Enttäuscht, dass Großeltern keine Zeit mit den Kindern verbringen wollen...

Hallo zusammen,

das wird wohl eher Ausheulpost als alles andere.
Vielleicht hat ja jemand auch noch Tips, wie ich besser damit umgehen kann.

Und vorweg.:
Ich weiß, dass sowas wie Neid nicht toll ist. Ist aber grade einfach mein Gefühl.

Wir haben drei Kinder unter 10 Jahren, aktuell sind Herbstferien bei uns.
Und ich sehe ständig (zumindest fällt es grade extrem auf), dass andere Kinder mit ihren Großeltern Zeit verbringen ( im WhatsApp Status).

Da ist die eine Freundin mit der Familie in ihrer Heimatstadt, Kinder bei Großeltern, ihr Mann und sie freie Zeit für sich und die Kinder haben Spaß mit Großeltern.

Nächste Bekannte:Kinder sind mit Großeltern auf Kreuzfahrt.

Nächste Freundin: ein Kind geht für 3-4 Tage zu den einen Großeltern, das andere zu den anderen Großeltern.

Ausflug in einen Park mit Großeltern.

Allgemeines Aufpassen, da Eltern nicht die Ferien überbrückt bekommen.

Und so weiter.

An allen Ecken und Enden verbringen die Kinder Zeit mit ihren Großeltern.

Und bei uns?
Meine Mutter (lebt bei uns) ist nicht mehr so belastbar, mein Vater lebt nicht mehr.
Sie traut es sich nicht zu mit den Kindern (oder mal eins davon) nen Ausflug zu machen.
Ja, sie ist im Alltag da. Aber eben dabei. Was auch vollkommen OK so ist.
Sie leidet eben auch unter Depressionen, ist eigentlich recht gut medikamentös eingestellt, aber sie schafft es eben auch nur minimale Dinge. Wie gesagt:vollkommen OK!

Schwiegereltern. Einfach nur eine Enttäuschung.
Mein Mann startete vor einiger Zeit nochmal einen (hoffentlich letzten) Versuch und fragte, ob sie nicht mal einmal im Monat/alle 6 Wochen einen Tag mit den beiden Großen Kindern verbringen können.
"Ja, also feste Termine sind ja doof und überhaupt und sowieso...schwierig, hmm.
Das ist eher schwierig".
Beide sind zu Hause.
Beide sind aber die Leibeigenen der Schwester meines Mannes.
Die Kinder werden in den Ferien betreut, in der Woche von A nach B gefahren, bei Hobbys begleitet, usw.
Ich bin so enttäuscht, dass sie nicht einmal alle 6 Wochen mit den Kindern Zeit verbringen.
"Wieso, wir sehen uns doch sowieso alle 4-6 Wochen" (Wegen Feiern wie Geburtstage und Festtage).
Meinem Mann haben sie im letzten Jahr eine Depression "attestiert".
Er war tatsächlich nicht so gut drauf.
Aber mal ne Frage, ob sie uns unterstützen können, wenn sie sehen, es geht ihm nicht gut... Vorallem nachdem er vor einem Jahr schonmal das Gespräch mit ihnen gesucht hat...
Und dann heißt es immer:"Es werden hier alle gleich behandelt!"

Ich finde es so schade für die Kinder. Ich hatte nie Großeltern.
Habe es mir einfach anders für die Kinder gewünscht. Das mal Interesse gezeigt wird. Es muss ja keine Kreuzfahrt sein.
Ist einmal im Monat/alle 6 Wochen so viel verlangt?
Ein Telefonat, ein Brief, nicht die Geburtstage der Kinder vergessen...
Und ja, natürlich müssen sie es nicht machen. Ich weiß diese Diskussion gibt's hier öfter.
Für mich ist es besonders schwer zu sehen, weil ich ja weiß, dass sie es könnten. Nicht so wie bei meiner Mutter.
Sie machen es ja mit den anderen Enkeln täglich/wöchentlich.

Und ja, ich bin aktuell auch etwas überbelastet und hätte einfach gerne jemanden, der uns einfach mal unter die Arme greift und sagt:"Hey, wir nehmen euch die Kinder mal einen Tag ab", erholt euch.
Und zwar jemanden, der gerne Zeit mit den Kindern verbringt.
Leider haben wir halt auch zwei Kinder, die extrem wenig Schlaf benötigen und somit geht der Tag meistens um 5:45h los und endet oftmals um 21h.

Und ja, ich beneide grade alle, die Hilfe und Unterstützung haben.
Und ja, wir haben es uns natürlich selbst ausgesucht.
Bitte keine bösen Kommentare.
Aber ich musste es mir grade einfach mal von der Seele schreiben...

Für Tips und Ideen bin ich gerne zu haben.

Vielen Dank für's Lesen!

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Ich kann Deine Enttäuschung verstehen. Und das Gefühl des "Nicht gleich behandelt werden", das würde wohl auch an mir nagen.

Ich vermute, Deine Schwiegereltern haben keine "Luft mehr" für die Betreuung Eurer Kinder. Sie haben evtl. mit den anderen Enkelkindern ihren Rhythmus gefunden, ihre Sicherheit im Umgang mit ihnen und ja, eventuell ist Deine Schwägerin deren Lieblingskind, irgendwie.
Das gibt es tatsächlich häufiger.

Habt Ihr Ihnen mal direkt in einem ruhigen Moment gesagt, dass Ihr Euch zurückgesetzt fühlt? Dass Ihr es schade findet für Eure Kinder? Vielleicht sind sie etwas "blind" auf dem Auge und sehen Euren Bedarf und Euren Wunsch nicht.

Wie sind sie denn im Umgang mit Euren Kindern, wenn Ihr Euch auf einer Familienfeier trefft? Freuen Sie sich auf Eure Kids und sind happy sie zu sehen?

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Danke für deine netten Worte.
Theoretisch weiß ich das ja auch alles. Aber es nagt halt doch an mir, grade, wenn es mir selbst nicht gut geht.

Mein Mann hat im letzten Jahr schon zwei Anläufe versucht und es auch an Beispielen erklärt.
Allerdings kommt er gegen seinen Vater nicht so an.
Da heißt es eben:"Es werden alle gleich behandelt".
Und das die anderen eben näher dran wohnen und dadurch selbstverständlich der Kontakt enger ist und es bei uns durch den Weg von 50 min schwierig ist.
Das ist mir auch klar. Allerdings verstehe ich eben nicht warum es einmal im Monat schwierig ist. Mehr "verlangen wir" ja nicht mal. Oder erwarten.

Und Schwiegermutter sagt auch:"Wir haben ja immer x,y und z, wir brauchen auch mal Ruhe".
Auch das kann ich ja irgendwie nachvollziehen.
Aber man könnte ja auch mal diese Zeit von xy und z abknüpfen.

Wenn wir uns auf Feiern sehen, sind sie schon nett zu den Kindern.
Würde sagen, sie sind da ganz normal. Nicht überschwenglich. Aber ok.
Am meisten Kontakt besteht zu unserer Großen.
Zu der Kleinsten ist halt gar kein Kontakt da.
Allerdings sehen wir sie ja kaum ohne die anderen Enkel (da es ja meistens auf Feiern ist).
Und dann stehen halt die anderen Enkel im Vordergrund. Weil sie es eben gewohnt sind, dass die Großeltern sich um sie kümmern.
Da haben unsere halt kaum Raum.

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Habt ihr die Großeltern bereits "einfach so" zu euch eingeladen, ohne die Erwartung dass sie sich alle 4-6 Wochen um eure Kinder kümmern sollen?
Ohne dass es eine feier, Geburtstag etc gab?
Habt ihr bereits vorgeschlagen, mal alle gemeinsam einen Ausflug/Kurzurlaub zu verbringen (dass eben auch die anderen enkel und Famileinmitglieder nicht immer dabei sind)

wenn du willst dass sich das verhältnis bessert, würde ich so alle 3-4 Wochen einladen oder Vorschlag machen was gemeinsames zu unternehmen. Auf einen baldigen Termin einigen. Und dann mal schauen ob nach ein paar malen vielleicht ja doch Interesse besteht, Bindung aufgebaut werden kann, mal auch die nachfrage kommt "wir wollen die Große gerne mal fürs Wochenende zu uns holen".

Es klingt schon sehr nach Erwrtungshaltung von euch dass euch die Kinder regelmäßig abgenommen werden. - wenn sie das nicht wollen (was ich sehr gut verstehen kann!) ist das ein "Knaller".
Und ihr verlangt alle 4 wochen Unterstützung - seid ihr denn bereit auch alle 4 Wochen die Großeltern zu unterstützen beim Garten, beim einkauf, beim Arzttermin - was auch immer?

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Nein, dein Wunsch ist nicht außergewöhnlich und alle 6 Wochen ist nicht zuviel verlangt. Ganz sicher nicht. Doch auch wenn sie immer zu behaupten scheinen das sie alle gleich behandeln, ist das ja offensichtlich gar nicht der Fall und eure Bitten werden auch abgelehnt. Also ganz klar: SIE WOLLEN SCHLICHTWEG NICHT!!!
Ist zwar traurig und nicht nachvollziehbar aber leider nicht zu ändern. Ich würde ehrlich gesagt aufhören den Kontakt zu suchen und sie immer wieder zu fragen. Es bringt nichts und frustriert dich noch mehr. Ändern kannst du sie letztendlich auch nicht.
Sie bevorzugen offenbar die Kinder der Schwester aber dann sollen sie bei euch später nicht rumheulen. Ihr habt es zumindest versucht.
Lasst es einfach sein und geht nicht mehr auf sie zu.
Wenn sie irgendwann fragen, darf auch die Frage erlaubt sein woher die Ehre jetzt kommt. Und wenn sie dir dann was blödes antworten sag ihnen das sie sich bisher auch nicht mit Ruhm bekleckert haben.
Ela

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Hallo und Danke für deine Nachricht.

Das Problem ist halt, dass ich von mir aus gar nichts mehr mache. Schon seit zwei Jahren nicht.
Mein Mann es aber immer wieder versucht.
Das gibt dann Diskussionen zwischen uns.
Ich kann ihn ja verstehen.
Aber dann kommt eben wieder ein "Knaller" und es wird gesagt "Nein, alles 4 Wochen ist schwierig". Und ich sage meinem Mann dann immer: "Was brauchst du noch?"
Mich verletzt es eher. Daher suche ich keinen Kontakt und ihnen scheint es eben nicht zu fehlen.

Für mich ist es mehr Schein als Sein.
Es wird getan, als ob alles gut ist.
Ist es aber nicht.
Ich ziehe mich zurück und Versuche sie wenig zu sehen.
Anrufe gehen meistens von meinem Mann aus.
Selbst da habe ich schonmal gesagt, er soll doch mal abwarten und die Wochen zählen, bis sie sich von selbst melden.
Schafft er aber nicht.

Für mich ist der Drops auch gelutscht. Meistens jedenfalls.
Ich werde da sicher nicht einmal die Woche hin fahren, wenn sie im Altenheim sind.
Das kann seine Schwester dann machen.

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Ok dann liegt das Problem ja eher bei deinem Mann als bei dir. Du hast die Situation richtig eingeschätzt und gehst schon lange deinen Weg. Tja dein Mann ist vielleicht jemand der noch immer nicht verstehen kann das sie eben nicht so sind wie sie sein könnten und bewußt oder unbewusst etwas hinterher rennen das er sich wünscht aber vielleicht niemals kriegen wird. Denn natürlich wünscht er sich eine Familie und wird auch nicht verstehen das sie so sind, aber innerlich immer wieder hoffen JETZT ist es vielleicht anders. Und das eben immer wieder. So aber hilft er sich selbst nicht und er muss einfach mal die Tatsachen akzeptieren.
Damit hat er wohl ein deutliches Problem. Gut ich hab auch seit gut 21 Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern das ist auch gut so, der Weg dahin war aber sicherlich auch nicht einfach. Man hat, daher dachte ich an deinen Mann, auch immer wieder gehofft es ändert sich was, denn so kann es doch nicht sein. Und irgendwann hab ich die Tatsachen akzeptiert. Meinen Sohn kennen die beiden nicht und der ist schon 19 Jahre alt. Somit ist mir das auch egal und ich sehe aus anderen Gründen Vorteile das sie ihn nicht kennen.
Wenn es Diskussionen zwischen dir und deinem Mann gibt, kannst du dich hier vielleicht ein wenig mehr abgrenzen? Wenn er dir was erzählt dazu, gar nicht hören wollen weil er eh nichts ändert. Oder gibt es eine Möglichkeit eben doch an ihn ranzukommen damit er mal akzeptiert das er vielleicht einfach nur einem frommen Wunsch hinterher rennt?
Ela

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Idee:
Oft bestimmt die Frau über den Kontakt zwischen Großltern+Baby (bzw hat da deutlich mehr Interesse und Einfluss).
Tochter und Mutter stehen sich oft viel näher als Schwiegertochter und Schwiegermutter.

Oft sucht die Mutter mit Baby viel eher den Kontakt zur eigenen Mutter als den zur Schwiegermutter - ergo wird da von Anfang an eine deutlich engere Bindung zwischen Kind und Oma mütterlicherseits forciert.

Wenn ich hier die vielen Urbia-SM-Beiträge lese frage ich mich, wie bei euch das Verhältnis zwischen euch und Schwiegereltern war, als das 1. Baby auf der Welt war. Also vor gut 9 Jahren.
Gab es viele Diskussionen, übergriffiges Verhalten, viel "nicht hergeben" wollen, viel gerüge weil SM zu früh Tee, Zucker oder Kekse gegeben hat, zu lange mit dem Baby draußen unterwegs war, zu oft gesagt hat "wann schläft denn das baby mal bei uns?"

Sollte es nämlich eher unentspannt gewesen sein, ist es logisch dass die Schwiegereltern sich von euch/euren Kindern eher distanziert haben - keine enge Bindung aufgebaut haben, weniger Interesse gezeigt haben.
Bei den Kindern der eigenen Tochter - die sich von Anfang an mit Baby wohl bei ihren Eltern gefühlt hat, sah das ganz anders aus. Da konnte ein ganz anderer Grundstein gelegt werden.

Klingt sehr nach "selber Schuld" - ich weiß, und auch wenn ihr "selber Schuld" sein solltet - was ich nicht unterstellen willl - hilft es nicht in der aktuellen situation.
egal ob das deinteresse allein von den großeltern kommt, oder es einfach eine Reaktion auf euer vorangegangenes Verhalten ist - ändern könnt ihr daran nichts.
Es akzeptiere lernen ist, fürchte ich, die einzige Möglichkeit.
Und deine Kinder wachsen mit einer Oma auf - eine Oma die sie im Alltag haben, die ihnen bei den Schularbaiten hilft, die ihnen vielleicht was kocht, sie tröstet, ihnen vorliest. Das ist mindestens genauso viel Wert wie ne Kreuzfahrt oder n Zooausflug. Zumindest für die Kids - für euch natürlich weniger Entlastung.

Für eure entlastung müsst ihr nach anderen Stellschrauben gucken.
vielleicht ne Haushaltshilfe, Abwechseln beim Ausschlafen, Sonntags früh ausnahmsweise mal TV gucken dass ihr noch 1h länger liegen bleiben könnt, ...

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Danke auch dir für deinen Beitrag.
Du hast auch Recht. Sie haben ja meine Mama. Dafür bin ich auch dankbar.
Und klar ist es schön, dass sie einfach da ist und es ist nochmal was anderes als die eigenen Eltern. Also der Kontakt zu den Großeltern.

Vielleicht weine ich auch ein bisschen der Illusion nach.
Als mein Papa noch lebte haben die sich nämlich ganz toll um meine Nichten gekümmert.
Da gab es auch nicht dieses blöde "es sind nur die Kinder meiner Schwiegertochter".
Und da lebten die eigenen Eltern meiner Schwägerin auch mit im Haus.
Aber dennoch gelang der Kontakt zu allen wirklich gut.
Und sowas hab ich mir auch gewünscht.
Nun ist leider eben mein Vater verstorben und meine Mutter ein paar Jahre älter.

Hmm. Der Kontakt zu den Schwiegereltern empfand ich vor den Kindern schon intensiver. Auch als die Große geboren war noch. Zumindest die ersten Wochen...naja. es war das zweite Enkelkind und das erste eben vom Sohn. Vielleicht lag es daran?
Es fing eigentlich an, dass es sich änderte, als sie in die Betreuung der Kinder meiner Schwägerin involviert waren. Wobei das auch schon war als mein Kind geboren wurde... Also ob da wurde es zunehmend weniger...
Schon damals hab ich sie auch eingeladen, weil ich in Elternzeit war und sagte, dass sie gerne uns besuchen können, da ich ja in Elternzeit bin mit ihr und daheim.
Es kam aber nie Zustande. Und ja, vielleicht hätte man einen Termin machen müssen, oder oder oder.
Aber auch da gehören meiner Meinung nach zwei Parteien zu.
Und sie waren ja da schon involviert.


Witzigerweise war es übrigens eher meine Schwägerin, die ihren Eltern verboten hat dem Kind in ersten Lebensjahr Zucker zu geben, was der Vater gekonnt ignoriert hat.

Deine Tips und Ideen nehme ich mir zu Harzen. Danke!

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Tolle Antwort. Ich stimme 100% dazu.

Bearbeitet von LiebevolleKatze
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Ich weiß, wie du dich fühlst.

Ist bei uns ganz ähnlich.

Ich habe jetzt den Kontakt auf das Nötigste herunter gefahren. Mein Mann hat auch keine Lust mehr.
Wozu, wenn man immer wieder nur enttäuscht wird....?
Vor allem - die Kinder merken es, wenn Oma eigentlich keine Lust hat. Fällt halt auf.
Die Enttäuschung will ich ihnen ersparen.

Du bist nicht allein.
Leider kommt das häufiger vor, als man denkt....

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Das tut mir für euch Leid.
Gibt's nen Geheimtipp, wie man dem Mann das verdeutlichen kann? Ich verstehe auch nicht, wieso er da so mit umgehen kann.
Einerseits bewundere ich ihn ja, dass er damit so umgeht und andererseits nervt es mich.

Ja. Die Kinder merken es ja auch.
Die Große sagte letzens zu mir"Wieso machen Oma und Opa eigentlich immer was mir xy und z?"
Und ein anderes mal:" Die haben uns gar nicht so lieb".
Das tut schon weh.

Und ich möchte sie ja auch davor schützen. Aber eben schwierig manchmal, wenn der Mann immer wieder Versuche startet oder getan wird als sei alles ja vollkommen in Ordnung...

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Hm, also meinem Mann ist es selbst aufgefallen....die Kinder nehmen ja auch kein Blatt vor den Mund und beschweren sich "Oma hat nie Zeit für uns", oder "Oma spielt gar nicht mehr mit uns".

Ich will ja den Kontakt auch nicht abbrechen - aber statt für ein paar Tage, fahren wir halt jetzt nur für einen Tag hin.
Und wir verbringen z.B. mehr Zeit bei meiner Schwester, die eine sehr nette Tante ist und auch selbst Kinder im Alter meiner Kinder hat.

Vielleicht könnt ihr auch einen "Ersatz" für eure Kinder finden? Eine nette Tante / Onkel / Großtante....?
Viele Leute können erwachsene Bezugspersonen sein - es muss nicht zwingend die Oma sein.

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Ich verstehe, dass du enttäuscht bist. An Gefühlen kann man nichts machen. Auch an denen der Großeltern nicht. Ist eben, wie es ist. Daher mal konstruktiv: wollt ihr euch nicht vielleicht eine Art Babysitter oder Zusatzolama suchen, die Zeit mit den Kindern verbringen? Du brauchst offenbar ne Auszeit. Vielleicht muss es ja nicht gleich ein ganzer Tag sein, vielleicht sind ja regelmäßig alle paar Tage einige Stunden für den Anfang auch schon hilfreich?

Bei uns machen das so viele, um sich zu entlasten, weil Großeltern nicht mehr da/zu weit weg sind. Erwachsene Nachbarkinder oder Studenten oder die Praktikanten der Kita kommen da vorbei und verbringen Zeit mit den Kindetn für nen Nachmittag oder Zusatzomas gehen mit den Kindern zum Sport oder Musikunterricht.

Sowas wie Kinder zu Hobbies zu begleiten, könnte eich ja vielleicht auch helfen - je nach Alter zum Kinderturnen ... da müssen die selbst nicht viel machen (anders als im Zoo zb.) ...

Was wir als Eltern hier gegenseitig machen: uns die Kinder mal abnehmen. Da hat dann zwar einer mal nachmittags oder Sa/So volle Hütte, dann aber an anderen Tagen Luft. Da haben wir uns quasi ein Netzwerk aufgebaut mit 4 Familien. Und das hilft auch, wenn mal die Kita ausfällt und so nicht jeder ne komplette Woche frei nehmen muss .. Du weißt, was ich meine ...

Alles Liebe ❤️

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Danke für deinen konstruktiven Beitrag und deine Tips...

Mit den Familien hatte ich auch schon mal überlegt, allerdings geht das immer nur bedingt.
Also wir haben ja auch drei Kinder (2,6,9 Jahre) und alle auf einmal abnehmen ist eher schwierig, bzw.da wüsste ich niemanden, der das tun kann.

Unsere Kleinste kennt das Abgeben ja auch nur in der Krippe.
Weiß nicht mal, ob sie woanders hin gehen würde.

Aber ich mache mir nochmal Gedanken darüber.
Ansonsten vielleicht wirklich mal um einen Babysitter umschauen.
Da muss ich mal in mich gehen....

Danke ,#winke

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Wir haben die Situation hier ganz ähnlich. Letztlich tröste ich mich immer damit, dass ich diesen Menschen am Ende nichts schuldig bin und wenn sie zum Pflegefall werden oder hilfebedürftig, dann ist es einfach nicht mein Problem. Mein Mann sieht das übrigens genauso.
Meine Großeltern mütterlicherseits waren immer für uns da, davor hat meine Mama dann ihre dementen Eltern fast 10 Jahre lang versorgt und gepflegt - ja, mit Hilfe, aber ich glaube sie hätte lieber noch Kinder großgezogen anstatt durch diese Tortur gehen zu müssen.

Letztlich ist das mit den Großeltern auch eine Art Generationenvertrag und du wirst sehen, die Menschen die jetzt entlastet werden haben im schlimmsten Fall bald eine Doppelbelastung oder müssen, wenn die Kinder aus dem gröbsten raus sind, bei den Eltern ran.

Bau dir ein alternatives Netzwerk auf, gleich habt ihr ein schwarzes Brett oder ein Blättchen in dem du inserieren kannst - eine Freundin meiner Großeltern war mir unter all den alten Menschen in meinem Leben mit Abstand die Liebste - keinerlei blutsverwandtschaft und trotzdem waren wir uns ganz nah.
Sowas wünsche ich mir auch für mein Kind - aber alle älteren in unserem Umfeld haben selbst eine große Familie, so dass ich auch schon Alternativen sondiere.

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Danke auch dir für deine Worte und Ideen.
Das ist wirklich schön zu lesen, was du schreibst über die Freundin deiner Oma.
Ich weiß, dass es früher bei uns im Dorf auch so war.
Bzw.da war man irgendwie näher an den Nachbarn, an den Menschen. Jeder kannte jeden und jeder hatte ein Auge drauf.
Ich bin auch so aufgewachsen, dass enge bekannte "Tante oder Onkel xy" waren. Ohne Blutsverwandtschaft.
Gut, muss man nicht mögen, aber irgendwie stärkte das den Bezug zueinander gefühlt.

Und mit der Pflege hast du vermutlich Recht. Das sehe ich ja auch so.
Ich wäre schon bereit gewesen etwas für die Schwiegereltern zu tun, in dem Rahmen wie es uns möglich wäre.
Aber mittlerweile... Puh.

Ich bin gespannt. Denn eigentlich suchen Schwägerin und Schwager schon die letzten Jahre ein anderes angemessenes Haus (ist allerdings nicht mehr so die Rede von). Und ich habe noch flapsig gesagt zu meinem Mann, dass sie sowieso erst wegziehen, wenn sie seine Eltern nicht mehr brauchen.
Das könnte ich mir allerdings auch vorstellen.
Aber ganz ehrlich..das ist dann ein Problem zwischen denen.

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Hallo
Ja würde auch voll an mir nagen und nagt auch bei uns immer mal.
Meine Schwiegermutter betreut 40 std+ den Hund meiner Schwägerin, wenn sie arbeiten geht und abends dann noch feiern.
Wenn wir dann mal fragen, weißt es immer: nee ich hab doch schon den hund.
AHA.
Ja es ist wirklich hart 24/7 für die Kinder da zu sein. Aber hier mein tröstlich Gedanke. Ihr Verlust. Unter 10 sind Kinder so richtig cool. Man kann sie noch für vieles begeistern und sie machen jeden Ausflug mit. Also ihr Verlust, diese wundervollen Momente nicht mit den Kindern zu teilen.
Du siehst die kinder richtig groß werden, wenn die Großeltern mal später auf die idee kommen, wäre doch cool was mit denen zu machen, kommt wahrscheinlich: nee kein bock.
Also genieße die wundervolle und anstrengende Zeit. So mach ich es

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Danke auch dir für deinen anderen Blickwinkel.

Stimmt. Eigentlich ist es IHR Verlust! So muss man es sehen.
Ich habe auch oft den Gedanken, dass die Große sowieso die nächsten 2-3 Jahre das Interesse daran verliert. Kenne es ja von meinen Nichten.

Die beiden jüngeren Geschwister haben eh kaum eine Beziehung aufbauen können...
Von daher gilt es vielleicht einfach die paar Jahre durchzuhalten.

Puh. Ja da wird einem anders, wenn man das Gefühl hat der Hund wird vorgezogen.

Oder meinst du, dass sie es sich mit deinen Kindern nicht zutraut. Ist ja ein Unterschied ob man Kinder oder einen Hund betreut?
Habt ihr mal drüber gesprochen?

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Hallo,

so enttäuschend es sein mag, habe ich nur den Tipp für Dich, die Situation zu akzeptieren, wie sie ist.

Die Einstellung Deiner Schwiegereltern wirst Du nicht ändern, deshalb ist es nur hilfreich und sinnvoll, die eigene (Erwartungs-)Haltung zu ändern.

Dass Eure Kinder mit Deiner Mutter im Alltag zusammen leben und dadurch mit ihrer Oma aufwachsen, ist meines Erachtens so viel mehr wert, als künstlich kreierte Zeit mit Großeltern, die eigentlich gar kein Interesse an ihren Enkeln haben.

Unsere Kinder haben nur noch eine Oma, die leider auch überhaupt kein Interesse hat und die sie entsprechend seit Jahren nicht gesehen haben. Sie sind inzwischen schon älter und verstehen den Kontext, finden es aber trotzdem, oder gerade deshalb, immer noch schade. Sie haben aber andere Bezugspersonen innerhalb der Familie, die sie regelmäßig sehen und mit denen sie von kleinauf Zeit verbringen..

Gibt es bei Euch auch andere Personen wie Tante, Onkel, gute Freundin (Pate/in), die/der Interesse hat, gelegentlich was mit Euren Kindern (auch einzeln) zu unternehmen? Das müssen- und wollen wie gesagt- nicht immer die Großeltern sein.

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Auch bei uns läuft es ganz genauso. Meine Mutter wohnt weit weg, aber wenn sie da ist interessiert sie sich für die Kinder überhaupt nicht. Den letzten Geburtstag hat sie auch vergessen.
Die Schwiegereltern sind alle zwei -drei Monate für ein paar Stunden zum Kaffeetrinken da.
Und ich hätte mir für meine Kinder so sehr die Großeltern gewünscht, sie in ihrem Leben teilhaben.