Meine Schwester fragt mich ob ich sie bei einer Unternehmung mit meinen Nichten unterstützen könnte, musste ich leider verneinen weil es mir nicht passt (habe zu dem Zeitpunkt selber nee stressige Zeit hinter mir)
Nun macht sie mir schwere Vorwürfe das ich den Arsch nicht hocbekomme und mich mal zusammenreißen soll, sie würde auch Arbeiten und die Kinder und Haushalt, Haus renovieren usw usw usw. Habe ich alles Verständnis für, das ist mit Sicherheit alles anstrengend und ich würde bei einem wichtigen Sache niemals meine Schwester im Stich lassen.
Warum sie mir solche Vorwürfe macht, mein Leben ist ganz anders, kinderlos, arbeite Teilzeit, bin sehr introvertiert, brauche viel Ruhe und bin gerne allein. Meine Schwester scheint schon länger überfordert zu sein, wir haben schon oft darüber gesprochen was sie vielleicht ändern könnte, sie sich Hilfe suchen soll (passieren tut nicht) Ich mag meine Schwester, aber die letzten Jahre entfremden wir uns sehr. Ich habe das Gefühl das sie immer jeder verstehen muss, aber ich nicht sein darf wer ich nunmal bin. Sind ihre Vorwürfe berechtigt?
Vorwürfe von der Schwester richtig?
Nein, denn letztlich hat sich deine Schwester für Kinder entschieden und nicht du.
Du kannst, musst aber garnichts.
Lass dir kein schlechtes Gewissen einreden ;)
Ich finde, dass da der Kontext fehlt. So gesehen hat sie dich ja um Hilfe gefragt, ist dann blöd, wenn man ein nein bekommt. Aber man kann halt nicht wissen oder herauslesen, was bei dir eine stressige Phase ist oder bedeutet.
Letztendlich muss keiner helfen, das macht man, weil man es machen will und nicht weil man es muss... Auch wenn sie überfordert ist, ist das kein Freifahrtschein dafür, dass sie dein Leben kritisieren oder bemängeln darf, wirklich berechtigte Kritik sollte man jedoch immer offen ansprechen können.
Es fehlt halt wirklich der Kontext dazu.
Nein, ich finde ihre Vorwürfe an dich nicht gerechtfertigt. Selbstverständlich darfst du du sein und nein sagen, wenn du dich grad nicht in der Lage fühlst. Das sollte sie respektieren. Wenn sie überfordert ist, dann ist es aber kein Wunder, dass sie so reagiert. Sie achtet wohl nicht sehr gut auf sich selbst, dann hat sie sicher nicht genug Ressourcen, um auf andere zu achten.
Tut mir leid, dass du in dieser Situation bist. Gerade bei Verwandten fühlt man sich ja immer ein bisschen verpflichtet. Schau weiter gut auf dich, und wenn du mal etwas Energie über hast, kannst du ja mal einen Schritt auf sie zugehen, wenn du magst. Fühl dich aber nicht gezwungen! Es ist nicht deine Verantwortung, ihr Leben zu sortieren.
"Sie achtet wohl nicht sehr gut auf sich selbst, dann hat sie sicher nicht genug Ressourcen, um auf andere zu achten."
Das ist im Allgemeinen ein sehr guter und wahrer Satz. Die Kernaussage werde ich mir mal merken.
Naja, um was ging es den und wie groß wäre der Aufwand. Pauschal nein zu sagen, finde ich komisch. Du bist vielleicht auch mal froh, wenn du Hilfe bekommst.
Hm, also du hast ihr vorgeschlagen, sich Hilfe zu suchen.
Aber wenn sie dann dich um Hilfe bittet, kannst du nicht.
Wie oft hat sie dich überhaupt schon gefragt? Kommt das dauernd vor?
Du schreibst ja, dass du sie bei einer wichtigen Sache niemals im Stich lassen würdest.
Aber wenn sie um Hilfe bittet, entscheidest du, ob es wirklich wichtig ist?
Das ist jetzt sehr überspitzt ausgedrückt.
Aber im Kern ist es doch so: kluge Tipps geben kann jeder. Aber, wie deine Schwester so drastisch formuliert, den Arsch hochkriegen und wirklich helfeny ist halt schwerer.
Du schreibst ja, dass du bei dem gewünschten Termin eine stressige Zeit hinter dir haben wirst.
Wäre dann eine Unternehmung mit den vermutlich kleinen Nichten nicht eine nette Ablenkung? Und selbst wenn es nur anstrengend ist: den Stress (ich nehme an beruflich) hast du doch dann hinter dir.
Alternativ würde ich einen anderen Termin vorschlagen.
Was kann so termingebunden sein, dass es sich nicht verschieben lässt? Selbst eine U-Untersuchung hat einen gewissen Spielraum. Und wenn du dann 3 Tage Pause hattest, geht's doch bestimmt wieder bei dir, oder?
Ansonsten würde ich vorschlagen, dich in Zukunft zurückzuhalten und keine Lösungsvorschläge zu machen, wenn diese dich so gar nicht betreffen sollen. Das kommt auf Dauer nicht gut an und könnte durchaus zu Entfremdung führen...
LG
So wie ich das höre, geht es hier um eine einzige konkrete Hilfsanfrage, oder? Sie fragt dich nicht täglich, ob du sie entlasten kannst, sondern möchte bei einer singulären Unternehmung bisschen Unterstützung. Und da finde ich deine Absage tatsächlich auch bisschen hart. Du kannst dich dann nach dem Tag ja direkt wieder entspannen und hast Ruhe, du kehrst also nicht zurück in dein eigenes Familienchaos und musst sofort wieder voll da sein. Du darfst ja den Rest der Zeit total sein, wer du bist - aber du bist eben auch ihre Schwester und sie bittet dich mal um Hilfe. Wäre es andersherum, fändest du ein "Du, ich hab Kinder, sorry, weißt du, wie anstrengend meine Tage sind? Bitte frag doch paar Kinderlose!" auch nicht angenehm, oder? Insofern: Ich würde es definitiv machen, weil es eine Ausnahme zu sein scheint und du die Ressourcen hast (zumindest klingt es nicht so, als wärst du nicht gesundheitlich in der Lage, sondern es passt halt gerade einfach nur nicht gut rein und macht bisschen Stress).
Jein.. Wenn es ein einmaliges unterfangen ist, hättest du auch zusagen können. Um was handelt es sich denn?
Andererseits ist jeder seines Glückes Schmied, und deine Schwester hat sich für Kinder hausbau etc entschieden.
Wahrscheinlich ist sie neidisch auf dein "einfaches und unkompliziertes" Leben und nimmt deine Probleme die du sicher auch hast nicht ernst.
Ich würde wenn das eine einmalige bitte ist über meinen Schatten springen und helfen.
Na ja, mit jemandem über ein Problem zu sprechen, ist für mich absolut nicht gleichbedeutend mit "Hilfe anbieten".
Wenn mich jemand nach meiner Meinung (und nur dann) fragt, würde ich auch sagen, was man eventuell ändern könnte, aber damit gehe ich keine Verpflichtung ein. Wenn ihr einfach über das Thema gesprochen habt, ist es eine Sache. Im Stich lassen wäre, wenn du aktiv gesagt hättest "Sag, wenn ich dich unterstützen kann, ich bin da."
Wenn das nicht der Fall war, sind die Vorwürfe nicht berechtigt. Nur weil du Schwester/ Tante bist, musst du ihr nicht zur Seite springen. Du hast ein anderes Leben nach deinen Ressourcen gewählt. Das ist völlig in Ordnung.