Ich habe einen Bachelor, welcher für meinen Beruf völlig ausreicht. Hiermit kann ich gut bis zur Rente durchkommen, ab und an ein paar Fortbildungen machen.
Ich habe seit einiger Zeit dennoch den Wunsch, dass ich mich weiter bilde. Das ich einen Master hinterher mache oder eine Weiterbildung.
A) um mich stärker im Job zu fühlen, zu professionalisieren und in eine Richtung zu spezialisieren, mich als Profi zu fühlen. Der Bachelor gab mir Grundlagen mit denen ich zurecht komme und ich weiß das mit mehr Berufserfahrung auch mehr Professionalität kommt. Aber hier speziell ausgebildet zu sein und sich schon früh als "Profi" zu fühlen ist denke ich viel wert.
B) gibt es Bereiche welche mich einfach sehr interessieren, unabhängig von der Qualifikation.
C) habe ich bis zu meinem Bachelor eigentlich fast immer theoretisch gelernt und irgendwie gehört das zu meinem Leben dazu. Ich war nicht immer die fleißigste Person, aber dennoch wissbegierig.
Aktuell bin ich schwanger und bin in meinem letzten Job nicht mehr tätig. Ich habe mich auf eine neue Stelle beworben, weiß aber noch nicht, ob ich sie erhalten werde und spiele mit dem Gedanken ggf. Eine Weiterbildung oder sogar noch den master zu machen, falls ich die neue Stelle nicht erhalten werde.
Es ist nicht ganz so einfach hier ein gutes Modell zu finden. Manche Angebote sind zu weit weg, ein Fernstudium häufig teuer oder keine passenden Angebote dabei, oder die Kurse fallen so, dass ich wenig Zeit für meine Kinder habe.
Da muss ich natürlich gucken wie ich Karriere und Familie unter einen Hut bekomme und kann definitiv sagen : Dir Familie geht für mich vor !
Aber muss ich denn deswegen so zurück stecken ?
Ich sprach mit meinem Mann darüber und er ist nicht angetan von meinen Plänen. Er sagt dann Dinge wie :
- die Kinder werden zeitlich drunter leiden ( ob ich jetzt arbeite oder zb. In einer Uni sitze macht für die beiden kaum einen Unterschied denke ich )
- dann haben wir wieder nur Ausgaben statt Einnahmen ( das verstehe ich sogar. Egal in welcher Form: das ganze wird kosten und ich bekomme kein Geld rein, wenn ich nicht arbeite. Wenn ich arbeite und das ganze nebenbei mache habe ich wieder zu wenig Zeit für meine Kinder. Ein Teufelskreis.
Nebenbei, auch wenn ich nicht "auf dem Geld meines Mannes" leben möchte: er verdient sehr gut )
- "vielleicht möchte ich ja auch irgendwann mal weniger Stunden machen" (ja... Er hat es ja auch verdient sein Berufsleben attraktiv zu gestalten. Auch mit weniger Stunden + Weiterbildung kämen wir zurecht, aber natürlich schlechter)
- du kannst das ja noch immer machen wenn die Kinder groß sind ( wie wahrscheinlich ist es, dass ich um die 50 noch Mal sowas angehe?)
Usw.
Wir streiten uns nicht, aber kommen hier nicht richtig auf eine Lösung.
Ich möchte mich doch einfach nur weiter entwickeln und gut in meinem Beruf fühlen.
Wir denkt ihr darüber ? Habt ihr Ideen dazu ? Ich denke nicht dass mein Mann mich aktiv oder bewusst blockieren will und er hat ja auch in einigen Punkten Recht.
Aber ich möchte versuchen eine Lösung zu finden.
Weiterbildung und Familie
Es gibt das Recht auf Bildungsurlaub für Weiterbildungen. Für ein Studium, welches berufsbegleitend ist, gibt es auch Angebote, entweder online oder online/Präszenzveranstaltungen. Einige Studiengänge finden dann nur freitags/samstags statt. Rede mit deinem Arbeitgeber, ob er dich unterstützend kann. Ihm ist sicher auch gelegen, dass seine Mitarbeiter sich weiterhin qualifizieren. So hast du kein Einkommensverlust und die Zeitinvestition hält sich in Grenzen. Und deinem Mann kannst du sagen, dass du nicht nur Mutter bist. Männer machen auch Karriere und macht man ihnen deshalb Vorwürfe?
Meine Frau arbeitet - so wie ich - 50 Prozent, wir haben unseren Sohn bis vor kurzem zu Hause betreut, und sie macht eine Weiterbildung. Die Teilnahme einmal in der Woche ist zum Glück Arbeitszeit, ansonsten lernt sie abends zwischen 21 und 23 Uhr, vor Arbeiten auch länger.
Für uns funktioniert das sehr gut.
Bei einer Weiterbildung, wo die Teilnahme keine Arbeitszeit ist und die sie evtl im Anschluss starten wird, würde sie etwas weniger arbeiten als ich und dafür einen Vormittag frei haben, während unser Kind bzw bald unsere Kinder im Kindergarten sind.
Das lässt sich schon organisieren nebenbei. Zeit mit den Kindern geht meiner Frau überhaupt nicht verloren. Vielleicht kannst du ja doch nochmal in die Richtung schauen, denn das Argument mit dem Geld finde ich schon sehr stark. Und dann besprechen wie lange das dauern soll, und wann er dran ist.
Danke für den Einblick und die Beschreibung wie es bei euch ist. Ich werde es mir noch Mal genauer ansehen 😊
Leider fehlen mir ein paar Eckdaten. Du bist gerade schwanger und schreibst von Kindern? Bist du mit Zwillingen schwanger oder hast du schon ein Kind? Planst du Elternzeit? Wenn ja, wie genau. Du bist schwanger und arbeitslos? Du bist schwanger gekündigt worden und möchtest dich jetzt schwanger bewerben? In welchen Bereich hast du den Bachelor Abschluss? In welchem Bereich planst du den Master Abschluss? Wie alt bist du?
Verstehe mich nicht falsch, ich berichte dir gerne was dazu, allerdings weiß ich in diesem Kontext nicht welche Rolle das genau spielt
Ich bin 32, habe bereits eine bald 4 jährige Tochter. Ich plane in Elternzeit zu gehen falls ich den Job nun bekomme, ansonsten bin ich ja sowieso erstmal arbeitslos. Der zukünftige Arbeitgeber weiß von der der Situation.
Korrekt. Ich bin schwanger, wurde nicht weiter beschäftigt und habe mich bei beworben. Das Vorstellungsgespräch lief gut. Allerdings bin ich ja nicht die einzige Bewerberin. Ich habe Soziale Arbeit studiert.
Ich plane aktuell keinen konkreten master Abschluss, habe aber 3,4 Ideen in welche Richtung es gehen kann wenn es der master oder eine Weiterbildung wird (zb. Systemische Beratung, Mediation)
Oh ok. Ich dachte du bist maximal 25. Wenn du in Elternzeit gehst, für wielange würdest du gehen, ein Jahr? Deine 4 jährige ist im Kindergarten? Da könntest du doch nebenher Fortbildung etc. machen? Danach gehst du Vollzeit arbeiten?
Ich würde abwägen, was mir mehr bringt. Eine Weiterbildung oder kontinuierliche Arbeitserfahrung.
Es ist schon lange her, aber am Ende meines Studiums war es so, dass 08/15 Abschlüsse zwar gern gesehen waren, aber Arbeitserfahrung das absolut wichtigste war. Ich würde also eher versuchen im Job dran zu bleiben. Es gibt viele kleine Weiterbildungen auch am Wochenende mal oder online (Udemy, LinkedinLearning,...), da kannst du häppchenweise zu Themen, die dich interessieren berufsbegleitend lernen. So kommt auch Geld in die Kasse, damit dein Mann Stunden reduzieren kann, wenn er das möchte.
Meine persönliche Meinung ist, dass eine theoretische Ausbildung keinen Profi macht, sondern Arbeitserfahrung (zumindest in den gängigen Berufen).
Wenn du natürlich ein ganz bestimmtes Ziel anstrebt, ist das was anderes. Aber dann handelt es sich um einen begrenzten Zeitraum, was du ja gut argumentieren kannst, deinem Mann gegenüber.
Online Weiterbildungen gehen übrigens super in der Elternzeit, mit Baby auf dem Bauch, wenn das Kind mitmacht und man selbst Lust dazu hat.
Ich "denke" bzw. kann Dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es nur dann möglich ist, beruflich "durchzustarten" (Studium "on top", Weiterbildung, Karriere), wenn man als Paar mit Kind(ern) zu 100% dahinter steht.
Was befürchtet Dein Mann denn tatsächlich, wenn Du Dich weiter/höher qualifizierst? Die "Sache" mit der "fehlenden Zeit" für EURE gemeinsamen Kinder nehme ich ihm nicht ab. Denn das ist ja wie Du selbst schreibst nichts Anderes, als wenn Du (mehr Stunden) arbeiten würdest.
Ich habe zwei berufliche Weiterbildungen absolviert, als unsere beiden älteren Kinder noch ziemlich klein waren. Das war für mich beruflich und auch für uns als Familie die beste Entscheidung. Mit dann drei schulpflichtigen Kindern und damit verbundenen Verpflichtungen sowie zwei anspruchsvollen Vollzeit-Jobs hätte ich das definitiv nicht mehr machen wollen und bezüglich meiner Energie-Reserven auch nicht machen können, denke ich.
Karriere-technisch hat es sich definitiv gelohnt, die Zeit aktuell in den vergangenen zwei, drei Jahren hat jetzt mein Mann für Weiterbildungen genutzt, so hat es sich für uns gut "aufgeteilt". Auf jeden Fall stehen wir bei solchen Plänen und Entscheidungen 100% hinter dem jeweils Anderen und halten uns den Rücken frei. Schließlich profitieren wir beide davon und unsere Kinder letztlich auch (Vorbildfunktion, zufriedene Eltern, materielle Annehmlichkeiten).
Also: die beste Zeit ist bekanntlich jetzt und wir leben- eigentlich- in einem Zeitalter der Gleichberechtigung.
Ich wünsche Dir viel Erfolg & alles Gute 🍀!
Naja irgendwie kann ich deinen Mann ja verstehen, wenn er sagt, es muss auch mal wieder Geld rein kommen und nicht nur ausgegeben werden. Du schreibst selbst, du hast viel theoretisch gemacht. Berufspraxis ist aber auch enorm wichtig, weswegen ich zu einer nebenberuflichen Weiterbildung tendieren würde. Ich kenne soviele die etliche Qualifikationen haben, aber das macht nicht automatisch einen Profi aus einem.
Ja, dein Mann verdient gut aber zwei Gehälter sind ja dennoch was anderes.
Kann es sein, das dein Mann dir schon während dem Bachelor den Rücken freigehalten hat? Jetzt hat er die Stellung gehalten, solange du in Elternzeit warst. Für mich wäre es jetzt durchaus sinnvoll, wieder im Job Fuss zu fassen und dann den nächsten Schritt zu machen...
Ja, ich kann ihn auch irgendwie verstehen. Er hat mir generell jahrelang den Rücken frei gehalten. Da bin ich ihm sehr dankbar und möchte daher einfach gerade auch nicht egoistisch sein. Dennoch habe ich ja auch meine Wünsche und ich weiß nicht, ob ein späterer Zeitpunkt wirklich besser geeignet dafür ist.
Ich war gerade nicht in Elternzeit. Ich war berufstätig.
Berufserfahrung sammeln kann ich danach ja immer noch.
Ich Stelle mich hier nicht "gegen meinen Mann". Ich verstehe ihn auch. Aber mir fehlt etwas.
Zur Zeit fehlt mir vor allem auch Struktur in meinem Leben welche mir immer auch von außerhalb (Schule, Studium usw. ) geboten wurde und jetzt lebe ich mehr in den Tag hinein. Das war auch während meiner letzten berufstätig so, weil ich quasi selbstständig war und tun und lassen konnte was ich wollte...mehr oder weniger natürlich.
Vielleicht ist es ja dann gerade für dich dran, zu schauen, wie du mehr Struktur in deinen Alltag kriegen kannst, auch unabhängig vom Master?
Lernen und sich entwickeln ist nicht davon abhängig, ein formales Curriculum vorgegeben zu haben, das kann man durchaus auch selbstorganisiert machen, im Selbststudium oder mit einzelnen kleineren Weiterbildungen, die weniger belastend sind als ein Master.
Ein höherer Studienabschluss oder Weiterbildungen sind sicher nicht verkehrt mir fehlen da allerdings auch ein paar Eckdaten wie viele Kinder und wie alt sind die Kinder , wie alt bist du ( weil du davon sprichst wie wahrscheinlich es ist das du mit 50 wenn die Kinder groß sind nochmal sowas machst ) . Weil du von Kindern sprichst bzw. im Moment schwanger bist gehe ich von mindestens zwei Kindern aus nun ja weiter studieren oder Weiterbildungen mit kleinen Kindern dazu muss man schon sehr diszipliniert sein und es braucht natürlich Organisation . Du schreibst der Bachelor reicht in deinem Beruf bis zu Rente kommst du mit ein paar Fortbildungen damit gut durch wie viel mehr abgesehen von dem Gefühl das sich für dich einen höherer Studienabschluss profihafter anfühlt bringt dir der Abschluss und die Fortbildungen wirklich auch aufs finanzielle gesehen ? Ein höherer Abschluss und Weiterbildungen sind etwas anderes wie praktische Berufserfahrung je nach dem wann du vor hast nach der Elternzeit wieder zurück in den Beruf zu gehen verdienst du nicht nur schneller wieder Geld sondern sammelst auch Rentenpunkte und weiter praktische Berufserfahrung , die Differenz muss man erstmal reinholen. Erstmal weiter studieren und nach dem Studium wieder einzusteigen kann dir trotz besserem Abschluss auch andere Hürden bringen vor allem wenn du vermutlich in Teilzeit wieder einsteigen wirst ist das nicht die beste Kombination . Ein besserer Studienabschluss wird nicht unbedingt so viel besser vergütet das kommt sehr drauf an , Berufserfahrung zählt im allgemeinen mehr . Ich habe mehrere Freundinnen die während der Elternzeit ihr Studium abgeschlossen bzw. erweitert haben und feststellen müssen das es für die Jobsuche nach Elternzeit nicht unbedingt ein Vorteil ist was das Gehalt betrifft . Das mit der Gleichberechtigung joa das ist halt so eine Sache besonders wenn der Mann mehr verdient ist es mit 50:50 ohne noch größere finanzielle Einbußen nicht so leicht. Das heißt nicht das man komplett zurück stecken muss als Frau finanziell macht es halt teilweise nur einfach keinen Sinn wenn beide weniger arbeiten und am Ende trotzdem kaum mehr bei rauskommt . Das Ding mit Gleichberechtigung und 50:50 bei mehr wie einem Kind funktioniert höchstens wenn beide ähnlich viel verdienen . Man kann sich natürlich alles schön reden und rechnen die Mehrzahl der Mütter mit mehr wie einem Kind arbeitet nach der Elternzeit bis die Kinder gut auf der weiterführenden Schule sind +- um die 20-25 Wochenstunden
Ich habe bisher eine Tochter, die wird 4. Ich bin 32.
Meinen Bachelor habe ich zum Schluss auch mit meiner Tochter an der Hand gemacht.
Mit einem master würde ich mehr verdienen, mit einer Weiterbildung eher nicht.
Allerdings steht das auch gar nicht für mich im Fokus. Klar ist das auch gut. Aber es geht für mich eher darum mich für den Job qualifiziert genug zu fühlen und sicher und mein Wissen aufzubauen, professioneller zu werden. Nicht wegen des Geldes, sondern um mich besser zu fühlen und hoffentlich auch noch bessere Arbeit leisten zu können
Ich bezweifle, dass du dich alleine durch einen Master für den Job qualifizierter und sicherer fühlen wirst. Dazu ist ein Masterstudium viel zu wissenschaftlich und theoretisch ausgelegt, den Transfer in die Praxis musst du dann erst schaffen.
Um dich qualifizierter und sicherer in deinem Job zu fühlen, gerade im sozialen Bereich, empfehle ich dir mehr Berufserfahrung, kombiniert mit wirklich guter Supervision und punktuellen, praxisnahen Weiterbildungen in diesem Bereich (das sage ich als eine, die selbst in einem ähnlichen Bereich arbeitet, zwei Master und einige Weiterbildungen hat, und Studierende betreut, die gerade an ihrem Master arbeiten).
Würde ein Master denn faktisch einen besser bezahlten Job oder einen Job, der dir mehr liegt bedeuten? Was wird in deiner Branche wirklich gesucht?
Du schreibst du würdest dich gerne als Profi fühlen. Glaubst du, dass der Master dafür sorgen wird?
Natürlich hast du ein Recht darauf beruflich nicht auf der Stelle zu treten, aber deine Pläne klingen ein bisschen unausgereift. Zwischen Weiterbildung und Masterstudium liegen Welten, zeitlich und monetär gesehen.
Ich glaube deinem Mann fehlt es an Perspektive wie du es angehen willst. Momentan steht seine arbeitslose schwangere Frau vor ihm und sagt also ich habe mich für einen Job beworben, vielleicht mache ich eine Weiterbildung (welche genau?) und ein Masterstudium würde mich auch reizen. Weniger Zeit mit den Kindern geht aber nicht, also trittst du beruflich kürzer (=weniger Geld und weniger Chancen für ihn kürzer zutreten).
Mein Tipp: Mach einen Plan. Was willst du machen? Was sind die Vorteile die du dann haben wirst? Wie lange dauert das und wie viel wird es kosten/wie wird das finanziert?
Mit einem master würde ich mehr verdienen, ja. Allerdings nicht Unmengen.
Das ist allerdings auch nicht mein Ziel. Also klar ist das Geld wichtig, aber mein Job soll mir auch ein gutes Gefühl geben und eine bessere Qualifikation würde mir ein gutes Gefühl geben. Ich würde mich (hoffentlich) sicherer, professioneller fühlen.
Danke für die Anregung.
Ich habe mir bereits 3,4 Sachen raus gesucht die ich mir gut vorstellen kann, bin aber (noch) nicht festgelegt, eben auch, weil mein Mann nicht mit schwingt. Das nehme ich ihm übrigens nicht mal wirklich übel,aber dennoch ist es eine schwierige Situation für mich