Das letzte Baby...

Hallo zusammen.

Ich muss einfach Mal meine Gedanken sortieren. Vielleicht ging oder geht es jemandem ähnlich...

Wir sind vor 6 Wochen zum 3. Mal Eltern geworden. Unser Kleiner ist ein super süßes Baby und die meiste Zeit wirklich pflegeleicht. Er wird definitiv unser letztes Kind sein. Hauptsächlich aus gesundheitlichen Gründen, aber auch weil man natürlich allen Kindern noch gerecht werden muss.

Momentan bin ich wirklich glücklich mit allem was wir haben. Unsere großen Kinder sind toll. Ich genieße die Zeit mit Baby. Genau so könnte es bleiben. Am liebsten würde ich die Zeit einfach anhalten.

Es wird das letzte Mal sein, dass ich ein Baby im Arm halten und kuscheln darf. Er wird das letzte Baby sein was auf unserem Wickeltisch liegt, das letzte Mal, dass die kleine Babykleidung getragen wird usw. Diese Gedanken hatte ich schon während der Schwangerschaft. Es ist irgendwie das Ende eines Lebensabschnitts. Vermutlich macht mir diese endgültigkeit so zu schaffen.

Nächstes Jahr ab März muss ich wieder arbeiten. Mein Mann übernimmt ab da den Kleinen. Und obwohl ich meinen Job wirklich liebe, kann ich dem so gar nichts positives abgewinnen und denke regelmäßig mit Schrecken an den Frühling. Ich muss leider, es gibt keine Alternativen. Und trotzdem finde ich es schrecklich.

Eigentlich sollte ich mich freuen zu sehen wie toll unsere Kinder sich entwickeln, aber dieses auf die Zukunft freuen fehlt mir gerade.

Eigentlich ein totaler Silopo, aber ich musste das Mal loswerden. Vielleicht hat jemand einen anderen Blickwinkel für mich.

Liebe Grüße

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Hey Liebes,

Ich verstehe dich. Bei mir ist es auch immer ein lachendes und ein weinendes Auge.

Wir haben spät noch einen Nachzügler bekommen (gewünscht und geplant) und ich bin sooo glücklich, dass ich all das nochmal erleben darf. Damit hatte ich nicht gerechnet (bin schon älter) und ich versuche, jede Sekunde zu genießen.

Und ich stürze mich ins Mama-Leben, so viel ich kann. Der Kleine ist jetzt vier und ich bekomme jetzt schon Tränen in den Augen, wenn ich daran denke, dass im August das letzte Kindergartenjahr beginnt. Aber ich habe das Beste draus gemacht. Bin im Elternbeirat und Förderverein aktiv, also mittendrin statt nur dabei.
Edit: Ich arbeite übrigens auch, das geht trotzdem. Weil ich es unbedingt möchte.

Wenn es dich irgendwie einrichten lässt, lasse ich kein Kindergartenfest, keine Weihnachtsfeier, keinen Sankt Martins Umzug aus. Halloween, Ostern, alles was geht.

Ich bin froh und stolz und glücklich und traurig. Das totale Gefühlschaos.

Manchmal bin ich total genervt vom kleinen Wirbelwind und bin dann sauer auf mich selbst, weil ich ihn mir doch soo sehr gewünscht habe.

Alles in Allem versuche ich, mir immer wieder vor Augen zu halten, was für ein Glück wir haben, dass wir das alles jetzt noch einmal erleben dürfen.

Unsere Großen sind 16 und 18 und es kommen sooo viele Erinnerungen wieder hoch, wie es damals bei den beiden war.

Geh jeden Schritt mit Stolz und Dankbarkeit und schaffe Dir so viele schöne Erinnerungen wie möglich ☺️

Liebe Grüße
Scabra

Bearbeitet von scabracadabra
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Schön, dass ich nicht ganz alleine bin mit meinen wirren Gedanken. :P

Den Kindergarten Abschied unserer Großen fand ich auch sehr emotional. Obwohl sie sich sehr gefreut hat und mir ja klar war, dass der Mittlere ein halbes Jahr später "nachrückt". Aber es führt mir so sehr vor Augen wie die Zeit vergeht. Das Ende eines Abschnitts. Zumal ich die Kindergarten Zeit bei ihr sehr schön fand. Die Einschulung war dann sehr schön und Grundschule ist jetzt auch eine schöne Zeit.

Aber das lachende und weinende Auge bleibt.

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Bei mir ist es umgekehrt. Wir sind im letzten KiTa-Jahr von Kind 4. Ich habe keine Nerven mehr für die KiTa. Ich freue mich, wenn das alles vorbei ist. Keine Notbetreuung mehr, keine KiTa-Feste mehr. Keine tausend Bastelsachen. Keine Eltern mehr mit Kleinkindern oder Babys. Keine Spielplatztreffen mehr. Man muss aber dazu sagen, dass wir seit 12 Jahren durchgehend KiTa-Kinder haben.

Das ganze soll übrigens nicht heißen, dass wir uns ausklinken und das Kind nicht unterstützen. Wir sind bei allem dabei, und seit einem Monat singe ich mit dem Kind bei jeder Gelegenheit Laternenlieder, auch wenn St. Martin mittlerweile vorbei ist.

Ich finde auch, dass es gedanklich leichter ist, sich um 4 Schulkinder zu kümmern.

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In der Babyzeit hatte ich das nicht - dafür habe ich aber jetzt ein ganz komisches Gefühl, da meine beiden Kinder kurz vor der Pubertät stehen.

Ich versuche alles "kindliche" noch mitzunehmen. Ich freue mich, dass sich die Große letztes Jahr noch Spielsachen zu Weihnachten gewünscht hat, dass wir nochmal im Playmobil Funpark waren, ich freue mich, wenn sie spielen (wie lange noch???), oder wenn sie sich Kinderfilme ansehen.

Aber ich denke, jeder Abschnitt hat was Schönes - daher denke ich, wird das Teenie-Alter bestimmt auch seine schönen Seiten haben. Das lasse ich einfach auf mich zukommen.

Und du hast ja auch noch eine tolle Zeit vor dir.
Erstmal das Babyjahr - und auch das Kleinkindalter ist doch goldig. Kiga war fast mein Favorit. Und zur Grundschulzeit kann man so viele tolle Sachen mit den Kindern unternehmen.
Jeder Abschnitt ist etwas Besonderes.

Alles Gute euch!

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Liebe kitara,
wenn du einen anderen Blickwinkel hören magst - seltsamer Weise hat die Autokorrektur "Glückwinkel" daruas machen wollen, da mußte ich schon lächeln.
Ja, alles hat seine Zeit.
Und die geht weiter. So eine Stop-Taste habe ich mir auch gewünscht. Ganz ehrlich - zum Glück gibt es die nicht. Ich hätte keinen erwachsenen knapp 2 m Nesthaken, der mich manchaml unendlich nervt und doch so bereichert. Meine mittlere Tochter hätte keine 2 herrlichen Kinder. Die Welt wäre stehen geblieben, Ich wäre im Windel-Modus eingefroren. Kein Schritt vor, keiner zurück. Das ist eigentliich ein Albtraum.
Du hast noch 4 Monate Zeit, ehe du wieder in den Job gehst. Genieße jeden Tag. Und genieße auch alles, was dich nervt. Nichts bleibt wie es ist.
Du stehst am Ufer eines Flusses und siehst, wie dir alles wegschwimmt. Zugleich siehst du, wenn du genau hinschaust aber auch, was neu kommt und was dir gut tun will.
Trauer darf sein, Erwartung darf sein und ganz verrückte Gedanken, Glücksmomente, Katastrophengefühl - das darf auch alles sein.
Mach dir jetzt mal noch keine Gedanken. Wenn du dann die Rückkehr in den Job probierst, wirst du weiter sehen. Vielleicht wird es besser, als du dir jetzt vosrstellen kannst? Wage das Abenteuer. Finde die Glücksmomente. Jetzt. Morgen. Übermorgen.
Alles Gute dafür!

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Lieben Dank für diesen Glückwinkel ;)

Natürlich hast du recht. Mit einer Stoptaste würden einem all die schönen Momente entgehen, die vermutlich noch kommen. Die tollen Persönlichkeiten, die aus unseren Kindern Mal werden und wahrscheinlich noch einiges was ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen kann.

Ich bemühe mich sehr die Zeit mit unseren Kindern zu genießen und mir das insbesondere in den Momenten ins Gedächtnis zu rufen, wenn ich gestresst und genervt bin - und sie am liebsten auf den Mond schießen würde. Weil die Große rum schreit, weil sie irgendwas ungerecht findet, der Mittlere eine Trotzanfall hat sonders Gleichen, weil es keine Schokolade zum Mittagessen gibt und dazu das Baby brüllt. :P

Es tat auf jeden Fall gut deinen Text zu lesen.
Alles hat seine Zeit.

Danke und liebe Grüße

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Ich kenne solche Gedanken auch sehr sehr gut. Habe auch ein 3.Kind und vermutlich "das letzte Baby" bekommen.
Bei mir wurden die Gedanken aber etwas besser, je stressiger es wurde;-)
Es kann auch sein dass das noch etwas die Hormone sind und das pflegeleichte Baby anstrengender wird. Dann ist es nämlich auf einmal ok, dass auch das kleinste Baby größer wird.
Meine kleinste ist jetzt 14Monate. Und ja, was war sie doch für ein süßes Neugeborenes:-)
Aber trotzdem verlangt einem die Zeit auch einiges ab, und mitlerweile bin ich froh, dass manche Phasen vorbei gehen...
Wenn ich mich auch mal wieder sehnsüchtig an die Babyzeit meiner großen Kinder erinnere hilft es mir manchmal ein paar alte Videos anzuschauen. Wo ich bewusst extra stressige Situationen gefilmt hatte. Also z.B. die Kinder essen und hinterlassen ein Schlachtfeld... Kind brüllt weil es immer nur auf dem Arm will....

Ich habe hier auf urbia auch mal vor vielen vielen Jahren von einer Mama gelesen, die bei so einem "Ausheul - mein Baby wird schon so groß" Post drunter geschrieben hat, dass sie das nicht mehr hören kann, wie "traurig/sentimental" alle sind, dass sich das Kind so schnell entwickelt. Weil sie nämlich ein behindertes Baby hatte, dass viele Meilensteine nicht oder eben sehr sehr viel später erreicht hat.

Und daran muss ich oft denken.
Gerade die Babyzeit ist ja so süß und besonders, weil sie so kurz ist.
Würden Menschen immer die ersten 3Jahre wie ein Baby aussehen und sich verhalten, wäre das nur halb so besonders...

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Ich kann die Melancholie extrem nachempfinden, fühl dich mal gedrückt♥️

Es ist schön, dass du alles so bewusst wahrnimmst und die Zeit so genießt. Das habe ich selbst leider nur bedingt gemacht und die ganzen Ratschläge, die Zeit zu genießen, da sie so schnell vergeht, leider nicht ernst genommen. Etwas, das ich sehr bereue, weil es bei uns wohl aufgrund mehrerer Dinge bei einem Kind bleiben wird. Die Vorstellung, nie wieder zu stillen und ein so kleines Baby zu kuscheln bricht mir das Herz. Ich wünschte so sehr, die Babyzeit mit unserem Sohn bewusster genossen zu haben.

Was das Thema Arbeit angeht, würde ich mir nicht so einen Kopf machen. Ich hatte auch irgendwie totale Bedenken nach 1,5 Jahren wieder zurück zur Arbeit zu gehen, es fühlte sich richtig "falsch" an. Ab dem ersten Tag dort, fühlte ich mich aber sofort wieder total wohl und wie in einem zweiten zuhause😅 Ich muss allerdings auch sagen, dass ich meine Arbeit wirklich mag und wir ein tolles Kollegen-Team sind.