Das war meine Antwort auf die Frage einer Freundin, was wir denn für Pläne am Wochenende haben. Überleben. Einfach überleben mit einem autonomen Kleinkind, 34 Monate, bald 3, und einem Neugeborenen, aktuell 2 Wochen.
Unser Großer war schon immer.. fordernd, aktiv, laut, wild. Oder positiv: neugierig, interessiert, wissbegierig, offen. Aber diese positive Sicht fällt mir manchmal schwer. Jetzt kann man sagen- warum ein zweites Kind wenn das erste so anstrengend ist? Joa, Wünsche und Vorstellungen eben. Wir haben uns aktiv dazu entschieden. Aber dass es so anstrengend wird..
natürlich wussten wir in der Theorie um die Geschwisterkrise und die Veränderungen beim großen Kind, wenn ein Geschwister dazu kommt. Aber wir haben hier aktuell Grenzen testen und aufgedrehtes Verhalten bis zum geht nicht mehr. Augen auf, Aufstehen! Egal, wie oft wir es schon gesagt hat, er geht ins Bad, klettert auf die Toilettec holt aktuell wieder Dinge aus den Schränken, kann sich mit nix mal 5 Minuten beschäftigen. Mein Mann und ich leben aktuell für jeweils ein Kind.
Noch dazu- manchmal fühle ich mich vom Großen schon fast gelenkt. Als hätte er die Führung über uns, weil er so penetrant Dinge einfordert. Und das nicht erst seit der Geburt des zweites Kindes. Unter der Woche geht er in die Kita? Aber die Wochenenden sind aktuell kaum auszuhalten. Und dann tut es mir für den Kleinen leid, aktuell bin ich so gestresst wie schon lange nicht mehr und ich kann mir grade auch nicht vorstellen, dass es irgendwie anders oder gar einfacher wird. Andererseits weiss ich, wir sind nicht die ersten mit zwei Kindern und andere schaffen es auch.
Ein bisschen Mimimimi…
Pläne für‘s Wochenende? Überleben! (mit 2 Kindern)
Gönn dir.
Ja am Anfang denkt man, hä. Bin ich doof? Warum hab ich denn 2 davon bekommen. Jedenfalls war es bei mir so.
Immer wieder dieser Gedanke. War es mit 1 Kind nicht besser. Aber ich bin auch keine Babymama. Das 2 fängt jetzt an zu laufen, Halleluja. Ich bekomme wieder etwas mehr Freiraum. Ja es wird besser, finde ich.
Was bei uns geholfen hat, dem grossen Rad fahren bei zu bringen und dann so viel wie möglich unterwegs sein. Erst mit Kinderwagen, später mit radanhänger. Also ich finde alles entspannter als im Haus zu sein.
Liebe Grüße. Morgen ist ja wieder Kita
Fühl dich gedrückt. Es wird bald besser. Ein bisschen müsst ihr noch Durchhalten. Könnt ihr euch Unterstützung holen?
Mein Großer war zur Geburt des Bruders auch so wie du es beschreibst. Und mit 3 war bei ihm das schlimmste Alter. Er hat gar nicht gehört. Ich war nur am Schimpfen. Ich musste echt mit mir Kämpfen, dass ich bei ihm nicht immer nur das Negative sehe.
Jetzt mit 4 Jahren ist es super entspannt dazu im Vergleich. Klar macht er manchmal noch Blödsinn, aber er ist auch ganz oft schon richtig vernünftig. Läuft auf dem Bürgersteig ststt auf die Straße zu rennen, auf dem Parkplatz brav an der Hand etc.
Sein Bruder ist jetzt 2 und schon so selbstständig. Klar, ab und an grätscht die Trotzphase rein. Aber insgesamt finde ich es mit 2 Kindern mit 2 und 4 gerade die entspannteste Phase. Kein Baby zu versorgen und rum zu schleppen und beide Kids können schon sprechen und kommunizieren.
Das wird bei euch auch wieder entspannter. Hilft es denn am Wochenende viel raus zu gehen? Ist es draußen besser?
Herzlichen Glückwunsch zum Baby!
Zwei Wochen sind nun ja auch wirklich noch nicht lange. Da ist sicher auf allen Seiten noch bedarf an Eingewöhnung ins Leben zu viert. Auch wenn viele es anders sagen ich fand von ein auf zwei Kinder deutlich anspruchsvoller als von keinem auf ein Kind. Klar hat sich am Ablauf weniger geändert. Aber bei Baby 1 konnte man einfach in den Tag reinleben. Wenn die Nacht doof war schlief man tagsüber mit. Wenn es um 12 nichts zu Mittagessen gab dann gab es halt ein paar Kekse. Bei Baby 2 war das nicht mehr so möglich. Es gab ja noch das große Kind.
Wir haben 4 Monate mehr Abstand. Inzwischen sind sie 9 und 12 Jahre alt. Bisher wurde es immer einfacher. Ich weiß das gilt nicht immer, aber die ersten beiden Jahre mit zwei Kinder waren viel fordernder als alles was danach bisher kam. Die ersten Monate hatte, wenn beide Kinder daheim waren, auch immer einer ein Kind. Bei mir die ersten Wochen tendenziell das Baby. Mein Mann den Großen. Der aber nach Mama gebrüllt hat. Immer dann wenn das Baby gestillt wurde. Ich fühle mit dir! Viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Aber es kommt wieder die Zeit wo du mit deinem Mann zusammen was machen kannst. Alles Liebe und gute Nerven für die nächsten Wochen.
Aller Anfang ist schwer. Das wird besser. Viel Kraft und alles Gute.
Ich kann nicht viel beitragen, da ich nur ein Kind habe. Aber war dein erstes Wochenbett nicht auch anstrengend?
Ich kann mich dran erinnern, wie meine Hebamme nach zwei Wochen mal Freitags da war und gefragt hat, was wir am Wochenende so vorhaben und ich mir gedacht habe, wieso sollen wir was vorhaben, wir haben doch ein Baby, das ist alles, was wir vorhaben 😅.
Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie es sein mag, neben dem anstrengenden Wochenbett ein Kleinkind laufen zu haben. Auf jeden Fall stelle ich mich , falls es mal zum Zweiten kommt, darauf ein, dass es zumindest in den ersten 3 Monaten nur ums überleben geht.
Also erstmal solltest du dir bewusst machen: Es sind erst zwei Wochen! Du bist noch hormonell völlig instabil, der Körper erholt sich von der Geburt, man hat Schlafmangel - das ist alles nur beim ersten Kind ganz gut machbar, wenn schon eins da ist, geht das tierisch an die Substanz, weil man einfach nie Ruhe hat.
Wir haben auch zwei Kinder, wo die ersten Monate wirklich gut waren. Und dann kam eben die Autonomiephase...und aktuell ist Kind 2 so wie euer erstes Kind. Er ist so liebenswert und wunderbar, wirklich sehr wissbegierig, aktiv, klug, lustig. Aber man kann ihn keine Sekunde aus den Augen lassen, und das ist keine Übertreibung. Man ist einen Moment unaufmerksam: Schmiert Marmelade an die Wand, weil es sich so schön anfühlt. Klettert am Regal hoch, weil er von unten zu wenig sieht. Wirft das Lieblingsbuch der Schwester aus dem gekippten Fenster, weil Pferde hässlich sind. Rennt nackt und hakenschlagend durch den Garten, weil der Wind so schön kalt ist. Bemalt die Türe mit dem einzigen Stift, den ich nicht in Sicherheit gebracht habe, um ein Willkommensschild für Papa zu malen... Den ganzen Tag geht das so. Ich verbringe das Wochenende aktuell mal wieder ohne Ehemann und freue mich auf Montagmorgen, weil ich dann bei der Arbeit Ruhe und Frieden habe 😁
Aber glaub mir: Es kommen gute Zeiten. Und dazwischen immer wieder schwere, wo man nur heulen könnte. Aber so grundsätzlich wird man viele schöne Momente haben. Heute waren wir einfach stundenlang draußen in der Natur, und wenn ich mir die Fotos ansehe, die ich meinem Mann geschickt habe, denke ich: War toll. Und das werdet ihr auch haben. Gebt euch Zeit. Schaut einfach, wie ihr es euch einfacher machen könnt. Bei uns hilft Auslauf. Programm, bei dem es nicht immer "Nein! Hör auf! Leg das hin! Lass das los! Komm sofort her! Wenn du jetzt nicht aufstehst...!" heißt. Und das geht draußen am besten. Mein Mann hat sich bei Kind 1 schon abendliche Spaziergänge alleine mit Kind angewöhnt, und inzwischen geht er, wenn er da ist, abends mit beiden raus. Und das sind für gewöhnlich die entspanntesten Momente, weil sie schreien und rennen und hüpfen können, wie sie wollen. Das geht auch super mit Baby in der Trage.
Was genau empfindest du am großen Kind als anstrengend? Beschreib mal 2-3 Situationen.
Hier ist quasi dieselbe Konstellation. K1 wird im Januar 3, K2 ist 3 Monate alt. Die ersten 10-11 Wochen waren sehr heftig für uns alle. Die kleine hat kaum bis gar nicht geschlafen und wollte dauerhaft Körperkontakt. Tags und nachts. Das war extrem anstrengend. Der große ist in der Autonomie Phase, das ist tageweise auch anstrengend aber für mich besser zu Händeln als ein Baby was am liebsten 24/7 an dir kleben möchte.
Die kleine Maus ist jetzt 15 Wochen alt. Ab der 12 Lebenswoche war schlagartig alles anders bei uns. Sie schläft von 21-7 mit 3 Unterbrechungen für ne Flasche. Wenn sie wach ist möchte sie auch immer noch am liebsten auf dem Arm sein, aber mittlerweile schafft sie auch mal 15-20 min zu liegen und sich zu beschäftigen. Somit ist bei uns also alles von der kleinen abhängig, auch wenn man das bewusst nicht so wahrnimmt.
Und sind wir mal realistisch, wenn beide Kinder zuhause sind ist es einfach anders stressig. Es gibt gute Tage aber es gibt auch Tage wo ich es nicht mal schaffe mir die Zähne zu putzen und mich anzuziehen, dann tuts halt der Pyjama auch zum einkaufen oder den großen in die Kita bringen 😂 Wochenenden empfinde ich tatsächlich als angenehm, da mein Mann da den ganzen Tag zuhause ist und wir alles zusammen machen. Unter der Woche bin ich von 7-17:30 alleine. Der große geht bis 13:30 in die Kita.
Beim Großen und seinen Wutausbrüchen hilft hier tatsächlich nur ganz viel Liebe, kuscheln und in den Arm nehmen und auch wenn’s sich leicht anhört: aushalten. Manchmal klingeln meine Ohren vom Gebrüll, manchmal brüllen beide gleichzeitig, aber was soll ich machen. Jeder in einen Arm und aushalten und warten bis sich beide beruhigt haben. Ich habe gemerkt, dass je ruhiger ich bleibe und bin, es den beiden auch hilft besser runter zu kommen.
Es wird besser, versprochen!
„ manchmal fühle ich mich vom Großen schon fast gelenkt. Als hätte er die Führung über uns, weil er so penetrant Dinge einfordert.“
Darüber bin ich grade gestolpert. Weil es uns ähnlich ging. Als die Kleine 4 oder 5 Monate war, sind mein Mann und ich zu einer (Erziehungs)beratung, während die Große in der Kita war. Und der Rat war: IHR habt die Führung! Setzt euch durch! Und tatsächlich war das der beste Rat ever 🙈 wir haben Motte oft die Führung gelassen, weil wir dachten, es ist ok und förderlich (weil sie auch einen starken Willen hat usw).
Anfangs war’s nicht so leicht. Aber es tat unheimlich gut. Auch Motte. Ab und zu ist es heute noch schwer. Aber insgesamt tat es ihr gut, dass wir wieder geführt haben. Ich nenne mal ein Beispiel: wir wollten sonntags morgens frühstücken gehen, Motte hatte plötzlich doch keine Lust. Geschrei, Gezeter, Sachen werfen, Weigerung sich anzuziehen… vor der Beratung: wir wären zu Hause geblieben (um uns Stress zu ersparen; weil Motte so offensichtlich nicht will und es ja nix überlebenswichtiges ist…). Nach der Beratung: wir gehen trotzdem. Wir sehen, sie hat keine Lust und findet das richtig schei**, ok. Wir verstehen ihren Frust. Aber wir Eltern haben das so entschieden und Punkt! Spätestens vor Ort ist übrigens alles wieder ok und sie findet es doch ganz toll 😅 und da sie weiß, WIR entscheiden, kann sie inzwischen mit so „Enttäuschungen“ viel besser umgehen und wir finden Strategien (sie nimmt sich was tolles mit, vor Ort kann/darf sie xy…). Klappt nicht immer, aber meistens 😅
Nun seid ihr ja auch ganz frisch erst zu 4., du noch im Wochenbett und Hormonrausch. Sei nicht so hart zu dir oder deiner Familie. 🫶 wenn möglich, holt euch Unterstützung! Das große Kind freut sich vielleicht über Programm (was macht denn deine Freundin? Vielleicht mag sie kommen und den Großen bespaßen; die freuen sich auch, wenn SIE Besuch bekommen und nicht nur das Baby 😜). Motte war im Wochenbett am Wochenende mit Papa im Schwimmbad oder Schlitten fahren oder so. Was für GROẞE. Ich war mit ihr spazieren (ohne Baby) und Matschepfützen hüpfen oder kurz beim Spielplatz.
Manchmal kam die Oma und Motte durfte sie komplett in Beschlag nehmen. Das alles hat unsere Wochenenden sehr entspannt und Motte auch ;)
Ich denke, ihr findet ganz bald euren Weg und könnt die Wochenenden auch wieder genießen und nicht nur überleben! Fühl dich feste gedrückt!