Schwiegermutter macht uns Vorwürfe

Hallo.
Ich bin ein bisschen verzweifelt und mich plagt ein schlechtes Gewissen.
Mein Partner und ich waren am Wochenende bei einem Geburtstag von einem sehr guten Freund. Meine Schwiegermutter hat währenddessen auf unser Kind (12 Monate) aufgepasst. Die beiden verstehen sich sehr gut und unser Kind hat auch keinerlei Probleme damit, mehrere Stunden mit der Oma zusammen sein, nur dieses Mal wäre es das 1. Mal gewesen, dass er von jemand anderen als mir oder dem Papa ins Bett gebracht wird. Wir waren aber zuversichtlich, da wir auch nur ca. 5 Minuten mit dem Auto entfernt waren und wir im Vorfeld meinten, wenn irgendetwas sein sollte, dass sie Bescheid geben soll.
So gingen wir gegen 19 Uhr los, ihr natürlich vorher nochmal alles erklärt, wie die Routine so abläuft, etc. und das sie bitte Bescheid geben soll, sobald er schläft.
Als dann gegen 21Uhr noch keine Nachricht kam, fragte ich nach. Daraufhin sagte sie, dass er noch wach sei, aber im Bett liegt und vor sich hin brabbelt. Ich fragte sie, ob wir Nachhause kommen sollen. Da meinte sie, dass sie alles unter Kontrolle hat. Eine halbe Stunde später fragte ich nochmal nach, sie antwortete, dass er immer noch wach sei und als ich dann wieder fragte ob wir Heim kommen sollen, meinte sie „Müsst ihr entscheiden“.. ich sprach also mit meinem Partner und ca. 15 später entschieden wir dann Nachhause zu fahren. Als wir Heim kamen, war unser Kind schlimm am weinen und meine Schwiegermutter ganz offensichtlich überfordert. Mein Mann fragte sie dann, wie lange er schon weint und sie meinte, seit einer halben Stunde… Daraufhin fragte ich dann erstmal warum sie vorhin dann nicht direkt gesagt hat, dass wir zurück kommen sollen und erst nur schreibt „müsst ihr entscheiden“ - wenn er da doch schon geweint haben muss, da wären wir ja dann sofort los und nicht erst 15min. später. Sie meinte dann, dass uns das doch hätte klar sein müssen und wenn er nach 21Uhr noch wach ist, dass wir dann direkt hätten Heim kommen müssen und nicht erst noch nachfragen. Das sie uns das nicht vorschreibt, aber sie schon davon ausgegangen ist, dass wir direkt Heim kommen und sie damit nicht noch weiter alleine lassen.. also hat uns wirklich richtige Vorwürfe deswegen gemacht. Sie ist dann gegangen und die Stimmung war am Boden. Wir haben unser Kind dann schnell zum schlafen bekommen, also lag es wahrscheinlich wirklich daran, dass wir nicht da waren. Aber hat sie Recht mit dem was sie sagt? Wir haben im Vorfeld gesagt, dass sie jederzeit schreiben kann. Auf die erste Nachfrage antwortete sie, dass sie alles unter Kontrolle hat und auf die 2. dann, dass wir es selber entscheiden sollen. Wir haben uns ja dann letztlich auch dafür entschieden Nachhause zu gehen, aber hätte sie beispielsweise schon 20Uhr geschrieben, dass sie Probleme hat oder er am nörgeln ist, wären wir doch schon viel früher wieder gekommen. Ich fühle mich richtig schlecht deswegen. Bin tatsächlich auch ein wenig enttäuscht (weiß nicht ob das, das richtige Gefühl ist.. irgendwie auch sauer) dass sie nicht direkt geschrieben hat, dass er weint und Schwierigkeiten ohne uns hat. Ich würde ihn niemals so lange weinen lassen, hätte ich das gewusst, wäre ich innerhalb von 5-10min nachdem sie uns das geschrieben hätte wieder da gewesen..

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So wie ich das raus lese, habt ihr alles ordentlich kommuniziert, sowohl im Vorfeld, als auch durch deine Nachrichten an die Schwimu während eurer Abwesenheit. Mehr kann man doch nicht tun.

Ich verstehe nicht, warum es ihr so schwer gefallen sein soll, klipp und klar zu sagen, daß euer Kind schreit und nicht in den Schlaf findet.
Das ist doch nicht Generationsbedingt geschuldet oder sonst irgendwas und vor allem nichts schlimmes, sondern es wäre wichtig gewesen, euch gegenüber ehrlich zu sein in dem Moment.

Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt.

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Nur ne Vermutung: Schwiegermutter dachte sie kriegt das schon hin ihn zu beruhigen und meinte deshalb alles ok.
Dann hat es doch nicht geklappt. Das hat sie gestresst. Das wollte sie aber nicht zugeben. Deshalb: "müsdt ihr Wissen " ( ziemlich unkonkrete Antwort)
Als ihr dann kamt und das Kind gebrüllt hat, kam sie sich blöd vor, war eventuell auch enttäuscht und hat dann halt die Schuld bei euch gesucht.

Kein schöner Zug. Aber ich würde deshalb auch kein Fass aufmachen.

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Ein Fass haben wir ja auch nicht aufgemacht. Sind halt einfach traurig darüber, dass sie uns solche Vorwürfe gemacht hat.

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"Müsst ihr entscheiden" ist in der Generation der Schwiegermutter vor allem bei Frauen eine übliche Formulierung für "Ja". So wenigstens kenne ich das. Unter früheren Generationen ist es teilweise weniger üblich als heute, seine Bedürfnisse offen zu formulieren und offen zu sagen, dass man überfordert ist.

Ich bin selbst ja Vater und kenne so eine Situation von den ersten Malen, wo meine Frau wirklich weg war, nicht einfach nur schnell ein paar Minuten ausser Haus. So zwischen "soll ich meiner Frau nun den Abend verderben, auf den sie sich schon so lange gefreut hat", "ach, ich kriege das Kind schon beruhigt, die letzten Male hat's ja auch geklappt" und "so geht's nicht weiter, ich brauche Hilfe" usw.

Einmal eine halbe Stunde begleitet weinen (d.h. nicht einfach ins Zimmer gesperrt und schreien gelassen) ist aus meiner Sicht letztlich nicht wirklich vermeidbar, das kann auch den fürsorglichsten Eltern selbst passieren. Unschön, passiert aber. Ich würde empfehlen, nächstes Mal genauere Absprachen zu treffen und die Angelegenheit dann als geklärt zu betrachten.

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Geht gar nicht. Ganz einfach!!!!
Sie hat sofort mitzuteilen wenn dein Kind sich nicht beruhigen kann/lässt damit ihr die Wahl habt, wie ihr damit umgehen könnt.
Dass sie es nicht mal verbalisiert hat, dass dein Kind weint, ist für mich ein Vertrauensbruch.

Da würde ich meine Tochter so schnell nicht mehr hingeben.

Grüße

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"Sie hat sofort mitzuteilen..."

Dein Kind würde ich niemals hüten...

Manche würde sich eher dafür entschuldigen, dass man der Oma eine solche Aufgabe aufhalst und man ihr vermutlich einen ziemlich stressigen Abend bereitet hat.

Gut, das sehe ich zwar auch nicht so, schließlich muss man auswärts schlafen mal probieren, aber von Vertrauensbruch zu reden, weil das Kind weinend bei der sehr gut bekannten Großmutter ist, ist schon heftig.

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Er hat nicht auswärts geschlafen, sondern sie waren bei uns. Und auch haben wir es ihr nicht aufgehalst, sie hat es angeboten und wollte es machen, da sie prinzipiell ein gutes Verhältnis miteinander haben.

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Besprecht das nochmal nach ein paar Tagen in einer ruhigen Minute. Direkt in der Situation wenn das Kind weint kann man sowas doch gar nicht richtig besprechen.

Ganz klar, deine Schwiegermutter hätte viel früher und eindeutiger Bescheid geben müssen. Meine Mutter ist da leider ähnlich, sie hat mir mal geschrieben wie lange ich noch weg bin. Ich kam dann auch zu nem schreienden Baby heim... Und habe dann diskutiert, warum gefragt wird wann ich komme statt einfach zu schreiben dass ich heimkommen soll.

Meine Mutter hat mir erklärt, dass es ihr sehr schwer fällt, da sie mir auch einfach mal die Auszeit gönnen will. Und sie gleichzeitig auch meint, dass sie es doch schaffen sollte, ihn zu beruhigen. Und dann selbst immer aufgeregter und verzweifelter wird und es sich wie versagen anfühlt. Wir haben das in Ruhe besprochen, dass bei so nem kleinen immer mal was sein kann. Sie da gar nix dafür kann und auch bei ner tollen Oma Beziehung die Eltern nicht ersetzen kann.

Also fragt sie mal nach ihren Beweggründen und vereinbart, dass sie das nächste Mal direkt und klar Bescheid gibt. Aber macht ihr dabei nicht allzu viele Vorwürfe, ich könnte mir vorstellen, dass sie das selbst schon tut.

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Ganz klar, der Fehler der Schwiegermutter. Sie hat keine klare Ansage gemacht was sie braucht.

Bei meinen Kindern war es zeitweise auch schwieriger mit dem hinlegen und schlafen, aber der Opa hat sie dann eine Stunde auf dem Arm durch die Gegend getragen und da waren sie ruhig und zufrieden und sind irgendwann dann eingeschlafen. Als wir um 22 Uhr nach Hause kamen, saß der Opa immer noch ganz verkrampft im Sessel mit Kind auf ihm drauf, weil sich keiner getraut hat, das Kind runter zu nehmen :D

Sie wollten uns den Abend nicht verderben (es war klar, dass wir bis 22 Uhr auf jeden Fall wieder da sind) und daher saß der Opa eben mit Kind auf sich. Hätte unser Kind nur gebrüllt, hätten sie sich früher gemeldet und direkt gesagt, bitte kommt wieder, das funktioniert nicht.

Man kann ja nicht sagen: Müsst ihr wissen, wenn man die Situation nicht richtig schildert.

Sie hätte sagen können. Er weint ziemlich, ihr könnt kommen oder ich versuche weiterhin ihn zu beruhigen. Dann hätte man ihr keinen Vorwurf machen können und ihr hättet es besser entscheiden können.

Für euch war bis dahin ja klar. Er schläft zwar nicht, aber ist zufrieden und ruhig. Das ist ja kein Grund den Abend abzubrechen.

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Ich sehe das nicht so ganz klar. Die Absprachen waren einfach zu unklar getroffen. Wann soll abgebrochen werden. Die Eltern hätten bei der unklaren Nachricht auch nachfragen können, ob ihr Kind denn noch gut drauf ist.
Das ist einfach insgesamt aufgrund der wenigen Kommunikation unglücklich gelaufen. Aber beide Seiten haben wenig kommuniziert.

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Das weißt du doch gar nicht, was im Vorfeld kommuniziert wurde.
Wir sagen jedes Mal, dass sie Bescheid geben soll wenn er weint oder auch beim spazieren gehen, dass sie dann einfach zurück kommen soll. Also ist das nichts Neues für sie. Und auch bevor wir gegangen sind, habe ich ihr das nochmal gesagt und auch, dass sie Bescheid geben soll, falls irgendwas sein sollte.

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Ich denke als er anfing zu weinen dachte sie noch sie könnte ihn eventuell wieder beruhigen. Wahrscheinlich hatte sie allerhand mit dem brüllenden Kind zu tun und wusste nicht wo ihr der Kopf steht.
Wenn ein Einjähriger um halb 10 noch nicht schläft, müsst ihr eigentlich auch damit rechnen, dass er total drüber ist.

Ich finde die Kommunikation war von beiden Seiten nicht gelungen. Als sie sagte "Müsst ihr entscheiden " hätte ich selbst nachgefragt, ob er denn gut drauf ist oder weinen würde. Aber ihr habt nicht näher nachgefragt. Für sie kam das vielleicht so an als wolltet ihr es nicht genauer wissen.

Also ich kann beide Seiten verstehen. Ist total blöd gelaufen. Ich würde da noch mal sachlich ins Gespräch gehen. Es tut euch Leid, dass es so blöd gelaufen ist. Ihr hättet früher kommen müssen und genauer nachfragen müssen. Vielleicht vereinbart ihr dann noch, dass sie in Zukunft euch eine Nachricht schreibt, wenn er länger als 10 Minuten weint. Denn ein wenig Zeit muss man ihr doch auch geben, ob sie ihn beruhigt bekommt.

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Wir haben eben nicht damit gerechnet, da er bis kurz vor 16Uhr Mittagsschlaf machte. Ist sonst nicht der Fall, deswegen war es für uns auch eine neue Situation und wir konnten nicht wirklich einschätzen, wann er dann abends müde sein wird.

Und wenn ich doch schon ein 2. Mal nachfrage, ist doch wohl logisch, dass ich wissen möchte wie es läuft. Sonst hätte ich entweder gar nicht nachgefragt oder es bei 1x Nachfragen belassen. Es war auch im Vorfeld alles geklärt, dass sie schreiben soll. Habe ich doch auch im Ausgangspost erwähnt.. warum überlesen das so viele?

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Das überliest niemand. Einmal tief durchatmen und nicht angegriffen fühlen.
Es ist hier nicht böse gemeint. Ist doch für die Zukunft total wichtig über die Kommunikation nachzudenken.
Die Absprache im ET ist total ungenau formuliert. Angenommen ihr habt es auch mündlich genau so formuliert, dann war wirklich nicht klar wann der beste Zeitpunkt für den Abbruch gewesen wäre.

Du interpretierst deine Nachfrage so als hättest du gefragt ob es ihm gut geht oder er weint. Das hast du aber nicht gefragt. Auf der anderen Seite kann es also anders ankommen. Wenn du eine schwammige Antwort bekommst, steht es dir doch jederzeit frei noch mal nachzuhaken. Ich glaube das war insgesamt einfach eine sehr unglückliche Kommunikation von beiden Seiten. Da kann man Rückschlüsse für die Zukunft draus ziehen wie man dann vielleicht anders formuliert.
Wie gesagt es ist überhaupt kein Vorwurf. Missverständnisse in der Kommunikation passieren doch tagtäglich.

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Das ist einfach blöd gelaufen, nicht schön, aber auch kein Grund um jetzt ein Drama von deiner oder ihrer Seite draus zu machen.

Ich würde in ein paar Tagen einfach nochmal in Ruhe mit ihr sprechen und dann auch klar vereinbaren, wie ihr das das nächste Mal händelt. ZB dass einer von euch heimkommt, wenn er um eine gewisse Uhrzeit nicht schläft oder wenn er sich gar nicht mehr beruhigt.

Ich denke, sie wollte euch den Abend nicht verderben und hatte gedacht, dass sie den Kleinen noch beruhigt bekommt. Und als das um halb zehn immer noch nicht der Fall war, wollte sie aber auch nicht klar schreiben, dass ihr jetzt sofort heimkommen sollt. Bei der Formulierung "Müsst ihr entscheiden" hätte ich persönlich aber schon vermutet, dass es Probleme gibt, da meine Schwiegermutter ähnlich indirekt kommuniziert hat.

Aber hey, das ganze ist jetzt kein Weltuntergang, ja, der Kleine hat geweint, aber er war nicht allein und er wird ja sicher auch bei euch mal weinen.

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Ging ja auch viel mehr darum, dass sie uns dann solche Vorwürfe gemacht hat und wir bzw. ich nun ein schlechtes Gewissen habe. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre die Situation ja gar nicht so schlimm gewesen.

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Mei, sie wird halt in dem Moment megagestresst gewesen sein, mit schreiendem Kind im Hintergrund, dem Gefühl versagt zu haben, dein Mann, der vielleicht auch etwas vorwurfsvoll gefragt hat, warum sie nicht vorher was gesagt hat usw.

Daher hab ich ja auch geschrieben, dass ihr in ein paar Tagen einfach in Ruhe nochmal darüber sprecht. Ist eben blöd gelaufen.

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Nimms mir nicht übel, aber aus meiner Sicht habt ihr beide Fehler gemacht, finde ich. Deine Schwiegermutter hätte klar kommunizieren müssen, dass das Kind noch wach ist und nicht brabbelt, sondern weint. Hinterher Vorwürfe machen ist auch nicht ok.

Aber auf der anderen Seite hätte wenigstens einer von euch unverzüglich heimkommen sollen, ohne groß zu fragen, ob ihr zurückkommen sollt.
Das Kind ist mit einem Jahr auch noch zu klein, um woanders zu schlafen, aber das ist meine persönliche Meinung. Ein, zwei Stunden bei der Oma bleiben oder dort einzuschlafen, sind zwei Paar Schuhe.

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Sie waren bei uns Zuhause, also in gewohnter Umgebung.
Und wir sind einfach davon ausgegangen, dass es klappt, bzw. wollten wir es probieren, da wir ja in der Nähe waren. Hätte sie rechtzeitig Bescheid gegeben, dann wären wir direkt zurück.

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Jemandem zu sagen "Komm bitte heim", ist halt einfach auch nochmal schwieriger als demjenigen die Wahl zu lassen und zu hoffen, dass er sich richtig entscheidet.
Zumal sie vermutlich auch wusste, wie sehr ihr euch auf den freien Abend gefreut habt. Da hätte ich euch auch nicht um 21 Uhr nach Hause beordert.

Und nun stelle ich mir vor: Das Kind brüllt, die Oma hat Stress, ihr kommt nach Hause und habt auch Stress und wart vermutlich in eurem Ton auch nicht soooo super verständnisvoll. Und dann geht die Oma in die Offensive.

Es ist doof gelaufen. Beim nächsten Mal seid ihr schlauer und bringt euer Kind selbst ins Bett und geht erst dann auf die Party. Oder ihr sagt der Person, die betreut sehr klar: "Wenn er sich nicht beruhigen lässt, dann kommen wir sehr gerne sofort wieder, das ist wirklich kein Problem. Keine falsche Scheu".

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Das weiß sie doch aber. Wir haben vorher gesagt, wenn er weint, soll sie schreiben. Und wäre es mir egal, hätte ich doch gar nicht gefragt. Ich erwarte schon, dass wenn mein Kind weint, dass mir gesagt wird, dass wir nachhause kommen sollen. Unser Kind steht über allem, da wäre der Geburtstag natürlich nebensächlich gewesen.
Auch haben wir ganz normal mit ihr gesprochen, als wir heim kamen. Sie war diejenige, die direkt mit Vorwürfen kam..