Hallo,
ich bin Mama von zwei Kita Kindern (1,5 und 5 Jahre) und arbeite seit einigen Monaten wieder(aus Elternzeit zurück).
Aus finanziellen Gründen müssen mein Mann und ich beide arbeiten. Ich arbeite zwar "nur" Teilzeit und an 4 Tagen die Woche, aber das Geld benötigen wir.
Die Stunden am Nachmittag "nutze" ich mit meinen Kindern, daher kommt für mich ein Vollzeit Job nicht in Frage, solange die Kinder klein sind. In meinem Umfeld arbeiten tatsächlich auch fast alle Mütter mit kleinen Kindern. Ist heutzutage wahrscheinlich auch normal.
Manchmal wird mir jedoch indirekt ein schlechtes Gewissen eingeredet. Häufig von älteren Generationen oder von "SuperMamas" bei Instagram,die posten dann irgendwelche Videos, dass sie ihre Kinder nie in Fremdbetreuung geben würden,da sie dann ja keine Kinder kriegen brauchen,wenn sie die eh abschieben etc.
Von der älteren Generation höre ich manchmal sowas wie: ich bin erst wieder arbeiten gegangen, als die Kinder größer waren " oder " bei uns hat es finanziell auch mit einem Gehalt gereicht".
Diese Sätze und Videosgreifen mich nicht direkt an,aber sie triggern mich.
Ich möchte meinen Kindern Dinge ermöglichen und vieles davon kostet eben Geld. Aber sind Eltern die ihre Kinder in Fremdbetreuung geben gleich schlechtere Eltern? Ich finde eigentlich nicht.
Meine Kinder z.b. fühlen sich in der Kita wohl und das große Kind kann das auch so äußern.
Wie sind eure Gedanken zu dem Thema?
An die berufstätigen Mamas > habt ihr auch ein schlechtes Gewissen?
Es klingt ja so, als wärst du den Nachmittag dann zu Hause? Das finde ich einen tollen Kompromiss! Und mein kleiner hat ab 2.5 Jahren den Kindergarten geliebt! Ich finde es im Gegenteil echt verstörend, wie sehr sich solche Mütter als - ich finde das Wort nicht. Maß aller Dinge? Fühlen. Nur bei ihnen ist das Kind glücklich? Nur sie können die Bedürfnisse ihres Kindes decken? Hä?
Bei uns flossen manchmal Tränen vor allem als wegen Corona nichts ging!
Ich bin echt nw Glucke die klammert, ein bisschen bedingt durch unsere lange Krankenhausvergangenheit mit Kind. Die Klinikzeit, das war zu viel, da hatte ich ein schlechtes Gewissen. Aber Kindergarten? Echt jetzt? Nö. Selbst ich als klammeraffe fand das gut fürs Kind
Genau,ich hole meine Kinder immer um 14 Uhr aus der Kita ab und dann habe ich den Rest des Tages mit ihnen.
Ich finde das ist eine tolle Regelung und machen wir genauso.
Warum ein schlechtes Gewissen haben? Dass du dazu beiträgst, dass ihr finanziell ein schönes Familienleben haben könnt? Ich als mann bin da eher stolz drauf und übrigens: wir Männer haben deswegen nie ein schlechtes Gewissen, denn offiziell sorgen wir ja für die Familie. Das 2024 immer noch so große Unterschiede gemacht wird, was die Anerkennung angeht ist wirklich traurig!
Instagram-Super-Mamas:
Pfff. Klar schicken die ihre Kinder nicht in die KiTa - in der Zeit kann ja mit den Kindern kein Content produziert werden. Aber was glaubst wer sich um die Kinder kümmert, wenn Mama ein Video produziert, in dem sie kluge Ratschläge gibt, wie man auch mit 5 Kleinkindern einen durchtrainierten Körper und ein perfektes Make-up haben kann? Richtig - ein Babysitter ihrer Agentur. Die gleiche Agentur, die auch das Haus schrubbt und die Einkäufe macht, damit die Herstellung eines 5-Gänge-Menüs in aller Makellosigkeit gezeigt werden kann.
Früher:
Naja, 'früher' gab es auch kaum KiTa-Plätze. Viele der Frauen sind zuhause geblieben, weil sie einfach keine Wahl hatten. Meine Mutter ist z.B. 1974 wieder halbtags in ihren Beruf eingestiegen und brauchte dazu die Erlaubnis meines Vaters. Und den KiTa-Platz für meine damals 5jährige Schwester hat sie nur über Vitamin B bekommen.
Grüsse
BiDi
Genau, meine Mutter hat er vor kurzen erzählt, dass unser Kindergarten " damals" um 12 zu gemacht hat und nachmittags von 14 bis 16 Uhr noch mal auf hatte, für Kinder die wollten.
Da es damals kein Homeoffice gab, war ja auch keine Chance zu arbeiten.
Und eine Nachmittagsbetreuung an der mini Dorfgrundschule gab es auch nicht.
Hi,
bei uns waren die Zeiten bis 2012 im Kindergarten noch so, für 75% der Kinder.
Ohne meine Eltern, die Sohn 1 um 12 geholt haben und um 14 Uhr wieder hingebracht, hätte ich, und auch meine Schwester, gar nicht arbeiten können.
Meine Schwester, Erzieherin in einem anderen Kiga, 7 km entfernt, hatte zwar um 12 Uhr aus, aber die Abholzeit in unserem war halt PUNKT 12. So sind meine Eltern, ab 2005, um 11.50 h zum Kindergarten gepilgert, um ein bis 3 Enkelchen abzuholen.
Gruß
Wie sagt man so schön 😅 irgendjemand hat immer was zu k…n. Bei mir ist es genau andersherum und auch dann versuchen die Leute einem ein schlechtes Gewissen einzureden. Mein Sohn ging erst kurz vor seinem 3. Geburtstag in die Kita und da hieß es auch ständig Kinder brauchen schon mit 1 den Kontakt zu vielen anderen Kindern und wenn man auf Arbeit nicht alle neuen Abläuft kennt: ja Du warst ja auch extrem lange in EZ (alle anderen Kollegen kamen nach 3 bzw. spätestens 12 Monaten wieder). Ich glaube da kann man es nie allen Recht machen 😉.
Genau so ist es!
Das arme Kind braucht doch soziale Kontakte! 🤣 Die einzigen Kontakte, die mein 1,5 jähriger sucht, sind nur dann, wenn er jemandem eine Schaufel auf dem Spielplatz wegnehmen will. Sonst hat er (und sehr viele andere Kinder in seinem Alter) 0 Interesse an Kindern.
Das ist echt interessant da so unterschiedlich. Meine Tochter LIEBT soziale Kontakte. Ich war in der EZ aber auch nahezu jeden Tag in Krabbelgruppen, dadurch war sie schon sehr sozialisiert.
Und das habe ich vermehrt auch in unseren Gruppen bei anderen Kindern wahrgenommen. Ich persönlich glaube schon, dass Kinder andere Kinder brauchen. Wenn man natürlich viele Geschwister hat, ist es was anderes. Aber so ganz alleine den ganzen Tag... da fällt meiner 14Monate alten Tochter die Decke auf den Kopf. Sie weiß gar nicht wohin mit ihrer Energie...
Sind die Kinder glücklich? Wenn ja, ist doch egal was alle anderen sagen und denken!
Es ist irrelevant ob die Kinder fremd betreut werden oder nicht. Das muss jede Familie für sich entscheiden.
Mein Kind wird bis zum 3. Lebensjahr daheim bleiben. Ich war ein Jahr daheim, den Rest der Elternzeit nimmt mein Mann. Keiner hat schlechtes gewissen, es läuft alles super.
Da musste ich mir auch einiges anhören, wie ich als Mutter Vollzeit arbeiten gehen kann und mein Kind abgeben kann. Anscheinend wird der Vater nicht wirklich als Elternteil ernst genommen von solchen Leuten und als Mutter machst du eh alles falsch. Bleibst du zu kurz daheim, bist du eine Rabenmutter. Bleibst du zu lange, bist du faul und willst du deinen Mann finanziell ausbeuten.
Das traurigste ist, dass solche Kommentare immer von Frauen kamen (wenigstens bei mir).
Deswegen einfach sagen "schön für dich" und das Thema beenden.
Das finde ich toll geschrieben.
Bei uns ist es so dass wir beide in Teilzeit arbeiten, ich nach dem Mutterschutz für 9 std. die Woche wieder arbeiten ging und jetzt bei Kind 2 mache ich es genauso.
Kind bleibt in der Zeit bei Papa und manchmal bei Oma.
Am nervigsten fand ich die Kommentare von meinen Kunden, wie du arbeitest, wer passt denn auf das Kind auf? oh du arme musst du jetzt schon arbeiten gehen, da brauchst du aber einen guten Betreeungsplatz. bla bla bla.
Arbeiten mit Kleinkind erfordert ein wenig (mehr) organisation aber dann geht das eig. ganz gut.
Es ist finanziell bei uns auch notwendig aber ich brauche auch eine "Erwachsenen Umgebung" um ausgeglichen zu sein und um ich selbst zu sein. Ich habe sehr viel Zeit und Geld in meine Ausbildung gesteckt, wozu soll ich Jahre komplett raus sein?
Ich definiere mich ja nicht nur über das Mutter sein, es gibt heutzutage so viele Möglichkeiten, die es ermöglichen, dass man sowohl Mama als auch Berufstätig sein kann.
Ob ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich mein Kind bei Papa oder manchmal bei Oma lasse? Nein habe ich nicht und werde ich auch nie haben.
Übrigens an die TE so wie du argumentiert hast, würde ich auch nie ein schlechtes Gewissen haben, weil die Kids bis 14 Uhr in die Kita gehen. Ihr braucht das Geld, so ist es ebend in der heutigen Zeit. Fur deine Kids ist es das normalste das sie halt in die Kita gehen. Das ist ihr alltag und das passt schon.
Als ich kleinkind war, war meine Mama auch halbtags arbeiten. Oma (wohnte im selben Haus) holte mich vom Kindergarten ab oder ich ging nach der Grundschule alleine nach Hause und um 14 Uhr kam Mama nach Hause und Oma hatte Mittagessen für alle.
War für mich das normalste der Welt, dass der Alltag so aussieht.
Danke für deine Antwort!
Mit 9 Stunden die Woche kommen wir finanziell (leider) nicht aus.
Ich arbeite 24 Stunden die Woche.
Da die Großeltern unserer Kinder noch arbeiten können die auch nicht regelmäßig unterstützen und wir sind somit auf die Kita "angewiesen ".
Ja, hatte ich massiv. Ich habe Vollzeit gearbeitet und um die Kita tat es mir nichtbleid, da ist er mega gerne auch nachmittags hin. Mein Problem war eher, dass mit Kitakindern halt enorm viel Vormittags/früher Nachmittag läuft.
Insbesondere Nasen 😅🤣 aber auch andere Veranstaltungen. Ich habe es so unfassbar gehasst, dass es bei meinem Mann und mir immer ein Streit war, wer mit dem kranken Kind zuhause bleiben musste und wer vom Kind weg "durfte".
Dabei ist es doch so ein riesiges Privileg, Zeit mit seinem Kind verbringen zu dürfen! Dazu hatten wir leider keinerlei familiäre Unterstützung - wenn also wir keine Zeit hatten für das Laternenbasteln um 14 Uhr, saß unser Kind da alleine. Und da die Kitazeiten die Arbeitszeiten abdeckten, musste man andere Sachen wie Überweisungen, Steuern, Handwerker, Haushalt, Reparaturen, was auch immer, halt machen während die Kinder zuhause waren. Für zusätzliche Sachen wie Freunde mitnehmen/einladen/Veranstaltungen/Förderung etc. hatte ich eh keine Zeit, sodass das Kind 2 Jahre lang zur Logopädie ging, obwohl die nichts beachte, weil ich keine Zeit hatte, mich selbst einzulesen.
Also wieder keine Quality Time mit Kindern, sondern ein Herumorganisieren und immer froh sein, wenn sie möglich viel alleine spielen und so mich bei den "wichtigen Erwachsenensachen" nicht nerven.
Apropos Nerven, meine waren eh nicht mehr vorhanden, da ich jeden Kitainfekt mitbekam, aber mich eben nicht so auszuziehen konnte, wie ich wollte (meine Fehlzeiten waren eh schon abartig hoch).
Also kam dazu noch ordentlich Ehestress mit meinem Mann dazu. Das liest man hier bei Urbia ja schließlich auch immer: Wenn es mit der Vereinbarkeit nicht so klappt, ist definitiv der faule Nichtsnutz mit Penis zuhause schuld, der irgendwas nicht so macht wie man selbst. Wir waren dann irgendwann mehr gegeneinander (weil das Gegenüber hält mich ja durch fehlende Kindkrankbetreuung/nachmittagsabholung/Haushalt vom Arbeiten ab) als füreinander.
Dazu kam noch, dass ich mehrmals gewisse Dinge fast verpasst hätte.
Besonders ist mir eine Operation meines Sohnes in Erinnerung geblieben, für die ich keine Urlaub bekam. Ich habe da nämlich hier bei Urbia gefragt, was es für Möglichkeiten gibt. Und alle sagten mir, ich solle mich nicht so anstellen, der Vater wäre ja da und die OP sei jetzt auch kein neues Herz, ich solle mich mal nicht so anstellen.
Und da habe ich irgendwie gemerkt: Ich will mich anstellen. Ich möchte nicht 170km entfernt auf der Arbeit hocken. Ja, meinem Sohn ist es vermutlich egal, ob Mama im Aufwachraum zusätzlich zu Papa da ist. Aber ICH möchte bei ihm sein, wenn er operiert wird. ICH möchte seine Einschulung nicht verpassen und an seinem Geburtstag zuhause sein. ICH möchte dass mein Sohn weiß dass er bedingungslos die 1 ist und nicht nur, wenn gerade auf der Arbeit nichts ansteht.
ICH möchte das alles nicht. Also habe ich 2 Tage später Elternzeit eingereicht und und es ist die beste Zeit meines Lebens😅 und das schlechte Gewissen ist endlich weg. 😊
Danke für deine ausführliche Antwort.
Ich hatte bei beiden Kindern 14 Monate Elternzeit. Ich wäre auch gerne noch länger in Elternzeit geblieben, aber ohne Elterngeld wurde es finanziell eng.
Und inwiefern löst die aktuelle Elternzeit den Problem dauerhaft? Du stehst doch irgendwann in genau der gleichen Situation.
Nein, ich habe kein schlechtes Gewissen, aber ich bin eben auch so aufgewachsen. Ich musste nie in die Nachmittagsbetreuung damals, da hatte ich dann schon ein kleines Thema, weil mein Sohn das eben doch musste, aber weißt du was? War völlig fein für ihn.
Und ja, die wenige Zeit nutzt man ganz anders.
Ich bin echt ne Heli- und Verwöhn-Mama, aber welcher Geschiss hier teilweise ums Kind gemacht wird, macht mich fertig.
Siehe nur die Diskussion weil Mama den ersten Laternenumzug oder ne Weihnachtsfeier in der Kita verpasst.
Wichtig ist immer: aufs Kind gucken, wie es kommen sie klar, passt es... etc.pp. was Insta oder ne ältere Generation sagen ist völlig egal.
Nein habe ich nicht.
Ich bin keine gute Vollzeitmutti, ich brauche den Ausgleich, ich mag meine Arbeit und das Geld brauchen wir natürlich auch.
Kaum ein Papi macht sich diese Gedanken…
1. Kein Instagram mehr schauen.
2. Auch in der älteren Generation haben Mütter gearbeitet. Meiner z.B. 50% ab da, wo ich 6 Monate alt war. Übrigens haben auch schon 1990 26% der Mütter mit Kindern unter 6 gearbeitet.
3. Schlechte Eltern sind Eltern, die ihre Kinder vernachlässigen oder auf irgendeine Art missbrauchen. Und das kann passieren, egal ob die Kinder fremdbetreut werden oder nicht.
Danke für deine Antwort.
Wobei ich 26% in 1990 echt wenig finde. Im Vergleich zu heute sind es bestimmt viel mehr.
Na ja- früher gab es ja auch noch Ost und West Deutschland!
Während in Westdeutschland viele Frauen zu Hause waren und nicht arbeiten durften, gingen in
Ost-Deutschland alle Mutti`s arbeiten- war normal.
Denke nicht das diese Kinder alle eine schlechte Kindheit hatten.
Bin in den 80er auch immer in Kita gegangen- hat mir nicht geschadet und unserem grossen Sohn auch nicht!
Also weshalb sollte Ich meine Lütte nicht auch in eine ganz tolle, kleine Krippe bringen?
Es ist ein halber Tag!