Familienessen mit verschiedenen Bedürfnissen und Problemen

Ich kann dir das Buch "How to go plant based" von Ella Mills empfehlen. Da sind mega viele vegane Familienrezepte drin. Als wir das Buch neu hatten und ständig draus gekocht haben, habe ich nebenbei ohne Diät einfach so 10kg abgenommen (die sind seit der letzten Schwangerschaft leider wieder da...). Es ist echt viel drin was auch schnell geht, keine abgefahrenen Zutaten hat und Kindern schmeckt. Und alles gesund. Ich liebe es voll.

Hi,

ist euer Kleiner wirklich übergewichtig oder nur laut BMI?

Meine Tochter ist 6 Jahre alt, ist nur 3 kg. leichter als ihr Bruder 9 Jahre alt. Der ist auch Typ Spargeltarzan (1,38 m groß und 26,5 kg, die Kleine ist 1,19 m und hat 23 kg)

laut BMI Ist er untergewichtig, sie ist im Übergewicht. Sie ist aber schlank von der Figur her. Könnte aber die Hosen vom Großen auch nicht anziehen, weil sie einfach eine kompaktere Figur hat. Der Große kann von oben rum noch Hosen in Größe 116 anziehen, braucht aber in der Länge natürlich 134, habe jetzt endlich von einer Marke ein Modell gefunden das passt ohne dass wir was verstellen müssen.

Ich habe mir da nie Gedanken gemacht, jeder isst hier bis er satt ist. Manchmal isst der Große auch richtig viel, dann wieder nur gefühlt 5 Nudeln ohne Alles. Bisher ist er so groß geworden, Obst und Gemüse ist bei beiden nicht so der Hit. Der Große isst nur Gurke, Apfel, Banane, probiert aber inzwischen öfter mal was. Die Kleine ist zusätzlich noch Himbeeren und mag diese Fruchtriegel.

Mein Mann und ich waren beide auch solche Spargel, von daher mache ich mir da keine Gedanken. Beide sind fit, im Urlaub gehen wir wandern, wir wohnen selbst im Flachland, haben also kein Training, trotzdem laufen beide Kinder problemlos 7 Stunden, toben oben auf dem Spielplatz rum und nach dem Essen ging es auch nochmal auf den Spielplatz. Also fit sind die Beiden. Der Große macht 1 x die Woche Sport, es hat etwas gedauert bis wir was für ihn gefunden haben, die Kleine macht 2 x die Woche Sport, will jetzt noch was 3. machen, Mal schaun ob das zeitlich mit der Schule jetzt hinhaut.

Ach du Liebe,
Menchenkiinder sind so verschieden und das ist wunderbar!
Unser Jüngster war von Anfang an Typ "Speckbäckchen", kam mit 4960 g auf die Welt, wurde vollgestillt nicht weniger, im Gegenteil und 22 Jahre später ist er kanpp 1,90, kein dürrer Hering, aber durchtrainiert und, abgesehen vom Mutterstolz schon wirklicih gut drauf.
Aber zurück zu deiner Frage: Ich mache oft Gemüsepfanne, weil das einfach fix und lecker geht. Schmeckt auch gar nicht so "grün", ich würze gerne mit Rauchsalz, Räucherpaprika und gutem Crema, geb meist noch paar Sonnenblumenkerne oder andere Samen rein.
Dazu Vollkornbrot. Meist noch ein leichtes Dressing aus Joghurt und Kräutern.
Ganz oft gibt es bei uns Rührei mit den selben "Beilagen", weil ich Hühner halte und immer frische Eier habe.
Kartoffelpürre steht bei uns auch oft auf der Speisekarte. Da kommt bei mir meisten 1/3 Kürbis rein - macht ne schöne Farbe, schmeckt gut und ist weniger kohlehydratlastig. Jetzt im Sommer noch gut angereichert mit Kräutern aus dem Garten.
Suppen gehen auch immer gut. Da kannst du deinen größten Topf nehmen und Brühe portionsweise einfrieren.
Und wenn ihr mal die Nase vollhabt von Kochen und planen und was weiß ich - Brot. Butter und Käse bestenfalls. Empfundener Mangel macht kreativ, vielleicht haben deine Jungs dann Lust, mit dir zu kochen?
Alles in allem verwende ich so wenig Fertiprdukte wie möglich und keine light oder fettreduzierte Zutaten. Süssigkeiiten liegen im Schrank, meist unberührt.
Was die Menschen niciht essen, bekommen die Hühner. Und wir wieder Eier. Ewiger Kreis...

Ein wenig kenne ich dein Problem. Bei uns ist es aber so, dass ich quasi alles essen kann und auch viele Kalorien essen muss, damit ich kein Untergewicht habe. Mein Kind ist da ganz anders, da macht sich das Essen auf der Waage schnell bemerkbar. Ich koche immer so, dass alle davon essen können bis sie satt sind. Aber ich esse dann zwischendurch noch anderes und erkläre meinem Kind auch, dass es das jetzt nicht darf, weil unsere Körper eben unterschiedlich sind. Dafür lobe ich es im Gegenzug z. B. immer dafür, dass es körperlich schon fast stärker ist als ich.
Vielleicht ist es auch eine Möglichkeit, die Unterschiede anzusprechen und aufzuzeigen.

Wir haben ein ähnliches Problem. Die Kinder sind ebenfalls ganztags in Betreuung und am Abend essen wir zusammen.
Essen die Kinder in der Schule warm? Bedenke, dass dein Sohn dann bereits 2 große warme Mahlzeiten isst pro Tag. Es ist ja nicht nur das was, sondern auch die Essensmenge, die Gewicht ansetzt. Gewichtsannahme erreicht man durch Kaloriendefizit und nur zu einem kleinen Teil durch Sport.
Auch wenn ihr Erwachsenen den ganzen Tag noch nichts Gescheites gegessen habt, muss das nicht für die Kinder gelten. Vielleicht reicht denen eine kleine Brotzeit, Joghurt mit Müsli, Banane oder Ähnliches. Wenn du zu groß auftischt, kommt der Appetit, auch wenn man gar keinen Hunger hat.
Bei uns hat etwas geholfen, die Proteinzufuhr zu erhöhen, damit das eine Kind schneller und etwas dauerhafter satt ist. Das Kind hat ständig Hunger/Appetit, hasst Obst und Gemüse (was wir natürlich trotzdem täglich anbieten), also gibt es regelmäßig gutes Fleisch. Das Kind isst aber auch ganz gerne Hirselaibchen (den Rest kann man am nächsten Tag kalt in die Schule mitgeben) oder Hüttenkäse.

Ach je.
Es ist hart, wenn man merkt, dass man sein angestrebtes Ziel wohl nie erreichen wird, weil man einfach ein anderer Typ ist als der große Bruder.
Und diese Ungerechtigkeit, dass der eine alles essen kann und der andere muss ständig der Versuchung widerstehen... (ich kenne das - meine Schwester ist immer noch ein Strich in der Landschaft und ich... naja... Übergewicht habe ich nicht, aber kurz davor).

Ich würde da auf keinen Fall an der Menge der Hauptmahlzeiten drehen. Denn das klingt eigentlich gesund bei euch.
Und ich würde definitiv für alle gleich kochen!!
Klar, wenn der Kleine doppelt so viel isst wie der Große, macht sich das bemerkbar. Aber in aller Regel liegen die entscheidenden Punkte außerhalb der Hauptmahlzeit.

Achte beim Kleinen darauf, dass er genug trinkt. Natürlich ungesüßt. Und gerade vor den Mahlzeiten.
Dass er genug schläft! Schlafmangel führt sooo zu Schmacht auf Süßigkeiten! Und die jüngeren Geschwister laufen ja schnell Gefahr, dass sie genauso lange aufbleiben dürfen, aber eigentlich noch mehr Schlaf bräuchten...

Süßigkeiten der Großeltern:
Mach ihnen ein paar vernünftige Vorschläge. Ungesüßtes Esspapier. Kaugummis. Obst. Kann Oma vielleicht einen Zauberapfel schneiden oder Opa ein Schiffchen aus Paprika basteln?

Gilt das "Problem" nur in dieser Richtung oder hat der Große tatsächlich Untergewicht?

Ich würde einfach gesund kochen. Also bei Kohlenhydraten nur Vollkorn, wenn es geht, und so viel Proteine und Gemüse (also Ballaststofe) wie möglich (eher low carb, lies dich mal ein). Das Untergewicht vom Grossen wirst Du warscheinlich nicht ändern können, das ist auch eigentlich kein richtiges Problem. Wenn der Kleine mit gesunder Kost immer noch zu dick ist, dann würde ich mal zum Arzt gehen. Oder akzeptieren, dass er einfach anders gestrickt ist.

"....und den Kleinen eigentlich nach dem dritten Teller das Essen wegnehmen."

Isst der Kleine tatsächlich drei Portionen?
Es ist nicht nur das WAS man isst, sondern natürlich auch, wie viel.

Ich würde bei ihm mal auf die Größe der Portion achten.
Eine Kinderportion sollte ungefähr so groß sein, wie die Handfläche des Kindes.

Vor der Mahlzeit schon mal ein Glas Wasser trinken lassen, schon mal einen kleinen Salat oder Rohkost essen lassen.
Oder isst er auch rohes Gemüse nicht? (viele Kinder mögen es halt gekocht nicht)

Und keinen Riesennachschlag.
Wenn er nachschub will, dann soll er erstmal eine Weile warten. Es dauert normalerweise ca. eine halbe Stunde, bis sich das Sättigungsgefühl einstellt. Wenn er dann noch immer Hunger hat, dann bekommt er noch ein bisschen. Oft ist es aber bis dahin schon vergessen.

Was essen die Jungs in der Schule?
Warmes Mittagessen, oder etwas Mitgebrachtes?

Achte darauf, dass der Kleine nicht total ausgehungert nach Hause kommt, oder sich am Tag mit Süßkram vollstopft, weil er den Hunger bis zum Abendessen nicht aushält.