Wie diplomatisch agieren?

Ich mache es kurz und komme gleich zum „Problem“:

Wie formuliere ich einigermaßen diplomatisch, dass das Verhalten der Oma gegenüber dem Kind nicht in Ordnung ist?

Die Kinder sind zu 97% nicht alleine bei den Großeltern, ohne dass ein Elternteil greifbar ist. Oma sagt selbst, sie kann nicht auf den Spielplatz etc, weil die Kinder nicht hören würden. Sie sind 2&4 und verhalten sich altersentsprechend. Oma ist körperlich nicht belastbar, kann auch kognitiv nicht zwei Kindern zeitgleich folgen, vergisst dann tatsächlich eins. Altersentsprechend beschäftigen kann sie leider auch nicht, es werden 5-10 Spiele parallel von ihr rausgezogen, angefangen und umgehend das nächste angefangen… Aber, und das ist das wichtigste für mich, die Kinder mögen die Oma und haben Spaß mit ihr.
Treffen sehen meistens so aus, dass sie im Garten mit den Kindern ist und ich drinnen bei Baby& Haushalt.
Leider erzählt sie dabei den Kindern in letzter Zeit vermehrt Blödsinn, beispielsweise dass sie einen kompletten Tag von 7:00 bis 22:00 Uhr zu ihr kommen sollen, während wir einen Termin 3 Autostunden entfernt haben. Sie weis genau, dass das seitens der Eltern nicht gewünscht ist und sie das auch gar nicht leisten könnte. Oder aber wird erzählt, dass ich die Oma nicht mögen würde. Die Kinder morgen zu ihr kommen sollen, obwohl bekannt ist, dass hier andere Termine anstehen.
Auf mich wirkt das wie gezieltes Aufstacheln der Kinder gegen uns Eltern.
Auch lügt sie sehr offensichtlich, unabhängig ob es um wichtige oder unwichtige Dinge geht. Nachbarn, Verwandschaft und Freunden wird erzählt, sie dürfe die Kinder nie sehen, in Wahrheit sieht sie sie im Schnitt 2x/Woche. Besuche bricht sie aber in letzter Zeit vorzeitig nach spätestens 1-2 Stunden ab, weil es ihr zu anstrengend wird.
Spricht man sie drauf an, warum sie den Kindern dies und jenes sagt, hat sie das grundsätzlich nicht getan.
Ich möchte keinen Streit anzetteln, das bin ich Leid. Neutrales Verhalten reicht mir vollkommen. Den Kontakt reduzieren ist für die Kinder blöd, wurde in der Vergangenheit immer mal wieder getan, aufgrund emotionalem, manipulativen Verhaltens.
Wir Eltern mögen sie beide nicht sonderlich, da mache ich gar kein Geheimnis drum. Ich versuche über vieles hinwegzusehen. Habe ich nach dem Kontakt aber stundenlang brüllende Kinder, weil Oma irgendwas nicht haltbares versprochen hat, hört es bei mir auch irgendwann mal auf.
Wie unterbinde ich das Verhalten künftig?

Ich wünsche mir für meine Kinder weiterhin positiven Kontakt zur Oma und möchte nicht, dass ihnen erzählt wird Mama&Papa würden dem im Wege stehen.

Vielen Dank für Kommunikationsvorschläge.

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Wie alt ist denn die Oma?

Für mich hört sich das irgendwie nach beginnender Demenz an, könnte das sein?

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Das war auch mein Gedanke beim Lesen.

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Meiner auch....

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Hast du jemanden, den du zwischenschalten kannst? Eine Tante oder Onkel, jemanden der mitbekommt, dass die Kinder da sind und dann entsprechend Kontra geben kann, ohne eben gleich die bösen Eltern zu sein?

Und viel wichtiger: könnt ihr demenziell verändertes Verhalten ausschliessen?

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Vielleicht wird sie ja tüdelig? Würde ich dem älteren Kind auf jeden Fall so erklären und das Zweijährige hat ohnehin noch kein Zeitgefühl.

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Bei mir ringelt auch die Demenz-Glocke.

Ich würde die Besuche für den Moment so gestalten, dass du im selben Raum bist und einschreiten kannst, wenn sie leere Versprechungen macht.

Bezüglich "Mama mag mich nicht" würde ich sie konfrontieren und auffordern, Probleme mit dir zu klären wenn sie welche hat. Da ihr aber bereits eine Serie an Kontaktreduktionen hinter euch habt eher um die Grenzen neu abzustecken. Ich glaube nicht dass das Wunder bewirken wird.

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Hey,

ich würde gerne Bezug auf die leeren Versprechungen der Oma nehmen. Das "Problem" haben wir auch - allerdings mit Opa.
Opa ist übrigens ein herzensguter, liebevoller und hilfsbereiter Mensch. Er macht super schnell Zusagen oder Versprechungen oder wirft Ideen in den Rum wo ich mir denke "Das wird nicht funktionieren"..
Als Beispiel: Zum Geburtstag gab es eine Angel geschenkt - niemand von uns hat einen Angelschein.
Die Angel wurde mehrfach per Trockenübung im Garten ausgeworfen, zig male musste ich sie entknoten.. bis sie endgültig in einem Baum hing und so verheddert und verknotet war, dass dort nichts mehr zumachen war. Dann stand sie ungefähr 3 Jahre in der Ecke rum und mittlerweile haben wir Eltern sie ausgemistet.
Nächstet Beispiel: Opa hat ein Segelboot welches den Sommer über im benachbarten Hafen liegt. Opa hat dem Enkel immer Versprochen, dass sie mal zusammen auf dem Boot übernachten. Nachdem es 3 Jahre nicht eingehalten wurde und ich immer von meinem Sohn gefragt wurde, wann Opa das endlich mal macht, habe ich das mit der Übernachtung übernommen.
Wenn ich gesagt habe "Frag Opa, wann er es machen will" kam von Opa meisst die Antwort "Mal gucken, wann es die nächsten Tage passt........" und die Antwort verlief im Sande.

Ich ärgere mich sehr über nicht eingehaltene Versprechen oder Zusagen. Mir ist Zuverlässigkeit sehr sehr wichtig und das sage ich auch meinem Sohn. Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann bzw selbst wenn wg. eines "Notfalls" ein Versprechen gebrochen werden muss, dann erkläre ich das und versuche einen Kompromiss, einen neuen Termin oder eine andere Lösung zu finden.

Aber nicht jedem Menschen ist es wichtig als Zuverlässig zu gelten. Ob nun bewusst oder unbewusst...
Wenn mein Sohn nun zu mir kommt und mich an etwas erinnert, dass Opa ihm zugesagt hat aber es nicht einhällt (aus welchen Gründen auch immer) antworte ich mittlerweile, dass wir ja wissen wie Opa in solchen Dingen ist. Ich sage dazu, dass ich das ebenfalls schade finde und ich eine andere Umgangsweise mit Zusagen/Versprechen porsitiver finde.
Wir können aber niemanden unsere Art aufzwingen. (Kann man gewiss etwas Kindgerechter erklären - je nach Alter der Kinder)
Zumindest hatte ich es leid, die Suppe auszulöffeln! Wir lieben Opa alle samt.. aber zu seinen Macken (und die haben wir alle) soll er dann auch stehen bzw. ich brauche ihn nicht zu decken. ;)

Liebe Grüße,
M. aus I.

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Vielen Dank auch für deine Anwort.
Das ist auch ein absolut fragwürdiges Verhalten. Ich glaube viele Erwachsenen verstehen gar nicht, dass Kinder nicht dumm sind und meinen mit ihren leeren Versprechungen das Kind für den Moment mit der Vorfreude glücklich zu machen und glauben dass Kinder das dann aber schnell wieder vergessen. Mir ist als Kind auch immer ein spezieller Ausflug von und mit den Großeltern versprochen wurde, der nie stattgefunden hat.

Die Oma hier sagt tatsächlich öfter, dass die Kinder das doch sowieso nicht mehr wissen, was sie irgendwann mal gesagt oder gemacht haben.

Aktuell wird meines Erachtens aber absichtlich etwas gesagt, was seitens uns Eltern gar nicht umsetzbar ist. Um uns den Schwarzen Peter zuzuschieben. Oder, wie viele meinen, nicht absichtlich sondern aufgrund einer beginnenden Demenz. Wahrscheinlich liegen die Gründe irgendwo dazwischen.

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Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin etwas überrascht, dass das tatsächlich so viele sofort als „demenziell verdächtig“ interpretieren. Es gibt in der Tat einige weitere Anzeichen, die dafür sprechen. Beispielsweise ist sie mit neuem absolut überfordert. Sei es die OnlineÜbermittlung der Zählerstände, einem Leihfahrzeug, dem Apple-Update, neues Telefon, dem Schließen einer Facharztpraxis, dem Lesen eines Briefes etc.
Auf der anderen Seite war das teilweise, natürlich nicht so extrem ausgeprägt, aber schon immer so.
Auch haben sich ihre negativen Eigenschaften stark verschärft. Sie ist extrem egoistisch geworden, Empathie ist ihr ein Fremdwort. Sie tut oft (absichtlich) genau das, was wir Eltern nicht möchten. Ich kann aber hier nicht beurteilen ob dies pathologisches Verhalten aufgrund einer möglichen Demenz oder ähnlichem ist, Boshaftigkeit oder eine Mischung aus beidem.

Es ist schwierig und vermutlich kann man gar nicht viel tun, außer eben immer mit im Raum bleiben. Dann aber wiederum kommt es so schnell zu Konflikten, weil einer von uns beiden sich aufgrund ihres Verhaltens nicht zurückhalten kann…

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"Wir Eltern mögen sie beide nicht sonderlich, da mache ich gar kein Geheimnis drum."

Mögen manche fraglich finden, aber wenn beide Erwachsene die Frau nicht mögen, dann würde ich hinterfragen, ob der Kontakt aus Pflichtgefühl wirklich sein muss. Gerade, wenn man sie eigentlich schon immer nicht mag.

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Die Frage ist absolut gerechtfertigt und ich habe das auch so gesehen, als ich nur ein Baby hatte.

Inzwischen aber möchte ich meinen Kindern nicht die Möglichkeit nehmen ihre direkten Verwandten selbst kennenzulernen. Sie haben ja auch einen positiven Kontakt und freuen sich auf Treffen.

Nur weil ich später mal vielleicht nicht alle Freunde meiner Kinder mag, verbiete ich ja deshalb trotzdem nicht den Kontakt.

Dazu kommen noch ganz praktische Gründe:
Im ländlichen Bereich ist es praktisch oft gar nicht möglich den Kontakt komplett abzubrechen. Hier hat man gemeinsam genutzte Gebäude (nicht Wohnhäuser), viele haben landwirtschaftlich genutzte Flächen, man sieht sich zwangsläufig auf Veranstaltungen oder beim Einkaufen.

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Ehrlich gesagt dachte ich mir auch schon das sie möglicherweise geistig abbaut und daher so reagiert. Hast du sie mal auf diese Aussagen angesprochen? Wie reagiert sie da? Denn wenn sie wirklich krank ist dann wird sie auch gar nicht verstehen was du von ihr willst. Ich merke es ja schon bei meiner Tante die offenbar auch abbaut und möglicherweise in die selbe Richtung driftet wie eure Oma hier. Aber dann würde ich mir eine andere Art von Umgang überlegen denn so kanns ja auch nicht weitergehen.
Ela

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Ja, spricht man sie drauf an wird sie aggressiv und streitet alles vehement ab.
Die Reaktion ist aber immer so, auch wenn sie uns wissentlich anlügt.
Das macht es so schwierig hier konkret zwischen krankhaften Verhaltenszügen und unaufrichtigem Verhalten zu differenzieren.
Dieses negative, unehrliche Verhalten hat die letzten Jahre aber stark zugenommen. Also bei Dingen, die eindeutig sind und sie sich Vorteile durch Lügen erhofft.

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"Ja, spricht man sie drauf an wird sie aggressiv und streitet alles vehement ab."

Das ist definitiv ein Anzeichen einer demenziellen Erkrankung.

Ich sehe hier viele parallelen zu meiner SM.
Bei uns ist es definitiv eine beginnende Demenz.
Sie will es allerdings nicht hören.

Sollte es bei euch auch so sein, würde ich die kinder keine Sekunde mehr alleine lassen mit ihr.

Bearbeitet von Franziska10
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