Hallo,
Ich komme aus einer Akademiker Familie, Vater Jurist, Mutter Ärztin, Großväter auch Arzt bzw Richter, die Großmütter Lehrerin bzw.Dozentin.
Mein Bruder ist Ingenieur mit Doktortitel....
Und dann ich....gerade so die Mittlere Reife geschafft, ich hatte nie Lust zu lernen und wollte einfach nur einen Beruf, um Geld zu verdienen.
Diese mangelnde Ambitioniertheit und der fehlende Ehrgeiz wurde und wird mir bis heute, bin ü 40 ,vorgeworfen.
Ich hab mit 16 eine Lehre zur Frisörin gemacht und in dem Beruf arbeite ich bis heute, meine Eltern wollten mich immer dazu drängen den Meister zu machen , damit ich mich selbstständig machen kann.
Ich hatte nie das Bedürfnis danach, ist mir zu stressig und ich bin doch zufrieden.
Liege niemandem auf der Tasche , bezahle meine Miete. Mein LG arbeitet auch, aber auch er ist natürlich nicht das was meine Eltern sich vorstellen, denn als Gärtner verdient er natürlich nicht das was meinen Eltern vorschwebt, außerdem ist der Beruf auch nicht gerade prestigeträchtig.
Wir können uns natürlich kein Haus leisten, war mir aber auch nie wichtig, so wie mir generell materielle Dinge nicht so viel geben.
Wir leben in einer einfachen Wohnung im dritten Stock, 60qm mit Balkon.
Ich brauche weder Reisen, noch essen gehen, noch schicke Möbel oder ein Auto was 20.000 kostet.
Ich fahre Moped und Fahrrad , das reicht mir.
Mein Ex Mann und Vater meiner Tochter war Busfahrer , er wurde als Schwiegersohn hingenommen , immerhin freundlich distanziert behandelt, denn er war ja der Vater der Enkelin.
Jetzt hat meine Tochter doch tatsächlich Abi gemacht, was meine Eltern ohne Ende gefeiert haben, nur hat sie kein Studium aufgenommen, was sie wiederum überrascht hat, denn Abi bedeutet , dass man danach auch studiert.
Sie hat aber eine Ausbildung angefangen als Altenpflegerin, da bin ich natürlich Schuld, weil ich ein schlechtes Vorbild bin was Ehrgeiz und Interesse an Bildung angeht.
Ich kann es nicht mehr hören und mir graut es vor Weihnachten wenn ich mir wieder die Lobeshymnen auf meinen Bruder und seine Frau, die auch Akademikerin ist, anhören darf.
Und dass deren Sohn ja vielmehr motiviert wird zu lernen und zu studieren ( der macht nächstes Jahr Abi und will dann studieren)
Ich finde es mega schade , auf den beruflichen Weg bzw den Verdienst und den Lebensstandard reduziert zu werden.
Andererseits ist es meine Familie und ich habe schon so oft gesagt, dass mich das belastet und verletzt und gebeten mich damit nicht immer zu provozieren.
Dann kommt nur, naja, bist ja selbst Schuld , hättest ja was aus dir machen können, dann müssten wir solche Gespräche nicht führen bzw. dann könnten wir stolz auf dich sein....
Und: ist doch klar, dass Eltern Erwartungen haben und enttäuscht sind, wenn diese so gar nicht erfüllt werden, bzw sie hätten niemals damit gerechnet eine so wenig ambitionierte Tochter zu haben, ich hätte was anderes vorgelebt bekommen, nämlich Eltern , die ihren Beruf mögen und sich engagieren und interessieren.
Ich denke sie vermissen ,dass ich für nichts wirklich brenne und eben mit Mittelmaß zufrieden bin.
Und natürlich auch, dass ich finanziell es nicht weit gebracht habe und auch da genügsam bin und nicht mehr will, stört sie.
Das verstehe ich, aber kann man es nicht mal gut sein lassen?
Kennt das jemand und wie kann ich lernen, dass es mich nicht mehr so verletzt?
Das schwarze Schaf...Thema Bildung, Lebensstandard
Bitte, lass dich da nicht unterbuttern oder klein machen. Wo kommen wir denn hin, wenn alle nur noch studieren und sich die Leute zum Busfahren, Alte pflegen oder Toiletten einbauen zu schade sind, auf Grund irgendwelcher Standesdünkel, komischer Erwartungen o.ä.
(wenn das dann nur noch von Leuten aus dem Ostblock oder Asien gemacht wird, ist es auch wieder nicht recht....)
klar braucht es Ärzte Richter u.ä. aber wir brauchen auch jemand, der "ganz normale Arbeit" macht, die meist nicht im Home Office geht, aber eben auch wirklich produktiv ist ... das haben wir alle nach dem Klatschen in der Corona Zeit glaub ich schon wieder vergessen...
Es ist sehr viel vernünftiger, eine Ausbildung zur Frisörin oder Altenpflegerin zu machen, als beispielsweise Interkulturelle Medienwissenschaften zu studieren. Letzteres bereitet auch oft nur auf den Beruf der Taxifahrerin oder Aushilfskellnerin vor.
Nichts gegen Ärztinnen, Staatsanwälte oder auch Chemikerinnen und Philosophen. Aber die Zeit, in der ein Studium praktisch die Garantie war für ein höheres Einkommen und soziales Ansehen, ist einfach vorbei. Uns fehlen Fachkräfte in praktisch orientierten Berufen.
Ach bitte, klar kann man auch mit Ausbildungsberufen gut verdienen. Meist aber dann indem man dort durch Weiterbildung, Spezialisierung oder Meister sich weiterentwickelt.
So ähnlich ist das auch beim Interkulturellen Medienwissenschaftler, mit dem passenden Praktikum, Werksstudivertrag oder so kann man auch daraus vernünftig bezahlte Jobs machen.
Und als angestellter Friseur verdient man einfach nicht viel, dass ist glaube ich allen bewusst. Altenpfleger, naja erstens dachte ich die Ausbildung ist inzwischen die kombinierte Pflegeausbildung und selbst dann, ja da werden dringend Leute gesucht und ich bin dankbar um jeden der es macht, aber die Bezahlung erarbeitet man sich auch mit einem Knochenjob.
Weiß ich auch nicht. Schon komisch irgendwie, dass die also alle seit 30 Jahren immer wieder drauf herumreiten oder? Das finde ich wirklich äußerst sonderbar und würde mich einfach nur noch ärgern, denke ich. Ultimatum setzen - entweder sie lassen es jetzt mal gut sein oder du verbringst die Feiertage in Zukunft woanders. Ganz einfach.
Nimms mir nicht übel. Ich finde es schrecklich, wie deine Eltern dich behandeln und ich möchte hauptsächlich auch, dass meine Kinder einfach glücklich sind in ihrem Leben. Aber ich muss auch ganz ehrlich zugeben, dass wenn mein Sohn schon Abi machen würde.. dann wäre ich bei einer Berufswahl wie der der Altenpflege auch enttäuscht. Nicht, weil das kein wichtiger Beruf wäre.. aber weil ich für mein Kind einfach auch finanzielle Freiheit möchte. Unabhängigkeit. Besonders, wenn es sich auch noch um eine junge Frau handelt. Es ist heutzutage einfach wahnsinnig schwer, mit diesen Berufsfeldern unabhängig von einem Lebenspartner*in ganz gut leben zu können. Und wenn man es nicht muss.. und das muss man mit Abi ja nicht.. und damit meine ich nichtmal ein Studium.. und einer machts trotzdem.. naja. Ich kann's zumindest ein bisschen verstehen. Aber nicht 30 Jahre lang!! 😅
"aber weil ich für mein Kind einfach auch finanzielle Freiheit möchte."
finanzielle Freiheit hast du vor allem mit einem "niedrigen" Lebensstandard.
Ich bin im Plattenbau groß geworden, ohne Fernreisen, ohne teure Hobbys - meine Eltern hatten viele Jahre ziemlich zu knabbern (beide Akademiker).
Aber ich hatte alles was ich brauchte, eine tolle Kindheit - ein Gefühl von "Zuhause, Geborgenheit und glücklich sein".
ich bin aufgewachsen mit dem Wissen, dass ich kein Haus, kein Auto, keine auslandsurlaube brauche um glücklich zu sein - mein Bruder ebenso.
DAS ist finanzielle Freiheit.
Ich habe heute die Möglichkeit 30 oder nur 20h zu arbeiten und mein Leben zu genießen (und nicht nur von wochenende zu Wochenende, von urlaub zu Urlaub zu leben).
Ich muss nicht um meinen Job bangen, ich kann das machen was mich wirklich erfüllt unabhängig vom Einkommen, ich bin nicht drauf angewiesen mich weiterzubilden oder "aufzusteigen".
Ich habe die Möglichkeit nochmal ne lange Elternzeit zu nehmen (ohne jegliches Einkommen) weil mein Mann (Durchschnittsgehalt - KEIN Akademiker) uns alle (mich, Kind, Hund) finanzieren kann.
Das geht, weil wir nach wie vor in einer Mietwohnung (70m²) leben, kein Auto finanzieren müssen und keine "Urlauber" sind. (und weil wir in einer vergleichsweise günstigen Stadt leben und keine Kitagebühren zahlen, ein bisschen Glück gehört wohl auch dazu)
Wir haben auch keine hohen Lebenshaltungskosten.
Wir leben in einem ehemaligen Plattenbau und ich arbeite auch nur 30 Std, schon seit 15 Jahren.
Ich könnte mit meinem Gehalt die Miete bezahlen und unser Essen, d.h wenn mein Partner arbeitslos wird , kann ich uns beide durch bringen.
Es gibt keine Kredite, keine Schulden.
Im Gegensatz zu dir bin ich mit Urlauben, Fernreisen, großem Haus , teuren Autos groß geworden.
Aber ich hab gemerkt dass ich das nicht möchte und brauche denn meine Eltern mussten tatsächlich auch das hohe Gehalt nach Hause bringen um das alles zu bezahlen.
Das hat man auch gemerkt dass diese finanzielle Verantwortung auf ihnen gelastet hat.
Mein Vater hatte mal eine berufliche Flaute ,da war es direkt eng und meine Eltern angespannt ,weil sie halt jeden Monat Summe X zwingend gebraucht haben um den gewählten Lebensstil zu finanzieren.
Diesen Druck habe ich nicht, und das ist für mich, wie du sagst, Freiheit.
Meine Eltern sind keine Akademiker, haben sich aber zu sehr gut betuchten Leuten hochgearbeitet. Sie haben sich in den 90ern in der Gastro selbstständig gemacht und ihr Leben besteht auch heute noch fast nur aus Arbeit. Sie selbst sind bescheiden weil beide aus ärmlichen Verhältnissen kommen, aber ein Haus für 500 k oder ein Auto für 70 k werden aus der Portokasse bezahlt. Allerdings sind sie zurück gezogen, das sind Sachen die still und heimlich gemacht werden und das Auto wird immer versteckt geparkt, muss ja keiner wissen was für ein Auto man fährt. Zum Haus wurde das Nachbargrundstück gekauft, also 2000 qm „Vorgarten“, damit keiner das Haus von der Straße aus sehen kann.
Also ganz merkwürdig 😅
Also uns Kindern hat es an nichts materiellem gemangelt, aber unsere Eltern waren nie da. Körperlich hat das bei beiden natürlich Spuren hinterlassen. Ich selbst bin auch Friseurin, selbstständig und verdiene ebenfalls damit sehr gut. So gut, dass ich selbst seit 2 Jahren schon nicht mehr arbeiten gehe und das Geschäft einfach laufen lasse. Das wird hier ebenfalls kritisiert, da meine Eltern eben immer hart gearbeitet haben, aber ich eben keinen Bock habe mich kaputt zu schuften wenn das Geld auch so rein kommt.
Ich bin tatsächlich was arbeiten angeht faul und suche mir immer den einfachsten Weg um ans Ziel zu kommen und Joa, bis jetzt klappt’s 😂
Aber ich versteh dich, es nervt halt. Kann dir nichts raten außer dich ein wenig zu distanzieren, das war hier das einzige was geholfen hat.
Hallo,
bei mir ist es nicht die Bildung/Lebensstandard sondern die fehlenden Kinder.
Ich bin w, 50 und unfruchtbar.
Meine Geschwister haben Kinder und sind hoch im Kurs. Dass ich an meiner Unfruchtbarkeit keine Schuld habe, interessiert meine Familie nicht.
OK. Nun ja, nach vielen jahrelangen persönlichen Gesprächen, Briefen und Telefonaten, habe ich den Kontakt auf Minimum eingeschränkt. Ich hatte diese Diskussionen und Beschuldigungen echt satt. Nun telefoniere ich alle 2-3 Wochen mit meiner Mutter, mein Vater will nicht mit mir sprechen. Bei meinen Eltern war ich das letzte Mal vor 7 Jahren und sie bei mir noch nie (bin mit meinem Mann seit 13 Jahren zusammen).
Was soll's, sie haben zwei perfekte Kinder mit Kindern, alles wunderbar.
Ich habe für mich aktiv beschlossen, dass es mir nicht mehr weh tut, niemand kann mich mehr verletzen.
Der Preis ist - nahezu kein Kontakt. Ich habe schon vor langer Zeit meinen Frieden damit gefunden.
Vielleicht ist das eine Lösung für dich?
VG
Das tut mir so unfassbar Leid für dich. Ich wünsche dir viel Kraft!
Ich kann verstehen was deine Eltern bewegt. Aber auch, dass es dir damit nicht gut geht.
Für eine Sache wirklich zu brennen und darin aufzugehen ist ein schönes Gefühl. Natürlich wünscht man sich für seine Kinder, dass sie das auch erleben.
Man kann ja in vielen Dingen aufgehen. Im Muttersein, in einer Partnerschaft, im Beruf (egal ob Ausbildung, Studium oder Quereinsteiger), in einem Hobby. Wenn meinem Kind alles egal ist nach dem Motto "Brauch ich nicht, will ich nicht" würde ich das für mein Kind schade finden. Ja, vermutlich würde es mich auch traurig machen. Vielleicht weil ich mich frage, ob man glücklich sein kann, wenn man alles nur halbherzig macht und auf alles keine Lust hat.
Wenn deine Tochter ihren Beruf dann liebt, ist doch super. Wenn sie sich dort nur beworben hat, weil man dort gerade halt leicht eine Stelle findet, würde ich es auch kritisch sehen.
Ich würde hier noch mal unterscheiden geht es wirklich um die Abschlüsse/Bildung oder geht es darum dass jemand keinen Antrieb hat und immer den Weg mit dem geringsten Widerstand geht.
Ich denke auch, dass es in die Richtung geht dass ich für den Beruf nicht wirklich brenne und es als Job sehe, um Geld zu verdienen.
Mein Vater hatte immer wieder tolle Erfolge bei Gericht für seine Mandanten, meine Mutter konnte Leben retten und natürlich gibt das einem Menschen eine tiefe Zufriedenheit die ich nicht kenne, aber auch nicht brauche.
Vielleicht bedauern meine Eltern das ja, dass ich diese Form innerer Befriedigung und Anerkennung nicht erfahre und auch nicht vermisse.
Ich mache meinen Job ordentlich, aber das war es auch, ich erfülle die Anforderungen, bin aber kein Spitzen Friseur. 😎
Hab meine Stammkunden, die zufrieden sind und das reicht mir als Bestätigung.
Ich liebe es zu backen, Weihnachten sind alle immer ganz scharf auf meine Plätzchen und Kipferln.
Vielleicht sollte ich einfach mal keine machen und mit Gekauften aus dem Discounter aufschlagen und die blöden Gesichter fotografieren wenn die " dumme Tochter" nicht mal das mehr schafft.
Hallo,
hier muss ich auch mal was dazu schreiben.
Ich finde Deine Familie ist fürchterlich zu Dir, oberflächlich und engstirnig. Das ist echt daneben wie sie mit Dir umgehen.
Aber das mit den Plätzchen finde ich cool - ich glaube ich würde für alle ein Tütchen machen und einen Aufkleber mit der Aufschrift "Gebacken von einer Nicht-Akademikerin, die unter mangelnder Ambitioniertheit und fehlendem Ehrgeiz leidet. Aber die Plätzchen mögt ihr ja offensichtlich trotzdem." Dann hast Du sie zumindest mal offen getroffen...
Sei weiterhin zufrieden mit Dir!
Vielleicht hilft Dir über die Enttäuschung weg, dass sie selbst sich offensichtlich mehr über ihren Beruf als über ihr eigentliches Wesen definieren müssen. Schade sowas und eigentlich zeigt das, wie wenig emotionale Fähigkeiten sie haben...
Alles Liebe Dir!
Shealove
Ich bin selbst Akademikerin und finde das Benehmen deiner Eltern ziemlich peinlich. Gärtner ist ein toller Beruf. Vor Altenpflegern ziehe ich meinen Hut, weil sie unglaublich wichtiges für die Gesellschaft leisten sowie für jeden Einzelnen am Lebensabend. Da kommen deine Eltern auch nochmal hin und wollen sicher gut umsorgt werden. Frisörin ist ebenfalls wichtig. Wenn das so ein "einfacher" Beruf ist, können sie sich die Haare ja mal selber schneiden. Ist doch einfach, muss man doch nichts für können. Ich habe das einmal in der Jugend versucht, mit Pony.... Nie wieder :D Eine Freundin ist Friseurin und meinte auch, man braucht so viel dafür, Thema Objektverschiebung, räumliches Denken, Logik, Chemie, etc.
Und ganz abgesehen davon steht deiner Tochter doch alles frei. Sie kann mit ihrem Abi später immer noch studieren. Wenn sie das möchte. Oder halt auch nicht. Viele machen das auf zweitem Bildungsweg. Auch ich habe erst die Lehre gemacht, hatte dann was sicheres, und Studium erst später. So viele Kommilitonen haben damals abgebrochen und hatten dann nichts in der Hand, keinen Lehre, nix. Der Weg deiner Tochter ist genau richtig.
Ich wäre stolz wenn ich deine Schwester wäre. Meine Kinder sollen später auch das aussuchen was sie wollen an Beruf. Ob auch Akademiker oder nicht, ist mir piepegal. Eine Prämisse habe ich. Sie sollen glücklich damit sein und gerne zur Arbeit gehen.
Es gibt übrigens auch das ganze andersrum. Als Akademiker wird einem von der Gesellschaft bzw von den Handwerkern gerne unterstellt, man hält sich für was besseres, auch wenn man das nicht tut :D. Oder auch die Familie, wenn man aus einer Arbeiterfamilie kommt. "Lehre reicht doch, was willst denn studieren? Das machen nur Schnösel und Lehrerkinder."
Auch die ganzen Instagram Videos von wegen "alle wollen studieren, nur Handwerk ist das einzig Wahre". Ich habe keine Ahnung woher das Bashing kommt. Alle sind gleich wertvoll, in der Gesellschaft wird jeder gebraucht. Die Fahrer des Müllwagens erhalten zu Weihnachten eine Kleinigkeit genauso wie die Hebamme oder die studierte Büro-Kollegin. Es macht mich traurig, dass da wie deine Eltern es wunderbar vorführen, so ein Gehabe"dies ist besser, das ist besser" fabriziert wird. Dachte wir leben in 2024.
Ich finde die Einstellung deiner Eltern ganz fürchterlich!
Eltern sollten wollen dass die Kinder glücklich sind und nicht dass die Kinder mehr verdienen.
Mehr Geld oder Studium machen auch nicht glücklicher!
Wieviele Leute gibt es die einfach bis Mitte 30 Stiudieren und danach immer noch nichts gescheites mit Ihrem Leben anfangen können und noch bei Mutti leben?
Da sind mir Menschen lieber die nach 10 Jahren Schule eine Ausbildung machen, auf eigenen Beinen stehen und ihr Leben im Griff haben.
Ich hab damals mit 16 angefangen neben der Schule zu arbeiten. Mir hat es da so gefallen (in einem Produktionsbetrieb) dass ich da einfach nicht mehr weg wollte und dort bis zu meinem 27 Lebensjahr geblieben bin. Fanden meine Eltern bestimmt auch nicht sooo toll und hätten mir was anderes gewünscht. Sie hätten sich mir aber nie in den Weg gestellt oder mein Leben kritisiert! Im Gegenteil, sie waren immer stolz dass ich auf eigenen Beinen stehen konnte und zufrieden war.
Und was soll ich sagen. Trotz nur einem Hauptschulabschluss habe ich mich im laufe der Jahre so weitergebildet und weiterentwickelt dass ich seit 5 Jahren erfolgreich selbstständig bin!
Hätte ich im Leben nicht gedacht und auch nicht gebraucht. Man sieht also das Leben führt einen auf unterschiedliche Weise zum Glück. Und Glücklich zu sein ist doch die Hauptsache.
Ich würde meine Kinder daher zu nichts drängen und sie Ihren eigenen Weg gehen lassen, solange Sie etwas tun und nicht dem Staat auf der Tasche liegen.
Vielleicht ändert sich die Ansicht deiner Eltern erst, wenn sie selber mal im Altersheim sitzen und von den Pflegern Hilfe bekommen.
Ihre Einstellung ist nicht schön.
Es gibt so viele, wichtige Berufe im Sozialen, wie im Handwerk und leider meist zu schlecht bezahlt.
Ich selber habe mich auch immer, wie das schwarze Schaf der Familie gefühlt - ich bin die einzige von 4 Kindern, ohne Abitur.
Meine Geschwister haben auch alle studiert.
Aber weißt du was - mein Stundenlohn ist der höchste von allen, da ich eben in einer gute bezahlten Branche bin.
Es ist also nicht einmal garantiert, dass man nach seinem Studium dann viel Geld verdient.
Hoffe deine Eltern wachen eines Tages noch auf - ich selber würde mich wahrscheinlich distanzieren, wenn sie so eine Einstellung, wie sie sie haben, nach Außen tragen.