Kindersicherheit - Partner möchte sich nicht einschränken

Hallo,
Mein Partner und ich haben ein 11 Monate altes Kind, was natürlich schon seit längerem gern auf Entdeckungstour in der Wohnung geht. Wir leben in einer 3-Zimmer-Wohnung, wobei eines der Zimmer ein Waschraum ist. Darum schläft das Kind in ihrem eigenen Bettchen bei uns im Schlafzimmer und hat ihren Spielbereich im Wohnzimmer. Generell ist die Wohnung sehr offen geschnitten und für uns schier unmöglich einen Bereich allein für sie "abzustecken".

Seitdem der Zwerg krabbelt, ist mein Partner immer wieder sehr genervt davon, dass sie alles anfässt und z.b. Dinge aus den Regalen holt. Ich habe ihm auch schon verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, dass wir z.B. Türen montieren oder Regalfächer speziell für sie einrichten, aus denen sie dann Alltagsdinge holen kann.
Naja, die Vorschläge wurden angehört und das war's dann auch..
Nachdem weitere Beschwerden kamen, hab ich es dann einfach in die Hand genommen, weil mich sein Groll einfach nur noch nervte und hab die Regale umgeräumt und Türen angeschraubt...
Es hat ihm nicht gepasst und er hat auch nicht verstanden, was das bringen soll..

Seit ein paar Tagen versucht der Zwerg aufzustehen, was mich total freut und mich so stolz macht.
Mein Partner ist allerdings überhaupt nicht erfreut darüber, dass sie nun z.b. auch an den Wohnzimmertisch oder ans Lowboard geht, um sich hochzuziehen.
Wenn ich ihn so dabei beobachte, wie er die Kleine anschaut und einfach nur genervte, gereizte Blicke von sich gibt, macht es mich so wütend und traurig..

Ich sagte ihm schon, dass wir einfach die Wohnung noch sicherer machen müssen, z.B. zusätzliche Regalböden an die Wände anbringen könnten, um Sachen dort hochzulegen oder mehr Schubladen sichern müssen. Auch könnte man das Lowboard mit einem Kaminschutzgitter umzäunen.
Dabei kommt einfach nur der Satz, dass er sich nicht einschränken möchte und es nicht sein kann, dass wir alles vor ihr verstecken müssen.... Er will einfach einen Laufstall aufstellen und sie dort hineinsetzen. Für ihn die einfachste Lösung.

Mittlerweile bin ich selbst so genervt von diesen Diskussionen und seiner Art, dass mir die Argumente ausgehen.

Wie kann ich ihm klarmachen, dass das eigene Einschränken bei einem Kind immer wieder aufs Neue irgendwie auch dazugehört?
Was kann ich ihm noch sagen, damit er endlich mal selbst was macht oder nach Lösungen schaut?

(kleine Randnotiz: aufgrund einer psychischen Erkrankung tut er sich schwer, sich auf Neues einzulassen und braucht ziemlich viel Überzeugung, sozusagen: Wenn alles beim Alten bleibt, fühlt er sich am Wohlsten.)

LG

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Klingt schrecklich, habe kein Verständnis für deinen Partner. Wie kann man so negativ auf ganz normales Verhalten von Kindern reagieren. Das klingt so lieblos.
Ihr habt 3 Zimmer. Mein Vorschlag wäre, alles was deinem Partner wichtig ist, kommt in eines davon, und du und das Kind, ihr nutzt die anderen beiden Räume. Es ist auch das Zuhause deines Kindes. Man kann sein Kind nicht dauerhaft in einem Laufstall isolieren. Soll er sich selbst zurückziehen, wenn er sich mit dem Kind nicht arrangieren kann.

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Der Meinung bin ich auch. Deswegen ist Laufstall keine Dauerlösung für mich. Ich möchte den Zwerg nicht irgendwie in ein 1,5x1,5m kleinen Bereich stecken. Mich schockiert es immer wieder, dass wir bei dem Thema so oft aneinander ecken.

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Naja, hab jetzt doch mit meinem Hauptprofil geantwortet. Passiert.

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Also ich sag Mal so...ich habe 3 Kinder

Ich habe auch nichts weg geräumt und umzäunt.

Klar,Dinge wie Putzmittel und Alk kamen hoch,aber das war es dann auch.

An sonsten haben wir einfach "nein" gesagt,wenn sie irgendwo dran gingen,wo sie nicht dran dürfen.

Bis heute wissen sie,die schränke sind unsere,sie haben ihre und fertig.

Klar,man muss hinterher sein, und das mit dem Kind kommunizieren.
Was natürlich schwer ist,wenn er einfach nur genervt ist

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So handhabe ich es selbst auch bisher. Von mir aus können die ungefährliche Dinge liegen und stehen bleiben, und ich spreche die Kleine darauf an, wenn es nicht geht. Putzmittel etc. sind schon an sicheren Orten untergebracht.

Damit er sich nicht so aufregt, schlage ich ihm eben vielerlei Möglichkeiten vor. Ich weiß nicht, entweder kann er sich wirklich nicht darauf einlassen, ist sein Ego zu hoch oder ihm fehlt einfach die Vorstellungskraft....

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Für ein Kind das ständig "Nein" zu hören bekommt, ist es unglaublich frustrierend und behindert nur noch an der Entwicklung.


Versuche Mal umgekehrt zu denken. Stell dir vor, dein/e PartnerIn verbietet dir viele Dinge, die du Zuhause nicht anfassen darfst.

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Hey,
also mit einem Kind geht wohl die größte Veränderung einher und das tagtäglich 🙈

Deine Vorschläge finde ich schon mal sehr gut und schade, dass ihm das nicht zusagt.. Mein schwanger macht es so, dass er das laufgitter um das Lowboard (stand der Technik, Playstation usw) gestellt hat, damit junior nicht ran geht.

Ich denke ich würde es wie du einfach Kindersicher machen und darauf setzen, dass er sich einfach an die neue Ordnung gewöhnt. Er selbst scheint ja keine Lösung parat zu haben und nur meckern oder genervt sein bringt einen ja auch nicht weiter.
Wenn es bestimmte Gegenstände gibt, die ihm hoch und heilig sind, soll er sie wegstellen in unerreichbare Höhen oder ein Zimmer das sich schließen lässt.

Tut mir leid, dass ihm das so schwer fällt, aber ich denke, da muss er durch 💁🏼‍♀️

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Danke für den Zuspruch! Der Gedanke geht mir auch schon seit paar Tagen durch den Kopf: Wahrscheinlich sollte ich es einfach selbst umsetzen und er muss sich daran gewöhnen.
Die Vorschläge sollen hauptsächlich dazu dienen, dass er sich nicht ständig aufregen muss, die Kleine dann einen etwas zufriedeneren Papa hat und ich meinen Frieden.

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Was ist denn mit den Türen passiert die du angebracht hast und den umgeräumten Sachen. Hat er da nur gemeckert oder es auch rückgängig gemacht?
Wenn er da nur gemeckert hat würde ich jetzt einfach Tatsachen schaffen. Selbst wenn ihr eine größere Wohnung hättet, dann wäre das Kind zum Spielen da wo du/ihr seid. Also es würde sich trotz Kinderzimmer viel ändern. Einziger Vorteile wäre, wenn er ein Zimmer hätte bei dem er die Türe schließen kann und sein Zeug rumfliegt.

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Er will sich nicht eunschränken,aber sein Kind soll es?
Komische Logik von einem Erwachsenen.

Verändere die Wohnung wie du es für richtig und sicher hältst und euer Kind sich frei und gefahrlos bewegen kann.
Ich würde nicht mehr großartig diskutieren.

Okay, er hat ein Problem mit Veränderungen, aber er hat auch ein Kind, das logischerweise eine totale Veränderung mit sich bringt. Nicht nur in der Wohnung, sondern überhaupt.
Sein Problem soll nicht euer Kind ausbaden.

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Unser ganzes Erdgeschoss ist eine "Ja-Umgebung" für das Kind ;-) Das macht den Alltag soviel entspannter. Das Kind lernt sich alleine zu beschäftigen, nichts kann passieren, man muss nicht hinterher laufen sondern kann sich 15 Minuten gemütlich auf die Couch legen.

Am Ende bist du mit dem Kind zuhause oder? Also muss es in erster Linie für dich die richtige Lösung sein. Ich finde es gut, dass du schon selbst die Frau warst und angepackt hast. Den Rest zu sichern schaffst du auch noch locker :-) Umsetzen und fertig.

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Häh? Was hat er sich denn vorgestellt? Dachte er, ihr kriegt eine Puppe?

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Wenn dein Partner eine psychische Erkrankung hat, wirst du das wohl in die Hand nehmen müssen. Wie du es ja schon tust.
Da muss er dann mit leben.
Vergiß nicht die Steckdosen-Sicherungen. Bei euch wohl am besten solche, die man drin lässt, wenn man die Steckdose benutzt; sonst bist du immer hinterher, dass dein Partner die wieder einsetzt.

Einen Laufstall würde ich nicht grundsätzlich verdammen. Wenn man das Kind nicht stundenlang da einsperrt, kann der Gold wert sein, um das Kind kurz in Sicherheit zu bringen, während man auf Toilette ist oder Müll rausbringt. Oder wenn man selbst Magen-Darm hat...
Gerade, wenn man sonst nicht alles 100% kindersicher hat.

Aber man muss sein Kind kennenlernen.
Wir hatten auch die Theorie: einfach nein sagen und wegtragen. Dann wird der Schrank mit den Tellern schon uninteressant...
Ähm, ne, weggetragen werden, kurz schäkern und so schnell wie möglich zurückkrabbeln war ein lustiges Spiel #rof. Unsere Große hatte immer schon ein langes Gedächtnis ;-)
Lustigerweise hat das beim 2.Kind, für das wir ansonsten erst alles, alles kindersicher gemacht haben, was vorher nicht nötig war, dann funktioniert 🤷‍♀️

Keine Ahnung, ob das bei seiner Erkrankung geht - aber vielleicht kannst du deinen Mann noch mal gezielt nach seinen Beobachtungen fragen. Wie verhält sich euer Kind, wenn er...
Wenn er dann den Hintern nicht hochkriegt, musst du ran. Aber dann hat er zumindest mitentschieden, welche Art von Kindersicher eure Wohnung werden soll.

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"kleine Randnotiz: aufgrund einer psychischen Erkrankung tut er sich schwer, sich auf Neues einzulassen und braucht ziemlich viel Überzeugung, sozusagen: Wenn alles beim Alten bleibt, fühlt er sich am Wohlsten"

Als Autistin mein Senf dazu:
Jeder Mensch hat Bedürfnisse und es ist auch wichtig, irgendwo Routinen zu finden. Da wächst aber ein kleines Kind heran, das gerade ganz natürlich beginnt, die Welt zu erkunden.
Das gehört zur Entwicklung dazu. Jetzt gerade stellt es sich bloß hin, zieht sich hoch. Anstrengend wird es richtig, wenn euer Kind noch ein halbes oder ganzes Jahr älter wird.
Für das Kind finde ich es schlimm, dass es mit diesen Blicken groß wird und das Gefühl oder die Rückmeldung erhält, etwas falsch zu machen. Das ist schlimm. Das Kind kann sich nicht unterordnen- das hätte er sich vorher überlegen müssen.
Wäre es für ihn denkbar, dass ihr euch zusammen eine neue Wohnung sucht? Das wird wohl auf kurz oder lang eh auf euch zukommen.

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Wenn er nicht mit Veränderungen klar kommt, warum um Himmels Willen hat er dann ein Kind bekommen?
Mehr Veränderung im Leben geht nicht.

Und was soll erst werden, wenn das Kind laufen lernt?
Es wird mit 2 Jahren noch viel mehr anfassen und ungefragt nehmen, als jetzt.
Das muss ihm klar sein!

Schaffe Tatsachen. Mache die Wohnung babysicher.
Es geht um das Wohl eures Kindes - sonst verletzt es sich irgendwann oder zerstört etwas, was deinem Partner wirklich wichtig ist.

Man kann ein Kind nicht 24/7 im Laufstall einsperren.