Die negativen Geschichten über meine Schwiegereltern würden ein ganzes Buch füllen. Es ist nicht so, dass sie nur negativ zu unserem Leben beitragen. Die Beziehung zwischen meinem Mann und ihnen ist soweit gut. Auch unsere Tochter (3 Jahre) hängt sehr an ihnen. Sie verwöhnen sie von vorne bis hinten.
Allerdings kenne ich die schon sehr lange und komme dennoch nicht mit ihnen auf einen Nenner. Unsere Lebenswelten und denkweisen könnten nicht unterschiedlicher sein.
Mir kommt, insbesondere dass Verhalten meiner Schwiegermutter narzisstisch vor.
Sie braucht viel Bestätigung für alles. Sei es ihre Wohnung, ihr Aussehen, ihre Ansichten usw.
Sie möchte immer über alles in unserem Leben und dem unserer Freunde informiert sein und damit meine ich wirklich alles. Sie fragte mich vor kurzem zb nach unserem Sexualleben.
Im allgemeinen sind sie starke "hast du nichts, bist du nichts..- Menschen." Wenn du ne gute Ausbildung und viel Geld hast bist du menschlich auch was wert.
Egal wo sie auftauchen (bei uns, beim Einkaufen o.a.): SIE haben ein Recht auf eine besondere Behandlung ( bessere Preise, längere Öffnungszeiten usw.)
Sie manipulieren emotional, weinen zb. Wenn man ihnen Mal eine Grenze setzt oder sie machen ungefragt Dinge für uns und erwarten dann immer etwas im Gegenzug. Nicht dass wir nichts für sie machen würden, aber ich denke ein wenig Freiwilligkeit (zb. Auf unserer Kind aufzupassen.) gehört dazu und da sollten keine Gegenleistungen erwartet werden. Im allgemeinen denke ich, dass sie ihren Sohn nie los gelassen haben und bestimmte Strategien einsetzen um ihn an sich zu binden. Sie machen viele Dinge für ihn, ohne sie vorher mit ihm zu besprechen. Dann heißt es wieder "wir machen doch alles für dich, dann musst du doch auch ..."
Ich werde sie nicht mehr ändern. Sie sind zu alt und vor allem weder sozial oder kognitiv dazu in der Lage ihr Verhalten zu verändern.
Nun Stelle ich mir die Frage, wie ich mich dennoch raus ziehen kann.
Mein Mann hat ja dennoch eine gute Beziehung, unsere Tochter auch und bald kommt das zweite Kind. Insofern ihr Umgang mit den Kindern in Ordnung und ist, sehe ich keinen Grund da den Kontakt abzubrechen.
Sie gehören zu unserem Leben.
Ich selbst bin aber inzwischen an einem Punkt angekommen an dem sich etwas verändern soll.
Ich werde nicht als Erwachsene Frau meines Partners wahrgenommen. In meinem Mann sehen sie noch immer einen Jugendlichen und in mir (ich bin jünger) wohl noch ein Kind. Sie behandelt mich dementsprechend von oben herab und ich kann und möchte dass nicht mehr.
Das hier alles ist schon die Kurzform.
Ein Abbruch ist schwierig wenn der Mann und die Kinder noch mit "dran hängen". Sei dahin gestellt ob es schlechte Menschen sind oder ob es einfach nicht passt oder oder. Aber ich möchte als Einzelperson eigentlich nichts mit diesen Menschen zu tun haben.
Wie würdet ihr das gestalten ?
Kontakt-Abbruch Schwiegereltern wie möglich
Würdest lediglich du(!) den Kontakt abbrechen, hätte die narzisstische Schwiegermutter freie Bahn bei deinem Mann und eurem Kind.
Kontakt reduzieren, reduzieren und nochmals reduzieren. Geht das?
Das mit meinem Mann und Kind verstehe ich nun nur so halb. Erklärst du es mir bitte noch Mal ? :)
Ich habe schon versucht sie zu umgehen. Habe aber nicht offen einen Abbruch angesprochen/ausgesprochen.
Da fiel ihnen natürlich auf dass ich oft nicht zu Hause bin wenn sie kommen oder ganz zufällig immer duschen usw.
Es fällt also auf aber begründen will ich es halt auch nicht so richtig bei ihnen
Mein Vorschlag wäre, dass ihr als Familie den Kontakt reduziert. Viel unterwegs sein. Und Freund*innen dazu einladen, wenn du weißt, dass die Schwiegereltern kommen. Den Kreis der Anwesenden vergrößern. Gerne mit Menschen, die keine Beißhemmung haben und deinen Schwiegereltern auch mal Kontra geben.
Wenn du duschst oder nicht anwesend bist, lieferst du deinen Mann und dein Kind den Schwiegereltern aus.
Konnte ich mich verständlich(er) ausdrücken?
Du gehst halt zu Treffen nicht mehr hin und vergibst die Kommunikation mit den Schwiegis komplett an deinen Mann. Wenn sie euch besuchen kommen, bist du bei Freundin oder Sport etc. Das wird anstrengend für dich. Aber wenn es dir das wert ist, dann zieh es durch. Vielleicht ist Aushalten auch weniger anstrengend.
(Vielleicht wollen sie euch auch wirklich nichts Böses. Man kann das freilich als "manipulativ" lesen, so ein Verhalten. Man kann es aber auch als "Kümmern" und "Fürsorge" betrachten. Müsste man die andere Seite hören.)
Das habe ich schon versucht. Nie da sein wenn sie kommen und auch nicht mitfahren wenn mein Mann und unsere Tochter sie besuchen.
Es ist ihnen allerdings schnell ausgefallenen und sie waren angefressen weil ich mich zurück ziehe, sie nicht begrüße oder sonstiges.
Ich bin mir sogar sehr sicher, dass sie ihrem Sohn nichts böses wollen. Aber ihre Selbstwahrnehmung und reflektion ist leider enorm eingeschränkt, was dazu führt, dass sie häufig und stark Grenzen überschreiten.
Dazu möchten sie immer höchste Priorität in unserem Leben haben.
Freilich reagieren andere Menschen angefressen, wenn du durch dein Verhalten zeigst, dass du wenig oder keinen Kontakt zu ihnen möchtest. Würdest du doch auch, wenn jemand, den du magst/zu deiner engen Familie gehört, deutlich zeigt - noch dazu vor anderen, die dir wichtig sind - dass er/sie dich nicht mag? Wenn dich das stört, musst du mehr Kontakt zu ihnen haben. Ins Wasser gehen ohne nass werden ist nicht möglich, fürchte ich.
"Grenzen" sind ein sehr modernes Konzept, dessen Grenzen (okay, schlechter Wortwitz) du gerade am eigenen Leib durchzuspielen scheinst. Wirkt jedenfalls so auf mich. Letztlich musst du dich meiner Meinung nach einfach entscheiden - ich halte die Schwiegis mit all ihren Fehlern aus und komme drauf klar, oder ich reduziere den Kontakt zu ihnen und lebe damit, dass sie angefressen drauf reagieren. Klingt fair für mich.
Edit: Gar nicht grüßen geht für mich null, solange du es nicht eben mit jemand zu tun hast, der mordet, dich/andere ständig massivst angreift o.ä. Das ist eine Frage von Respekt und Anstand, und Respekt ist was, was man gibt, um ihn zu bekommen und andersrum.
Ehrlich gesagt klingt das für mich nicht nach einer narzisstischen Person, sondern nach einer innerlich extrem unsicheren Person, die Bestätigung sucht und versucht, sich darüber zu definieren. Das passt auch zu "hast du nichts, bist du nichts".
Narzisstischen Menschen können nur eingeschränkt liebevolle Großeltern sein, da sie und ihre Bedürfnisse immer an erster Stelle stehen und alles andere hinten an.
Kann das vielleicht sein?
Ich bin keine Fachkraft und nicht qualifiziert und befugt eine Diagnose zu erstellen. Anhand der bekannten Symptome sehe ich insbesondere in meiner Mutter jedoch eine enorm narzisstische Persönlichkeit.
Im außen treten die Symptome enorm auf.
Im engeren Kreis der Familie sind sie dann eher versteckt.
Meine SM hat ein enormes Gefühl ihrer eigenen Wichtigkeit. Ein paar Beispiele habe ich dazu oben gegeben.
Wenn sie Geburtstag hat, ruft sie bei der Bank an um etwas belangloses zu fragen und erwähnt dann "ganz nebenbei" dass sie Geburtstag hat. Als meine Tochter mit einer Erkältung krank war, erklärte sie am nächsten Tag, dass sie unglaublich sauer sei, weil wir uns am nächsten Morgen noch nicht bei ihr gemeldet hatten, um sie über den aktuellen Zustand unserer Tochter zu informieren, sondern erst am Nachmittag eine Nachricht schrieben. Sie erwarte! dass man sie über sowas rechtzeitig informiere.
Es ist ihr sehr wichtig eine gewisse Anerkennung vom außen zu erhalten. Bloß nie zu einfach gekleidet , immer das Goldkettchen o.ä. an. Kommt Besuch, sind sie beleidigt wenn dieser ihre Einrichtung nicht gelobt hat.
Sie nutzen regelmäßig Menschen aus oder ziehen sie finanziell über den Tisch. Beispiele erspare ich mir zunächst zu allem, weil es den Rahmen sprengen würde. Sie sind ständig neidig auf die Erfolge von anderen Menschen. Erfahren sie, dass jemand eine besondere berufliche Qualifikation erhalten hat hinterfragen sie diese und bringen zum Ausdruck, dass sowieso niemand so gut sein wird wie mein SV oder ihr Sohn. Sticht heraus, dass unsere Freunde oder Familie etwas großes wie ein teures Auto, Urlaub oder Eigentum bezogen haben, dann fragen sie abfällig, wie diese es sich denn leisten können.
Familiär geben sie an einigen Stellen viel. Immer Mal wieder Geld für die Kleine oder sie schenken ihr Zeit. Das ist großartig.
Aber von uns wird dann immer eine Gegenleistung erwartet. Und wenn wir dieser nicht nachkommen, wie sie es gerne hätten dann wird tatsächlich "rum geheult" indem erklärt wird, dass sie doch seine Eltern sind und Recht auf diese Erwartungen hätten.
Unsicherheit ist ein wesentliches Merkmal narzisstischer Menschen. Tatsächlich ist Narzissmus ihr Abwehrmechanismus, um mit ihrer Unsicherheit umzugehen. Das weiß jeder der sich mit dem Thema Narzissismus beschäftigt.
Du wirst noch vielen Lebenswelten begegnen, die ganz anders sind als deine und nicht drum herum kommen, die Unterschiede auszuhalten. Damit meine ich z.B. Erzieher, Lehrer, Freunde deiner Kinder, deren Eltern, irgendwann bist du vielleicht selbst Schwiegermutter.
Verstehen kann ich dich schon, ich möchte als Einzelperson mit so manchen Menschen auch besser nichts zu tun haben. Es ist nur so, dass ich eben keine Einzelperson bin.
Bleib fest bei deinen Grenzen. Laß dich nicht manipulieren. Sorge dafür, dass deine Kinder sicher betreut sind, wenn du Betreuung brauchst und das nicht von den Schwiegereltern - lieber Kita, Babysitter usw., dann mußt du die Schwiegerleute um nichts bitten und nichts gegenleisten.
Weiß dein Mann, wie es dir mit seinen Eltern geht? Wie geht es ihm selbst damit?
Ich wünsch dir alles Gute!
Ich habe begonnen das Babysitten ein wenig zu verteilen. Lange Zeit waren sie die einzigen in dieser Funktion. Das möchte ich so nicht mehr. Ich bin gespannt wie sie reagieren, wenn sie dies erfahren. Ich glaube, dass es ihnen immer wichtig war " die einzigen" zu sein. Zum einen haben sie hiermit eine besondere Rolle für mein Kind. Zum anderen haben sie hiermit eine Art "Druckmittel" in der Hand.
Mein Mann weiß wie ich über sie denke. Ob er versteht, dass es tatsächlich ein Thema ist welches mich beschäftigt und ich auch ein stückweit drunter leide... Da bin ich mir nicht sicher.
Irgendwie ist hier auch eine Art "Normalität" entstanden. Dass ich mich ärgere o.ä. passiert regelmäßig und das seit ca 15 Jahren.
Ganz abbrechen würde ich den Kontakt nicht, aber ich hätte halt oft keine Zeit oder nur kurz weil ich noch dies das muss oder da und dort bin.
Man muss als Familie nicht immer gemeinsam auftreten.
Ich glaube so kommt man mit wenig Kontakt gut übers Jahr.
Aus Erfahrung kann ich nur sagen, wie eine andere Userin schon schrieb, den Kontakt nicht abbrechen, denn dann wird von solchen Menschen "Schei---" über dich ausgedacht und auch rum erzählt und alles komplett verzerrt und falsch gedreht und du hast nicht mehr die Chance, das überhaupt richtig zu stellen oder deine Sichtweise zu zeigen.
Ich würde quasi sehr sehr distanziert "gute Miene zum bösen Spiel" machen.
Naa bei wem sollen sie denn diese Dinge erzählen ? In der Familie ? Ich stehe dort niemandem wirklich nahe.
Die einzigen Menschen bei denen sie negativ reden könnten sind mein Mann und meine Tochter.
Mir ist es wichtig mich auf gewisse Weise abzugrenzen um mich zu schützen. Ich kann und will das nicht mehr.
Und ich möchte sie nicht direkt bestrafen mit einem Entzug. Aber ein Zeichen setzen, dass ihr Verhalten auch Konsequenzen hat würde ich schon gerne.
„ Die einzigen Menschen bei denen sie negativ reden könnten sind mein Mann und meine Tochter.“
Das sind die wichtigsten Menschen in deinem Leben. Deinen Mann, der dich seit 15 Jahren kennt - und der seine Eltern und ihre Macken kennt 😉 - können sie wenig beeinflussen. Aber dein kleines Kind ist den manipulativen Menschen ausgeliefert. Pass gut auf das Kind auf.