Familienleben mit drei Kindern- wie läuft es bei euch?

Wir haben drei Kinder (11 Jahre, 3 Jahre, 11 Monate) und mich würde mal interessieren, wie ihr euer Familienleben empfindet?
Ich fühle mich alleine mit allen dreien so oft gestresst, weil ich ständig das Gefühl habe, den Kindern nicht gerecht zu werden. Oft wollen alle gleichzeitig was, was sich nicht miteinander vereinbaren lässt. Der Mittlere will/muss auf den Spielplatz (großer Bewegungsdrang), die Große braucht Hilfe bei den Hausaufgaben oder hat einfach Gesprächsbedarf, das Baby schreit, weil es sich nicht die Treppe runterstürzen darf und braucht eine frische Windel...

Mich macht das vollkommen fertig und stresst mich wahnsinnig, weil ich ja nicht für alle gleichzeitig da sein kann und dadurch bei den Kindern oft viel Frust aufkommt und die Stimmung kippt. Der Mittlere dreht voll auf, die Große ist traurig, weil ich ihr nicht zuhören kann usw.

Ist das bei euch so? Wie löst ihr das? Oder empfindet ihr solche Situationen als gar nicht so stressig und etwas, was man "lösen" müsste?
Ich habe ständig das Bedürfnis/Gefühl, die Kinder mehr trennen oder aufzuteilen zu müssen(haben aber leider keine Hilfe durch Großeltern etc.), damit alle zu ihrem Recht kommen und hier nicht so große Unzufriedenheit herrscht.

Unsere Älteste ist grundsätzlich ruhig, entspannt und pflegeleicht und steckt schon oft zurück, der Mittlere hat einen großen Bewegungsdrang und trotzt noch oft (nicht immer einfach zu händeln) und das Baby ist grundsätzlich auch pflegeleicht, will aber inzwischen auch nicht immer nur im Wagen liegen, sondern zu Hause herumkrabbeln.

Erzählt doch mal. Wie empfindet ihr euer Leben mit drei Kindern?

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Wir haben auch 3 Kinder, allerdings sind die jetzt schon älter (8, 11 und 17 Jahre).
Ich fand und finde es auch oft schwierig allen 3en gerecht zu werden. Mein Mann arbeitet viel und lang, wir haben keine Familie in der der Nähe. Also keinerlei Unterstützung.

Als sie kleiner waren habe ich immer geschaut, dass ich die Zeiten gut nutze in der nur 1 Kind da ist.
In den ersten Schuljahren unserer Großen hatte ich nach der Schule etwas Zeit mit ihr alleine wenn der Kleinste geschlafen hat und der Mittlere noch in der Kita war. Da konnte sie mal in Ruhe erzählen und ich konnte ihr bei den Schulsachen helfen. Wenn ich den Mittleren abgeholt habe war der Kleine natürlich dabei, manchmal auch die Große. Aber ich habe geschaut, dass wir uns dann auf den Mittleren konzentrieren und er erzählt wie sein Tag war.

Klar hat das auch oft nicht geklappt weil einer krank war, Kita geschlossen etc.
Dann wollte der Kleine keinen Mittagsschlaf mehr machen etc. Das wurde wieder leichter als der Jüngste auch in die Kita kam.
Dann kam Kind 2 in die Schule und war als erster daheim. Also hatte ich dann Zeit für ihn. Wenn die Große dann später kam hat er oft Hörbuch gehört und in seinem Zimmer gespielt und ich hatte Zeit für sie.
Klar hat das auch oft nicht funktioniert.
Ich habe aber zumindest versucht für jeden eine Zeit Insel zu schaffen. Ideal war das nicht. Auf der anderen Seite haben sich die Kinder auch umeinander gekümmert. Ich tröste mich oft damit, dass die Kinder auch davon profitieren und selbstständiger werden wenn nicht immer jemand sofort springen kann.

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Ich habe "nur" zwei Kinder (1 und 4) und finde es teilweise auch sehr stressig. Ich bin aktuell noch in Elternzeit aber arbeite ab Oktober(24 Stunden due Woche)wieder. Da wird es für mich auch schwierig alles unter einen Hut zu bekommen (Arbeit,Haushalt, Hobbys der Kinder,Verabredungen der Kinder,Einkaufen uvm). Großeltern haben wir von beiden Seiten in der Nähe, aber die sind auch noch berufstätig.
Mein Mann unterstützt so gut er kann mit vollzeit Job.

Bearbeitet von Franzi20111991
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Wir haben auch drei Kinder.

Ihr habt ja zwischen dem Großen Kind und den beiden Kleinen einen recht großen Abstand. Das Große Kind wird ja verstehen, wenn du eben mal nach dem kleinsten Kind gucken musst, dafür bekommt das große Kind eben mehr Aufmerksamkeit wenn das kleinste schläft… Im
Normalfall gleicht sich das doch alles irgendwie aus.

Als unsere Jüngste auf die Welt kam, war der Mittlere noch keine 2 Jahre alt und die Große noch nicht ganz 4 Jahre alt.
Klar gab es Tage, an denen es ganz schön stressig war (ich liebe sowas aber), aber es gab auch genug Tage, an denen es eben nicht so war. Es pendelt sich ja doch recht schnell ein.

Aufmerksamkeit bekam und bekommt hier jeder in etwas gleich viel. Mal braucht der eine mehr, mal der andere.
Hatte das Große Kind ein Hobby, mussten die Kleinen mit. Hatte das Kleinste Hunger oder ähnliches, haben die Großen „geholfen“ oder sich selber beschäftigt. Das konnte hier jeder, sich selber beschäftigen, eben weil man nicht ständig für alle da sein kann.

In eurem Fall würde ich wohl mit dem mittleren (& dem kleinen) Kind auf den Spielplatz gehen, und dem großen Kind ein zwei Stündchen Ruhe zu Hause gönnen. Oder das machen wenn dein großes Kind bei einem Freund ist, Besuch hat oder ein Hobby hat.

Das große Kind bekommt eben dann am
Abend eine Stunde Mama oder Papa,…oder guckt am Wochenende einen Film mit wenn die Geschwister schlafen oder so.

Und klar, wenn das kleinste in Gefahr ist, geht das halt vor. Das werden die beiden anderen ja verstehen.

Man macht sich oft einfach unnötig einen Kopf. Meistens läuft es doch automatisch irgendwie von selber.

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Unsere Kids sind 11, 10 und 3
Haben auch im Alltag keine Unterstützung. Oma und Opa / Tante springen mal ein wenn wir abends mal weggehen wollen. Das machen wir aber vielleicht 2-3x Jahr.
Ich bin ganz bewusst „Hausfrau“.
Das entstresst unseren Alltag enorm, weil ich alle Zeitfresser am Vormittag machen kann.
Die Kids kommen und gehen alle zu unterschiedlichen Zeiten. Das ist praktisch, weil nicht alle gleichzeitig los müssen und heimkommen.
Der mittlere „leidet“ da Morgens etwas, weil der kleine rumwuselt, dafür hat er aber Mittags 30-40 Minuten exklusive Mama-Zeit.
Der mittlere spielt 3x, manchmal auch 4x die Woche Fußball. Da müssen die anderen beiden schon öfter zurückstecken.
Alles in allem läuft es immer irgendwie. Allen gerecht zu werden praktisch unmöglich, aber wir geben unser bestes, dass jeder mit seinen Interessen unterkommt und berücksichtigt wird.
Machen wir Ausflüge meckert im Vorfeld meistens mindesten einer. Dann gucken wir, dass wir beim nächstenmal die meckernden glücklich machen.
Das gilt auch für die Erwachsenen. Wie meckern zwar nicht, möchten aber auch mal genau das machen was wir möchten. Da müssen die anderen dann auch mitziehen.

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Ja das kenne ich auch. Meine sind jetzt 18, 11 und 9.

Ich bin vom Vater getrennt. Das größte Kind musste oft zurückstecken, hat dann aber allein Zeot bekommen, wenn die beiden anderen im Bett waren. Der kleinste war lange Zeit sehr anstrengend, Regulationsstörung, ADHS…. Aber ich schaue auch, dass ich immer mal was mit jedem allein mache und jeder bekommt seine Zeit tagsüber. Meist ergibt sich das dann irgendwie, weil einer der beiden kleinen mit Kumpels unterwegs ist oder einer später aus der Schule kommt…Ich versuche auch mit jedem einmal im Jahr allein für ein We zu verreisen, gestaltet sich schwierig, da der Vater sich querstellt.

Aber ich habe mir irgendwann selbst den Druck genommen und dachte mir, auch ein paar Minuten am Tag sind wertvoll!

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Okay, der Altersunterschied ist schon eine Herausforderung.

Ist dein Partner abends zu Hause?

Dann würde ich feste Zeiten etablieren, in denen ich für den 11jährigen da bin und die beiden anderen vom Partner betreut werden.
Hat der Mittlere Freunde? Dann würde ich versuchen, Spielplatzgänge etc. so zu legen, dass er dann bei Freunden oder beim Hobby ist und sich nicht vernachlässigt vorkommt.

Und ich würde versuchen, zumindest zeitweise, also vielleicht nur eine Woche im Voraus, einen Wochenplan zu erstellen und aufzuhängen. Wann plane ich Spielplatzbesuche oder Rausgehen mit dem Mittleren und Kleinen? Wann bin ich exklusiv für den Großen verfügbar? Wann habe ich Zeit für mich? 😉
Vielleicht hilft es schon, zu sehen, wann denn mal ein Zeitslot für ihn verfügbar ist. Sonst hört er ja nur "keine Zeit" und weiß nicht, wann denn mal Zeit wäre. Vielleicht könnt ihr auch eine designierte halbe Stunde oder so pro Tag für seine Hausaufgaben- oder Lernfragen frei halten, in denen die anderen beiden dann bei Papa sind (oder umgekehrt, Papa steht dann für Fragen zur Verfügung).

Könntest du ggf. auch morgens mit den Kleinen raus gehen, dass der Mittlere dann schon ausgepowert ist, wenn der Große von der Schule kommt? Dann bekommt der Mittlere etwas Schönes, das extra dafür bereit gestellt wurde (ob das nun ein besonderes Getränk, Essen, Spiel, Fernsehen, Video etc. ist, ist egal) und der Große bekommt Exklusivzeit, in der er von der Schule etc. berichten kann.

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Den Abstand den du jetzt hast haben wir zwischen unserem ältesten und unserem jüngsten Kind dazwischen gibt es aber noch weitere Geschwisterkinder . Die Schwierigkeiten die du beschreibst hatte ich temporär als die größeren bereits größer und die kleinen nachher Kleinkind waren die Babyzeit ging aber mit Kleinkind war dann auch öfter schwierig weil die kleinen überall mit hin mussten und bei Laune gehalten werden mussten . Ich habe mich da auch sehr zerissen gefühlt weil man sich auf nichts so richtig konzentrieren konnte . Die großen hatten schon einiges an Terminen durch Schule und Freizeit und die kleinen mussten mitziehen für Kleinkindprogramm blieb nicht mehr viel Zeit . Ich bin froh das es um ist im Kindergartenalter und wo die großen in der Pubertät waren hat es sich entspannt . In guten 3 Jahren wird es bei dir auch wieder anders .

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Unsere Kinder sind inzwischen schon älter (17, 15 und 11 Jahre), daher ist es seit einer Weile natürlich weitestgehend entspannt. Bewusst "im Blick haben" möchten wir sie trotzdem weiterhin und mit ihnen regelmäßig im Gespräch sein, das klappt hier gut.

Seit der Schwangerschaft mit unserem zweiten Kind hat mein Mann ca. 13 Jahre lang im Wechseldienst gearbeitet, meist 24-Stunden, auch an Wochenenden und Feiertagen. Da wir auch keine Unterstützung durch Großeltern hatten, war ich entsprechend oft und lange am Stück mit den Kindern allein. Das war tagsüber eine organisatorische Herausforderung (HA beim "neuen" Schulkind begleiten mit Neugeborenem und Kita-Kind, alle drei Kinder mit zu Terminen nehmen (Turnen, Logopädie, Schwimmkurs, etc.), abends allein ins Bett bringen, ... .

Wenn mein Mann zu Hause war, hat er sich in jeder freien Minute selbstverständlich und gern gekümmert. Während er bei der Arbeit war, habe ich versucht, Prioritäten zu setzen. Z.B. nicht mit allen drei Kindern einkaufen zu fahren, im Haushalt das Nötigste zu erledigen und die Schlafenszeiten des Babys zu nutzen, um mit den kleinen "Großen" mal was zu spielen, zu basteln, zu lesen und dabei einen Kaffee zu trinken. Je nach meiner eigenen Energie und nicht "pausenlos" natürlich.

Mit allen drei Kindern gemeinsam waren wir allgemein viel draußen und haben drinnen Dinge gemacht, die allen Spaß gemacht haben (z.B. Höhlen bauen, verstecken spielen, kneten,
...). Aber ja, auch unsere Kinder mussten einfach mal warten und es gab Tage, da hatte ich keine Lust/Energie, viel zu spielen.

Worauf wir immer Wert gelegt haben ist, jedes Kind abends "einzeln" ins Bett zu bringen und ihnen vorzulesen. Mit unserem jüngsten Kind lesen wir bis heute oft, um gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen.

Vielleicht wäre das auch für Euch eine Möglichkeit, abends verlässlich Zeit für Eure große Tochter einzuplanen zum Quatschen, lesen oder für ein kurzes Spiel? Also mit Einem von Euch Eltern.

Euer Sohn ist gern draußen? Ist doch super, das Baby kann bestimmt auch schon auf dem Spielplatz herumkrabbeln oder mit Euch im Sand spielen. Mit Eurer großen Tochter könnte man dort ja auch mal zehn Minuten Federball spielen, oder sie begleitet Euch auf Inlinern oder was sie eben mag. Alternativ im Anschluss zu Hause, wenn das Baby und Euer mittleres Kind für den Moment ausgepowert sind.

Wichtig ist, sich selbst nicht zu sehr damit unter Druck zu setzen, jederzeit für jedes Kind gleichermaßen "abrufbar" sein zu müssen. Unserer Erfahrung nach gleicht sich das immer alles irgendwie aus, allein durch unterschiedliche Tagesstrukturen (Kita, Schule, Hobbys, Schlafenszeiten, ...). So ist es bei uns bis heute. Dazu haben wir immer geschaut, dass wir neben dem Abendritual auch tagsüber regelmäßig etwas (kleines oder mal größeres) mit einem Kind allein unternehmen.

Wie gesagt: möglichst nicht selbst unter Druck setzen, sondern im Alltag auf's eigene Bauchgefühl hören. Wie oft bei uns vor zehn Jahren Staub gewischt wurde, interessiert heute Niemanden mehr 😉. An gemütliche Höhlen im Wohnzimmer, gemeinsame Ausflüge oder "Knet-Aktionen" erinnern wir uns alle gern 🙂.

Es war zwischendurch auf jeden Fall herausfordernd, aber rückblickend alles irgendwie im Rahmen.

Bearbeitet von kleine1102
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Wo ist denn dein Partner in deiner Aufzählung?
Unsere drei Kinder sind 9, 7, und 11Monate.
Insgesamt ist es mir auch oft zu laut, zu turbulent, zu viel. Aber es läuft relativ gut. Momentan haben wir noch Ferien.
Ansonsten habe ich den Luxus, dass mein Mann morgens hilft, die beiden großen pünktlich Schule zu schicken und ich kann einfach nur gemütlich mit Baby aufstehen und im Schlafanzug frühstücken und in den Tag starten. Den Vormittag haben wir dann für uns zwei. Mittags gibt es ein Mittagessen bei dem die großen Kinder oft ne Stunde sitzen bleiben und viel erzählen (und manchmal Rollenspiele anfangen). Danach machen sie Hausaufgaben und ich renne hin und her um zu helfen bzw. um das Baby zum schlafen zu bringen. Das ist manchmal easy und manchmal die nervige stressige Zeit des Tages. Danach besuchen die Kinder Freunde, gehen raus oder haben Termine für Hobbys (alle im Ort). Das ist manchmal auch blöd, wenn das Baby mit muss, allerdings kann ich es manchmal daheimlassen wenn mein Mann homeoffice hat oder meine große Tochter ein Ohr auf das schlafende Baby hat.

Und jetzt das beste: so gegen 17Uhr kommt mein Mann immer heim und ab da kann er z.B. das Baby nehmen und ich kann alles liegengebliebene machen, kochen, kurz einkaufen, Bücherei, (alles was alleine schneller geht als mit Kindern;-).... oder er holt ein Kind von einem Hobby/Freundin ab...

Ich denke dass es für dich so anstrengend ist liegt einfach an dem Altersabstand von Nr. 2 und 3. Ich hatte bei meinen ersten beiden Kindern 23Monate Abstand und es war einfach sooo stressig.
Es war ungelogen drei mal schlimmer mit meinen ersten beiden Kindern (als sie klein waren) als es jetzt mit drei Kindern ist.
Du hast halt mit einem 3jährigen einfach noch ein recht kleines mittleres Kind, das dauernd Hilfe braucht und noch viel Bewegungsenergie hat. Da musst du ständig springen und wirklich präsent sein. Bei meiner 7jährigen "mittleren" ist das natürlich alles viel einfacher, die kann man auch mal auf später vertrösten, oder sie kann alleine draußen spielen.
Ich würde versuchen deinen Partner mehr einzuspannen und wenn ihr zu zweit seid mal gezielter auf einzelne Kinder eingehen.