Hallo Ihr Lieben,
ich bin auf der Suche nach Meinungen und bedanke mich schon mal für´s Lesen.
Ich bin weiblich und 35 Jahre alt, Single, wohne im gleichen Ort wie meine Eltern.
Vorweg, ich liebe meine Eltern, mein Papa ist der gutmütigste Mensch den ich kenne und ich liebe ihn abgöttisch.
Meine Kindheit war toll, wobei ich aber dazu sagen muss, dass ich nie wirklich körperliche Liebe erfahren habe. Ich erinnere mich nicht, dass mich meine Mutter jemals umarmt hätte, auch mein Papa nicht.
Meine Mutter hatte eine sehr schwere Kindheit und hat da immer dran zu knappern.
Sie war immer Hausfrau und für meinen Bruder und mich da. Wie gesagt, unsere Kindheit war wirklich toll und unbeschwert.
Meine Mama hat sich viel ehrenamtlich engagiert und war immer viel unterwegs, hatte viele Bekanntschaften und war meiner Meinung nach immer relativ glücklich. Mein Papa ist eher Einzelgänger, aber Mama braucht schon Leute um sich.
Das Verhältnis zwischen Papa und ihr war immer schon schwierig, ich habe niemals erlebt dass sie sich berührt hätten oder mal was nettes gesagt.
Beide sind Ü70.
Dann kam Corona.....
Meine Mama war sofort auf der Gegnerseite, hatte plötzlich kein Vertrauen mehr in die Ärzte, war wirklich ganz ganz extrem in ihrer Meinung. Absolut, jeder darf seine Meinung haben und jeder macht so wie er will.
Allerdings hat sie durch ihre extreme Art viele Freunde verloren, wurde ausgeschlossen weil sie nicht geimpft ist, und hat einfach dadurch viele viele Kontakte verloren. Sie hat sich da auf keine Diskussion eingelassen und sofort alles abgebrochen und abgelehnt.
Jetzt ist es so, dass sie fast niemanden mehr hat.
Angefangen hat es nach Corona, dass sie mir indirekt Vorwürfe gemacht hat, dass sie nicht mehr rauskommt (sie fährt nicht mehr Auto, war aber noch nie ein Problem, weil entweder Papa sie gefahren hat oder sie abgeholt wurde), nur noch zuhause sitzt und sagte "wenn ich diesen Sommer wieder nur daheim sitze" könnt ihr mich einliefern lassen.
Kurzgesagt, sich fühlte mich für Ihre Bespaßung verantwortlich, und je mehr sie verlangte, umso mehr zog ich mich zurück.
Ich habe seit Jahren psychische Probleme, bin aber gut eingestellt und habe mein Leben absolut im Griff, habe eine super Arbeit, tolle Freunde und bin viel unterwegs.
Und diese Erwartung und die indirekten Schuldzuweisungen haben mich erdrückt. Dann habe ich den Fehler gemacht und ihr von den Problemen erzählt. Seitdem habe ich das Gefühl dass sie das ausnutzt um mich mit in die Tiefe zu ziehen. Sie hat ganz ganz sicher selbst Depressionen, ist nur schlecht gelaunt, sitzt nur alleine rum, unternimmt aber nichts dagegen. Es sind immer die anderen schuld. Immer nur die anderen.
Sie nimmt null Rücksicht auf mich und drückt mir ständig irgendwie eine rein.
Vor 4 Wochen war dann ein Großteil der Verwandtschaft da, sie wohnen weiter weg und wir sehen uns selten. Es war ausgemacht dass wir zum Essen gehen. Ich hatte mich gefreut und hatte natürlich zugesagt. Am gleichen Tag wurde ich aber sehr krank, lag flach und konnte absolut nicht mitgehen. Ich hab ihr eine SMS geschrieben, mich entschuldigt und gesagt dass ich leider nicht mitkommen kann und es mit sehr leid tut.
Die Nachricht hat sie gelesen, und das war´s. Kein "ok, gute Besserung", nichts, null.
Und seitdem herrscht Funkstille. Ich habe keine Lust mehr mich zu melden, ich habe doch nichts falsch gemacht!!!!!
Ständig die Schuldgefühle, ich will das nicht mehr.
Ich habe Angst davor wenn mit meinen Eltern was passiert oder sie sterben weil ich sie wirklich liebe, aber ich kann das nicht mehr, sie erdrückt mich.
Wie seht Ihr die Lage?
Danke für Eure ehrlichen Meinungen.
Meine Mutter....ich weiß einfach nicht mehr weiter
War deine Kindheit denn wirklich so toll? Was hast du an deiner Kindheit gemocht?
Ich hatte auch ne tolle Kindheit. Vor allem, weil meine Eltern emotional immer für mich da waren, wir viel Nähe hatten, ich immer kuscheln kommen konnte usw. Das klingt bei dir anders.
Haben sie ein „gutes Programm“ geboten? Das alleine reicht (finde ich und viele Studien) halt nicht 🙈
Du scheinst selbst in Therapie zu sein? Konntet ihr da erarbeiten, warum du dich von deiner Mutter mit runter ziehen lässt? Wieso du dir den Schuh anziehst, dass du schuld an ihrer selbstgewählten Misere bist?
Versuche dich emotional etwas abzugrenzen. Nimm deine Mutter so, wie sie ist, aber zieh dir nicht jeden Schuh an, den sie dir hinwirft und gib ruhig mal Kontra :)
Vielen vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Ich hatte wirklich eine tolle Kindheit, wir haben als Familie trotzdem sehr viel zusammen unternommen, wurden immer unterstützt, es wurde uns vieles ermöglicht.
Die körperliche Nähe fehlte mir zu der Zeit nicht, ich habe erst mit der Zeit versucht rauszufinden was bei mir jetzt anders war als bei anderen Kindern.
Aber ich war wirklich ein sehr glückliches Kind. Ich habe auch viele positive Dinge aus der Kindheit mitnehmen können auf die ich jetzt noch stolz bin.
Ja ich bin seit Jahren in Therapie, wobei ich auch mehrere Jahre ausgesetzt habe weil einfach alles in Ordnung war.
Es gab bei mir privat in schlimmes Erlebnis, und seitdem werde ich da ständig getriggert.
Leider hat mein Psychotherapeut aufgehört altersbedingt und ich bin auf der Warteliste.
Wir konnten es nur noch kurz besprechen, und natürlich sagte er auch, dass ich mich dringend abgrenzen muss und nicht für das Glück meiner Mutter verantwortlich bin.
Ich finde auch, sie ist absolut selbst schuld an ihrer Situation, aber sie sieht es halt nicht so.
Und es tut mir ja auch leid sie so zu sehen.
Aber seit ich ihr "gebeichtet" habe warum ich dann und wann einfach Zeit für mich brauche, eben wegen den psychischen Problemen, habe ich das Gefühl, sie nutzt es aus. Schließlich geht es ihr ja auch schlecht, bzw. schlechter.
Ich bin einfach traurig und wütend zugleich dass sie mich aus ihr "Opfer" sieht und nicht erkennt wie sehr sie mich in die Tiefe zieht damit.
Ich danke Dir von Herzen für Deine Antwort und Meinung
Ich hoffe, du kommst bald wieder in Therapie ✊✊✊
Hallo,
erstmal: Corona hat viel zerstört. Andere Meinungen, besser: Einstellungen, wurden nicht akzeptiert, es wurde auf Teufel komm raus gespalten. Die rausgeschriene "Ich-Ich-Ich"-Rede vom Küken im Bundestag, die SPD-Chefin mit dem Begriff "Covidioten", Pandemie der Umgeimpften uvm... Regierung und Parlament haben das kräftig angeheizt. Bei all dem Absolutismus war Widerspruch doch vorprogrammiert. Vielleicht kannst du da etwas Verständnis aufbringen, viele konnten nicht anders als mit Widerspruch reagieren. (Ich schreibe das als jemand, der die Impfung dankbar angenommen und viele Einschränkungen kritisiert hat.).
Zu deinem Problem: Mir fällt deine Ausdrucksweise auf. Du bist 35 Jahre alt und schreibst unter Fremden - nicht im vertrauten Freundeskreis - "meine Mama". Für mich findet eine emotionale Distanzierung auch über die Wortwahl statt. Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist seit jeher schwierig. Mein Freundeskreis kennt sie, trotzdem erzähle ich von ihr mit "meine Mutter", im Gegensatz zu meinem Vater, der im vertrauten Umfeld "Papa" ist. Mir hilft das, das innere Gleichgewicht zu wahren und mich abzugrenzen. Diese Distanz in der Wortwahl macht mir bewusster, dass das Kind trotz der Ablehnung erwachsen und eigenständig geworden ist.
Vor der äußeren Grenze kommt die innere. Hiermit: "Und seitdem herrscht Funkstille. Ich habe keine Lust mehr mich zu melden, ich habe doch nichts falsch gemacht!!!!!" liegst du richtig. Hat dein Vater ein Handy? Dann ruf ihn an. Kannst du mit deinem Bruder reden, versteht ihr euch? Dann bitte ihn, ein Auge auf eure Eltern zu haben und dich über Wichtiges zu informieren.
Übrigens hättest ja du sterben können, als du zu krank warst, um am Verwandtentreffen teilzunehmen. Hat das deine Mutter interessiert? - Genau!
Liebe Grüße - Grau
Natürlich hat Corona viel zerstört, und falls ich es falsch rübergebracht habe, ich habe absolut Verständnis für beide Seiten.
Ich bin als einzige in der Familie geimpft und war auch dankbar dafür.
Und jeder hatte dazu seine Meinung, und ich habe natürlich auch die anderen Meinungen akzeptiert.
Nur war meine Mutter sehr sehr extrem, und ich wusste, sie verliert viele Freunde. Aber selbst da habe ich nicht diskutiert, obwohl ich diese krasse Ansicht nicht verstanden habe.
Mein Papa hat kein Handy, ruft mich aber regelmäßig an.
Mein Bruder weiß auch, dass aktuell Eiszeit herrscht.
Wir haben eigentlich ein sehr gutes Verhältnis, aber er war meiner Meinung nach derjenige, der meine Mutter in die Corona-Richtung gelenkt hat, und innerlich gebe ich ihm Teilschuld dafür.
Mir tut es schon sehr weh keinen Kontakt zu haben, aber so lasse ich mich einfach nicht behandeln.
Und ja, wie Du schreibst, ich hätte sterben können, und es hätte sie nicht interessiert.
Einfach eine sehr traurige und für mich sehr sehr belastende Situation.
Ich danke Dir sehr für Deine Zeit und Deine Meinung
Liebe TE,
du erinnerst dich an ein schöne Kindheit, das finde ich total spannend. Das persönliche Ereignis, was dich bis heute nicht losläßt und psychisch beeinträchtig liegt vermutlich etliche Jahre zurück. Davon haben deine Eltern gar nix mitbekommen? Wirklich gar nix? Das ist für mich schwer vorstellbar, mag aber so sein.
Nun hast du fast aus Versehen davon erzählt, wenn ich dich richtig verstehe. Deine Mutter nutzt deinen schwächsten Moment um dich zu manipulieren? Oder will sie dich gut gemeint ablenken? Oder sieht sie dich nur am Rande und ist viel mehr mit ihrer Bubble beschäftigt? Ich kenne euch nicht.
Corona hat tatsächlich viele unsinnige Gräben aufgerissen. Ich habe das im nahen Umfeld auch und finde es viel schlimmer, als eine Erkrankung, als Impfungen oder auch Impfschäden - die gibt es, aber deswegen bezweifle ich nicht, dass die Erde rund ist.
Du machst nichts falsch. Bleib bei dir. Sei der Mensch, der du sein willst. Freu dich an allem, was dir gut tut und sei stolz auf dich. Die Dankbarkeit deinen Eltern gegenüber ist gut und richtig, fordert aber keine Gegenlseitung. Du bist frei.
Ich wünsch dir vile Kraft und alles Gute!
Ja wirklich, ich erinnere mich sehr gerne an meine Kindheit, absolut.
Das Ereignis war 2006, schon sehr lange her, ich habe da jemand sehr wichtigen verloren durch sehr tragische Umstände.
Meine Eltern haben das natürlich mitbekommen und mich in der Zeit unterstützt wo sie nur konnten.
Aber sie wussten nicht, dass ich seitdem psychisch angeschlagen bin und Hilfe brauchte.
Und es war halt so, dass ich einen Tiefpunkt hatte, und keinen Nerv für Zeit mit meinen Eltern hatte.
Meine Mutter war wieder angefressen und beleidigt, und um die Situation zu erklären habe ich ihr davon erzählt.
Und ich wünschte ich hätte es nicht getan.
Sie nimmt darauf keinerlei Rücksicht (wenn sie wieder was zum sauer sein hat), und ja, ich habe das Gefühl, sie haut extra noch drauf, weil ihr geht es ja am schlechtesten von allen.
Ich kann mich aber auch irren mit dem Gefühl.
Vielen vielen lieben Dank
Hm, ich weiß nicht, ob man das wirklich "Ausnutzen" nennen kann. Sie ist einsam und braucht auch jemanden zum Reden.
Man könnte Regeln vereinbaren: Telefonate an bestimmten Tagen, jeder bekommt x Minuten, darf sagen, was ihn belastet, der andere hört zu und sagt entweder danach etwas Aufbauendes oder gar nichts. Dann ist der andere dran.
Ich komme mMn nicht aus einer Familie, die sich große Gedanken um eine bestimmte "Philosophie" gemacht hat - wir hatten nie Grundsatzdiskussionen - und trotzdem wurde mir (uns allen) vermittelt, dass man niemanden alleine lässt. Wenn jemand im KH ist, muss der täglich Besuch bekommen. Völlig egal, ob der 10, 20, 50 oder 70 ist. Wenn jemand Hilfe braucht, unterstützt man ihn so gut es geht, besonders innerhalb der Familie. Das betraf Eltern und erwachsene Kinder.
Meine Mutter hatte mit ihrer Mutter auch schwerer Jahre: Meine Oma kam mit jemandem zusammen, den man als "bildungsfern" bezeichnen könnte. Meine Oma hatte null formale Bildung, hat aber immer gelesen. Dieser Mann hat getrunken, war teilweise gegenüber meiner (anfangs knapp erwachsenen) Mutter ausfällig und sexuelle übergriffig (kam nachts in ihr Zimmer und schrie, mehr passierte aber wohl nicht), hat meine Oma zur Alkoholikerin gemacht. Daraufhin ließ sie eine Weile meine Mutter nicht mehr in die Wohnung (obwohl meine Mutter 3 Stunden Anfahrt gehabt hatte) und meine Mutter erlebte sie wenige Male sturzbesoffen torkelnd. Dann war eine Weile komplette Funkstille. Und trotzdem war meine Mutter da, als meine Oma dann nicht mehr gut alleine zurecht kam. Unsere Familie hatte kein üppiges Einkommen zu der Zeit, aber meine Mutter bezahlte den Umzug im Werte von 5000€, weil noch eine riesige Schrankwand durchs Fenster aus dem obersten Stock transportiert und im neuen Zuhause aufgestellt werden musste. Meine Mutter half bei der Einrichtung und später, als meine Oma nicht mehr alleine im betreuten Wohnen leben wollte, wegen Todesgedanken und Depressionen, nahm meine Mutter sie auf, gestaltete ihr ein Zimmer, ging an den meisten Tagen nachmittags mit ihr raus usw.
Am Ende war dann meine Mutter die letzte Nacht bei meiner Oma im KH, hat noch gesungen, bekannte Lieder abgespielt, gebetet usw. Hätte sie das nicht gemacht, hätte sie sich jahrelang Vorwürfe gemacht. Es wurde nie über die schwere Zeit gesprochen, aber es gab halt diesen Gedanken, dass man besonders in der Familie, aber auch im Freundeskreis möglichst niemanden fallen lässt.
Ich würde mir wirklich eher einen Rahmen überlegen, statt über Kontaktreduzierung oder -abbruch nachzudenken. Was möchte ich, wo ziehe ich die Grenze?
Und dann würde ich die Mutter anregen, doch noch mal Kontakt mit ehemaligen Freunden aufzunehmen, und sei es nur per Telefon/ Whatsapp etc.
Sie wurde ernsthaft wegen ihrer Impfentscheidung ausgeschlossen? Obwohl damals doch noch gar nicht klar war, ob und welche Nebenwirkungen es geben würde und später ja durchaus meines Wissens Nebenwirkungen bekannt wurden? Aber unabhängig von der Logik: Ihr wurden nicht Sorgen und Ängste und darauf basierende Entscheidungen zugestanden?
Ich bin definitiv nicht in der Schwurbler-Community, aber als ich damals die Ansprache von Merkel bezüglich des Aussetzens der Grundrechte sah, war meine erste Frage:Was machen wir, wenn wir die nicht wiederbekommen? In der Schule wurden Grundrechte doch immer so hochgehalten. Das war das Unantastbare.
Insofern kann ich schon verstehen, dass sich da viele alleine gelassen fühlten und Angst bekamen.
Ich habe mich am Ende vor allem impfen lassen, weil ich jemandem im Pflegeheim betreute, den schützen wollte und da ohne Impfung auch nicht mehr reingekommen wäre. Am Tag vor der Impfung las ich etwas von "Lähmungserscheinungen" als potenzielle Nebenwirkung. Ich bin dann zur Impfung mit der realen Möglichkeit, danach eventuell spontan mein Bein oder Armen nicht mehr bewegen zu können. Der Betreute im Pflegeheim war bettlägerig nach Beinamputation, der Gedanke lag also nahe. Am Ende meinte jemand, der "Schweregefühl" an der Einstichstelle wäre die "Lähmungserscheinung". Ich war nun auch mit der ganzen Sache nicht allein.
Ich kann mir vorstellen, wie schwer das für Menschen gewesen sein muss, die mit ihren Ängsten komplett alleine waren.
Insofern würde ich wirklich den Freundeskreis anrufen und fragen, ob da nicht wieder Kontaktinteresse besteht und man ihr die Impfverweigerung vergeben könnte.
PS
Lege deiner Mutter mal die Telefonseelsorge nahe, wenn sie einfach nur reden möchte. Das ist total legitim und da wird niemand persönlich belastet. Sicher gibt es auch noch ähnliche Nummern, die man finden kann.
Guten morgen
Warum ist deine Mom sauer?
Weil du nur eine SMS schriebst, anstatt anzurufen oder weil sie glaubt du hast dich gedrückt vor der Feier und warst gar nicht krank?
Du kennst sie ja.. Was ist der Grund?
Lg
Hallo,
ich weiß den genauen Grund nicht mal warum sie sauer ist.
Ihr war das Treffen einfach sehr wichtig und ich war nicht dabei. Punkt.
Das reicht wohl um mich zu ignorieren.
Mir tat es ja auch leid, ich liebe meine Verwandtschaft, sie wohnen ja weiter weg und wir sehen uns selten.
Und da sie auch schön Ü70 sind, werden die Treffen natürlich weniger.
Aber wenn ich krank bin kann ich nun mal nicht und ich war selbst traurig darüber.
Aber das sieht sie alles nicht, es ist ihr einfach egal.
Und ich denke auch, nachdem wir jetzt schon über 4 Wochen Funkstille haben, dass sie denkt bzw. zu den anderen Leuten über mich sagt dass ich mich nicht melde weil ich bockig bin oder so.
Ich erkenne sie einfach nicht wieder.
Wieso redet ihr nicht? Du nimmst einfach an was sie denkt fühlt sagt und sie von dir auch.. Anstatt einfach zu telefonieren oder vorbei zu schauen.
Wenn du krank bist kannst du natürlich nicht hin wäre auch unverschämt weil du ja auch andere anstecken kannst.
Das ganze ist sehr undurchsichtig.. Irgendwie unlogisch
Du hast dir nichts vorzuwerfen, Punkt. Du solltest lieber mal über diese "tolle Kindheit" nachdenken. Ich habe Zweifel, dass das wirklich so war. Kannst du dich an Details erinnern? Manchmal bleibt nur so "ja, war toll" übrig und der Rest wird verdrängt. Eine Kindheit ohne körperliche Nähe war definitiv NICHT toll. Tut mir leid, dass ich dein Wunschdenken da ins Wanken bringe. Stell dir bitte ein kleines 6jähriges Mädchen vor, dich, wie du dich gerade sehr traurig wegen etwas fühlst. Und da willst du glücklich ohne Umarmung gewesen sein? Wirklich?
Du hast dich nur daran gewöhnt, dass es nunmal keine Zuwendung gegeben hat. Wie sagt man denn "Mein kleiner süßer Schatz, ich hab dich so lieb" und hält dabei 2 Meter Abstand? Vermutlich ist nämlich auch das nicht passiert. Als toll hast du in Erinnerung, wie man von einer fernen Tante behandelt wird: freundlich und nett, aber ohne wirkliche Nähe.
Meistens wird einem das schmerzlich bewusst, wenn man ein eigenes Kind hat. Dann merkt man, dass der natürliche Wunsch, sein Kind im Arm zu haben, unfassbar stark ist. Wie psychisch angeschlagen muss man sein, dass dieses Gefühl fehlt? Vielleicht hast du diesen Verlust, den du als Auslöser für deine Angeschlagenheit beschreibst, auch ein bisschen als Projektionsfläche benutzt. Traurig sein darfst du auch über deine Kindheit. Und vielleicht hättest du diesen Verlust auch besser bewältigen können, wenn du mit einer wirklich tollen Kindheit und unterstützenden Eltern einen stabilen Backround gehabt hättest.
Deine Mutter verhält sich unmöglich und das weißt du auch. Ja, sie hat ihre Probleme und kann vermutlich nicht anders. Reflektieren ist auch nicht so ihre Sache (scheinbar sind immer alle anderen schuld) und von Mitgefühl und Empathie (du bist krank und weder glaubt sie dir noch wünscht sie gute Besserung) keine Spur. Das sind aber ihre Baustellen. Du bist gut so, wie du bist. Du musst ihr Fehlverhalten nicht ausgleichen.
Ich weiß, wovon ich spreche. Meine Mutter war immer etwas anders. Meine Freunde fanden sie schlimm, ich dagegen hab meine Kindheit verteidigt, es war doch alles "toll". Tatsächlich war meine Mutter schon immer depressiv, wahrscheinlich so wie deine. Depressive Menschen haben logischerweise Probleme, die sich unter anderem so äußern können, wie du es erlebt hast mit der fehlenden körperlichen Nähe. Und wahrscheinlich gab es da noch viel mehr. Wie war es, wenn du als Kind krank warst? Wie gut wurde und wird deine Meinung (zu allen möglichen Dingen) respektiert?
Eher sieht es aus, als ob deine Mutter das bis heute nicht tut. Weder deine Meinung (Wünsche, Ängste, was auch immer), noch die anderer Menschen ist für sie akzeptabel. Deswegen hat sie kein Umfeld mehr, nicht wegen ihrer Impfverweigerung. Mein Mann wollte es auch nicht, hat sich aber respektvoll und tolerant verhalten. Ich bin z.B. geimpft und das war völlig in Ordnung. So funktioniert ein Miteinander.
Ich könnte noch endlos weiterschreiben. Ich habe eine Therapie gemacht, das hat mir geholfen. Deine Mutter verhält sich so schlimm, es ist unfassbar grausam, dich so zu ghosten. Ich würde das niemals mit meinen Kindern tun. Das funktioniert nur, wenn man psychisch sehr stark daneben ist. Aber das ist nicht dein Problem, wirklich nicht. Mach dir bewusst, dass das nicht normal ist und du auch keine Schuld trägst. Wie gesagt, mir hat eine Therapie geholfen.
Meine Mutter hat bis heute kein Umfeld (mit allen Geschwistern verstritten, keine Freundin vor Ort usw.), die Opferhaltung dazu ist wie aus dem Lehrbuch. Ich sollte immer als Freundin herhalten, sie wollte mit mir in Ausstellungen, ins Kino und die Probleme mit meinem Vater besprechen. Zum Glück habe ich rechtzeitig gemerkt, wie manipulativ sie ist. Meine beste Freundin hat mir da viel geholfen. Zum Beispiel gefragt, ob ich wirklich mit meiner Mutter diese oder jene Unternehmung machen will. Nee, WIRKLICH wollte ich das natürlich nicht. Hat mir nie Spaß gemacht, schon weil es immer nur nach ihrer Nase geht und es sich nur selten angenehm anfühlt. Statt dessen fühle ich mich verantwortlich dafür, dass es ihr gut geht, während ihr mein Wohlergehen egal ist. Schau da mal genauer hin. Mein Vater ist auch so ein Lieber. Vermutlich ganz logisch, jeder andere ohne Unterordnungswillen wäre längst weggerannt.
Hallo, vielen lieben Dank für Deine Einschätzung und Deinen ehrlichen Kommentar.
Eigentlich kann ich mich an viele Details erinnern, schöne Details. Ich habe keinerlei schlechte Erinnerung an meine Kindheit, absolut nicht. Ob ich als Kind körperliche Nähe erfahren habe, daran kann ich mich nicht erinnern, und ich fand das bzw. finde das "normal". Erst in der letzten Zeit kommen mir die Gedanken.
Wenn ich krank war wurde ich gehegt und gepflegt, schlief bei meinen Eltern im Bett, ich könnte jetzt nicht sagen dass ich mir irgendwie anders vorkam als andere Kinder.
Wie gesagt, ob ich gedrückt oder umarmt wurde als kleines Kind weiß ich nicht.
Wenn ich sie umarme, dann erwidert sie das auf alle Fälle und freut sich auch. Ich denke sie kann das einfach nicht geben und zeigen.
Ich kenn Deine Worte in jeglicher Hinsicht nur bestätigen und danke Dir sehr dafür.
Unser Verhältnis war (bis auf die Teenagerzeit) immer gut, ich bin gerne bei meinen Eltern, sie unterstützen mich in jeglicher Hinsicht.
Aber seit Corona ist einfach der Wurm drin. Sie ist alleine (großteils selbstverschuldet), und lässt ihren Frust an mir aus.
Ich könnte bestimmt mit ihr reden und ihr mal die Meinung sagen, aber dazu bin ich aktuell psychisch nicht in der Lage.
Und ich nehme es ihr wirklich übel, dass sie so rücksichtslos mir gegenüber ist und (obwohl ich ihr sehr ungern von meinen psychischen Problem erzählt habe), da keinerlei Rücksicht nimmt, null. Ich erwarte um Himmels Willen kein Mitleid, aber dann nochmal draufhauen....ohne Worte.
Obwohl sie ja offensichtlich selbst Probleme hat, sich aber im Gegensatz zu mir keine Hilfe sucht.
Hallo,
ja, das mit Corona war aus meiner Sicht eine regelrechte Hetze gegen Ungeimpfte. Ich lies mich auch nicht impfen, weil ich weiß wogegen die Impfung wirklich schützt und was exakt der schwere Verlauf ist und wie selten der eintritt.Aber um das geht es jetzt nicht.
Wenn Du ihr schreibst, dass Du krnak bist, muß nicht unbedingt ein gute Besserung von ihr kommen. Wenn meine Mutter krank ist, wünsche ich ihr eigentlich auch nicht gute Besserung. Ich sage ihr, wenn sie etwas braucht, soll sie es mir sagen. Bloß weil ich ihr nicht gute Besserung wünsche, bin ich auch nicht böse auf sie. So Kleinigkeiten würde ich nicht auf die Goldwaage legen.
Hallo,
vielen Dank für Deine Rückmeldung und das Lesen meiner langen Geschichte.
Jede Entscheidung in der Pandemie hatte seine Berechtigung, egal ob Impfung pro oder contra.
So war zumindest meine Einstellung.
Es war nicht unbedingt die Hetze gegen sie weil sie sich nicht impfen lassen wollte.
Mehr war es IHR Umgang damit. Sie war wirklich wirklich sehr extrem drauf, eher war sie derjenige der die anderen verurteilte.
Mir ging es nicht primär um das fehlende "gute Besserung".
Eher ging es mir um die Reaktion nach schon so vielen Vorfällen in der letzten Zeit.
Sie ist einfach so frustriert, verbittert, und wälzt das auf mich abzuwälzen.
Ich kann und will es einfach nicht mehr auffangen.
So sehr ich sie auch liebe, und das wirklich von ganzem Herzen, das macht mich kaputt
Mit einer Tante meiner Lebensgefährtin.... mit der konnte niemand, sie schimpfte über alles, war selbst aber zu nichts mehr fähig. Ich fuhr 2x die Woche hin, redete mit ihr, was hießt, dass sie das meiste sagte und ich dann wieder abhaute.
Was gehen mich ihre Probleme an.
So würde ich bei jeder Person vorgehen die mich nervt und lästig ist. Man muß ja nicht zu ihr hinfahren, es reicht auch wenn man sie anruft, ein bisschen mit ihr redet, man kann abnicken und gut ist es.
Man muß sich distanzieren, auch wenn es schwer ist. Distanzieren heißt aber nicht Kontaktabbruch.
Liebe Ratsuchende,
ich bin nun über 10 Jahre älter wie du aber der Text hätte damals von mir stammen können. Auch ich dachte immer, ich hätte eine tolle Kindheit gehabt. Wie soll man das auch anders beurteilen, man kennt ja nur die Eine.
Jedenfalls gab es bei uns auch nie groß körperliche Wärme (mein Vater war immer liebevoller wie meine Mutter), sie haben halt mit mir viel unternommen, mich gefördert, es mir versucht schön zu machen. Und sie hatten nie viele Freunde bzw. waren alle immer irgendwie komisch nach ner gewissen Zeit. Auch haben sie mir immer die perfekte Ehe vorgespielt. Da mein Vater im Alter redselig wurde, wusste ich auch, dass er sie lieber früher als später verlassen hätte.
Als sie beide Rentner wurden, wurde die Situation immer schwieriger und sie lebten ihren Unmut untereinander bei mir aus bzw. dann bei meiner Familie. Lange habe ich versucht das eben so hinzunehmen, mich angepasst und immer schuldig gefühlt usw., bis hier im Forum mal jemand gesagt hat, ich muss mich abnabeln. Genau das habe sie mir nämlich nie gestattet, weil meine Mutter selbst nicht loslassen konnte und wollte.
Mein Vater ist mittlerweile seit fast 7 Jahren tot, was meine Mutter nie verwunden hat. Er ist nach 10 Jahren Krankheit für sie "spontan" gestorben und sie brauchte und braucht Mitleid. Ich soll sie trösten, ihr alles schön machen usw. usw.. Das konnte ich alles irgendwann nicht mehr und nach zusätzlich beruflichen Stress, war es gänzlich vorbei. Meine Ärztin hat damals zum Glück die Notbremse gezogen und mich 4 Wochen zur Kur geschickt. Und da war ich wieder, endlich habe ich mal nur an mich gedacht, ganz ohne schlechtes Gewissen. Der Mutter habe ich ne Postkarte geschickt und das wars.
Und ja deine Mutter hätte sich mal nach dir erkundigen können, statt sich garnicht zu melden, dass würde ich ihr bei Gelegenheit deutlich sagen.
Wichtig ist, dass du therapeutische Hilfe in Anspruch nimmst, die dir den Rücken stärkt. Du bist nicht für deine Mutter verantwortlich, sie wollte dich haben, du bist ihr Kind, nicht sie deins. Jemand der dich bei der Stange hält und dir gleichzeitig ein schlechtes Gewissen einredet ist, denkt nicht an dein Wohlergehen, sondern an seins.
Wenn du kannst, vereinbare z. B. aller 2 Wochen einen festen Termin, z. B. zum Kaffee wo ihr 1-2 Stunden plauscht und dann gehst du wieder. Zwischendurch kannst du ja mal anrufen oder sie dich. Wenn sie dich volljammert, von wegen sie hat niemand usw. (meine Mutter erzählt immer so Dinge sie stirbt eh bald, sie ist ja so einsam usw.), dann sage ihr, dass du es dir nicht mehr anhören möchtest und sonst gehst oder auflegst. Sie muss doch dafür sorgen, ihre Einsamkeit zu beenden. Du kannst ihr helfen, wenn sie das wünscht, z. B. zum Sport fahren und gut ist. Und wichtig du musst unbedingt konsequent bleiben. Sobald du einknickst, geht das ganze von vorn los. Ja das ist hart aber du schaffst das, du bist deshalb keine schlechte Tochter im Gegenteil, du bist eine starke erwachsene Frau.
Alles Gute