Ich bin so traurig und einsam.
Wir haben drei Kinder (4 bis 9 Jahre) und wohnen 500 km entfernt von den Großeltern.
Irgendwie nimmt keiner Anteil an dem Leben unser Kinder und auch irgendwie an unserem Leben. Die Großeltern ja, aber darüber hinaus keiner richtig.
Ich habe zwar Bekanntschaften aufgebaut, aber wirkliche Freundschaften sind schwierig. Dabei versuche ich regelmäßig Kontakt zu haben, doch jeder ist so mit seinem Leben beschäftigt (und wir ja auch) und wir sind introvertiert, d.h. Kontakte strengen uns auch manchmal etwas an.
Würde gerne zurück in die Heimat. Da wir aber erst drei Jahre hier wohnen und davor bereits zweimal umgezogen sind, trauen wir uns keine Veränderung mehr zu.
Vielleicht ist es auch ein Stück normal als Kernfamilie für sich zu sein und ich erwarte einfach zuviel? Freue mich über euren Input
Keiner nimmt Anteil
Ich finde das eigentlich nicht ungewöhnlich. Als unsere Kinder noch jünger waren, waren wir auch mehr nur zu viert für uns. Jetzt ist gerade der Große (14) viel unterwegs und durch sein Fußballtraining und insbesondere die Spiele sind wir viel mit anderen Eltern zusammen. Die Kleine ist 9 und ist mehr bei uns.
Es gibt noch meine Mutter und meine Schwiegermutter, die sind beide aber schon alt und benötigen unsere Unterstützung. Unsere Brüder wohnen weiter weg und der Kontakt ist zwar herzlich aber wenig.
Meine Tochter hat eine tolle Patentante, die sehr engagiert ist, aber auch etwas entfernt wohnt. Mein Mann hat noch diverse alte Freunde. Da ist zwar nur mit einem regelmäßiger Kontakt, aber wohnt auch ca. 1h entfernt. Sie sehen sich, aber nicht mal eben schnell.
Meine Bekanntschaften sind über die Kinder. Aber das reicht mir. Da treffen wir uns manchmal mit Kindern. Oder ich quatsche auf dem Fußballplatz oder mit meiner Kollegin. Wir haben hier ein gutes Netzwerk mit anderen Eltern.
Ich verstehe nicht genau, was dir fehlt. Bekanntschaften zu schließen fällt mir recht leicht, Freundschaften dauern natürlich. Klar, wenn ich unser Umfeld sehe, die Familie vor Ort haben und sich regelmäßig mit Geschwistern treffen, hätte ich das auch gerne. Haben wir aber nicht, können wir uns auch nicht basteln. Aber ich bin so sehr zufrieden.
Was ist denn bei euch mit evtl Paten, Geschwistern und Freunden? Man kann ja auch so Kontakt halten. Telefon, Videocall etc. Mit den Bekannten vor Ort auch mal am Wochenende verabreden. Zusammen was unternehmen, kleine Wanderung, größerer Ausflug etc.
Ich verstehe den Zusammenhang deines Titels zum Beitrag nicht so richtig. Bei der Formulierung „keiner nimmt Anteil“ hört es sich so an als würdest du darauf warten, dass andere sich mehr für euch interessieren und stellst dich in eine eher passive Rolle.
Hast du dir mal Gedanken gemacht, was du überhaupt möchtest? Möchtest du zurück in deine alte Heimat und blockierst deshalb?
Oder bist du einfach introvertiert und durch Kinder und Alltag eigentlich schon fertig mit sozialer Interaktion? Denkst aber vielleicht dass es sein müsste? Oder siehst es bei anderen und möchtest das dann auch?
Ja, im Wesentlichen sehe ich es bei anderen und wünsche es mir auch.
Die Großeltern neben durch gegenseitige Besuche Teil. Geschwister wohnen auch sehr weit weg, aber in andere Richtungen als die Großeltern.
Irgendwie scheint jeder schon seinen festen Freundeskreis zu haben. Oberflächlich kann man teilnehmen, aber zu einer tieferen Verbindung, die verlässlich ist und auf Gegenseitigkeit beruht gibt es nicht.
Der Umzugsgedanke rührt ja daher, dass ich es mir in der Heimat anders erhoffe. Ich bin mir aber nicht sicher genug, ob es dort wirklich anders wäre.
Wir wohnen am Rand einer Großstadt. Vielleicht ist es am Land auch einfacher....
Wir sind in Kirche und Schule engagiert und ich habe auch viele Bekanntschaften. Es fehlt nur für mich das Vertrauen, dass es dauerhaft hält.
In diesem Alter kommt es selten zu tiefgehenden Freundschaften und es dauert wesentlich mehr als 3 Jahre. Ich glaube nicht, dass es irgendwoanders anders ist. Ausserdem ist so ziemlich jeder mit seinem Alltag ausgelastet, mit 3 Kindern stelle ich mir den auch sehr voll vor.
Wieviel Anteil nehmt ihr denn an den Leben eurer bekannten?
Ich finde das tatsächlich schon ungewöhnlich. Wir haben aber vor Ort schon enge Freundschaften aufgebaut und selbst mit Bekannten nimmt man teilweise Anteil (also wenn ich mitbekomme, dass die Kita-Freundin meiner Tochter im Urlaub war, frage ich wie es so war - sowohl sie als auch die Mutter, wenn man sich trifft. Umgekehrt genauso).
Also einfach mit sympathischen Menschen 😅 grade gestern wieder gemerkt - wir waren beim Laternenumzug und Martinsfeuer im Ort und wir kennen viele vom sehen aus der Kita und mit vielen wurde kurz Smalltalk gehalten. Meine Mutter hat bei der Tombola was gewonnen, da kam kurz darauf dann die Vorsitzende des Fördervereins und hat zu mir gesagt, wie cool sie findet, dass meine Mum gewonnen hat und so.
Also auch unabhängig von der Familie finde ich soziale Kontakte sehr wichtig. Bei mir hat sich viel durch meine „Arbeit“ in der Kita (Elternausschuss und Förderverein) ergeben. Das find ich richtig schön 😊
Hi,
du schreibst ihr seid introvertiert und Kontakte sind anstrengend.
Du bist ja nicht alleine, ihr seid 4 Personen und habt Kontakt zu der Familie.
Als meine Kinder klein waren, hatten wir viele Verabredungen mit Spielbesuchen und Kaffee trinken. Das war schön aber auch anstrengend. Durch Corona wurde es schlagartig weniger und mir wurde klar das mir es so viel besser gefällt. Ich habe ein paar langjährige Freundinnen, die ich aber höchstens 2-4 mal im Jahr sehe.
Es ist auch immer ein geben und nehmen. Lädst du aktiv Gäste ein? Spielbesuch für die Kinder, Nachbarn zum Kaffee, Arbeitskollegen? Oder habt ihr Interessen die man in einem Verein ausüben kann?
Würdet ihr in der alten Heimat einen Job finden usw. Wie sieht der Wohnungsmarkt aus, warum lebt ihr da, wo ihr jetzt wohnt?
Ich lade öfter ein und werde auch eingeladen, trotzdem fühle ich mich oft nicht verbunden, also gefüllt und denke, ach das verläuft sich bestimmt wieder.
Wir sind beruflich hier gelandet, aber es wäre inzwischen möglich es zu ändern (theoretisch).
Ich kann dich verstehen.
Wir sind auch umgezogen und mussten komplett von vorne anfangen.
Aber unsere Kinder sind schon älter.
Ihr habt den Vorteil, dass gerade das jüngste Kind (4 J.) in einem Alter ist, in dem man als Elternteil noch viel überall mit dabei ist. Im Kindergarten, bei Verabredungen zum Spielen - da ergeben sich doch nach und nach Kontakte.
Und die müssen, finde ich, auch nicht total in die Tiefe gehen. Manchmal ist es auch nett, wenn man jemanden kennt, mit dem man mal über nicht so wichtiges Kinderzeug reden kann, oder über den letzten Urlaub. Vielleicht ergibt sich mit der Zeit mehr.
Ich bin auch der Meinung, Freunde müssen nicht immer vor Ort wohnen. Wir leben im digitalen Zeitalter. Ich skype regelmäßig mit meinen Freunden, die weiter weg wohnen.
Was ist heute schon Entfernung? Es gibt ICEs, Flugzeuge, Skype....man kann gut auch auf größere Entfernung Kontakt halten.
Und trotzdem raus gehen, an Festen teilnehmen, ab und zu Smalltalk betreiben (bin auch introvertiert, weiß also, wie anstrengend es sein kann - aber ab und zu muss man über seinen Schatten springen).
Wichtig ist für mich, dass die Kinder ihre Freunde haben und glücklich sind.
Ich als Erwachsene bin flexibel - ich kann skypen, mich ins Auto setzen etc.
Für die Kinder sind aber Freunde vor Ort wichtig.
Aber die sollten sie im Alter zwischen 4 und 9 Jahren noch relativ leicht finden.
Alles Gute euch!
Vielem Dank!
Ich glaube das ist nur so eine Sehnsucht, die ein Mensch automatisch in sich fühlt. Aber du sagst, du bist introvertiert und findest Kontakte anstrengend, dann beantwortest du dir selbst schon die Frage, auf was das alles hinauslaufen wird und zwar dass du auf Dauer eh unglücklichlich damit wärest, wenn dich dann irgendwelche Leute andauernd besuchen. Du musst dir deren Privatleben ja genauso reinpfeiffen, wie du es erwarten würdest, das man an eurem Anteil nimmt. Das ist für Introvertierte stressig und belastend. Das wird auf Dauer eh nichts bringen.
Schau doch einfach, dass du dich auf eine Person, die du wirklich sehr nett findest fokussiert. Das reicht mitunter schon. Man kann sich hin und wieder mal treffen und dann ist deine soziale Sehnsucht auch schon gefüllt. Aus den ganzen Bekannten, die du hast, pickst du dir also diejenige raus, wo du denkst, sie könnte dir am meisten geben und auch du wärest sehr an sie interessiert. Das mit "Vereinen" usw. kann man echt vergessen. Das wird immer nur oberflächlich bleiben. Richtig tiefgehende Freundschaften werden da einfach nicht draus. Eine echte Freundschaft ist ein wahres Glück, das hat man nicht mal eben so. Das vergessen die meisten Menschen leider. Ich will nicht sagen, dass es Menschen gibt die in Vereinen noch nie eine richtig tolle Freundschaft gefunden haben. Man kann eine Freundschaft letztendlich überall finden. Es geht eher darum, dort aktiv danach zu suchen...bringt eher nichts.
Und warum ich das alles schreibe? Weil ich selbst introvertiert bin. Die Sehnsucht kenne ich. Aber sobald sich eine engere Bekanntschaft entwickelt, nervt mich die 5. WhatsApp dann auch extrem, ob ich nicht gerade mal zum Frühstück vorbei kommen möchte. Mein Inneres sträubt sich dagegen. Und dann sollte man soetwas auch gar nicht erst anfangen, denn man enttäuscht damit nur viele Menschen. Ist nicht schön.
Ich verstehe irgendwie nicht, was du meinst und willst und brauchst?!
Wir haben drei Kinder, meine Schwager ebenso. Mein Bruder und meine Schwägerin jeweils 2 Kinder.
Wir wohnen alle innerhalb von 5 Kilometern, aber ich wüsste nicht wann wo und wie ich am Leben der anderen so viel teilnehmen soll und kann. Oder ich missverstehe dich.
Ich sehe meine Eltern mittlerweile einmal die Woche. Meine Kinder kommen mittlerweile (Teenager) selten mit.
Wir haben ein eigenes, stressiges und erfülltes Leben. Ich wüsste nicht wie ich da allen anderen Kindern (? Wieso überhaupt) Anteil geben kann?
Ich bin beschäftigt genug damit meinen Kindern und meinem Mann gerecht zu werden.
Du hast aber deine gesamte Ursprungsfamilie und vermutlich Kontakte aus deiner Kindheit in der Nähe.
Wir sind eben auch nur für uns selbst verantwortlich, glaube das ist auch mein "Problem" ein Stück weit. Uns braucht quasi niemand....
Danke für den Denkanstoß!
Ich versteh auch nicht so ganz was du willst…
Geht es darum, dass dir Freundschaften fehlen? Oder geht es dir darum, dass die Freundschaften für die Kinder fehlen?
Ich habe selber drei Kinder… Meine Geschwister und Freunde haben alle Kinder,…aber ich nehme dich nicht zwingend Anteil am Leben aller Kinder. Das wäre für mich die Hölle. Wenn ich ehrlich bin nerven mich die meisten Kinder, oder passen altersmäßig nicht zu meinen, oder werden anders erzogen oder oder oder. Ich habe keine Lust in meiner Freizeit da auch noch Erzieherin zu spielen oder Events anderer Kinder zu besuchen. Ich finde es schon anstrengend genug, wenn mich meine Nichten wieder mit ihrem selbstgemalten oder gebastelten bereichern und ich tanzende Tante spielen muss.
Also, worum geht’s dir geben?