verloren hat und bin halt introvertiert und habe auch gerne mal meine Ruhe.) Ich fühle mich jetzt schuldig, dass ich über ein Jahr gebraucht habe, um den Tod meines Vaters zu verarbeiten. Ich musste mir halt gleich einen besser bezahlten Job suchen, um alles finanziell zu schaffen. Er hatte uns finanziell unterstützt. Es blieben auch nach dem Tod viele Fragen offen, die mich länger beschäftigt haben. Zuletzt war die Beziehung etwas konfliktreich, aber ich hatte mit ihm sehr viel Kontakt zuvor. Sie meinten, es sei nicht normal so lange zu trauern. Ich bin nicht wirklich traurig, aber hatte eben nicht so viel Interesse und Zeit unter Menschen zu gehen. Ich soll zudem kein Selbstvertrauen haben, was ich nicht so unterschreiben kann und meinten, dass mich das und die wenigen sozialen Kontakte als gute Mutter disqualifizieren.
Die Vorgeschichte sieht wie folgt aus: Sie haben sich in jedes unserer Entscheidungen eingemischt (ob Urlaub, Finanzen, Umzug, Wohnung, Studium und Job), sie ignorieren mich und sprechen gar nicht mit mir, sie bodyshamen meinen Partner und geben häufig destruktive und entmutigende Kommentare ab nach dem Motto du schaffst dies und das nicht, haben bereits gemeint, dass ich meinen Partner nur ausnutze und manipuliere, dass sie lieber eine Schwiegertochter aus der Region gehabt hätten und fälschlicherweise bezichtigt den Autoschlüssel und anderes gestohlen haben soll. Irgendwann hatte ich darauf auch keine Lust mehr und meine Zeit an Familientreffen nur noch abgesessen. D.h. Ich verstehe, warum sie sich abgelehnt gefühlt haben. Empathie oder ein Perspektivenwechsel ihrer Seite konnte ich nicht erkennen. Wie gesagt, sie denken ja sie sind nicht das Problem. Dabei fand ich einiges ganz schön hart und verletzend. Aber sie meinten ich solle nicht so sensibel sein und sie nichts dafür können, dass mir ihre Aussagen wehtun.
Nun ja, unser Kind kommt in einem Monat und ich habe wahnsinnige Bedenken, dass ihr toxisches Verhalten sich auf sie auswirkt. Daher habe ich gleich gemeint, dass ich mir wünsche, dass sie unsere Grenzen respektieren und ich erstmal abwarten wollte, wie sich das entwickelt bevor sie Zeit mit ihr verbringen können. Doch gleich wurde Druck aufgebaut. Sie haben nicht verstanden, dass das Wochenbett eine Eingewöhnungsphase von Mutter und Kind ist. Es sei auch sein Kind (was auch stimmt). Das Problem ist, dass er nicht immer hinter mir steht. Er weiß, wie toxisch seine Eltern sind und doch hat er oft Angst sie zu konfrontieren. Er erzählt ihnen häufig private Angelegenheiten über mich, weil sie ihm Druck machen, mit Enterbung drohen und ihn manipulieren. Er fühlt sich - wie ich - häufig ausgelaugt nach Treffen. Aber er schafft es nicht, sich durchzusetzen, da sie wochenlang auf ihn einreden. Nach seinem Jobverlust ging es fast 8 Wochen so, dass sie ihn davon überzeugen wollten, dass er ausziehen muss und zurück zu sein Elternhaus (mit 27) soll. Ich habe mich dutzende Male in den Schlaf geweint, weil er nach jedem Treffen mit ihnen wieder das Thema aufrollte.
Nach dem Gespräch wurde deutlich, dass sie sich nicht ändern wollen, sondern eher ich mich raushalten solle ob sie meinen Partner bodyshamen oder ihn Selbstzweifel geben. Auch meinten sie, dass sie ihm ihre Meinung und ungefragte Ratschläge zu unseren Beziehungsangelegenheiten sagen dürfen. Er solle sich selbst wehren. Er kann nicht wirklich nein zu seinen Eltern sagen und wenn nehmen sie es nicht ernst.
Sie haben uns direkt mit der Schwangerschaft konfrontiert und meinen Partner darüber ausgefragt. Sie fanden meinen Wunsch zur selbstbestimmten Verkündung lächerlich. Mein Körper gehört neuerdings zum öffentlichen Interesse der gesamten Familie und ich habe kein Mitspracherecht mehr, weil ihr Sohn mit mir ein Kind bekommt.
Da wir nicht verheiratet sind, habe ich nach der Geburt noch immer das alleinige Sorgerecht. Wir wollten schon eine Erklärung abgeben, doch irgendwie findet er nie die Zeit dafür. Mittlerweile habe ich doch Bedenken bekommen, ob es so klappt mit Absprachen.
Was soll ich tun? Es fällt mir so schwer, einen Kompromiss zu finden. Es ist mir so wichtig, dass die Kleine in einem förderlichen und unterstützenden Umfeld aufwächst. Da hat Bodyshaming und destruktive Kritik keinen Platz. Andererseits werden sie sich nicht ändern, mein Partner sich nicht zur Wehr setzen .Auch habe ich Angst, dass die Großeltern eine Bindung zu ihr aufbauen und ich schlechtere Karten habe, wenn es um das Umgangsrecht geht. Wie kann man denn überhaupt toxische Verhaltensweisen nachweisen? Das ist ja quasi Aussage gegen Aussage. Ich werde mir auf jeden Fall vornehmen, keine Angriffsfläche zu bieten und mich nicht mehr so zu isolieren. Weiterhin möchte meinem Kind zu ermöglichen, viele soziale Kontakte zu knüpfen und sich so gut wie möglich zu entwickeln.
Was kann ich machen? Eventuell liege ich auch vollkommen falsch in manchen Dinge. Die Diskussion war sehr aufgeheizt und ich sehr aufgebracht. Vermutlich verwenden sie das auch noch gegen mich.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Gedanken dazu schreiben könntet.
Toxische Familie und ein Partner, der sich nicht wehrt
Hallo,
ersteinmal wünsche ich Dir alles Gute auf Eurem weiteren Weg.
Wochenbettphase sollte in meinen Augen definitiv auch eine private ruhige Phase sein dürfen.
Ich denke auch, dass jede Person anders trauert. Ein Jahr finde ich nicht zu lang. Du scheinst ja auch noch ziemlich jung zu sein, sodass ich mal davon ausgehe, dass Dein Vater nicht wie viele hoffen in sehr hohem Alter gehen durfte. Solltest Du Dich mit Traurigkeit und co. und der Gesamtsituation allerdings alleine und übermannt fühlen, wäre eine Therapie eine Möglichkeit.
Nicht weil ich ausdrücken möchte, dass Du hier falsch liegst, sondern einfach um Dich persönlich und Deine Grenzen zu stärken und auch durchsetzen zu können.
Du klingst wie eine Powerfrau, die Ihr bestes gibt für ihre (zukünftige) kleine Familie und Ihren Partner unterstützt. Vergiss Dich und Dein soziales Umfeld nur bitte dabei nicht ganz.
Sorry schon einmal dafür, aber
Deine Schwiegereltern hören sich ja furchtbar an. Sie möchte ich sicher nicht geschenkt haben.
Anscheinend versuchen sie für ihren Willen und ihre guten Absichten Deinen Partner zu manipulieren.
Vorher über Wünsche und Grenzen zu sprechen, finde ich absolut richtig.
Natürlich muss man sich auch Kritik anhören und eventuell an sich arbeiten. Doch das gilt auf beiden Seiten gleichermaßen. Deine Schwiegereltern scheinen sich ja nicht wirklich zu reflektieren.
Ich würde mich zunächst auf Euch als kleine Familie zu dritt fokussieren. Sollen sie meckern wie sie wollen. Es ist Dein Kind.
(Auch wenn das jetzt wirklich gemein ist und Dein Partner absolut nichts für seine Eltern kann. Mein erster Gedanke zum Sorgerecht war: "Würde ich das wirklich teilen wollen, wenn er doch nicht standhaft ist und eventuell in seine Region zurückziehen möchte? Da würde ich lieber die Regeln selbst bestimmen und verhandeln wollen zukünftig.". Soweit soll es ja bei Euch aber gar nicht kommen.)
Nachtrag: Dein Partner könnte vielleicht auch überlegen inwieweit er den Kontakt wirklich so eng benötigt. Es scheint ihm ja nicht gut zu tun wie Du schreibst. Manipulierenden Eltern gegenüber die eigene Meinung zu vertreten ist wirklich schwer. Vielleicht kann er da noch mehr an sich arbeiten.
Du musst verstehen, dass du deine Karten für dein Leben hältst und ihr als Eltern das Zepter für euer Kind.
Der Einfluss deiner Schwiegereltern ist so groß, weil ihr euch nicht wehrt. Großeltern - Rechte gibt es in Deutschland nicht. Ihre Macht liegt bei 0. Euer Kind braucht zuverlässige Eltern, die Bedürfnisse und Grenzen kommunizieren und in der Lage sind Konsequenzen zu setzen. Euer Kind wird euch sonst dabei zuschauen, wie ihr fertig gemacht werdet.
Wenn seine Mutter dumme Kommentare macht oder sich in eure Erziehung einmischt, dann kriegt sie ein Time Out von einer Woche. Wenn sie es dann immer noch nicht schafft normal zu kommunizieren, dann wird sie nen halbes Jahr aus eurem Leben geschnitten. Ich würde die Alte trainieren wie einen Hund.
Hört auf zu viel mit ihr zu reden, denn sie glaubt dadurch, dass es eine Diskussion oder eine Debatte gibt. Fehlanzeige.
Sie weiß ganz genau, was sie tut, sie will euch einfach bewusst nicht ernst nehmen.
Sie wünscht sich als Oma ____? Pech für sie, ihr entscheidet anders. Beispiel: Nein, wenn du mich nicht respektierst, kriegst du keinen Zugang zum Kind. Nein, wenn du dich nicht benehmen kannst, dann schmeiß ich dich raus. Nein, ich lasse dich nicht alleine mit meinem Kind, wenn du dich scheisse benimmst. Nein, du bist lediglich die Oma, und das hast du zu akzeptieren.
Die Frau braucht deutliche und harte Konsequenzen. Sie wird sich nie ändern, wenn du nicht anfängst, über dein Leben zu bestimmen und zu dominieren.
Und dein Mann / Freund muss sich nunmal abnabeln. Wenn er sich in dieser katastrophalen Gesellschaft weiter aufhalten will ok. Aber du und das Baby seid raus. Das hat keine gesunde Zukunft.
>>Ich würde die Alte trainieren wie einen Hund.<<
Ich finde deine Ausdrucksweise mehr als inakzeptabel.
Den Satz fand ich super 😄. Sie hat Recht.
Hallo Julia,
Alles Gute zum Nachwuchs.
Zuerst: Jeder macht aus seiner Sicht, zu dem Zeitpunkt das Richtige. Das ist ein wichtiger Punkt. Auch Deine Schwiegereltern machen aus ihrer Sicht das Richtige, genau so wie Du aus Deiner Sicht das richtige tust. Weil Du das richtige Tust, möchtest Du, dass sich die Schwiegereltern ändern und umgekehrt.
Wo ist jetzt der Ausweg: Man kann sich nur selbst ändern. Die anderen passen dann ihr Verhalten an einem an. Weil sich auch die Situation für die Anderen geändert hat.
Wie geht das?: Indem Du zu Dir stehst. Beispiel trauer: Mein Vater war vor über 9 Jahren verstorben. Ich denke jetzt noch an ihn. Ja, so bin ich. Wenn mir das jemand vorhält, stört es mich nicht, weil ich dazu stehe. Auch zu meinem Aussehen. Wie soll mich jemand beleidigen können, wenn ich zu meinem Aussehen stehe? Mein Verhalten ist für mich keine Beleidigung. Natürlich höre ich mir gerne andere Sichtweisen an und bedanke mich auch dafür. Ich reflektiere sie selbst und ziehe daraus meine Schlüße.
Selbstvertrauen: indem Du Dinge tust, die Dir Spass machen, die Dich erfüllen, indem Du nichts von anderen erwartest, weil Du Dich alleine glücklich machen kannst. Auch Sport, ob Fahradfahren, Joggen oder etwas anderes kann selbstvertrauen stärken.
Ich persönlich hätte nichts dagegen wenn die Schwiegereltern das Kind sehen und auch besuchen. Wenn es dann älter ist, dass es auch bei den Schwiegereltern übernachtet, weil Du bleibst dennoch die Mama. Das Kind wird, wenn es älter wird eher auf Dich böse, wenn es Opa / Oma nicht sehen durfte.
Ich selbst bin zu einem offensiven Typ geworden, wenn ich mit jemanden Probleme habe, dann gehe ich auf ihn positiv zu, das lernt man erst mit den Jahren.
Warum sollten diese toxische Großeltern das Kind sehen wenn sie die Mutter nicht respektieren? Du idealisierst total die Rolle von Großeltern. Nicht alle Großeltern dienen zum Wohl des Kindes. In diesen Fall würde ich mein Kind von solche Leute Schützen.
Ganz ehrlich, du merkst ja schon, dass dein Partner nicht zu dir steht. Er denkt sogar daran, auszuziehen, nur weil seine Eltern das wollen. Trenn dich!
Ich kenne diese Situationen sehr gut aus meiner eigenen Erfahrung mit einem absolut toxischen Partner. Am Ende kam es zu Gewalt und für das Kind ist das natürlich eh alles richtig unschön.
Lass dich auf jeden Fall nicht klein machen. Du klingst sehr reflektiert und wirst das schon gut machen. Steh weiter für dich ein, aber das wird für jede Menge Konflikte sorgen.
Hm, ich bin immer der Meinung, dass man erst mal irgendwie zusammenfinden sollte.
Für mich klingt das nach verhärten Fronten - jede Seite verteidigt sich nur oder klagt nur an, keiner hört dem anderen WIRKLICH zu.
Ich würde an deiner Stelle, wenn noch mal so ein Gespräch kommt, bei EINEM Punkt, am besten dem ersten, Halt machen und den wirklich "ausdiskutieren".
Das würde für mich bedeuten:
"Wir sind nicht das Problem."
NICHT denken: "Also bin ich es" und dich sofort zurückziehen oder verteidigen, sondern nachfragen:
Okay, wo liegt denn das Problem? Was betrachtet ihr als Problem?
Da wird dann ja hoffentlich nicht die Antwort "dich" kommen, sondern es werden konkrete Situationen und Schwierigkeiten genannt werden.
Dann könntest du fragen, was sie daran ändern möchten.
Dann könntest du fragen, ob du einmal erklären kannst, wie es aus deiner Sicht dazu kommt. Und dann ganz konkret sagen "ich mache/ sage X, weil Y." (Y ist etwas, das dich dazu bringt, so zu handeln, wie du es tust, also äußere Umstände, Überlegungen, Sorgen - NICHT etwas, das sie falsch machen.)
Wenn es gut läuft, könntet ihr auch vereinbaren, dass jede Seite einmal ihre Sorgen möglichst ohne Anklage nennt und man die ggf. kurz notiert - und dann die andere Seite das gleiche macht und man mit den Notizen erst mal eine Woche verbringt, sich Gedanken macht, überlegt, wie man aufeinander zugehen könnte, was man vereinbaren könnte, damit sich jeder mit der Situation gut fühlt.
Das Erste, was ich sagen würde, wäre: "Ich fühle mich jetzt schuldig, dass ich ein Jahr um meinen Vater getrauert habe. Trauer raubt einem aber ganz schon viele Nerven, Konzentration, Gelassenheit. Parallel musste ich einen neuen Job anfangen, hatte also schon mal wenig Zeit zum Trauern.
Meint ihr nicht, wenn bspw. euer Sohn sterben würde, dass ihr länger als ein Jahr daran zu knabbern hättet? Muss ich mich in euren Augen wirklich dafür schuldig fühlen? Habt ihr euch mal mit Trauer und Trauerbewältigung befasst?"
Und das am besten ruhig vorgetragen. Und sie dann, wenn sofort Anschuldigen kommen, bitten, erst mal kurz zu überlegen, wie es ihnen WIRKLICH dann ginge und ob sie nicht deine emotionale Belastung ein bisschen nachvollziehen könnten, ohne SICH dabei gleich schuldig zu fühlen.
Also, erst mal auf die anderen zugehen, ihnen zu verstehen geben, dass man sich mit ihrer Position befasst und dann fragen, ob sie nicht auch das gleiche für einen selbst tun könnten und man vielleicht die Konflikte so lösen könnte, dass man die Problempunkte aufschreibt, auseinandergeht, darüber nachdenkt, Kompromisse sucht und dann darüber möglichst ohne persönliche Anschuldigungen diskutiert. Keiner möchte sich schuldig fühlen, nur im Stress leben, sich alles Mögliche versagen, seine Emotionen herunterschlucken.
Wie könnte man das so regeln, dass es allen dabei gut geht?
Am besten würde jeder mal eine Liste seiner gesamten Problem- oder Kritikpunkte aufschreiben, möglichst vorwurfsfrei, also "MIR ging es schlecht mit/ weil (Situation)" - und dann würde jeder erst mal eine längere Zeit mit dieser Liste verbringen und dann würde man sich treffen, um gezielt einen der Punkte zu besprechen (den man vorher vereinbart) und dann eine Lösung überlegen, wieder auseinandergehen, darüber nachdenken, über den nächsten Punkt reden.
Ich würde erstmal mal den Kontakt zu deinen Schwiegereltern abbrechen. Ganz einfach! Das ist dein gutes Recht! Als zweites, lass auf keinen Fall, das Sorgerecht auf deinen Partner übertragen. Vorerst jedenfalls. Spreche ihn nicht mehr darauf an. Solltest du im Krankenhaus entbinden, gebe die Anordnung an das Klinikpersonal, das du deine Schwiegereltern nicht sehen möchtest. Wenn sie doch kommen, lass sie rausschmeißen. Auch zuhause würde ich sie nicht in die Wohnung lassen. Sage das erstmal nicht deinem Partner, sonst steckt er das wieder Mami und Papi zu. Solange er das Sorgerecht nicht hat, kann er nichts machen. Solange deine Schwiegereltern dich nicht respektieren, würde ich keinen Kontakt ermöglichen zum Enkelkind. Großeltern können auch keinen Kontakt einklagen, wenn sie nicht nachweisen können, das es dem Kindeswohl entspricht. Und dafür müssten Oma und Opa das Enkelkind praktisch jeden Tag sehen, es selber aufziehen und einen sehr engen Kontakt zum Kind haben. Also wenn dein Kind leidet, wenn es Oma und Opa nicht mehr sieht. Halte von jetzt an Abstand zu deinen Schwiegereltern. Keinen einzigen Kontakt mehr! Sie müssen merken, das du am längeren Hebel sitzt und sie ohne dich nicht ans Kind kommen. So, wie du sie beschreibst, wird du gute Nerven brauchen. Ich, an deiner Stelle, würde mein Kind, von diesen furchtbaren Menschen fernhalten. Sie haben schon ein Leben kaputt gemacht und zwar das Leben deines Partners.
Nimm es mir nicht übel, warum bekommst du mit so einem Muttersöhnchen und Waschlappen ein Kind? Du liebst ihn, aber er wird nie aus den Fängen seiner Eltern kommen, solange diese Menschen leben. Sie werden ihn immer manipulieren.
Als Letztes, du kannst soviel trauern, wie du willst. Es gibt keine Vorgaben oder Gesetze, wie lange man trauert und traurig ist, wegen dem Tod eines Menschen. Meine Mutter starb vor 7 Jahren und ich denke noch fast jeden Tag an sie. Ich vermisse sie immer noch. Und das ist ein ganz normales Gefühl, wenn man einen Menschen sehr lieb gehabt hat. Mit der Zeit kann man mit der Trauer besser umgehen, sie wird leiser und ruhiger. Aber sie ist immer da.
Puh. Schwierig, dass ihr ein Kind bekommt, obwohl ihr als Paar so keinen gemeinsamen Standpunkt habt.
Aber nun ist es ja so. Und ich sage dir, das wird ne neue und richtig krasse Zerreißprobe für eure Partnerschaft!
Du solltest dich primär auf deinen Partner fokussieren. Ihm gegenüber deine Grenzen durchsetzen! Ich würde den Kontakt zu seiner Familie stark minimieren; ob er das möchte ist sein Bier. Also er kann ja hin, du ziehst dich raus! Auch im Wochenbett lässt du die Tür halt zu oder kannst dir (alleiniges Sorgerecht ist da ja ein Glück) überlegen, ob du es außer Reichweite deiner SE verbringst.
Deine SE sind und bleiben uneinsichtig, da kämpfst du gegen Windmühlen und dein Mann ist gar nichts anderes gewohnt. Du kannst jetzt nur für dich und dein Kind einstehen und das ohne Diskussion!
P.S.: dass dein Mann keine Zeit findet, sich um das Sorgerecht zu kümmern und das seit ca 36 Wochen. Das ist traurig und gibt einen kleinen Vorgeschmack, wie er so seine Prioritäten als Vater setzt… Du wirst also künftig viel stemmen müssen als Mutter. Dafür wünsche ich dir viel Kraft!
Hey
Glückwunsch zur Schwangerschaft und mein Beileid zu deinem Verlust.
Es wurde ja schon viel geschrieben, daher von mir nur soviel:
Dein Partner braucht Hilfe. Er ist in diesem manipulativen Umfeld aufgewachsen und scheint alleine aus dieser Spirale nicht rauszukommen. Sieht er sich mit dem Verhalten seiner Eltern konfrontiert, fällt er wieder in die (mit emotionaler Erpressung antrainierten) kindlichen Verhaltensmuster und knickt ein. Das wiederum bekräftigt seine Eltern, dass sie ja doch wieder Recht haben und alles richtig machen.
Auf Therapieplätze muss man lange warten, aber vielleicht helfen schon mal Bücher zu den Themen.
Dein Mann muss lernen, dass er jetzt erwachsen ist und seine Eltern keine Macht mehr über ihn haben. Er muss sich dringend abnabeln.
Und vor allem sollte er das Verhalten seiner Eltern und seine Gefühle und Reaktionen darauf gründlich reflektieren, damit er dann nicht automatisch dieselben Erziehungsmethoden bei Eurem Kind anwendet.
Alles Gute Euch und viel Erfolg