Umgang Schwiegermutter

Ich muss mich auch mal über meine Schwiegermutter auskotzen bzw. Würden mich außenstehende Meinungen dazu sehr interessieren. Mein Mann und ich sind seit 6 Jahren zusammen und wohnen im selben Ort wie die Schwiegermutter. Sie hat sich jahrelang nicht für mich (oder uns) interessiert, wir haben sie maximal 3-4x pro Jahr gesehen auf Familienveranstaltungen, es gab keine Treffen mit ihr allein (obwohl wir z.B. 2,5 Jahre 2 Straßen weiter gewohnt haben). Mein Mann hat sie alle paar Wochen mal alleine gesehen, wenn sie z.B. Hilfe brauchte oder Muttertag war. Treffen auf einen Kaffee o.Ä. gab es nie. Sie war mir nie sonderlich sympathisch, damit konnte ich aber leben. Nun sind wir vor 3,5 Monaten Eltern geworden. Circa 3 Wochen vor der Geburt fing sie an, sich bei mir zu melden (hat sie vorher nie getan!) und wollte z.B. mit mir spazieren gehen. Dann kam unsere Tochter zur Welt und plötzlich zeigte sie völlige Präsenz, wollte alle 2 Tage kommen, sodass sie erst einmal gestoppt werden musste. Seitdem will sie unser Baby natürlich trotzdem regelmäßig sehen. Die Treffen finde ich schrecklich, sie weiß grundsätzlich alles besser, mein Baby ist z.B. ihrer Meinung nach jedes Mal zu warm/ kalt angezogen, ich wackel zu dolle mit dem Kinderwagen uuuusw. Sie sucht sich etwas an mir raus, was ihr nicht passt, z.B. dass ich keinen Fisch mag und sagt dann „sie MUSS später aber Fisch essen“. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Mein Mann wird natürlich nicht kritisiert. Das Baby ist natürlich auch „ganz der Papa“ und dass sie z.B. momentan meine Augenfarbe hat wird auch ignoriert und abgetan mit „das ändert sich eh noch“.
Von Treffen zu Treffen fing es immer mehr an, dass sie anfing unser Kind zu „bemuttern“, bis ich die Schnauze voll hatte und meinem Mann gesagt habe, dass das jetzt ein Ende hat und ich seine Mutter nicht ausstehen kann. Jedes Mal hat sie das Baby meinem Mann aus der Hand gerissen, wenn es geweint hat und an sich gedrückt. Mein Mann hat ihr hinterher gesagt (eher mir zur Liebe), dass es zu viel war, daraufhin bekam ich einen Anruf von ihr, dass ich bloß zu sensibel sei. Unser Hochzeitsbild, welches wir ihr mal geschenkt haben, wurde z.B. auch aus dem Rahmen genommen und durch ein Bild unserer Tochter ersetzt… Treffen mit ihr sind extrem anstrengend, weil sie nur von sich selbst spricht, wie oft sie mir eine Frage gestellt hat kann ich an einer Hand abzählen.

Mein Mann kann mich überhaupt nicht verstehen. Er findet ich übertreibe und es sei doch süß, dass seine Mutter jetzt Teil von unserer Familie sein will. Ich finde ihre Art mir gegenüber überhaupt nicht süß, sondern völlig berechnend und falsch. Dieses nette Getue mir gegenüber/ plötzlich Nachrichten schreiben macht mich langsam echt aggressiv, weil es sie die 5,5 Jahre davor auch nicht interessiert hat Kontakt zu mir zu haben. Meiner Meinung nach will sie einfach ans Kind rankommen und weiß genau, dass es halt die meiste Zeit bei der Mutter ist. Neulich schickt sie mir stolz ein Bild von einem Babystuhl, der jetzt bei ihr steht, dafür wenn wir sie besuchen kommen (ach jetzt dürfen wir dich mal nach 6 Jahren besuchen? Spannend). Wenn es nach mir gehen würde, würde ich ihr bei ihrer Besserwisserei z.B. einfach sagen, dass sie das nichts angeht und ich es auf meine Art mache oder dass sie sich raushalten soll. Mein Mann würde das aber zu unfreundlich finden. Seine Mutter ist heilig und meint ja alles nur nett. 😤

Ich weiß langsam nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich werde auf jeden Fall ihr gegenüber jetzt deutlicher werden, ob es meinem Mann passt oder nicht. Meinen Mann mit Baby alleine hinschicken ist für mich keine Option, da ich stille und ihr keine „freie Bahn“ geben möchte mein Kind zu bemuttern, da mein Mann ihr ja keine Grenzen setzt.
Wie oft würdet ihr Treffen mit ihr angemessen finden? Mit dem Hintergrundwissen, dass wir uns vorher nie mit ihr getroffen haben…
Sind meine Gefühle ihr gegenüber nachvollziehbar oder übertreibe ich wirklich?
Ich bin langsam echt am verzweifeln und habe fast täglich schlechte Laune, wenn ich an diese ganze Situation hier momentan denke und dass das jetzt jahrelang so verlaufen soll in unserer freien Zeit. Mit dem Rest seiner Familie habe ich übrigens kein Problem.

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1. Sie ist keine Hilfe und sie meint es nicht gut. Denn sonst würde sie euch fragen und von euch wissen wollen, was ihr braucht und sich dementsprechend benehmen.
2. Wenn sie euch gegenüber Respekt hätte und an einer guten Beziehung zum Kind interessiert wäre, dann würde sie euch nicht das Baby aus dem Arm reißen und ständig ungefragt Kritik ausüben.
3. Wenn ihr etwas an dir liegen würde, dann hätte sie dir am Telefon nicht deine Gefühle abgesprochen oder würde nicht immer nur Monologe halten.

Diese Oma fühlt sich dem Kind gegenüber berechtigt, sie möchte Kontrolle haben, ihre Emotionen befriedigen und Oma des Jahres spielen.

Ich würde das Ganze sehr herzlos beenden, weil mir die Gefühle anderer Menschen egal sind, wenn es sich um meine Kinder und meine Erziehung handelt. Ich würde meine Grenzen genau festlegen, ihr mitteilen und nicht diskutieren, weil sie sonst glaubt, dass man daran rütteln könnte. Wenn sie die Grenzen überschreitet, dann muss man es ihr augenblicklich mitteilen und je nachdem hätte ich Konsequenzen aufgezeigt (Besuch beenden, Kontakt reduzieren, Kontakt abbrechen). Wenn sie heult und einen Trotzanfall bekommt, würde ich auch gehen, bis sie sich beruhigt hat und wieder normal sprechen kann.

Dein Mann scheint eine Baustelle mit seiner Mutter zu haben. Ich würde mich auch ihm gegenüber positionieren, dass das Kind nicht zwischen den Stühlen stehen soll und kein Objekt zur Wiedergutmachung ist.

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Ganz genau!

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Wie oft ging dein Mann denn vorher hin?
1x die Woche?

Ich würde max. mit dem Mann dann zusammen hingehen - mehr nicht.
Außerdem würde ich das Baby im Tragetuch mitnehmen - wenn es beim Weinen nicht zurückgegeben wird, dann achte ich halt auf die Grenzen vom Kind.

Wer mich 6 Jahre ignoriert muss nicht erwarten, dass ich meinen Alltag jetzt nach ihm richte.

Klar, dass dein Mann das jetzt toll findet weil es vorher nicht so war und er es jetzt genießt, dass er endlich mehr Aufmerksamkeit bekommt bzw. die Aufmerksamkeit die er vorher nie hatte..


Außerdem würde ich - sofern es geht - genau soviel Zeit auch mit deinen Eltern o.ä. verbringen.

Also ganz gerecht quasi -- um auch deinem Mann klarzumachen, dass seine Mutter jetzt nicht Monopol Stellung erwarten kann.

Wenn ihr also bspw jeden Monat 1 Sonntag mit seiner Mutter verbringt, dann auch immer 1 Sonntag mit deinen Verwandten.

So ist es " gerecht" und seine Mutter bekommt " nebenbei" klare Grenzen.

So würde ich das bei allen Besuchen machen...
Der Klassiker - Weihnachten - auch 1 Feiertag da, 1 Feiertag dort und Heiligabend nur ihr 3 als Familie...
Denn so wie du es schreibst, wird es dies Jahr ganz sicher anders erwartet werden, von seiner Mutter und deinem Mann..
Deshalb schon vorher klare Grenzen setzen.

Und ja, ich finde das " plötzliche Interesse" total heuchlerisch....

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Dem würde ich so zustimmen, nur bei einem Punkt bin ich anderer Meinung:

Wenn sich deine Verwandten vor der Geburt deines Kindes schon um dich bemüht haben, ihr regelmäßig Kontakt hattet und das Verhältnis allgemein gut war, dann finde ich schon, dass du sie auch öfter sehen kannst als deine Schwiegermutter. Ich finde nicht, dass es da gerecht zugehen muss. Sofern man das so bezeichnen kann. Ein Baby ist schließlich keine "Belohnung" für regelmäßigen Kontakt.

Und zu der SM würd ich wirklich direkt sein: "Hilde, du hast dich in den letzten sechs Jahren kaum für uns interessiert. Jetzt werde ich meinen eigenen Weg als Mutter gehen. Ich möchte, dass du verstehst, dass deine Meinung jetzt nicht mehr so viel Gewicht hat, weil du in den letzten Jahren nicht wirklich Teil unseres Lebens warst. Ich bin aber offen dafür, dass wir uns langsam und nach meinem Tempo wieder annähern."

Liebe Grüße

Bearbeitet von Chrissy1309
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Ich hatte eine ähnliche Situation. Ich habe folgendes gemacht:
1. Lass die Vergangenheit Vergangenheit sein und schaue nach vorne.
2. Einige Tipps, die sie hatte, waren tatsächlich nicht schlecht. Diese habe ich für mich angenommen. Viele Tipps waren halt auch veraltet.
3. Das Verhältnis wurde dann besser und heute übernachten unsere Kinder dort ab und an mal. Hat mir auch einiges an Entlastung gebracht, kannst Du mir glauben.

Ja, sie klingt biestig. Aber durch deine Argumentation und Verhaltensweise wirst Du sie noch mehr gegen Dich aufbringen und ihr in die Hände spielen. Das ist nicht sehr schlau. Du würdest damit Streit suchen, wo vielleicht gar keiner sein muss.

Bearbeitet von Lynx
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Also mal Butter bei den Fischen: Die Schwiemu muss sich zu 0,00000% für dich interessieren!!!!
Sie möchte offenbar eine Bindung zu EUREM Kind und IHREM Enkelkind aufbauen.
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Sie hat Interesse am Kind, ist doch schön.
Dafür ist es keine Voraussetzung mit dir irgendwie besonders gut zu sein.
Sie ist nicht gemein zu dir, scheint kein schlechter Umgang zu sein also alles tutti.
Dein Mann hat völlig Recht und ich vermute, dass du ein besonderes Geltungsbedürfnis hast und dich selbst zu wichtig nimmst.
Du bist aber eben nicht wichtig für sie, wieso auch? Du bist nur angeheiratet.
Solange sie dem Kind nicht schadet, ist es doch schön wenn sie Kontakt sucht. Lass sie ruhig eine Bindung aufbauen, wer weiß wann ihr mal jemand zum aufpassen braucht.
Sie sucht eine Bindung zum Kind und nicht zu dir, später kann das Kind dann selber entscheiden wie es die Sache sieht. Aber verwehre dem Kind keine Bindung zu anderen Verwandten wegen Muttis Ego.

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Du hast recht, aber dann soll sie doch ihrem Sohn auf den Keks gehen und in dessen freien Zeit nach Arbeit, Frau+Kind, kann er sich überlegen, ob er Lust hat allein mit Kind und seiner Mutter Zeit zu verbringen.

Die TE muss ihre Zeit nämlich nicht für die Dame opfern, die sich berechtigterweise null für sie interessiert.

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Naja aber der Mann der TE darf ja gar nicht allein mit Baby zu seiner Mutter, weil diese sich ja das Kind krallen könnte.
Das finde ich dem Partner gegenüber extrem respektlos. Irgendwie hat das was von das Kind ist mein Eigentum und Mann nur willenloser Zuchthengst und Finanzier.

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Kenne und lebe diese Situation.
Ganz so anstrengend ist die SM zwar nicht, hab ihr allerdings schon in der Schwangerschaft deutlich Grenzen aufgezeigt, weil sie bei einem der jährlichen Treffen (Geburtstag) meinte alle 5 Sekunden meinen Bauch tätscheln zu müssen. Fande mein Mann auch amüsant, ich bin bald an die Decke gegangen und hab nach dem dritten Mal Klartext gesprochen.
Die Grenzen meines Babys wahre ich aber wie eine Verrückte, da soll sie sich mal trauen diese zu überschreiten (oder irgendein anderes Familienmitglied). Da würde jeder eine Ansage erhalten, ob mein Mann das doof findet oder nicht.

Wie oft man sie nun trifft… diese Frage stelle ich mir auch. Zum einem sagt einem jeder dass man dem Kind nicht die Großeltern wegnehmen soll und ihnen die Chance geben soll ein tolles Verhältnis aufzubauen… zum anderen hab ich keine Lust jedes Wochenende irgendwen besuchen zu fahren oder einzuladen, vor allem wenn gar kein Verhältnis zueinander besteht 😂

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Sieh es aus der Perspektive deines Mannes: Der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Beachtung und auch Anerkennung seiner Mutter geht in Erfüllung. Wir sind im Inneren immer Kinder, die die Bestätigung und Liebe der Eltern wollen. Und ja, die Schwiegermutter möchte das Omasein nicht verpassen. Ihr Verhalten geht aber so nicht. Setzt euch zu dritt zusammen und besprecht: was sind eure Vorstellungen? Was ist okay und was geht gar nicht? (z.B. einmal die Woche besuchen, aber eure Regeln, keine negativen, abwertenden Kommentare) Grenzüberschreitungen? Konsequenzen? Eine vorsichtige Annäherung mit festen Regel von Wertschätzung und Respekt kann möglich sein.

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Wie oft habt ihr Sie in den 6 Jahren eingeladen?

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Ich kann euch irgendwie alle verstehen.

Deine Schwiegermutter hat vermutlich vor allem Interesse an dem Baby, ihrem Enkelkind. Das ist nicht nett, aber auch nicht verboten. Und irgendwie ist ihr natürlich klar geworden, dass der Weg nur über dich geht. Also, es kann nicht sein, dass Mama und Kind nur zusammen zu mögen sind, ich glaube, da musst du dich ein bisschen zurück nehmen. Trotzdem kann es nicht sein, dass sie dich schlecht behandelt. Und du musst auch nicht über jedes Stöckchen springen.

Dein Mann kennt seine Mutter schon immer, ist mit ihr und ihren Eigenarten vertraut. Und genießt vermutlich auch, dass sie jetzt mehr an eurem Leben teilhaben kann als früher. Trotzdem muss er auch akzeptieren, dass du diese Nähe so logischerweise nicht hast und auch schlecht aufbauen kannst. Und du musst akzeptieren, dass er seine Mutter in seinem Leben und dem des Kindes haben will. So wie du vermutlich deine.

Und du fühlst dich vermutlich als Person abgelehnt und möchtest ihr jetzt, auch irgendwie verständlich, einen Denkzettel dafür verpassen, dass sie deine Grenzen nicht respektiert und kein Interesse an die hat. Und das geht natürlich am besten über das Kind, über das du entscheidest und das sie haben will. Da musst du aufpassen, dass du im (langfristigen) Sinne für dein Kind entscheidest, nicht nur für dich. Und sie, dass sie sich auf deine Wünsche einstellen soll.

Wie könnte ein Kompromiss aussehen?

Könntest du z.B. zustimmen, dass dein Mann sie einmal pro Woche mit Baby besucht für ein paar Stunden, wenn er verspricht,vorher festgelegte Grenzen des Babys (z.B. kein Brei etc.) zu wahren?

Könnt ihr euch in einem Krisengespräch hinsetzen und jeder einen Schritt aufeinander zugehen? Vielleicht kann sie wöchentlich alleine den Kinderwagen schieben ,muss aber versprechen, dass sie nicht füttert und wieder kommt, wenn das Baby weint?

Ich würde euch raten, euch gemeinsam hin zu setzen, vielleicht auch erst du mit deinem Mann und dann er mit seiner Mutter. Und dann wirklich offen zu überlegen, wer was bräuchte, um einen Schritt aufeinander zu zu gehen. Sonst seid ihr beide in einem blöden Machtkampf ums Kind, von dem doch keiner was hat.

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,"es kann nicht sein, dass Mama und Kind nur zusammen zu mögen sind, ich glaube, da musst du dich ein bisschen zurück nehmen"

Mögen nicht aber respektieren schon. Diejenige die sie sich zurück nehmen muss ist doch die Schwiegermutter.

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Ja, ich sagte ja auch, dass die Schwiegermutter sich respektvoll höflich verhalten soll.
Ich finde allerdings viele Beispiele ein bisschen unklar oder grenzwertig. Also, z.B., würde ich mich jetzt nicht darüber aufregen, wenn meine Schwiegermutter lieber ein Bild ihrer Enkelin überm Sofa hätte als von mir. Das geht mich im großen und ganzen eh nichts an und sie hängt auch nicht in gerahmt über meinem Sofa. Dass die Te das als Beispiel aufführt, zeigt mir, dass das Thema ganz schön verfahren ist und sich reale Verletzungen und eine generelle, aber nicht sachlich gerechtfertigte Ablehnung miteinander vermischen. Und das ist auf allen Seiten keine gute Kombi. Kann jetzt jeder irgendwie versuchen, auf sein Recht zu beharren und ja, vermutlich ist die Te dann jetzt mit Baby am längeren Hebel, aber letztlich bezahlen dann ihr Mann (der sich auch von seinem Friede-Freude-Standpunkt ohne was zu investieren wegbewegen muss) und später das Kind den Preis. Und für mich ist das nicht Familie so.

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Ich würde mit der Person nur so viel Zeit verbringen, wie es auch die letzten Jahre war.

Mein Mann könnte nach Arbeit und unserer Familienzeit seine Zeit mit ihr vergeuden inkl. Kind.

Alleine bekäme die Frau das Kind nicht.

Es ist für Kinder übrigens nicht schön, wenn die Großeltern die eigenen Eltern schlecht behandeln, daher muss man ihre Oma-Rolle nicht zu wichtig nehmen.
Gute Großeltern machen die Eltern nicht schlecht.