Unerträgliches Familienleben

Hallo,

ich weiss langsam nicht mehr ein noch aus. Das zusammenleben hier wird immer schwieriger. Wir sind 6 Personen also vier kinder zwischen 18 und 2 jahren wobei der älteste eine behinderung hat. Ich bin momentan sehr überfordert weil die kleinste zur zeit auch sehr anstrengend ist. Mein Mann arbeitet viel und ist abends ab 18 Uhr da und kaputt von der arbeit. Die kinder streiten sehr viel was zusätzlich SEHR viel nerven kostet. Das alles macht mich sehr unzufrieden. Die Ehe geht immer mehr bergab. Ich würde oft am liebsten einfach nur noch verschwinden. Es macht mich depressiv und ich bin in eine spirale geraten aus dauernd gestresst/genervt und die kleinsten sachen überfordern mich. Was kann ich tun da wieder raus zu kommen? unterstützung haben wir leider keine außer kita drei mal die woche halbtags. Vermutlich liegt es aber auch an mir weil ich von natur aus unzufrieden bin aber die umstände verschlimmern dies natürlich.

Lg

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Hey,

wie alt sind denn die anderen Kinder? 2 und 18 ist ja eine große Spanne, das ist echt anstrengend.

Arbeitest du?
Hast du irgendeinen Ausgleich?
Irgendetwas außer Kinder und Haushalt?

Könnte man die Kita nicht auf 5 Tage die Woche ausweiten?

Und auch wenn dein Mann abends platt ist - es sind trotzdem auch seine Kinder.
Du bist bestimmt abends auch platt.
Er muss sich trotzdem einbringen.

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Ich bin hausfrau und habe keinen ausgleich. Die anderen kinder sind 8 und 13 jahre. mein mann bringt sich generell wenig ein.

Lg

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Sind die mittleren Kinder in der Ganztagsbetreuung (OGTS)? Oder kommen sie mittags heim?

Ich würde alle Betreuungsmöglichkeiten ausschöpfen.
Die zwei mittleren in die OGTS geben, das kleinste in die Kita - und zwar nicht nur an drei Vormittagen die Woche.


Bekommst du für das älteste Kind mit Behinderung irgendeine Art von Unterstützung?
Wie schwer ist die Behinderung?

Am besten gehst du zum Hausarzt und schilderst deine Situation.
Du könntest eine Mutter-Kind Kur machen, aber wichtiger wären langfristige Hilfen.
Auch da kann dir der Hausarzt Infos geben, wo du dich hinwenden kannst.

Und sprich mit deinem Mann.
Sag ihm, dass du nicht mehr kannst.
Er muss sich mehr einbringen.

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Heftig, 4 Kinder und eines mit Behinderung! Mein vollstes Verständnis... da würde ich auch oftmals über meine Kraft gehen.
Wie alt sind die mittleren Kinder? Könnte Ihr mehr an Betreuung einplanen in Kita oder Schule (OGS)?
Ich habe eine behinderte Schwester und da kommt regelmäßig schon seit vielen Jahren jemand vom Familienentlastenden Dienst. Da gibt es diverse Hilfen.
Geht das behinderte Kind zur Schule oder schon arbeiten, evtl. in einer Behindertenwerkstatt?

Eine Kur ist ja generell eine super Sache, um mal 3 Wochen rauszukommen. Habe ich schon 2 mal gemacht, allerdings auch mit dem Luxus mit nur 1 Kind! Traumhaft war das fürs Kind und für mich und für unsere Bindung und fürs Erholen. Gibt es eine Möglichkeit für Dich und 1 oder 2 der Kinder?

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Vielleicht wäre es finanziell drin, eine Babysitterin ab und an zu bestellen, die mit der/dem/den Kleinsten mal auf den Spielplatz geht?

Den Großen eventuell mal was aufgeben, wo sie raus müssen? Was vom Supermarkt holen, Altglas oder Pfandflaschen wegbringen....

Ich weiß jetzt nicht, wie alt die beiden "dazwischen" sind, aber vielleicht wären das Möglichkeiten?

Steht Dir auf Grund der Situation mit der Behinderung deines Sohnes eventuell Haushalts- oder Pflegehilfe zu? Das würde ich dann auf jeden Fall beanspruchen.

Und dein Mann muss dich unterstützen. Das er platt von der Arbeit kommt, ist kein Argument. Du sitzt ja auch nicht den ganzen Tag mit Kaffee in der Sonne.

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Such dir erstmals psychologische Hilfe, finde heraus, was Du wirklich möchtest. 4 Kinder, einer mit Behinderung und keinen Beruf, klar würde jede da depressiv werden. Mach eine Weiterbildung, such dir eine Arbeitsstelle! Du musst dich nicht wegen der Familie komplett aufgeben! Der Kleine kann ja in die Kita gehen, die anderen sind gross und ziehen auch bald aus. Mach was aus deinem Leben, dann wirst Du zufriedener sein (und das überträgt sich auf das ganze Familienleben).

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Entschuldige aber die anderen sind groß und ziehen bald aus ? Ihre mittleren Kinder sind 8 und 13 Jahre alt von groß und ausziehen noch einige Jahre entfernt . Mit das kleine Kind in die Kita geben und sich eine Arbeitsstelle zu suchen ist es nicht getan da sind noch 3 weitere Kinder eins mit Behinderung und zweie die auch noch jede Menge an Unterstützung in ganz unterschiedlicher Form benötigen + einen Haushalt gibt es auch noch der bewältigt werden will , Termine die anfallen . Hast du 4 Kinder und weißt wie viel da alles noch so anfällt , vermutlich nicht .

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Nein, ich habe keine 4 Kinder weil ich eben nie einen solchen Beitrag verfassen wollte. Klar, sind meine Vorschläge eher langfristig gedacht, aber was ist deine Lösung?

P.s. meine Mutter hat sich als Hausfrau auch für die Familie verausgabt, Depression war am Ende nur eins ihrer Probleme. Sie ist psychisch zusammengebrochen und dann kam die Scheidung. Sie ist heute ok, aber finanziell ein Sozialfall.

Bearbeitet von scharada
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Ich verstehe dich sehr gut da hast du einiges zu tragen ein Kind mit Behinderung ist auch noch mal eine ganz andere Hausnummer . Altersmäßig hast du von den Kindern ja alles dabei groß , mittel , klein das macht das Ganze nicht unbedingt einfacher . Geht das kleine Kind schon in die Kita ? Darauf würde ich setzen nutze die Kita Entlastung räume dir einen oder zwei Vormittage ein wo du etwas machst was dir Spaß macht und was für dich Ausgleich ist ganz egal was es ist ob spazieren gehen , einen VHS Kurs , Sport was auch immer du gerne tust und nicht als zusätzlichen Stress empfindest . Entgegen der Meinung anderer würde ich dir nicht raten jetzt zeitnah wieder arbeiten zu gehen vielleicht in ein paar Jahren wenn deine Kinder , besonders das jüngste ein bisschen größer sind . Jeder ist anders manche sehen ihre Arbeit als Ausgleich in deiner Situation halte ich erwerbstätig Arbeiten gehen allerdings für eine zusätzliche Belastung . Dieser zusätzlichen Spagat zwischen steht die Betreuung Kind krank ,Schließtage , Ferien , Haushalt , Terminen, Schule bei den mittleren Kindern + arbeiten gehen da wirst du nach sehr kurzer Zeit noch mehr auf dem Zahnfleisch kriechen . Sprich mit deinem Mann er muss sich mehr einbringen auch wenn du Hausfrau bist sind es nicht nur deine Kinder. Schau welche Hilfen du bekommen kannst ich kenne mich da nicht aus aber wenn eins deiner Kinder eine Behinderung und ein Pflegegrad hat gibt es da vielleicht irgendwelche Möglichkeiten . Ruf mal bei deiner Krankenkasse an und frag nach. Je nach dem wie es finanziell bei euch aussieht sucht euch eine Haushalts oder Putzhilfe . Ich würde auch mal beim Jugendamt oder der Diakonie nachfragen vielleicht hast du das Glück und ihr findet darüber eine Leihoma oder eine Familienhilfe .

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Liebe TE,

ich weiß ja nicht, ob dein ältestes Kind Pflegegrad hat und noch zur Schule geht? Und was für eine Behinderung das Kind hat?
Auf längere Sicht würde ich mir vielleicht Gedanken machen, ob dein großer Sohn nicht in eine Wohngruppe zieht. Und das Jüngste würde ich nicht nur 3x die Woche in den Kindergarten gehen lassen, sondern 5 Tage bis 13 oder 14 Uhr. Und dein Mann kann sich auch nicht da rausziehen, auch wenn du Hausfrau bist. Den hätte ich schon lange auf den Pott gesetzt.

LG Hinzwife

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Hallo TE,

ich bin mir sehr sicher, dass du bei 4 Kindern und einem Jugendlichen mit Behinderung so manchen Anspruch auf Hilfe hast. Außerdem ist ja deine Familie akut gefährdet, weil du - so wie ich das verstehe - von einer Depression bedroht bist. Da ist jetzt auf jeden Fall Prävention angesagt und mit Sicherheit wirst du ernst genommen mit deinem Anliegen.

Je nach Region, in der du wohnst, gibt es wahrscheinlich verschiedene Hilfen und pädagogische Nachmittagsangebote für die Kinder und für dich mit großer Wahrscheinlichkeit eine Form der Familienhilfe, die dir helfen könnte. Sicher, dein Mann SOLLTE dir mehr helfen, aber wenn das auch eine Baustelle ist und schwierige Gespräche nötig sind, braucht das ja auch Kraft. Auch da könnten dir Familienhelfer unter die Arme greifen. Sozialpädagogische Familienhilfe kann ganz breit angelegt sein.

Du könntest dich bei einer Familienberatungsstelle in deiner Nähe, sei es von der Caritas, von der Diakonie oder bei einem anderen Träger, beraten lassen. Du kannst auch gleich einen Termin beim Jugendamt ausmachen, aber ich kann mir vorstellen, dass der Weg über eine Familienberatungsstelle für dich angenehmer ist. Vielleicht hast du auch alte Kontakte durch deinen Ältesten, die du wiederbeleben könntest.

In der Beratungsstelle, aber auch über das Jugendamt kannst du dir zusätzlich zur sozialpädagogischen Hilfe therapeutische Unterstützung empfehlen lassen bzw. die wird dir vielleicht sogar ans Herz gelegt. Warum deine Negativität nicht gleich von Grund auf angehen? Normalerweise kommt ein Kind nicht negativ zur Welt, da könnten handfeste Erlebnisse dahinter stecken. Es lohnt sich sicher, mal nur für dich Hilfe anzunehmen.

Eine Baustelle ist ja vielleicht die Zukunft deines Ältesten. Wenn du nicht auf dem Weg bist oder Dinge ausprobiert hast, kann dir auch da in einer Familienberatungsstelle unter die Arme gegriffen werden. Manchmal gibt es Hilfsangebote, von denen man nichts ahnt und die den Unterschied machen können. Es ist nicht schlimm, dass du unter Belastung nicht zurecht kommst. Du hast da eine ganz schöne Packung. Und oftmals kommen auch gerade die mittleren Kinder ohne besonderen Förderbedarf zu kurz. Dein 13jähriges Kind ist in einer der schwersten Pubertätsphasen, dein 8Jähriges kommt bald in die Vorpubertät und kann sich gefühlsmäßig auch noch nicht allein regulieren. Kinder merken, wenn kein Platz für ihre Sorgen ist. Denen würde es gut tun, wenn du Entlastung suchst.

Hol dir, sowohl für dich als auch für deine Kinder, Hilfe.
Alles Gute.

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Sehr gute und konstruktive Antwort 👍🏻.

Schließe mich Deiner Einschätzung/Empfehlung an, hätte das hier ebenso geschrieben.

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Hallo!

Ich kann sehr gut nachfühlen. Ich bin alleinerziehende Mutter von 4 Kindern. Allerdings eins schon 19 und der andere 15. Das nimmt schonmal einwenig. Aber der kleinste, 2 ahre, der rockt mein Leben dafür umso mehr. Und ich denke, das ist auch der größte Faktor, bei mir zumindestens. Und bei dir vorallem dazu noch das Kind mit Behinderung.

Ich würde dir raten, soviel Betreuung wie es nur geht in Anspruch zu nehmen. Schulkinder in die Betreuung bis zum späten Nachmittag und das kleinste Kind in die Kita. Das bringt schonmal viel Potential für Kraftreserven.


Was auch viel hilft, ist rausgehen. Draußen fühlt sich die Energie der Kinder sehr viel leichter an, als zu Hause, wandelt sich in Freude und Spaß um, sogar bei dir. Zu Hause explodiert es nur.


Es ist nicht von heute auf morgen möglich direkt arbeiten zu gehen, wie es eine Userin schrieb. Denn dafür brauchst du auch erstmal die Kraft, das macht man mit 4 Kindern nicht einfach mal so mit Links. Wenn die Kraft fehlt, vorallem allein schon für die ganze Organisation, die da im Alltag nötig ist, geht das alles schon bald den Bach runter.
Ersteinmal umstrukturieren, Kraftreserven schaffen und wenn es dann möglich ist, arbeiten gehen bzw. Umschulung/Ausbildung ect. und dann kann man die Kinder auch in noch längere Betreuungen geben, da du vorweisen kannst, dass du beruflich etwas machst. Und ich denke, das würde dir dann längerfristig auf alle Fälle Abhilfe schaffen. Aber das geht nicht von heute auf morgen.

Bearbeitet von Jefour
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Warum habt ihr überhaupt so viele Kinder bekommen ? Waren alle vier Wunschkinder ?