Leben im selben Haus

Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal euren Rat.

Mein Mann, unsere Tochter und ich leben in einem Haus mit meiner Schwiegermutter.
Das Haus gehört uns, meine Schwiegermutter hat das Wohnrecht.
Das hat anfangs sehr gut funktioniert und wir haben uns gut verstanden.
Mittlerweile nerven mich aber immer öfter einige Dinge.
Der Schlüssel zu unserer Wohnung steckt tatsächlich immer außen. Das hat zwar den Vorteil, dass Schwiegermutter nicht klingeln muss (zum Beispiel wenn das Kind schläft), aber andererseits nervt es mich auch tierisch wenn sie einfach in die Wohnung kommt. Sie klopft zwar immer, kommt dann aber direkt herein.
Schwiegermutter wäscht auch immer einfach meine Wäsche. Wir teilen uns den Wäschekeller und oft gehe ich nach unten um Wäsche zu waschen und sie hat es schon erledigt. Oft auch Wäsche die noch nicht dringend gewesen wäre, so dass kein Platz mehr für das Wichtige ist.
Als wir einzogen war ich noch sehr jung, da war diese Hilfe ja ganz nett, mittlerweile stört es mich aber, auch wenn ich weiß, dass es nur nett gemeint ist.

Übertreibe ich oder wie seht ihr das?

Meinen Mann stören die Punkte übrigens nicht.

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Ich bin amüsiert, ob der Antworten hier. Ich komme aus so einem Mehrgenerationenhaushalt wie beschrieben und habe auch schon sehr früh gesagt, ich würde mir eher Lächelnd ins Knie schiessen, als das noch mal mitzumachen.
Tjanun, dann kam der Mann mit Eigentum und den Eltern auf'm Grundstück....

Mir ist nichts so heilig wie meine Unabhängigkeit, nicht mal meine Mutter darf meine Wäsche antatschen, wenn ich bei ihnen zu Besuch bin.
Privatsphäre ist sexy.
Aber ich habe eben auch gelernt, so zu handeln, dass niemand in Versuchung geführt wird.

Die Wäsche bleibt so lange in meiner Hand, bis ich sie direkt unten in die Waschmaschine tun kann.

Wenn der Schwiegervater wieder mal den postboten abgefangen hat, um mit mir subtil über den vermeintlichen Inhalt meiner Briefe reden möchte, blocke ich das konsequent ab und knüpfe mir beim nächsten Mal den briefträger mal wieder vor und erinnere ihn daran, dass wir einen briefkasten haben.

Aber am allerwichtigsten in so in der Konstellation, ist, dass du dir mit deinem Mann einig bist.
So sehr ich meine aktuelle Situation nicht mag, ich rechne es meinem Mann hoch an, dass er immer hinter mir steht, er von Anfang an meine Grenzen verteidigt hat.
Denn wenn man und Schwiegermutter der Meinung sind, es ist doch prima, wenn der Schlüssel steckt, dann kämpfst du fast auf verlorenen Posten.

Im konkreten Fall kommt es übrigens auf das schamgefühl der Schwiegermutter an.... Bei mancher reicht ja schon, nackt über den Flur zu laufen, wenn sie reinkommt - quasi als erzieherische Maßnahme.
Aber aus der Erfahrung heraus: dein erster Ansprechpartner ist dein Mann, denn wenn die beiden sich einig sind, hast Du keine Chance.
Bei mir kommt entschärfend noch hinzu, dass mein Mann und ich uns erst spät kennengelernt haben. Ich wusste also schon sehr genau was ich will und konnte das auch von Anfang an klar formulieren - hätte ich mit 20 noch nicht gekonnt - und ich habe immer im Hinterkopf dass das Ganze zeitlich begrenzt ist. Es ist einfach anders, wenn die Eltern demnächst 80 werden oder grade Mitte 50, wie die Eltern meines ersten Partners, mit dem ich zusammengezogen bin.

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Vielen Dank für deine Antwort! Ich glaube oft kann man das auch nur verstehen, wenn man genau in dieser Situation eben auch ist.
Ich bin mit Anfang 20 eingezogen, damals war das eben noch ganz schön sich um gewisse Dinge nicht zu kümmern. Anfangs ist die Schwiegermutter natürlich auch nicht so oft gekommen - mit Enkelkind steht sie aber nun natürlich deutlich öfter in der Tür.
Ich finde es ja schön, dass sie uns unterstützt, aber Privatsphäre ist mir halt doch auch wichtig. Vor allem, da ich ja mit Kind auch oft mit offener Türe auf die Toilette gehe oder auch mal stille. Ich werde bei Gelegenheit mit meinem Mann drüber sprechen, wobei ich mir sicher bin, dass er da hinter mir steht wenn ich mich unwohl fühle.

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"Im konkreten Fall kommt es übrigens auf das schamgefühl der Schwiegermutter an.... Bei mancher reicht ja schon, nackt über den Flur zu laufen, wenn sie reinkommt - quasi als erzieherische Maßnahme."

Da musste ich gerade so ehrlich lachen.
(Auch wenn es ja eigentlich um die Wäsche geht).

Aber eine sehr gute Freundin von mir hatte das Thema auch eine Weile, die Schwiegis haben ein großes und auch sehr schönes Haus und sie und ihr Mann wohnen in einem Anbau.
Anfangs meinte die Schwimm auch oft, da eigenmächtig reinzukommen ohne zu klingeln.
Ein paar Mal hat meine Freundin was gesagt, auch ihr Mann aber die Schwimu hielt sich nach kurzer Zeit nicht mehr dran.

Und meine Freundin hat dann echt ein Mal gelauert, dass die Schwimu wieder auf dem Weg zu ihr ist, sich dann blitzschnell der Klamotten entledigt.
Schwimu kommt rein, meine Freundin nackt mit einem Handtuch im Flur.
Schwimu "Huch????!!!..ja wie wo was...?"
Freundin: "Oh, hey Zita, ich will gerade duschen!"


Seitdem klingelt die! Oder ruft vorher an. Gaaaanz artig!

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Hi,
natürlich stören deinen Mann die Punkte nicht. Es ist seine Mutter, er ist wohl auch nicht für die Wäsche zuständig, oder er ist zuständig, und froh das sie gewaschen ist.

Ich bin mit Oma im Haus groß geworden, und wollte immer "alleine" wohnen. Das wußte ich schon mit 14 Jahren...

Sachen die noch nicht gewaschen werden müssen, liegen doch eigentlich "auf dem Stuhl", oder hängen noch auf dem Bügel zum lüften, irgendwo herum. Sind die Sachen in der Waschküche, können sie doch in der Regel gewaschen werden................daher, laß die Sachen doch noch in der Wohnung, wenn die nochmal angezogen werden sollen.

Ansonsten, ansprechen............

Natürlich geht so eine Wohngemeinschaft in eine andere Richtung, wenn man nicht mehr den ganzen Tag auf der Arbeit ist, und sich nur paar Minuten am Tag, oder die Woche, sieht.

Daher, neue Grenzen besprechen.

Gruß

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Wenn es dich stört ändere es. Ich wäre froh wenn mir jemand die Wäsche abnehmen würde, ist von deiner Schwiegermutter sicher nur lieb gemeint.
Sie kommt nach kurzem Klopfen rein? Wird sie sich nix bei denken. Lösung: nur sprechenden Menschen kann geholfen werden. Und den Schlüssel abzuziehen ist gar nicht schwer, nur als Tipp.
Meine persönlichen Meinung: wenn es wirklich nur diese Kleinigkeiten sind würde ich kein Fass aufmachen. Gerade in Bezug auf Unterschied und Kinderbetreuung wenn eure Tochter älter wird, ist eure Schwiegermutter bestimmt Gold wert.
Falls du wirklich etwas ändern willst sprich mit ihr, du musst dann aber auch mit den möglichen Konsolen leben, zum Beispiel eben keine oder kaum Unterstützung wenn es irgendwann notwendige werden sollte.

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Warum immer diese Drohungen? Dann musst du mit den Konsequenzen leben, wenn du nicht akzeptierst, was ich von dir möchte und wenn du mich nicht machen lässt.

Entweder mache ich etwas gerne und freiwillig oder gar nicht. Ansonsten ist das doch Erpressung!

Man darf doch einem Menschen in Ruhe sagen können, was einem stört. Jeder hat andere Grenzen, was er von anderen Menschen akzeptieren kann und will. Derjenige muss doch nicht gleich beleidigt darüber sein und mit Konsequenzen drohen. Das sind doch keine schlimme Sachen, die hier in diesem Fall stören.

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Ich versteh die Waschsache nicht.

Ich hab noch nie zwischen wichtiger und unwichtiger Wäsche unterschieden. Maschine voll = Wäsche an.

Wenn es dich aber stört, dann sag es ihr doch? Am Anfang fandest du es gut, woher soll sie wissen, dass du es nicht mehr möchtest?

Schlüssel ab sofort abziehen und ggf. Zeiten verabreden, wann sie klopfen/klingeln kann.

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Zur Erklärung: Unwichtige Wäsche ist für mich Bettwäsche, die ich in 3facher Ausfertigung habe, da kommt das auf einen Tag hin oder her nicht an.
Mit Kind habe ich aber schon öfter dringende Wäsche, die ich aber dann nicht aufhängen kann, wenn die ganze Wäscheleine mit „unwichtiger“ Wäsche voll hängt.

Aber ja, ich gebe dir recht, dass ich da einfach mit ihr reden muss.

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Lösung: Zusätzlichen Wäscheständer kaufen, den du in der Wohnung in der Ecke aufbewahrst und bei Bedarf mit runter nimmst.
Problem gelöst.

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Hey,

ich würde mich wegen sowas nicht aufregen.

Auch mit der Wäsche.
Meine Mutter und auch meine Schwiemutter sind da ähnlich gestrickt.

Wenn ich da auf Besuch bin, zB ich habe ein paar getragene Shirts oder paar Socken, Slips oder auch die Kinder, dann kam das schon oft vor, dass meine Mutter das zB einfach noch schnell mit in die Maschine und in den Trockner geschmissen hat, weil sie sowieso gerade dunkel wäscht.

Das ist mMn nicht übergriffig, sondern das ist eher pragmatisches Denken.

Sie wäscht sowieso gerade schwarz, also warum nicht noch zwei Schlüpper, paar Socken und ein Shirt dazugeben. Gemacht ist gemacht sagen da beide immer, die kämen nie auf die Idee da was auseinanderzufieseln.

Die bügeln auch recht gerne, schauen dabei bisschen fern.
Was für mich im Alltag lästig ist, ist für die zwei Entspannung. :-D

Sei doch froh um die Hilfe.

Vielleicht kannst Du dafür was anderes übernehmen

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Ich würde nie im Leben dulden, dass sich irgendwer, und sei es noch so "gut gemeint", mit meinen getragenen Unterhosen befasst. Auch wenn ich selbst beispielsweise eine Freundin zu Besuch habe und auf dem Gästebett liegt eine Unterhose der Freundin, würde ich die niemals anfassen und schon gar nicht in die Waschmaschine stecken. Ich fände das absolut grenzverletzend.

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Siehst Du, jeder Jeck ist anders.

Von einer "Freundin" war in meinem Beitrag übrigens keine Rede :-D
Da würde ich auch nicht irgendwas greifen und waschen bzw wollte es umgekehrt nicht.
Wie kommst Du darauf?

Im Eingangsthread ging es um die Familie, also in diesem Fall die Schwiegermutter.
Daher mein Beitrag, bei meiner Familie bin ich da entspannt.

Wenn die TE aber mit ihrer Schwimu in einem Haus wohnt und bezüglich ihrer Wäsche (welche ja hoffentlich nicht nur aus Unterhosen besteht!?) da sehr empfindlich ist und selbst Handtücher usw in "fremden" (?) Händen nicht duldet, dann muss sie Klartext reden.

Sie hat einen Mund, den kann sie benutzen.

Und nicht herumdrucksen sondern klar sagen "Du Hilde, auch wenn Du es gut meinst aber um meine Wäsche möchte ich mich bitte einfach selber kümmern!".

Punkt.

Da muss man dann auch nichts wegschließen.

Bearbeitet von flamingoduck
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Wir haben eine sehr freundliche Dame, die bei uns alles nach Bedarf putzt und reinigt. Aber eben nur Dinge, die ich vorher gesagt habe. Unsere Wäsche gehört absolut nicht dazu. Ich mag es gar nicht, wenn andere in meiner Wäsche wühlen, das wäre für mich ein absoluter Eingriff in meine Privatsphäre, ebenso wie die Reinigung unseres Schlafzimmers und meines Arbeitszimmers. Das mache immer ich. Sie geht dort auch nicht rein.

Wenn du nicht möchtest, sag ihr, sie soll die Finger von deiner Wäsche lassen. Das kann man neutral und freundlich vermitteln. Egal ob es praktisch ist oder nicht, du fühlst dich unwohl, also sprich es an.
Den Schlüssel würde ich einfach aus der Tür nehmen und in der Wohnung lassen. Sie muss nicht ständig unbegrenzt Zugang zu eurer Wohnung haben. Sollte sie als Argument anführen, dass sie das Kind nicht wecken möchte, kann sie ebenso kurz eine Nachricht schicken ob es passt. Dann hast du auch die Option zu sagen, dass du es heute nicht möchtest. Es ist euer Bereich, Besuch kann sich ruhig ankündigen, dazu gehört auch sie.

Sage dir, nichts von dem, was du dir wünschst ist unverschämt. Du hast dich weiter entwickelt und möchtest einfach selbst entscheiden, wann was erledigt wird. Das ist völlig ok, auch dein Wunsch nach Privatsphäre ist verständlich und menschlich.

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Vielen lieben Dank für deine ermutigenden Worte. Ich werde mit meinem Mann drüber sprechen und es so machen :-)

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Schön wenn es deinen Mann nicht stört, aber dich stört es und ich mag auch keine anderen Leute an meiner Wäsche. Ganz ehrlich, egal wie gut sie es meint du möchtest das eben nicht. Dann stell deine Wäsche vielleicht nicht mehr das sie diese waschen kann oder sag ihr doch einfach mal das du ihr Bemühen zwar zu schätzen weißt aber das nicht möchtest und sie dies bitte nicht machen soll. Dabei würde ich es erstmal belassen und höchstens nochmal wiederholen. Sollte sie es nach 2 Mal aber immer noch machen würde ich sehr deutlich werden denn auch du hast ein Recht darauf das man auf deine Bitten achtet und nicht über dich drüber trampelt.
Es ist aber natürlich schwierig wenn es dich früher nicht störte und sie nun vielleicht einfach denkt das es weiterhin OK ist. Dann kann ich schon verstehen das sie es erstmal macht. Dann wäre ein Gespräch erst recht gut das du es jetzt eben nicht mehr willst.

Ela

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Zieh den Schlüssel ab und bitte sie, Eure Wäsche nicht mit zu waschen. Macht sie es weiter lagerst du die Wäsche in der Wohnung - dann ist nichts zum waschen für sie da.

Weniger reden, mehr machen.

Bearbeitet von Knudeluff
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Mein Beitrag dazu wird dich nicht wirklich weiterbringen. Ich würde vor Freude in die Luft springen, wenn jemand meine Wäsche machen würde und das mit dem einfach reinkommen, würde ich ansprechen.