Heute hatten mein Mann und ich einen Konflikt, der mich sehr beschäftigt.
Es ging um unsere 2,5 jährige Tochter, die momentan extrem auf mich fixiert ist. Ich arbeite 22 Stunden pro Woche und versuche, die restliche Zeit intensiv mit ihr zu verbringen. Doch egal, wie sehr ich mich bemühe, es scheint nie genug zu sein. Sie fordert ständig meine volle Aufmerksamkeit – es reicht nicht, wenn ich einfach nur neben ihr sitze.
Sie möchte, dass ich aktiv mit ihr spiele und selbst dann spürt sie sofort, wenn meine Gedanken kurz abschweifen. Das belastet mich, weil ich kaum Zeit habe, auch nur mal kurz durchzuatmen.
Heute meinte mein Mann, er beobachte, dass unsere Tochter viel Aufmerksamkeit fordert, die ich ihr nicht ausreichend gebe. Dieser Vorwurf hat mich richtig wütend gemacht.
Was soll ich denn noch tun? Ich bin die meiste Zeit des Tages für sie da – morgens, mittags nach der Kita ab 14 Uhr und abends. Wir kuscheln, lesen zusammen, spielen miteinander. Die einschlafbegleitung übernehme ich zu 95%..
D.h. sie kriegt täglich genug „aufmerksame“ Zeit.
Aber ich kann doch nicht 24 Stunden am Tag präsent sein… Es muss doch auch mal in Ordnung sein, wenn ich einfach 20 Minuten neben ihr liege und nichts tue.
Oder nicht ??
Das Problem ist, dass sie bei meinem Mann dieses Verhalten nicht zeigt. Er versteht deshalb nicht, wie es ist, ständig unter dem Druck der „mütterlichen Schuldgefühle“ zu stehen, diese endlose Erwartung, immer verfügbar und aufmerksam zu sein. Es ist erdrückend und manchmal weiß ich nicht mehr, wo meine eigenen Bedürfnisse bleiben. Aber wie soll ich das erklären, wenn er das nicht nachempfinden kann?
Konflikt mit Mann & mütterliche Schuldgefühle
Ich glaube, deine Tochter spürt deine innere Zerrissenheit. Auf der einen Seite möchtest du ihr viel Nähe geben und auf der anderen Seite sind eigentlich die Akkus leer.
Du darfst ihr das sagen! Versuch es mit 5 Minuten Auszeit (ich muss zur Toilette) und komm dann wieder. Das kann man auch später steigern, nur solltest du immer verlässlich sein und deine Aussage auch wirklich umsetzen.
Wir zu Hause führen dieses klassische Modell mit „Frau arbeitet halbtags“ nicht, jedoch wird hier auch klar eine Person favorisiert. Ist diese nicht verfügbar, funktioniert alles genauso gut und es ist akzeptiert, wenn die Favoritenperson das Haus verlässt. Die Auszeit fällt dann zwar anders aus als auf dem eigenen Sofa, aber man kann Kraft tanken
Du darfst und musst dir Zeit für dich nehmen!
Fordere doch mal diese permanente Aufmerksamkeit von ihm? Verfolge ihn aufs Klo, direkt wenn er heim kommt, sitze einfach ständig bei ihm und erwarte Beschäftigung. Vielleicht checkt er es dann 😂
Ansonsten rate ich dir: nimm dich spätestens dann raus, wenn dein Mann kommt. Auch deine Bedürfnisse zählen. Wenn dein Mann kommt, nimmt er das Kind und du gehst 20 Minuten spazieren. Verlasse ruhig das Haus, meist klappt es dann besser für Mann und Kind 😁 und du kannst auch richtig Abstand gewinnen, ohne mit einem Ohr am Kind zu sein!
Dein Mann muss letztlich gar nicht 100% verstehen, wie es ist, er muss lediglich ermöglichen, dass du Pausen bekommst. Und wenn er glaubt, du machst was „falsch“, kann er ja mit gutem Beispiel voran gehen. Also statt zu beobachten, dass du grade nicht das nähebedürfnis der Tochter befriedigen kannst, kann er ja zur Tochter gehen und es ihr befriedigen und dir ne Pause geben! Also „ich sehe, du willst mit Mama spielen, die braucht aber grade ne Pause, ich spiele jetzt mit dir!“ 😊
Prinzipiell hat dein Mann mit der Aussage ja Recht, aber bitte nicht falsch verstehen. Aber du musst sie ihr auch nicht ständig geben, also die volle Aufmerksamkeit. Du hast sehr wohl das Recht eben auch mal durch zu schnaufen damit du nicht unter Dauerstress stehst. Aber das zu schaffen scheint gerade nicht einfach zu sein. Aber es steht dir zu. Ich würde aber mal mit deinem Mann ein Gespräch darüber führen wie dich das Ganze unter Druck setzt weil du eben schon für sie leistest was geht aber eben auch mal durchschnaufen muss. Und das darfst du OHNE SCHLECHTES GEWISSEN.
Die Idee die beiden mal alleine zu lassen, gerne ein Wochenende ist gar nicht so schlecht, vielleicht zeigt sie dann dieses Verhalten auch bei ihm und er sieht mal wie es ist unter Dauerbeschuss zu stehen. Man liebt sein Kind aber Streß kann es dennoch sein. Wie auch immer, dann muss er ran und mal schauen wie er alles unter einen Hut kriegt. Aber vielleicht steckt ers dann tatsächlich besser weg. Doch das muss nicht sein das ers deswegen wirklich besser macht, aber du bist schon seit Wochen unter diesem Dauerbeschuss und hälst es daher wenige raus. Wenn er das bisher nie hatte steckt ers erstmal auch besser weg. Du bist wohl ihre gewohnte Bezugsperson die mehr zu Hause ist vielleicht kommt es auch daher das sie dich mehr testet als deinen Mann.
Ela
Hat er dir diese Vorwürfe einfach so , aus heiterem Himmel gemacht, oder lag da schon was , in der Luft ?
Wenn da schon Streit und Druck war , würde ich sagen, dass er einfach, extra deinen wunden Punkt angekratzt hat, um dich zu kränken.
Wenn er dich wochenlang beobachtet hat und das seine Schlussfolgerung ist , würde ich über meinen Schatten springen, Zähne knirschen, weil er Recht hat und probieren, die Zeit , mit dem Kind , liebevoller zu gestalten, stillschweigend…
Trifft ersteres zu, wäre ich auch beleidigt und würde mich rächen 😛😇, vielleicht…
<<<Heute meinte mein Mann, er beobachte, dass unsere Tochter viel Aufmerksamkeit fordert, die ich ihr nicht ausreichend gebe. Dieser Vorwurf hat mich richtig wütend gemacht.<<<
Liebe TE,
ja da kann ich dich voll verstehen. So etwas gehört sich nicht. Rede mit deinem Mann darüber, dass du sehr wohl eurer Tochter die volle Aufmerksamkeit gibst und dir so etwas nicht absprechen lässt.
LG Hinzwife