Hallo, ich bin gestern Oma geworden und durfte mein Enkelkind nicht sehen, weil die Geburt so anstrengend war. Was ich auch verstehe. Aber die Mutter der Frau kommt und geht wann sie möchte. Da wird nicht gesagt, bitte heute nicht, mir geht es nicht gut. Es tut mir sehr weh, da es mein erstes Enkelkind ist und ich mich riesig gefreut habe. Morgen dürfen mein Mann und ich die Familie nach Hause fahren. Ich war heute sehr traurig und fühle mich nur benutzt und ausgeschlossen. Wie würdet ihr damit umgehen?
Enkelkind
Oha das tut mir leid für dich. Aber ehrlich gesagt ist es für mich auch ein riesen Unterschied ob meine Mama kommt wenn es mir schlecht geht (könnte ja sein nach einer Geburt) oder die Mama meines Freundes. Meine Schwestern haben nach der Geburt über eine Woche erstmal niemanden sehen wollen und dann auch zuerst die mütterliche Seite der Großeltern.. Ich habe das noch vor mir aber ich habe jetzt schon Angst dass meine Schwiegermutter am Tag nach der Geburt kommt ob es mir passt oder nicht. Ich hoffe ich trete dir nicht zu nah aber ich glaube nicht dass du ausgenutzt wirst oder so, es sind ja nicht Wochen vergangen oder so.. Und für beide ist es ja auch das erste Kind, nicht nur das erste Enkelkind.. Da muss man schon erstmal durchatmen dürfen finde ich.
Lieber Morgenspaziergang, lieben Dank für Deine emphatische Antwort. Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt und alles weitere.
Die Mutter deines Enkelkindes befindet sich in einem sehr verwundbaren Moment. Alles ist neu, die Hormone spielen verdammt verrückt, es ist verständlich das Sie ihre Mama lieber um sich hat, es klingt gemein, aber so ist es nicht gemeint, ich hoffe du verstehst was ich meine.
Deine Gefühle kann ich auch nachvollziehen, versuche mit Verständnis an die Sache zu gehen, auch wenn es schwer fällt . Diskussionen und Streiterin sind nur kontraproduktiv. Freu dich auf morgen 😊
Hallo Wunschbabx, lieben Dank für Deine emphatische Antwort. Ich bin im Moment wahrscheinlich Mental nicht gut unterwegs und deshalb auch sehr empfindlich(Trauerfall in der Familie vor 2 Monaten).
Das tut mir sehr leid! Das ist dann natürlich emotional für dich, noch extremer, wenn das eine aufs andere kommt. Ich wünsche eurer Familie von Herzen alles Gute für die schwere und gleichzeitig schöne Zeit . Oft liegt Glück und leid so nah beieinander 🙁
Ich würde dir raten „die Frau“ ernst zu nehmen bei ihren Wünschen und nicht auch noch vorwürfe zu machen. Sie ist gerade in einer Ausnahmesituation, hormonell, körperlich, geburts Verletzungen, erschöpft, ihr ganzes Leben wird grade neu geordnet. Da ist es doch verständlich dass sie ihre Mama an sich ran lässt sonst aber erstmal niemand ausser den Partner.
Und ja, ihr dürft sie nach Hause fahren, das darfst du ruhig als Privileg und nicht als Bürde oder ausnutzen ansehen. Ist ja nicht so dass man da nicht noch genug gestresst, emotional und on the edge ist, sind ja nur 3 Tage vergangen!
Wie du also damit umgehen sollst:
fahr sie nach Hause,
wenn du ins Krankenhaus kommst trag kein Parfum,
küss das Baby nicht ins Gesicht,
frag bevor du es auf den Arm nimmt
und wenn ihr zu Hause seid frag ob du noch was kochen sollst und wenn ja ob es einen Wunsch gibt.
Und wenn die Mama stillt lass sie in Ruhe mit dem Baby und starr ihr nicht auf die Brüste.
Glaube mir, wenn du diese Dinge beherzigst wird dir die Mama deines Enkelkindes dankbar sein und dir schnell vertrauen schenken.
Hallo Bottlegreen,
vielen Dank für Deine Antwort. Ich gehe davon aus, dass Du sehr schlechte Erfahrungen gemacht hast. Das tut mir für Dich leid. Ansonsten finde ich es übergriffig mir Verhaltensregeln zu diktieren. Auch im Schreiben gibt es Stile.
Das hat nichts mit diktieren zutun, sondern einfach mit Erfahrung. Viele frischen Mamas trauen sich nicht ihre Grenzen zu äußern und nehmen es dann einfach hin.
Es waren nur nett gemeinte Tipps wie du das Vertrauen deiner Schwiegertochter gewinnen kannst und nicht die Beziehung jetzt schon ruinieren kannst.
Denn ich bin ganz ehrlich. Meine Mama war fast 3 Wochen da nach der Geburt meines ersten Kindes. Meine Schwiegermama nicht. Ich hab sie lieb, und sie ist toll. Aber eben nicht meine Mama. Vor meiner Mama kann ich nur in Still BH rumlaufen und konnte mich in der Rolle einfinden. Es ist eine meine Mama.
Ich versteh dich auf der einen Seite etwas, aber bitte versetz dich doch mal in die Lage deiner Schwiegertochter. Wenn du besonders verletzlich bist, hättest du da lieber deine Mutter oder deine Schwiegermutter um dich gehabt?
Ich habe eine tolle bis fantastische Beziehung zu meiner Schwiegermutter, aber trotzdem ist sie erst ins Krankenhaus gekommen, als ich einmal geduscht war. Mit fettigen Haaren, schmerzenden Brüsten, Wochenfluss... Da fühlt man sich dich echt nicht nach Besuch.
Ich finde es toll, dass du die Familie mit nach Hause fahren darfst! Das ist doch was ganz besonderes, Babys erste Autofahrt und Babys nach Hause kommen erleben.... Das dürfen definitiv nicht alle Schwiegereltern. Freu dich darauf und versuch dir deine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
Hallo Nussecke,
lieben Dank für Deine Antwort. Das hat einen sehr persönlichen Hintergrund, dass ich so empfindlich bin. Aber am ersten Tag war es für mich selbstverständlich nicht in die Klinik zu fahren. Heute wäre ich sehr gerne mal kurz hin gefahren. Jetzt ist es gelaufen und kommt nie wieder. Es war etwas sehr besonderes für mich.
Bitte versuche den Perspektivwechsel. Es geht in dieser Situation einfach mal nicht um dich. Hauptpersonen sind hier die Eltern, die einen Tag nach der Geburt einfach noch komplett im Ausnahmezustand sind. Sie kreisen gerade nur um ihr Baby und für dich gibt es dort momentan (!) keinen Platz.
Glaub mir, wenn du deine Befindlichkeiten und Wünsche das Baby betreffend weiterhin so in den Vordergrund stellst und Drama produzierst, wirst du viele große Probleme mit den jungen Eltern bekommen.
Das Kind ist gerade ein Tag alt und schon wird ein Drama veranstaltet.
Das man nicht einfach mal etwas akzeptieren kann, wenn eine Frau gerade vermutlich Ihr erstes Kind auf die Welt gebracht hat, werde ich wohl nie verstehen. Du lernst Morgen das Kind kennen, wo es gerade 2 Tage alt ist und nicht 2 Monate..
Entspannt bleiben. Die ersten tage sind für die Beziehung von dir zu deinem Enkelkind nicht so wichtig. Es ist blöd, aber du wirst noch so viel Zeit mit dem Kind haben.
Ich war nach der Geburt auch richtig durch den Wind. Jeder empfindet das anders und ich dürfte mir auch schon so einiges anhören. Glaube mir je mehr Vorwürfe du machst, desto schlimmer wird es eher. Man will nach der Geburt nicht auch noch dauernd kritisiert werden. Und das was in eurer Generation normal war, ist es in unserer nicht.
Hallo Pinguinbaby,
danke für Deine Antwort. Ich kritisiere meine Schwiegertochter nicht, ich bin im Grunde einfach traurig, dass mein Sohn mich nicht mit einem kleinen Besuch am zweiten Tag einbezogen hat. Ich verstehe es sehr gut, dass die Drei sich erst einmal finden müssen. Aber das hat bei mir auch einen familiären Hintergrund.
Ja da ist aber nicht die Schwiegertochter oder ihre Mutter schuld. Da kann man sonst in Ruhe mit deinem Sohn reden und vielleicht ergibt sich dann was in den nächsten Tagen nochmal.
Du darfst dein Enkelkind bald sehen und kennenlernen. Für die gesamte Familie bedeutest du genauso viel, wie die andere Oma. Für deine Schwiegertochter hat ihre Mutter, gerade in dieser verletzlichen Zeit nach einer anstrengenden Geburt aber einen anderen Stellenwert. Es ist dir eigene Mutter! Die andere Oma kommt sicher nicht nur wegen dem Kind, sonder auch um nach ihrer Tochter zu sehen. Ich persönlich könnte mir sogar vorstellen, meine Mama bei meiner nächsten Geburt dabeizuhaben. Meine Schwiegermama, die ich auch sehr sehr lieb habe bräuchte ich während und kurz nach der Geburt aber nicht unbedingt. Für mein Kind sind beide Omas super wichtig und da gibt es wirklich keinen unterschied. Fokus liegt jetzt auf das Wohlergehen der frischgebackenen Mama und ihrem Baby. Versuch das mal von dieser Seite zu sehen. Dieses Verständnis sollte dir selbst auch helfen, dass nicht weiter persönlich zu nehmen und weniger oder besser gar nicht deswegen verletzt zu sein. Dafür gibt es keinen Grund.
Vielen Dank für Deine Antwort. Deine Argumentation kann ich gut nachvollziehen. Es ist für mich auch eine besondere Situation, da es mein erstes Enkelkind ist und ich mich sehr gefreut habe. Es tut mir einfach weh, in die zweite Reihe gestellt zu werden. Ich gehöre genau so zur Familie wie die mütterliche Seite. Es geht ja auch nicht um stundenlanges Besuchen. Sondern den neuen Erdenbürger zu begrüßen, den Eltern zu gratulieren und seine Freude mit Ihnen zu teilen. Den kleinen Enkel zu beobachten.
Freunde sind ohne Anmeldung vor der Geburt gekommen und wurden nicht gebeten, nicht noch einmal zu kommen.
Es geht in dem Moment aber nicht um dich, sondern um das Wohlbefinden von Mutter und Kind! Du hast jetzt wirklich schon viele Erklärungen hierzu erhalten und spielst trotzdem die Benachteiligte, obwohl das doch ganz klar nicht der Fall ist - du darfst morgen die Familie sehen und nach Hause begleiten und degradierst selbst das noch beleidigt als "ausnutzen". Verstehe ich nicht, da bin ich froh, bei meiner Schwiegermutter auf mehr Verständnis gestoßen zu haben (welche übrigens auch den Tag nach meinen Eltern, allerdings aus zeitlichen Gründen, zu uns kam - da gab's nicht so Eifersuchtsdramen).
Nun lass mal die Kirche im Dorf.
Ich werde auch demnächst Oma. Aber das Wichtigste ist doch jetzt, dass alles gut überstanden ist und es allen gut geht.
Die andere Oma wird ja in erster Linie ihre Tochter unterstützen und nicht da sitzen und das Baby schuckeln.
Dass man vor der eigenen Mutter dann etwas ungenierter ist, kann ich auch gut verstehen. Und klar - ich werde mir das Enkelchen auch gern anschauen, aber ob nun einen Tag früher oder später ist doch nun wirklich egal.
Ich sehe es so: die Winzlinge müssen auf dieser Welt erst mal ankommen und dafür brauchen sie Mama/Eltern, Wärme und Milch, alles andere kommt später.
Eine Beziehung zum Enkel kann man erst aufbauen, wenn die Kleinen interagieren können. Ja, ich würde natürlich unterstützen, damit die Eltern mal schlafen können z.B., oder was kochen. Bei allem anderen wird man erstmal nicht benötigt, das kommt dann schon peu a peu ganz von selbst.
Ich würde mich erstmal sehr zurück halten und möglichst keine Konkurrenz zu der anderen Oma aufbauen.
Die schönen Zeiten um Oma zu sein, kommen ja noch.
Ich glaube so eine Mutter und Oma wie dich wünscht sich jeder, der gerade ein Baby bekommen hat. ♥️