Hallo zusammen,
ich wollte mal Erfahrungen fragen zum Thema Beziehung zwischen Großeltern und Enkelkinder, wenn die Beziehung zwischen den Eltern und Großeltern nicht funktioniert.
Es geht um die Beziehung zwischen meinem Kind und der SM. Mein Mann und ich verstehen uns nicht mit seiner Mutter. Doch ich will ihr den Kontakt zum Enkel nicht verbieten. Solange sie nicht negativ über meinen Mann oder mich redet, kann sie den Kontakt haben. Da muss ich nicht zwingend dabei sein. Sie wird sich nie alleine um unser Kind kümmern (erstens besteht das Interesse von ihr aus nicht und zweitens sind unsere Ansicht komplett anders, was eine Lösungssuche erschwert).
Mit dem SV dagegen will ich den Kontakt nicht. Der SV hat dieses Jahr noch Geburtstag und ich werde nicht hingehen (mein Mann will auch nicht hin, unabhängig von meiner Entscheidung). Da aber von seiner Seite aus null Interesse fürs Kind da ist, sollte das dem SV nicht schwer fallen.
Die Schwiegereltern haben uns (überwiegend mich) respektlos behandelt und zeigen null Einsicht, weil
- "es war schon immer so" (früher war es so oder man hat es so gesagt, also müssen wir da so auch hinnehmen),
- "wir müssen Verständnis haben",
- "sie wollen sich eben nicht verbiegen",
- "es war doch nur Spaß" (Beispiel für den Spaß vom SV: ich kann mein Kind hinten in den Wald ablegen, damit man das Geheule nicht hören muss oder ich kann das Wasser aus einer Pfütze trinken gehen, weil ich eben nur Wasser trinke),
- "sie meinen doch nicht mich, sondern allgemein", usw.
Also für mich persönlich ist das Thema durch. Da müsste wenigstens bisschen Einsicht kommen, damit man ins Gespräch gehen könnte. Als Info: Mein Mann hat versucht mit seiner Mutter zu reden. Doch ihr Kommentar war wieder, sie sind halt so und wir sollen doch nicht alles auf eine Goldwaage legen (sie geht tatsächlich davon aus, dass nur weil sie sagt "sie meint es nicht böse", dass sie alles sagen dürfen).
Nur weiß ich nicht, wie man das so in der Zukunft gestalten soll/kann.
Vor allem, da wir aktuell ein zweites Kind planen. Davon wissen die Schwiegereltern nichts bzw. sie gehen sogar davon aus, dass wir bei einem Kind bleiben werden, weil ich ja schon alt sei (war die Aussage/Entschluss meiner SM, ich Anfang 30). Da wird die SM bestimmt wieder "teilnehmen" wollen, doch ohne irgendeiner Besserung habe ich keine Lust auf irgendwelche regelmäßigen Besuche. Ich habe keine Lust, dass wir wieder diskutieren müssen, dass sie bitte nicht verschnupft zu uns kommen soll, sich die Hände waschen soll, das Kind nicht im Gesicht abknutschen soll, sie mir mein Kind geben soll zum Stillen, usw. Wenn die Basis nicht stimmt, sind solche wiederkehrende Diskussionen einfach zu viel.
Habt ihr Erfahrungen mit Problemen in der Familie und wie geht ihr damit um? Hat jemand von euch erlebt, dass sich das mit der Zeit bessert oder ändert?
Vielen Dank,
Sailor
Beziehung zw. Oma und Enkel
Moin,
"Doch ich will ihr den Kontakt zum Enkel nicht verbieten." - Wenn kein Interesse besteht, ist keinen Kontakt zu suchen kein Verbot. Vom Schwiegervater schreibst du ja auch, dass er kein Interesse hat. Warum sagt ihr den Schwiegereltern nicht einfach, dass sie anrufen und einen Termin absprechen sollen, wenn sie Sehnsucht nach dem Enkelkind haben? Wie ist es für ein Kind, bei den Großeltern und nicht willkommen zu sein? Meine SM hatte null Interesse für die Enkelkinder, sodass nie eine Bindung entstanden ist. Ihren Tod haben die erwachsenen Enkel am Rande zur Kenntnis genommen.
Du brauchst keine "Teilnehmer" für eine Schwangerschaft. Wen du informierst und einbeziehst, entscheidest du, gerne auch zusammen mit deinem Mann. Löse dich von der Vorstellung der Bilderbuchfamilie. Lebe und genieße deine Familie und dein Leben. Erwarte nichts von anderen und freue dich, wenn was kommt. So wirst du nicht enttäuscht und rennst nicht vergeblich hinter etwas Unerreichbarem her. Sei offen für das, was von unerwarteter Stelle kommt.
Uninteressierte, distanzierte Großeltern sind schlimmer als keine Großeltern.
LG, Kate
Hallo katedublin,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich glaub, dass genau das mein Problem ist. Dass ich zu sehr an eine Bilderbuchfamilie denke oder es mir erhofft habe.
Mein Kind ist noch sehr jung (1,5 Jahre), deswegen hat es noch nicht viel "mitgekriegt". Wobei ich sagen muss, dass mein Kind den SV immer mit "Vorsicht" beobachtet hat (weiß nicht wie ich es genau beschreiben soll, aber man hat gemerkt, dass das Kind nicht so entspannt war und eher an meinem Mann oder mir geklammert hat).
LG
Inwiefern meinst du denn, dass deine Kinder vom Komtakt mit so jemanden profitieren?
Ach wahrscheinlich gar nicht. Ich glaub, ich habe nur gehofft (oder hoffe immer noch so bisschen), dass sich das bessert oder dass mir jemand doch erzählen kann, dass es bei denen am Ende positiv rauskam.
Ich habe echt gehofft, dass mein Kind liebevolle Großeltern bekommt und bin dadurch irgendwie enttäuscht...
Vielleicht muss ich das einfach akzeptieren, dass irgendwann eh kein Kontakt bestehen wird und dass meinem Kind dadurch nichts fehlt.
Hallo Sailor,
wir haben auch solche Familienmitglieder. Es besteht mittlerweile kein Kontakt mehr.
Großeltern sollten meiner Meinung einen Mehrwert für die Enkelkinder darstellen.
Wenn sie stattdessen die Kinder klein reden, die Eltern vor den Kindern schlecht reden oder sonst irgendwie der körperlichen oder geistigen Entwicklung der Kinder "schaden", braucht das Enkelkind sie dann trotzdem?
Wenn die Großeltern alles mit "wir sind halt so" abtun und kein Stück bereit sind, Euch irgendwie entgegen zu kommen - ja dann halt nicht.
Ich würde es lassen, wenn Dein Mann es genauso sieht wie du.
Hallo scabracadabra,
Ich vermute mal, dass es drauf hinaus laufen wird. Ich finde es nur traurig, dass es so ist bzw. dann auch wird.
Aber wie du sagst, wenn es dem Kind eher schadet als gut tut, ist da auch nichts, was dem Kind fehlen würde.
Danke für die Nachricht.