Hallo ihr lieben ich muss mich mal eben auskot***.
Mein Mann und ich hatten eben eine Diskussion.
Und zwar war meine Mutter mit mir schon immer alleinerziehend. Wir hatten nur uns beide und hatten/haben auch schon immer ein gutes Verhältnis. Als ich von zuhause ausgezogen bin und meinen Mann kennen gelernt habe wurde ich kurz darauf schwanger und meine Mutter hatte ihren ersten kompletten „burnout“ (auch beruflich bedingt) und hatte sich nach Verkündung der Schwangerschaft erst einmal selbst in eine psychosomatische Klinik einweisen lassen. Für mich war das damals der emotionale Untergang und sie hat auch all ihre Gefühle und Emotionen über mich ausgetragen, obwohl ich schwanger war. Alles lastete auf mir. Im Nachhinein fand ich es sehr egoistisch von ihr mir meine Schwangerschaft so vermiest zu haben. Mein Mann war damals schon stinksauer wie sie mich mit ihren Problemen belastet hat obwohl sie ja klinische Hilfe bekam und ich emotional sowieso „dünn betucht“ war wegen der Schwangerschaft.
Nun war sie nach meiner Geburt endlich medikamentös so eingestellt das sie wieder „die alte“ war und plötzlich waren ich und mein kleiner wieder ihr ein und alles. Das hätte ich in der Schwangerschaft eher gebraucht. Jetzt ist es so das mein Mann wieder Vollzeit arbeiten geht und meine Mutter (übrigens Dauersingle und noch nie verheiratet gewesen) nach wie vor krankgeschrieben ist.
Sie sitzt dementsprechend jeden Tag hier bei mir und geistert um unseren Sohn herum. Sie gibt mir manchmal das Gefühl als kenne sie ihn besser als ich… bei anderen spricht sie über ihn als wäre es ihr Kind. Sie findet immer wieder Gründe wieso sie „nur mal kurz“ vorbei kommen wollte, sodass bloß kein Tag vergeht an dem sie ihn nicht sieht. Wenn sie nicht da ist schreibt sie mir mehrmals am Tag was der kleine denn so macht usw. als wäre ich der Babysitter ihres Kindes. Es ist ein schmaler grad zwischen großem Interesse und einem ernsthaften Problem. Natürlich bin ich dankbar aber meinen Mann bringt das zur Weißglut - verständlich. Er sagt er fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen und er meinte sogar er komme sich manchmal fremd in seiner eigenen Wohnung vor wenn er nach der Arbeit heim kommt und meine Mutter hier sitzt (was sehr selten vorkommt weil sie immer schon das weite sucht bevor er kommt da sie sich wahrscheinlich denken kann das es ihn nervt)
Nun meine Frage(n): Wie schätzt ihr das ein? Hatte jemand so eine ähnliche Situation? Oder hat jemand irgendwelche Tipps?
Mutter gefährdet Ehe
Liebe TE,
du und deine Mutter habt anscheinend noch eine symbiotische Beziehung mit ungesunden Erwartungen aneinander und einem Alltag, in dem sich langsam die Rollen umdrehen.
Da ist ja noch Luft nach oben, wenn deine Mutter in ein Alter kommt, in dem sie pflegebedürftig oder einfach immer unfitter wird. Dann hast du ein weiteres Kind im Körper einer älteren Frau.
Ich vermute, dein Mann fühlt sich bereits von den Schatten, die die Zukunft schon voraus wirft, erdrückt und reagiert allergisch mit Wut und Fluchtinstinkt.
Dieser Fluchtinstinkt ist dir nicht so gegeben, weil deine Mutter sich kein eigenes Leben aufgebaut hat, dich in der Pubertät nicht hat autonom werden lassen, wie das eigentlich die Aufgabe von Eltern ist, und dich jetzt als Freundin, Partnerersatz (!) und gleichzeitig zukünftig immer mehr als "Mutter" instrumentalisiert.
Das ist ja alles nicht in böser Absicht, aber es ist einfach massiv ungesund für euch alle und ein Überlebensinstinkt, wie wenn ein Ertrinkender sich an den Retter klammert und den unter Wasser drückt. Rettungsschwimmer werden ja auf so was geschult.
Da deine Mutter dann auch noch mit Beleidigtsein reagiert, wenn du Grenzen formulierst, arbeitet deine Mutter ganz unfair mit dem Erzeugen eines schlechten Gewissens. Und dadurch, dass sie psychisch krank ist und dich dabei zu ihrer Retterin macht, verstärkt sie noch den psychischen Druck auf dich.
Das ist alles ganz, ganz ungesund für dich. Es ist sicher sauschwer, allein gegen dieses schlechte Gewissen an zu arbeiten. Aber es dein Recht! Deine Mutter macht etwas mit dir, was höchst egoistisch ist. Nicht absichtlich. Aber sie übernimmt nicht die Verantwortung für ihr eigenes Leben und setzt sich nicht mit ihrer Abhängigkeit von dir auseinander.
Auch du hast noch Ansprüche an deine -kranke- Mutter, die dir selbstverständlich im Burnout in deiner Schwangerschaft nicht helfen konnte. Die dich aber auch belastet hat mit ihrer Krankheit. Auch diese Erwartungen aneinander sind so ungesund! Hier auch von deiner Seite. Irgendwie so eine Art innere Waage, die Symbiose mit Symbiose aufwiegt.
Meinst du, du bekommst allein und mithilfe deines Mannes hin, dich abzunabeln und deiner Mutter Grenzen zu setzen? Du könntest mit deinem schlechten Gewissen arbeiten und dir klar machen, dass das der Hebel ist, mit dem deine Mutter unbewusst arbeitet. In Wirklichkeit aber darfst du ihr alles geben, musst aber gar nichts. Wir schulden unseren Eltern nichts dafür, dass sie uns aufziehen. Nur unseren Kindern.
Es ist etwas, das aus Liebe freiwillig aus dem Inneren kommt, wenn wir im Alter für unsere Eltern da sind. Aber wir müssen das nicht. Nur kann die Liebe schlecht auf so viel Druck und schlechtem Gewissen wachsen, weil sie frei sein will.
Es ist dein Recht, autonom zu sein. Mit der Folge, dass du dann auch keine Erwartungen mehr an deine Mutter haben solltest. Wo da die Grenze ist und was du für sie noch sein kannst, wenn sie älter und bedürftiger wird, das könntest du schon im Vorhinein mit deinem Mann besprechen. Mit Sicherheit bleibt das lebenslang ein Thema.
Ich hatte auch eine symbiotische Mutter, die im Alter krank war und die ich sehr geliebt habe. Mit therapeutischer Unterstützung habe ich mir schon in den 30ern das Thema klar gemacht, und es war ein lebenslanger Prozess, meine Autonomie zu verteidigen. Ich habe aber gelernt, mit ihr so zu reden, dass sie mich versteht. Nur am Anfang hat sie mit Ärger reagiert.(Der ist normal, wenn du dich löst). Ich habe allerdings meine Mutter immer in ihrer Not gesehen und verstanden, dass sie nichts böse meint. Aber auch, dass sie ihren Egoismus immer getarnt hat. Und dass ICH die Grenzen ziehen musste. Alles Gute für dich.
Ein toller Beitrag. Danke dafür!
Kann ich grade selbst auch viel für mich rausziehen :)
Willst du dass deine Mutter jeden Tag vorbei kommt?
Wenn nicht, sage es ihr, finde Kompromisse (z.B. 1-2 feste Oma tage die Woche - spontane Besuche werden ignoriert)
Musst du denn mehrmals täglich antworten wenn sie fragt wie es ihm geht? Lege das Handy beseite und dein Leben ist viel ruhiger ;) und deine Familie wird schnell merken, dass du halt nicht immer gleich antwortest und die Erwartungshaltung runterschrauben. (Wenn ich mal 1-2 Tage nicht auf ne Nachricht antworte wundert das niemanden, kennen alle so von mir und gut ist)
Ich sehe nicht dass deine Mutter eure Ehe gefährdet.
Er ist genervt, du bist dankbar ... werdet euch einig, schaut was jeder sich wünscht und welche Bedürfnisse er hat, geht Kompromisse ein - und dann handelt.
Dass deine Mutter von alleine geht bevor der Mann nach Hause kommt, weil er genervt ist und sich fehl am Platze vorkommt, zeigt doch dass sie Rücksicht nimmt und die Bedürfnisse des Vaters berücksichtigt.
Ich will sie schon sehen aber auch nicht zwingend jeden Tag. An „Oma-Tage“ hab ich auch schon gedacht aber sie neigt dazu alles in den falschen Hals zu bekommen und ich befürchte das sie dann erst einmal gar nicht mehr kommt wenn ich unsere Treffen auf 1-2 Tage die Woche beschränke weil sie sich dann unerwünscht fühlen wird. Aber dann ist das wohl der Preis den ich zahlen muss. Ich denke ihr Wille den kleinen zu sehen wird nach gewisser Zeit überwiegen und sie wird von alleine wieder kommen.
Ich habe Kompromisse die für mich und meinen Mann absolut fein sind aber ich befürchte eben wie gesagt, das meine Mutter die nicht so prickeln finden wird..
Bitte werd' erwachsen.
Es ist ein bisschen egal, wie Deine Mutter das findet.
Liebe Grüße,
Tiger
Hey…du schreibst gleich zu Beginn, dass du dich auskotzen musst. Das zeigt eigentlich sofort, dass es dir „bis oben steht“. Und ich kann das verstehen. Du weißt, dass deine Mutter zu viel Raum einnimmt. Sie sollte dringend mehr Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen, es sich gestalten ohne permanent bei dir „rumzuhocken“. Wahrscheinlich schafft sie das nur mit therapeutischer Begleitung.
Das doofe: Du musst sagen, was du dir wünscht und ihr Grenzen setzen.
Sie wird nichts ändern.
Meine Mutter hat ähnliche Züge, aber sie übt seit ein paar Jahren klarzukommen.
Ich möchte dich ermutigen, das nicht weiter auszuhalten. Grüße Juli
Danke für den tollen Kommentar, der war eben Balsam für meine Seele.
Sie lebt mein Leben einfach mit und das erdrückt mich sehr. Da sie aber immer für mich da war und mir ihre Liebe geschenkt hat habe ich immer das Gefühl es ist nicht mein Recht mich zu beschweren. Aber wie du sagst, es steht mir bis oben und ich war lange genug ruhig. Ich werde mit ihr das Gespräch suchen und wenn es nach hinten los geht dann ist es eben so aber so kann es nicht ewig weiter gehen und wie du sagst, von alleine wird sie nichts ändern.
Du hast das Recht auf dein Leben. Wenn jemand Anrechte auf dich hat, dann euer Kind und der Mann mit dem du es Seite an Seite erziehst.
Alle anderen sind Besucher in eurem Leben. Mehr oder weniger regelmäßige und mehr oder weniger gern gesehene Besucher.
Deine Mutter hat ihr Leben. Dass sie keine Partnerlos blieb, ist nicht deine Schuld.
Bitte mache dich in Gedanken frei davon.
Also ganz ehrlich, es scheint dich ja schon auch zu belasten, also sag deiner Mutter mal NEIN wenn sie wieder vor der Türe steht. Du musst nicht begründen oder dich rechtfertigen, sag ihr einfach das es dir nicht passt. Das ist schließlich auch dein gutes Recht. Und wenn sie dir möglicherweise ein schlechtes Gewissen machen will, dann sag ihr das es Quatsch ist.
Ela
Was möchtest DU denn? Es ist dir zu viel, zumindest glaube ich das raus zu lesen. Dann setze deiner Mutter Grenzen.
2-3 Besuche pro Woche reichen. Einmal täglich schreiben auch, vielleicht abends (oder weniger, wie du es möchtest).
Ihren Frust wirst du (erstmal) aushalten müssen, langfristig wird es das aber wert sein!
Und überdenke deine Erwartungen an deine Mutter: wieso hättest du ihr jetziges Verhalten in der Schwangerschaft „gebraucht“? Klar ist Support toll, aber man ist als erwachsene Frau, die sich entschließt Kinder zu bekommen, ja nicht zwingend drauf angewiesen sein. Und wenn, wäre der Support vom Kindsvater zu erwarten, wenn man dringend welchen braucht :)
Deine Mutter und du seid vielleicht nicht so voneinander abgenabelt, wie es wichtig wäre. Aber das sind jetzt Mutmaßung meinerseits.
Danke für die Antwort. Da hast du absolut recht. So habe ich es nicht nicht betrachtet. Dadurch das ich mich nie so richtig abnabeln konnte war ich der Meinung ihr Support sei wichtig aber wie du sagst. Dafür habe ich meinen Mann.
Abends ein gute Nacht würde mir völlig ausreichen. In den 1-2 Tagen die man sich in der Woche sieht könnte man sich dann über alles austauschen was die Tage so passiert ist. Das fällt bei uns nämlich auch komplett weg da wir fast rund um die Uhr im Austausch stehen..
Dann wäre das doch vielleicht ein guter Einstieg :)
Ich hab zu meinen Eltern auch oft Kontakt, manchmal täglich, manchmal aber auch 3-4 Tage nicht. Das ist einfach entspannt 😊
"er meinte sogar er komme sich manchmal fremd in seiner eigenen Wohnung vor wenn er nach der Arbeit heim kommt und meine Mutter hier sitzt (was sehr selten vorkommt weil sie immer schon das weite sucht bevor er kommt da sie sich wahrscheinlich denken kann das es ihn nervt)"
Wenn es selten vorkommt, warum nervt es ihn dann?
Ich vermute du " kotzt " dich vor deinem Mann über deine Mutter aus und er will dich bestärken ...
Du hättest sie gesund mehr in deiner Schwangerschaft gebraucht?
Das glaube ich dir gern und ich denke, sie wäre wahrscheinlich auch für dich dagewesen, wenn sie ihre psychische Erkrankung nicht gerade in der Zeit gehabt hätte.
Niemand sucht sich so etwas aus und schon gar nicht den Zeitpunkt.
Aktuell ist deine Mutter wieder im Gleichgewicht und du kannst jetzt mit ihr ins Gespräch gehen.
Das heißt nicht du darfst sie erziehen und IHR Grenzen setzen, sondern DU teilst ihr DEINE Grenzen, deine Wünsche und Erwartungen mit.
Wenn du mehr Mamafreie Tage brauchst- dann ist es dein Recht- dein Wunsch. Und nein du musst es auch nicht begründen.
Das sie etwas in den falschen Hals bekommt, wirst du wahrscheinlich nicht verhindern können.
Du kennst ihre Trigger die dies auslösen wahrscheinlich auch nicht.
Letztlich ist es ihre Entscheidung wie sie damit umgeht.
Deine Verantwortung ist es deine Grenzen zu erkennen, zu kommunizieren und die Einhaltung mit entsprechenden Mitteln einzufordern.
Da ihr ein gutes Verhältnis zueinander habt, rede mit ihr.
Beispiel: am Freitag und am Mittwoch habe ich mir freigehalten, da bin ich ohne Termine ect, welcher der beiden Tage passt bei dir besser.
Je nachdem wieviel Tage du ihr zugestehen kannst.
Allerdings finde ich von jeden Tag die Woche auf einen Tag ist schon ein echter Schritt.
Aber das musst du schauen.
Dafür würde ich ihr aber anbieten , wenn der Kleine was neues erlebt hat, oder einen Entwicklungsschritt gemacht hat, ihr zu berichten.
Einfach um ihr dennoch das Gefühl zu geben , das man sie am Leben des Kleinen teilhaben lässt.
Ich denke du kennst deine Mama ganz gut. Du wirst die richtigen Worte finden und auch die richtigen Entscheidungen treffen.
Liebe Grüße
Meine Mutter ist auch so, also wenn sie unser Kind nicht sieht, gibt es auch min. 2 Nachrichten am Tag.
Ich würde mich eher am Kind orientieren, ist es gerne mit der Oma zusammen, entlastet sie Euch auch mal?
Wenn ja, würde ich dem ganzen wohl keinen Riegel vorschieben.
Unser kleiner ist definitiv gerne mit ihr und strahlt auch immer über beide Ohren wenn sie die Tür rein kommt. Und sie entlastet mich auch oft im Alltag. Mein Mann und ich gehen 3 mal die Woche für eine Stunde ins Fitnessstudio. In der Zeit passt sie auf ihn auf. Das heißt 3 mal die Woche sieht sie ihn mindestens sowieso
Meine mutter ist auch schwer depressiv und reden ist da auch ein schmaler grad zwischen ihrer verständnis und ihren heul Attacken 😬
Sprich verständnisvoll aber klartext sie kann auch gern heulen wenn ihr danach ist aber SIE muss verstehen was EURE grenze ist. Sag ihr 2-3 tage wo sie gern kommen kann aber nicht jeden tag z.b so kann sie zu eich aber halt nur in EUREM rahmen.
Wenn sie dann zickt ist es NICHT dein problem!