Wir haben zwei Kinder (4 und 2 Jahre) und mein Mann gestaltet das komplette Familienleben als Wettkampf: Wer ist als erster beim Auto, im Bett, fertig mit Essen etc. Der große Nachteil ist, dass mein 2jähriger oft traurig in seinen Joghurt guckt mit den Worten „Ich habe schon wieder verloren“. Er hat noch nicht gemerkt, dass die Kinder gar nicht gewinnen können: Denn falls der Große schneller als der Papa gegessen hat, wird diskutiert, dass noch eine Erbse auf dem Teller ist und wenn der Große sie tatsächlich isst, ruft der Papa „Ich habe gewonnen“. Falls der Papa beim Spielen verliert, wird gemogelt bis zum geht nicht mehr bis „Haha, Papa hat schon wieder gewonnen“
Also meine Frage ist: Wie bringe ich einem ü40 Mann bei, dass er verlieren kann? Denn im Wettkampffieber habe ich nicht viel zu melden.
Immer gewinnen
Sag ihm doch mal: Schatz, du hast doch schon einmal gegen Millionen gewonnen. Reicht das nicht ?
Nee, Spaß beiseite. Sowas ist ultranervig. Was ist, wenn du den Spieß mal umdrehst? Dir etwas suchst, in dem er keine Chance hat? Oder er darf nur mit links und verbundenen Augen essen, beim Wettlauf muss er sich auf Knien der Größe des kleinen anpassen.
Versuch ihm deutlich zu machen, was das mit den Kindern macht.
Wenn gar nichts hilft würde ich ihn einfach sitzen oder stehen lassen. Soll er halt gewinnen, ihr esst in Ruhe und mit Freude. Und er bleibt halt allein zurück
So. Meine Freundin hatte tatsächlich mal einen Typen, der beim Sex immer Erster! Gerufen hat. Sie waren nicht lange zusammen 😂
Hatte dein Mann schon immer ein Problem mit dem Verlieren?
Bitte sprich mit ihm und erkläre ihm, dass so ein ewiger Wettkampf ganz schlecht für die Kinder ist.
Entweder, sie fühlen sich als Versager, wenn sie gefühlt "ständig verlieren", oder sie werden selbst zu Menschen, die immer gewinnen müssen - und nicht verlieren können.
Indem du ihm vor Augen hältst, wie wahnsinnig entspannt euer Leben dann sein wird, wenn die Kinder sein Level erreicht haben - dann gibt es Hauen und Stechen... Irgendwann sind sie ihm ja ebenbürtig, das wird nicht ewig dauern, und dann wird es ungemütlich. Weil aus nettem Wettkampf schnell Ernst wird. Und wenn drei Leute beim Spielen schummeln, hat am Ende keiner Spaß. Das vorzuleben, finde ich alter Spießer sowieso blöd, Schummeln klingt halt netter als Betrügen 😉
Grundsätzlich ist dieses Anspornen durch Vergleichen bei Geschwistern nie gut. Wir versuchen es zu vermeiden, wann immer es geht bzw. werten es gar nicht groß. "Wer will heute als Erster im Bad fertig sein?" generiert hier ungeahnten Siegeswillen, aber hinterher thematisieren wir das gar nicht groß. Geht dann eher Richtung "Wahnsinn, wie schnell ihr heute beide wart, dann können wir ja doch noch Sandmännchen gucken!"
Was ich machen würde!
Meinen Mann, als erstes mitteilen, dass eure Kinder, bei diesem Unsinn nicht mehr mitmachen. Deine Kinder unterstützen und aus diesem Wettkampfmodus rausholen, weil dieser Wettbewerb, wer ist der Schnellste und Beste, für ihr Selbstbewusstsein und auch ihre Entwicklung, nicht gut ist.
Wenn dein Mann fair spielen würde und die Kinder, auch mal gewinnen lassen würde und nicht aus jeder Situation, ein Wettkampf entstehen würde, dann wäre es in Ordnung. Was macht er, wenn seine Kinder, ihn das erste Mal, so richtig besiegen? Für mich hört es sich so an, als wäre er nicht erwachsen geworden, als wäre er der gleichaltrige Spielkamerad der Kinder. Und ich würde ihn mal fragen, warum er seine Kinder, als Konkurrenten sieht.
Ich unterbinde aktiv solche sinnlosen "Wettkämpfe". Meine Kinder können verlieren, aber auch gewinnen in normalen Situationen, in denen es Sinn macht, z.B bei Gesellschaftsspielen oder im echten Wettbewerb (Sport etc.).
Ich bin die jüngste von vier Geschwistern und soetwas hatten wir auch. Mein Selbstwertgefühl litt massiv, ich wurde depressiv und sah den Sinn von sich anstrengen für etwas gar nicht, ich verliere ja sowieso, warum es dann überhaupt versuchen? Im Übrigen haben wir Geschwister nun auch keinen Kontakt mehr untereinander im Erwachsenenalter, denn es wurde in meiner Kindheit gemeinschaftlich gerne fertig gemacht. Auf solche Menschen kann ich in meinem Leben verzichten! Muss ja bei euch nicht so laufen, aber das ist mal eine Variante, wie eure Zukunft aussehen könnte.
Ich kenne deinen Mann logischerweise nicht, daher mal unterschiedliche Herangewehensweise als Anregungen:
1. Rede mit ihm und schilder ihm, was für einen Schaden er den Kindern und euch als Familie auf längere Sicht antut. Hier schrieben ja schon andere davon.
2. Hilf deinen Kindern und sabotier ihn! Wer ist zuerst fertig mit Essen? Klatsch ihm noch einen Löffel auf seinen Teller, er gewinnt so nicht. Zeig ihm somit sein eigenes Verhalten auf, wenn er auch so unfair ist, um zu gewinnen. Oder mach die Wettbewerbe aktiv auch und zwar so, dass du nur gewinnen kannst.
3. Ignoriert ihn kollektiv, dann verliert er vielleicht die Lust daran. Sprich mit deinen Kindern und ihre Sicht auf die Situation. Ich könnte mir vorstellen, dass sie dabei wären. Geht einfach nicht mehr darauf ein. Ich schätze dein Mann will sich überlegen fühlen und will eure Enttäuschung oder Ärger darüber sehen. Wenn er das nicht mehr erhält, wird es langweilig. Diese Variante ist m.E. die beste, so lernen eure Kinder gleich, wie sie mit solchen Leuten in der Kita/Schule umgehen sollten ;)
Du selbst könntest eine Ursachenforschung vornehmen, warum benimmt er sich nur so? Ich kenne solch ein Verhalten von Erwachsenen, die als Kind an solchen "Wettbewerben" teilnehmen mussten und stets verloren hatten. Sie wurden andauernd mit anderen von ihren Eltern verglichen und iedergemacht, wenn sie nicht die besten waren. Im Erwachsenenalter holten sie das Gewinnen dann nach und zwar indem sie "Wettbewerbe" erfanden, die sie nicht verlieren konnten, z.B. gegen die eigenen Kinder.
Was dein Mann macht finde ich krank.
Ich würde das komplett verbieten.
Schnelles Essen ist auch nicht gesund.
Wer ist als erstes beim Auto, da hab ich gleich Kopfkino. Da rennt der Kleine auf dem Parkplatz los doch das Auto fahrende Auto hat er nicht gesehen ......
Im Wettkampf fieber hast Du nicht viel zu melden? Gibt es nicht mehr.
Ist schon ein armer Wicht dein Mann der sich an kleinen Kindern Bestätigung holen muss wie gut er doch ist .
Und du als Mama, schütze deine Kinder
Oh weh, was für ein Ü-40-Kind hast du dir denn da eingehandelt? Er gewinnt die Wettläufe gegen 4 und 2 Jährige und ist sogar noch stolz, dass er besser bescheißen kann, als seine kleinen Kinder? Lächerlich.
Wieso hast du nicht viel zu melden im Wettkampffieber? Du kannst dich doch einmischen, so nach dem Motto"alle Verlierer bekommen jetzt ein Eis und der Gewinner macht den Abwasch". Oder "Yeah, du hast die Klobürste gewonnen und darfst das Bad putzen!".
Wenn er sich schon unbedingt messen will, dann mit Ebenbürtigen. Vielleicht mal nach Events schauen, wie Kettensägen-Wettbewerb, Traktrotreffen, auf Mittelalterfesten gibt es manchmal Bogenschießen, Schmieden oder sowas.
Miisch dich ein! Laß nicht zu, dass euren Kinder dieses dauernde "verlieren" in dämlichen Wettbewerben und unter so dämlichen Voraussetzungen in die Seele geprägt wird. Das iat wahrlich kein Spaß.
Alles Gute dir und viel Kraft!
Vielen Dank für eure Tipps. Ich habe es natürlich mit Reden versucht, aber Einsicht ist nicht die Stärke meines Mannes. Was die Wettkämpfe angeht, erreiche ich meine Kinder nicht, da sie auf das „Jungs machen gerne Wettbewerbe, nur Mamas verstehen das nicht“-Schwachsinn reingefallen sind.
Meinen Mann verlieren zu lassen, wäre ein guter Ansatz, der mich zu Frage Nummer 2 führt: Wie begleite ich einen Wutanfall eines Ü40jährigen? Bei meinen Kindern ist das kein großes Problem mehr, aber mit einem Erwachsenen funktioniert das nicht.
Du tust mir echt Leid! Das was dein Mann macht ist echt.. arschig? Wie arm ist das denn, dass man sich feiert, dass man besser ist als Kleinkinder? Also ich meine wirklich arm?
Schade, dass er da nicht einsichtig ist. Dann müsst ihr wohl warten, bis einer wirklich mal vors Auto läuft oder später anderweitig auffällig ist, weil er im Kindergarten nicht verlieren kann.
Uff. Ich finde es krass, denn wir unterbinden die allermeisten Wettbewerbe zwischen den Kindern, weil die Kleine meistens verliert. Irgendwann meinte sie auch „Ich habe kurze Beine und bin deswegen immer langsamer! Das ist unfair!“ Aber wenn ich mir dann noch vorstelle, dass ein Erwachsener mitmacht? Was ist ihm denn in seinem Leben passiert, dass er das mit seinem Ego überhaupt mitmachen kann?!
Wird er ernsthaft wütend, wenn er gegen ein kleines Kind verliert? Ich komme auch aus einer sehr kompetitiven Familie (viele Kinder), mein Mann ist extrem ehrgeizig - aber keiner von uns rastet aus, wenn er bei "Mensch, ärgere dich nicht" oder Memory verliert (und bei Memory verlieren wir gegen die Kinder IMMER). Wir ärgern uns im normalen Ausmaß ein bisschen, klar, aber wirklich wütend...?