Narzisstische Mutter über SS informieren?

Hallo zusammen

Ich habe ein ziemlich spezielles Thema und mir ist bewusst, dass hier keine Psychologen unterwegs sind, jedoch gibt es eventuell Gleichgesinnte. :)

Meine Mutter ist eine klassische Narzisstin, das heisst, sie ist immer überall das Opfer, präsentiert mich gerne als schlechte Tochter (auch hinter meinem Rücken) und will nirgends dabei sein, wo mein Vater auch ist. Da ich schon vor 7 Jahren gesagt habe, dass das zukünftig ein Problem sein wird, da es vielleicht Hochzeiten, Geburtstage der Enkel etc geben wird, jedoch war ihr das damals schon egal weshalb ich dann den Kontakt abgebrochen habe. Da habe ich gemerkt, dass es mir besser geht ohne sie, da es wirklich anstrengend war und sie auch immer betrunken war, wenn wir uns gesehen haben.
In der Zwischenzeit haben wir es immer wieder versucht, aber es war jedes Mal wieder dasselbe. Vor anderthalb Jahren hab ich ihr normal per SMS zum Geburtstag gratuliert, worauf sie gefragt hat, ob wir uns wieder sehen können. Als ich gesagt habe, dass es mir nicht gut tut, hat sie mich mit Vorwürfen bombadiert und schlussendlich hat ihr Ehemann mich angerufen und befohlen, dass ich entweder ganz Kontakt mit ihr hab oder gar nicht, denn sie ist schon wieder am Ende und weint wegen mir. Als ich gesagt habe, dass mich der Alkoholkonsum auch störe, sagte er mir indirekt, dass ich daran Schuld sei. Seither habe ich mich nicht mehr gemeldet.

Nun bin ich frisch im 2. Trimester und weiss nicht, ob ich meine Mutter darüber informieren soll, dass sie Grossmutter wird. Einerseits weiss ich, dass der Kontakt nie friedlich funktionieren wird, andererseits fühle ich mich verpflichtet, sie wenigstens zu informieren.
War eventuell schon mal jemand in so einer Situation oder hat Erfahrungen mit einem narzisstischen Elternteil?

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In einem hat ihr Mann recht. Du musst entscheiden, ob du nun Kontakt willst oder nicht.

Wenn du keinen willst, musst du sie nicht informieren, wozu auch?

Ich würde den Kontakt weiter meiden und vor allem mein Kind schützen.

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Das mit dem Kind schützen sehe ich auch so :) ich glaube, dass ich ich mich auf eine Art trotzdem noch verpflichtet fühle, sie zu informieren. Aber Du hast schon Recht - danke!

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Wenn du gerade eh keinen Kontakt hast, dann belass es dabei.

Ich habe ebenfalls eine Mutter mit deutlichen narzisstischen Zügen und bin gerade schwanger. Meine Mutter tritt im Endeffekt in Konkurrenz zu dem noch ungeborenen Baby und versaut mir zu großen Teilen die Schwangerschaft... lass es...

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Oh das tut mir Leid, dass Du auch so eine Situation hast :( Ich kann Dich sehr verstehen und Deine Wort ermutigen mich total! Vielen Dank

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Hallo Daisy,

ich habe vor 7 Jahren den Kontakt zu beiden Eltern abgebrochen. Ich wollte unter allen Umständen verhindern, dass sie mich in der Schwangerschaft belästigen und habe diese (ist jetzt 4Jahre her) nur wenigen Leuten gesagt, bzw. Dank COVID eh fast niemanden getroffen. Nach der Geburt war es mir dann egal und irge dwie dürften es meine Eltern nach gut 6Monaten erfahren haben. Ist sicher nicht schön, so vom Enkelkind zu erfahren, aber wir haben ja nicht ohne Grund keinen Kontakt mehr...
LG

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Du hast sowas von Recht mit dem Grund! Tut mir sehr Leid mit Deiner Situation, aber toll wie Du das machst! :) Danke

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Meine Frau hat keinen Kontakt zu ihrer Mutter und hat sie nicht darüber informiert, dass sie Oma wird/ist. Ich finde nicht, dass es dazu eine Verpflichtung gibt.

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Ja da gibt es keine Regeln - vielleicht liegt es auch an meinem sensiblen Charakter, dass ich manchmal doch noch ein schlechtes Gewissen habe. Danke fürs Teilen! :)

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Binni ähnlicher Situation..ich finde den Titel Oma verdient man sich auch erst, den hat mich nicht einfach so.

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Lass sie in ruhe, dann wirst du auch in ruhe gelassen. Ich verstehe nicht warum du da noch rumeierst. Mach dir das Leben nicht zusätzlich schwer

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Vielleicht, weil es die eigene Mutter und nicht die bäckersfrau von neben an ist und seinen biologischen Eltern innerlich immer das Gefühl gegenüber hat, sie einbeziehen zu müssen?
Wenn es so einfach wäre, würde es viele toxische beziehungen zwischen Eltern und Kindern nicht geben.

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DANKE! Ich musste mich die letzten Jahre schon viel dafür rechtfertigen, dass ich den Kontakt zu meiner eigenen Mutter abgebrochen habe - sie hat mich schliesslich auf die Welt gebracht und alles. Irgendwie können das Gefühlschaos nicht alle nachvollziehen

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Ich würde sie schon informieren. Oder ihren Mann informieren.
Sonst könnte es sehr unangenehm werden, falls ihr in ein paar Jahren doch wieder Kontakt habt und du dann da mit dem fünfjährigen Enkel ankommst.

Meine Mutter hatte auch ein paar Jahre keinen Kontakt zu ihrer Mutter, auch wegen Alkohol und überraschend kam der dann wieder zustande und wurde teilweise sogar sehr eng. Wenn meine Oma dann etwas Entscheidendes nicht mitbekommen hätte, hätte der Kontakt auch sehr schnell wieder abreißen können.

Deine Mutter scheint ja nicht an viel Kontakt interessiert zu sein, warum sollte sie dich also wegen der Schwangerschaft belästigen?

Ich würde allerdings dem Lebensgefährten mal schreiben, dass eine Therapie sinnvoll sein könnte für deine Mutter, um ihre Ressentiments zu verarbeiten, die sie ja offenbar belasten (wenn er sagt, sie würde "wegen dir" trinken. Unabhängig vom Wahrheitsgehalt bedeutet das ja, dass sie trinkt, weil sie etwas aus der Vergangenheit noch nicht verarbeitet hat. Dafür ist eine Therapie da!)

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Vielen Dank für Deine Worte! :) Leider wird ihr Ehemann komplett von ihr manipuliert, weshalb er es lächerlich findet, zu behaupten, dass sie in Therapie muss… Hatte schon stundenlange Gespräche deswegen, ich würde es mir ja so wünschen :(

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Hey!

Mal anders herum gefragt: Was erhoffst du dir denn davon?

Denn eigentlich ist dir doch klar:
"Da habe ich gemerkt, dass es mir besser geht ohne sie"

Liebe Grüße
Schoko

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Du könntest ihr auch nach der Geburt eine Karte schicken, sobald du dich gefestigt fühlst und hormonell auf dem Damm bist.

Dann bricht über dich kein Stress in der Schwangerschaft herein und du hattest die Chance, dich nach der Geburt einzugrooven.
Mit meinen Eltern gab es auch Konflikte, meine Mutter ist Alkoholikerin und ich hatte nach der 1. Geburt daran zu knabbern, wie sie mich behandelt hat. Als ich selbst die Liebe und Verantwortung zum Kind spürte, war es für mich unbegreifbar, wie sie mich behandeln konnte. Das wäre mein Rat.

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Das ist eine super Idee! Auf Stress oder Theater in der Schwangerschaft kann ich gut verzichten, aber danach einfach eine Karte zu schicken ohne weitere Worte dazu kann ich mir gut vorstellen - danke! :D
Tut mir Leid, dass Du diese Erfahrung bzw. diese Erkenntnis machen musstest, ich kann Dich sooo gut verstehen! Ich hatte die letzten Jahre auch daran zu knabbern, dass es da einfach keine bedingungslose Liebe gibt. Das sollte halt einfach normal sein und es ist traurig, dass manche Mütter das nicht empfinden können, vor allem für das Kind.

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Ich würde auch nicht die Mutter informieren. Ganz einfach, weil du keinen Kontakt zu ihr hast und sie bei Kontaktaufnahme dann hofft, dass wieder ein regelmäßiger Kontakt entsteht. Wenn deine Mutter eine echte Narzisstin ist, dann wird sie sich nicht ändern und du hast am Ende nur Stress und Tränen, weil du wieder einmal festgestellt hast, dass eine normale Beziehung mit ihr nicht möglich ist.

Du hast geschrieben das es dir besser ging, als ihr keinen Kontakt mehr hattet. Damit ist alles gesagt. Ich denke, das wichtigste für dich ist jetzt, zu lernen, dass du dir kein schlechtes Gewissen wegen deiner Entscheidung machen musst. Denn ist das Baby erstmal auf der Welt und deine Mutter bekommt davon Wind, gehe ich stark davon aus, dass sie sich melden wird. Und dann kann ich dir auch nur raten, stark zu bleiben und dich von ihren Manipulationen nicht einwickeln zu lassen.

Ich wünsche dir alles Gute für die bevorstehende Geburt!

Bearbeitet von Kris7
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Du hast so Recht! Eins ist für mich auf jeden Fall klar: Den Kontakt will ich nicht mehr, da es ja schon jahrelang gescheitert ist und man auch keine sachlichen Gespräche mit ihr führen kann.
Danke für Deine Worte! :)

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Hey,

ich würde sie nicht informieren. Der Schuss könnte böse nach hinten losgehen. Ich schreibe mal ein paar Stichpunkte auf und du kannst selber einordnen, ob das so passen könnte oder eher nicht.

- Sie wird dir die Schwangerschaft schlecht reden (was da noch alles passieren kann!)
- Sie wird dir Angst vor der Geburt machen (sooo schlimm war es bei ihr ja)
- Sie wird dir vorwerfen, alles falsch zu machen (sie kann das alles besser)
- Sie wird deine Entscheidungen in Frage stellen bzw. lächerlich machen (Stichwort: Ein Sektchen schadet dem Baby schon nicht)
- Sie wird dir sagen, dass du dich anstellst - sie hat das früher auch alles ganz anders gemacht und es habe dir nicht geschadet
- Sie wird dir die Kompetenz aberkennen, mit dem Baby klarzukommen
- Sie wird dir ständig erzählen, dass deine Probleme keine sind, weil SIE es damals mit dir viel schwerer hatte
- Sie wird dich ständig belehren und deine eigenen Vorgehensweisen lächerlich finden
- Sie wird das Kind häufig sehen oder sogar alleine (ohne dich) haben wollen
- Sie wird vor dem Kind schlecht über dich reden und dich herabwerten (Die Mama hat keine Ahnung, jetzt macht die Oma das mal richtig)
- Sie wird sich überall mit dem Baby profilieren wollen, um Anerkennung als Super-Oma zu erwischen
- Im schlimmsten Falle wird sie das Kind später emotional erpressen und versuchen, gegen dich auszuspielen

Also ich persönlich würde es beim Kontaktabbruch belassen.

Wenn sie eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat, wird sie sich aus deiner erneuten Kontaktaufnahme mit ihr in Bezug auf die Schwangerschaft ihre eigene Realität bauen.
Z. B. dass du jetzt bei ihr "angekrochen" kommst, weil du ungewollt schwanger bist und Hilfe mit dem Kind brauchst. Und von dieser Realität, die sich sich da ersinnt, wirst du sie dann auch nicht mehr abbringen können.

Schütze Dich und dein Kind, lass deine Mutter, wo sie ist.

Ich bin aber auch keine Fachfrau, es ist nur persönliche Erfahrung und Bauchgefühl.

Alles Gute Dir und deinem Baby :)

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Das klingt wirklich nach viel Erfahrung mit Narzissmus - wow! Vielen Dank für Deine Worte, die haben mich sehr berührt, einfach weil es so passend ist. Eigentlich arbeite ich ja immer noch dran, meine Gedankengänge und meine Selbstwahrnehmung zu ändern, da sie mir 30 Jahre lang eingeredet hat, dass ich sowieso nichts kann. Also warum sollte ich mir da wieder weiter Gift reinspritzen…
Ich denke, ein Kärtchen nach der Geburt reicht mir und lässt mich auch ruhiger sein in der Schwangerschaft :)