Kinderwagen Irrsinn

Was hat es denn mit dieser Kinderwagen Vernarrtheit auf sich? Sowohl meine Mutter als auch SM sind total scharf drauf einen Kinderwagen vor sich herzuschieben, die machen mich noch kirre.

Ich persönlich bin irgendwie kein Kinderwagen Freund. Ich mag es einfach nicht. Ganz zu schweigen davon, dass meine Tochter (jetzt 6 Monate) schon anfängt mit brüllen, wenn sie das Ding nur sieht. Ich hab es wirklich oft versucht, alles mögliche ausprobiert, aber es geht kein Weg ran. Bin ich auch absolut fein damit, für uns ist die Trage der richtige Weg und wir sind beide damit zufrieden. Wenn sie älter ist (und mein Rücken nicht mehr kann :D) und im sportsitz sitzen kann, wird es aufs Neue versucht.

Nun muss ich mir ständig anhören wie schade das doch ist. Schon 6 Wochen nach Geburt wollten meine Mama und ich spazieren gehen. Wir haben uns getroffen, ich die kleine im Tragetuch schön eingekuschelt, hat geschlafen. Es wurde sich 10 Minuten lang darüber echauffiert, warum ich keinen Kinderwagen mitgebracht habe. Sie könne ihn ja nicht schieben. Ich wäre am liebsten auf dem Absatz wieder umgekehrt. 4 Wochen später der gleiche Wahnsinn. Meine Mama und ich haben eh ein sehr schwieriges bis eigentlich kein Verhältnis und ich weis dass sie die Treffen nur arrangiert um die kleine zu sehen und dann noch dieses Getobe welches mir das auch nochmal aufzeigt. Furchtbar. Als es beim dritten Treffen wieder so los ging hab ich beim vierten den leeren Kinderwagen ihr vor die Nase gestellt. Seitdem ist es noch ein bisschen schwieriger natürlich… aber das ist wieder ein anderes Thema.

SM will auch trotz mehrerer Erklärversuchen und Demonstration es einfach nicht einsehen. „Ja dann brüllt sie eben mal kurz, da wird sie von allein müde“ -ja. Was soll man dazu noch sagen.
Jetzt am Wochenende waren wir Essen mit ihr, sie hatte Geburtstag, wir sind zum Restaurant gelaufen mit Baby in der Trage. Noch bevor sie uns überhaupt begrüßt hat: „wo habt ihr denn den Kinderwagen gelassen?“ sie wäre doch gern nach dem Essen eine Runde damit spazieren gegangen (was aufgrund mehreren Gründen, so oder so nicht funktioniert hätte). Die kleine wäre schon irgendwann eingeschlafen. An ihrem Geburtstag hätten wir ihr doch die Freude machen können. Ob sie denn stattdessen nächste Woche mit ihr im Kinderwagen gehen kann.

Die zwei machen mich fertig. 😅
Mit meiner Tochter kann man so toll spielen und agieren, warum reicht das denn nicht? Wozu dieser dämliche Kinderwagen? Es will nicht in meinen Kopf.

(Dass die Omas sie in die trage nehmen, ist mir nicht ganz recht, abgesehen davon sind beide körperlich auch nicht dazu in der Lage.)

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Deine Mutter und Schwiegermutter möchten ein bisschen teilhaben. Es ist ihr Enkelkind. Es würde sie glücklich machen, das Kind zu schieben, ohne dich als Mutter unmittelbar jede Sekunde am Kind dran kleben zu haben. Im wahrsten Sinne.

Du möchtest es nicht. Dein Kind weint im Kinderwagen. Das ist das k.o. Argument. Damit ist das Thema durch.

Verzeih mir nur den Einwand, es kommt ein kleines bisschen so rüber, als würdest du es genießen, den beiden diesen Wunsch konsequent zu verwehren. Keine Ahnung was vorgefallen ist zwischen euch, aber es scheint nicht so, als würdest du den beiden Zeit mit dem Kind gönnen, die sie so gestalten können, wie sie es gerne möchten. Es ist dein Recht, du bist die Mutter. Kommt auf mich nur leider wenig herzlich rüber.

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Sie dürfen teilhaben und das tun sie auch. Ich stimme jedem Treffen zu, sage dafür sogar anderes ab und von mir aus können sie den ganzen Tag hier sitzen und mit der kleinen spielen. Nur zu. Ich komme auch gern hin oder wir treffen uns im Park oder wo auch immer. Mir völlig egal.
Nur den Kinderwagen schieben können sie halt nicht, da ich nicht möchte, dass meine Tochter da drinnen schreit wie verrückt. Aber darauf so penetrant zu bestehen, nervt mich. Vielleicht klappt es ja in ein paar Monaten, wenn der sportsitz akzeptiert wird, aber im Moment ist es nicht möglich.

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Meine Mutter ist zum Glück nicht so penetrant und wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Aber sie möchte auch immer gerne ,,schieben". 😅 Das erste Mal mit 2 Wochen, da waren wir eine Woche aus dem Krankenhaus zurück. Da bin ich mitgegangen. Seit dem bietet sie es regelmäßig an, damit ich mal ,,Zeit für mich habe" (was sie schon auch so meint). Wenn wir meine Eltern besuchen und dafür mit dem Auto abgeholt werden, wird der Kinderwagen auch eingeladen ,,vorsichtshalber, ich kann ja nachher noch ne Runde schieben". 😅 Mein Vater ist ähnlich. Mein Kleiner liegt da bislang allerdings auch gerne drin und schläft auch gut. Aber dieses Kinderwagen schieben ist vielleicht tatsächlich so ein Großeltern-Ding. Ist aber natürlich blöd, wenns so aufdringlich wird uns nicht im Sinne des Kindes ist.

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Unsere Tochter ist mittlerweile sechs, aber ich erinnere mich noch, wie mein Schwiegervater skeptisch war. Einmal umgeschnallt spazieren gehen und die Zweifel waren verflogen. Leute, die das partout nicht wollen, haben halt gehabt und machen nichs. Ich würde über solche Dinge gar nicht diskutieren.

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Hallo,

ich glaube das sie es gar nicht böse meinen. Glaube das ist eher eine Art Enttäuschung weil sie es sich wohl schon ausgemalt haben wie sie mit Enkelkind spazieren gehen. Und dann kommt (Schwieger)tochter mit so neumodischen Zeug an wie einer Trage, gab es früher doch auch nicht, hatten wir nicht, brauchten wir nicht, da ging das doch auch mit Kinderwagen.
Heutzugtage sind Tragen und Tragetücher ziemlich nornal und weit verbreitet. Damals war das einfach noch nicht so, da hatte man eben einen Kinderwagen und zusätzlich waren viele der Meinung „dann weint das Baby eben ein bisschen / muss es eben lernen“ usw.

Ein (Enkel)Kind ist sicherlich keine Trophäe oder dergleichen aber ich denke das ist eine spezielle Form den „Oma-Stolz“ auszudrücken. Das erste Enkelkind von einer meiner Lehrerinnen ist so alt wie mein jüngstes Kind und geht in die gleiche Krippe. Sie holt einmal pro Woche ab und man sieht es einfach wie glücklich und stolz sie ist „Oma“ zu sein.

Wenn deine Tochter den Kinderwagen (bis jetzt) nicht mag, ist es einfach so. Wenn sie älter wird, sitzen kann und es auch entsprechend spannend ist, die Umwelt zu beobachten, kann sich das ja schnell ändern. Dann können die Omas auch mal ne Runde Kinderwagen schieben. Sobald deine Tochter da gerne drin sitzt ist es ja auch nichts schlimmes, lass die Omas spazieren gehen, lies in der Zeit ein Buch (oder was auch immer du gerne machst). Win -Win für alle! Omas happy, Kind hat frische Luft und du ein bisschen Zeit für dich!

Alles Gute euch =)

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Ja du hast recht, in gewisser Weise verstehe ich das auch. Aber kann man nicht in 6 Monaten irgendwann mal meinen Punkt verstehen und die Situation nehmen wie sie ist? Wenn sie den Sportsitz akzeptiert, können sie ihren KinderwagenSchiebeWahn ja von mir aus auch ausleben, aber warum muss man jetzt ständig darüber diskutieren. Es ist so ermüdend. 🙈

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Ich bin 66, habe drei Kinder und alle drei waren im Tragetuch. Das war auch vor über 30Jahren schon normal. Zumindest bei mir und allen die ich kenne.

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Hi Tragemama102,

ich verstehe das gut. Mein Kind brüllt inzwischen auch im Kinderwagen und am Ende würde ich ihn ohne Trage tragen und den Wagen vor mir herschieben.

Die Schwiegereltern wollten unbedingt den Kinderwagen kaufen und meine Mutter ist der Mienung "das Baby ausfahren" ist das non plus ultra an Kontakt mit dem Enkelkind.

Dahinter steckt auch Generationenkonflikt.
Der Kinderwagen war lange die norm, obwohl das Konzept noch nicht ganz so als ist und Menschenbabys von Natur aus Traglinge sind.

Klappe die Ohren zu bis es Zeit für den Sportsitz ist und lass dich im Tragen nicht beirren ;-)

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Es ist doch wirklich verrückt 😵‍💫

Es dauert vermutlich bis ca Dezember/Januar bis sie sitzen kann … sehe sie schon den Kinderwagen durch den tiefsten Schnee wuchten.

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Es kann übrigens auch sein, dass dein Kind auch den Sportsitz nicht so doll findet. Unser Tragling hat so ab 18 Monaten den Buggy zum Transport von A nach B akzeptiert. Spazierengehen hätte keinem der Beteiligten Spaß gemacht.

Bearbeitet von nina2805
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Ich verstehe die Frage nicht so ganz, denn die Lösung ist doch total offensichtlich...? Sie wollen eben das Enkelkind durch die Gegend schieben, so wie sehr viele Omas das voller Freude tun, und das geht nicht. Es geht mir eher nicht in den Kopf, dass du das scheinbar nicht verstehen willst - Betonung auf "wollen" 😉 Hast du denn jemals angeboten, dass sie das Kind tragen können? Es klingt jetzt nicht so, vielleicht wäre das eine Option. Vielen Kindern ist ja nicht so wichtig, wer sie da nun konkret schiebt oder trägt. Mein Schwiegervater hat sich sogar zum richtigen Trage-Freak entwickelt, obwohl er das anfangs völlig furchtbar fand. Der hat sich jedes seine Enkelkinder dort reingestopft und freute sich, dass er die Hände frei hat, wenn er mit ihnen durch die Gegend rannte 😁 Hätte keiner von uns je erwartet. Also einfach mal abgeben und die Oma machen lassen. Und bisschen weniger offensichtliches "Jetzt erst recht nicht!" hilft vermutlich auch fürs Verhältnis untereinander 😉

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Siehe der letzte Satz.

Ich verstehe, dass sie das wollen. Ich verstehe aber nicht, dass sie nicht einsehen können, dass es im Moment einfach nicht geht. Sie können und dürfen mit ihr spielen und machen und wenn sie den sportsitz akzeptiert auch gern mit ihr durch die Gegend wandern. Aber in der jetzigen Situation wird es nicht passieren. Und das muss ein erwachsener Mensch doch einfach einsehen können oder sehe ich das falsch? Man muss doch nicht jedes Mal aufs Neue nachfragen und sich beschweren?

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Dann lass es doch ein Mal in deiner Gegenwart zu, damit sie selber sieht, dass es nicht geht. Beweis erbracht, fertig. Gerade wenn euer Verhältnis untereinander nicht so super gut ist und sich alles anfängt hochzuschaukeln, ist das doch die einfachste Variante. Du musst das Kind ja nicht endlos brüllen lassen, aber einfach zeigen, was das Problem ist und warum es nicht geht. Und ihr dann anbieten, es mal mit der Trage zu versuchen.

Ich finde es halt nicht zielführend, mit so einer gewissen "lächerlich, wie egoistisch / dumm / narzisstisch (Lieblingsdiagnose bei Urbia) sie ist" - Attitüde ranzugehen. Wenn wir mal so alt sind, werden wir auch vieles anders sehen und unsere Kinder werden die Augen verdrehen. Also statt immer wieder nur auf Konfrontation aus zu sein und ihr gar einen leeren Kinderwagen hinzustellen, zeig doch einfach mal das Problem und biete ihr eine Alternative an. Eine echte. Kein "Ich laufe neben dir mit dem Kind her", denn sie will es ja selber gerne haben. Trage ausprobieren und gucken, wie es läuft. Wenn sie sich weigert, ist das ja ihr Verlust, nicht deiner. Dann hat sie die Wahl, alle Ausflüge mit dir / deinem Mann zusammen zu machen oder es ganz zu lassen.

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Meine SM schiebt auch gerne Kinderwagen- mit dem Unterschied dass ich sie lasse 😅
Das erste Baby hat den Kinderwagen geliebt - da waren wir auf Grund von Corona aber auch ab dem 5. Lebenstag täglich damit draußen..
Der Kleine mag ihn nicht (leider). Ich trage auch - aber auf Grund meiner Beckenbodenverletzungen sehr ungern..

Wie auch immer.. Schwiegermuttern darf gerne Kinderwagen fahren gehen - nach 5min ist sie spätestens retour weil er weint. 🤷‍♀️ Thema abgehakt ;)
Ihn weinen zu lassen bis er vor Erschöpfung einschläft - das traut sie sich nicht. Sie weiß, dass das für uns nicht in Frage kommt.
Also dreht sie brav nach 250m wieder um, wenn das Baby ihr sagt, dass es das nicht mag 🤪

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Es gibt doch so komische lebensechte Puppen ("Reborn Babys") für erwachsene Frauen. Vielleicht schaffst du für Mutter und SW so eine an. Die können sie dann stundenlang im Kinderwagen durch die Gegend schieben.

Ganz im Ernst: Dass dein Kind sich den narzisstischen Wünschen seiner Omas unterordnen soll, ist schon mehr als bizarr. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn manche Frauen Großmutter werden, denken sie, alles müsse sich jetzt um ihre Großmutter-Bedürfnisse drehen. Aber vielleicht waren die schon vorher so?

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Das wäre dermaßen respektlos, geringschätzig und infantil.

Aber natürlich, Omas die ihre Enkelchen im Kinderwagen schieben wollen, sind narzisstisch.

Das ist selbst für Urbia zu Urbia.

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„ Aber natürlich, Omas die ihre Enkelchen im Kinderwagen schieben wollen, sind narzisstisch. “

Das Kind und die Eltern des Kindes müssen es aber auch wollen ;-).

Wenn das Kind den Kinderwagen verweigert und die Mutter das Kind in die Trage packen möchte, dann wäre ich tatsächlich sehr respektlos, wenn die Oma ihren Wunsch weiterhin durchsetzen will.

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Stell dir ein 3 jähriges Kind vor, das gerade kein Eis haben darf oder das Lieblingsspielzeug in die Kiste räumen soll.

Sie glauben, dass du das Kind für sie bekommen hast. Sie sehen sich als Opfer, wenn sie nicht ausreichend im Mittelpunkt stehen, ihre Gefühle / Bedürfnisse befriedigt bekommen und die Omarolle nicht nach ihren Wünschen ausleben dürfen.

Die Trage spricht bildlich dafür, dass dein Kind an dich gebunden ist und der Zugang zum Kind über dich läuft. Das ist eine Grenze und Grenzen sind scheisse. Es treibt sie in den Wahnsinn, dass sie das Baby nicht selbst an Orte schleppen können.

Sie malen sich in ihren Tagträumen aus, wie Mama und Baby funktionieren sollen und können mit der Realität, mit dem Kontrollverlust und der Verschiebung der Rollen nicht umgehen.

Ich persönlich kann dir den Tipp geben, dass du die Omas als Menschen betrachtest. Sie sind einfach nur Menschen. Das sollte dir den Raum geben, weiterhin kritisch zu sein und auf dein Gefühl zu hören. Schütze dein Kind wenn es sein muss und du hast jedes Recht die Kinderwagen Diskussion für immer zu beenden. Lg

Bearbeitet von Fertieg