Geht es euch auch manchmal so?

Ich bin Mama von zwei Kindern, fast drei und zwei Monate alt. Heute ist wieder einer dieser Tage, wo ich das Gefühl habe ich mecker zu viel, ich bin zu ungeduldig, ich mache nur das Nötigste und schenke keinem genug Aufmerksamkeit. Dazu noch das olle Schmuddelwetter, welches die Laune nicht gerade hebt.
Und jetzt Sitze ich hier, nachdem das Abendessen die reinste Katastrophe war, es wieder laut und hektisch wurde und Mama und Papa immer gestresster und Frage mich:
Wie schaffen das andere so gut? Wie schafft ihr es in schwierigen Situation noch ruhig zu bleiben? Woher habt ihr die ganzen Geduldsfäden? Ist es normal, dass ich seit Wochen nur noch gestresst und ungeduldig durchs Leben Laufe? Machen mich solche Tage zu einer schlechten Mutter? Und was macht das vor allem mit meinem Kindern?

Ich würde es so gerne besser machen und meinen Kindern eine heimelige ruhige Atmosphäre bieten, aber die stressigen Momente holen mich tagtäglich ein. Morgen beide Kinder anziehen, ab zur Kita, einkaufen, der kleine schreit, Haushalt, der kleine schreit schon wieder. Was schon so spät - los den großen wieder abholen, nasse Sachen, Kopf gestoßen, hier Grheule, da Geschreie. Ach ja, essen machen und ab unter die Dusche..

Kennst du das?

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Klar. Wer kennt das nicht? Es gibt gute Tage, normale Tage und dann noch die anderen, wo man denkt "Ich verschenke euch an den ersten, der mir über den Weg läuft!" 😁 Die gute Nachricht: Es kommen bessere Zeiten. Unsere werden jetzt 3 und 5, und das sind schon Welten zu 2 und 4 oder gar 1 und 3.

Vielleicht kannst du was an den Abläufen optimieren oder du reduzierst deine Ansprüche in gewissen Bereichen (gerade was den Haushalt angeht - hier gab es Phasen, wo wir die saubere Wäsche einfach nur noch direkt aus dem Korb gezogen haben, weil an Bügeln und Einräumen gar nicht zu denken war, nur die Hemden meines Mannes wanderten in die Reinigung, damit wenigstens die ordentlich waren...). Es wird besser, wirklich. Und jedem von uns geht die Geduld zwischendrin aus. Das kann man mal mehr, mal weniger gut kompensieren. Such dir Leute, die dir ehrlich sagen, wie es bei ihnen Zuhause läuft. Das hilft echt so viel.

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Ja kenne ich auch. Ich denke, das ist normal.

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Ich glaube nicht das du dich deswegen schlecht fühlen musst. Denn ganz sicher wird das vielen anderen Menschen auch so gehen. Außer natürlich einigen Menschen bei Facebook, Insta und Influencern und Co. Die spielen immer heile Welt vor und man selbst fragt sich wieso man das nicht auch schafft.

Ela

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Ja, kenne ich auch. Und auch diese üble Abwärtsspirale des Schimpfens. Ich habe mich manchmal von außen betrachtet und konnte mich selbst nicht leiden. Also nicht immer, aber solche Tage gab es halt, als die Kinder klein waren. Mir hat geholfen, an meinem eigenen Mindset zu arbeiten. Ich hatte doch schließlich genau das, was ich immer wollte: ein Haus voller Leben. Und das ist eben auch mal laut und bunt.
Vielleicht hilft Dir das auch.
VG

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Ich hatte doch schließlich genau das, was ich immer wollte: ein Haus voller Leben. Und das ist eben auch mal laut und bunt.
Das trifft es so dermaßen gut 😅.
Zwei meiner Kinder (5&8) , haben heute eins unserer Aquarien kaputt gemacht. Bin erstmal, mehr als dezent , durchgedreht. Hab schon lange nicht mehr so geschimpft, aber mittlerweile geht es wieder einigermaßen. Die beiden waren dann den restlichen Tag total kleinlaut und sind mir lieber aus dem Weg gegangen. Vorm schlafen habe ich ihnen aber alles nochmal erklärt, vorgelesen und noch etwas gespielt. Möchte ja nicht, dass sie mit schlechtem Gewissen ins Bett gehen.
Ach man ... manchmal ist einfach der Wurm drin 😛

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Ich könnte mir vorstellen, dass es auch daran liegt, dass dein zweites Kind noch sehr klein ist und du es einfach noch nicht lange gewohnt bist zwei Kinder alleine zu betreuen.
Diese Zerissenheit, das Gefühl keinem gerecht zu werden sorgt schon mal für eine Grundangespanntheit, dann kann man grad nicht so gut raus, dh dein größteres Kind ist wahrscheinlich nicht so ausgelastet als wenn es draußen rumspringen kann. Was ich mich an deiner Stelle fragen würde: Was bringt mir Entlastung. An Stelle mit schreiendem Säugling einkaufen zu gehen, für eine Zeit Einkäufe bestellen etc.
Ich habe hier auch gerade einen Säugling (7 Wochen) und obwohl es gut mit ihr läuft, sie recht ausgeglichen ist und ich das Multitasking als Mama schon kenne, da es mein drittes ist, braucht es einfach Zeit. Zeit bis sich neue Routinen und Abläufe eingespielt haben, bis sich alle an die neue Rolle gewöhnt haben und in dieser Zeit darf man milde zu sich sein und sich überlegen was einem den Stress minimiert und der Gesamtfamilie gut tut

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Liebe Mamamitgeradenochein,

ich musste ein wenig Schmunzeln bei Deinem Beitrag. Ich glaube man hat lange immer diese herrlich harmonische Fernseh-Familienidylle vor sich: zwei super kleine Kinder sitzen brav am Tisch, Mama und Papa geduldig und gechillt, alles schaut sauber und harmonisch aus - voll Insta-tauglich, alles happy und chick.

Dann kommt die Realität - Chaos, laut, die Kids machen dies und jenes, mit denen man gar nicht gerechnet hat, quält sich in Selbstzweifeln ob man sie richtig erzieht, dann schreit das Baby, das 2-jährige verwandelt währenddessen das Brot in Konfetti und schmiert die Butter auf den Tisch, der Papa von der Arbeit genervt und dann schnauzt man sich auch noch gegenseitig an.
Welcom in the real life :-)

Unsere Kinder sind 2 Jahre auseinander, heute sind sie schon Schüler. Das was Du schreibst finde ich völlig normal. Unsere Kinder waren zwei wirklich unruhige Geister, als Baby Koliken, schlecht geschlafen, als Kleinkind quirrlig und haben viel probiert. Und da entsteht das Chaos einfach.
Das Gute: wenn ich mich zurück erinnere, habe ich das Chaos fast vergessen und bilde mir fast noch ein, es wäre die Fernseh-Idylle gewesen. :-)

Sei nicht so streng mit Dir. Du gibst doch Dein Bestes!
Du findest mehr Ruhe wenn Du akzeptierst: es ist nicht perfekt und wird es eher auch nicht so schnell. Und mir persönlich haben Routinen geholfen - den Kindern auch. Immer der selbe Ablauf.
ZB morgens erst den Großen fertig machen, danach darf er entweder dem Kleinen helfen die Socken anzuziehen oder ein Hörspiel hören während der Kleine fertig wird. Oder anders rum: erst den Kleinen, dann den großen und der Kleine liegt daneben.
Und bei den Kids finde ich ab 2 einfach wichtig dass sie lernen, Regeln zu befolgen, dann wird es einfacher. Aber bis sie das tun musst Du liebevoll konsequent bleiben und da bricht auch manchmal Chaos aus. Normal.

Kopf hoch! Es wird besser
Stell den Perfektionismus aus. Es läuft offensichtlich wie überall :-)

LG shealove

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"Ist es normal, dass ich seit Wochen nur noch gestresst und ungeduldig durchs Leben Laufe? "
Seit Wochen? Du warst bis vor kurzem im Wochenbett, das ist nicht nur körperlich, sondern auch emotional/psychisch eine Herausforderung. Wir haben es deshalb so gemacht, dass mein Partner zwei Monate in Elternzeit war, als das zweite Kind kam, damit ich körperlich entlastet war und wir uns als Familie erstmal wieder einspielen konnten. Im dritten Monat war er dann wieder arbeiten. Aber da habe ich bei weitem nicht alles im Haushalt geschafft und war definitiv auch nicht mit den Kindern einkaufen. Als das Baby 3 bis 4 Monate alt war, lief dann langsam wieder alles in geregelten Bahnen. Aber viel einfacher ist es geworden, seit das Baby auch ein Kleinkind ist und die Kinder in die gleiche Kategorie passen und kompatibler sind. Baby und Kleinkind war immer ein Spagat.

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Jede Familie wird das kennen. Auch ich hab Phasen, wo ich viel meckere.

Ich achte da aber mehr drauf. Gestern war ein Tag und die Kids gefühlt.., grrrr. Beim Baden musste ich gefühlt ständig meckern, weil sie eine blöde Idee nach der anderen hatten. Beim raus holen hätte ich gefühlt weiter gemeckert, hab dann aber ein paar mal tief geatmet und bewusst noch „schöne Dinge“ gesagt - und es half. Die Kids waren dadurch nicht weiter auf „Krawall“ gebürstet.

Gelingt mir nicht immer. Aber manchmal kann man bewusst aussteigen aus der Spirale.

Übrigens ist bei uns grade Notbetreuung in der Kita. 1,5 Wochen. Ich bin in EZ und meine Große daher daheim. Und weißt du was? Trotz allem tat diese Zwangspause so gut! Wir haben jeden Morgen geschlunzt, wir haben schöne Dinge unternommen (waren bei Ikea - Mädelsausflug, haben Oma und Opa besucht, waren in einem Kindercafé, in der Stadt bummeln, haben zu Hause die Weihnachtsdeko angebracht und haben viel gemalt).

Das tat uns allen so gut! Es war ne richtig schöne Pause und hat uns tatsächlich entspannt. 😊

Also vielleicht als Tipp: nehmt euch auch als Familie Pausen, wenn möglich. Macht euch schöne Momente. Nehmt Druck und Stress raus. Dann bleiben alle (!) gelassener. Und achtet natürlich auch auf genug Me-Time. Nur wer selbst entspannt ist, kann gut Co-regulieren.

Und immer dran denken: ihr seid nicht alleine! Niemand hat unendliche Geduldsfäden ;)

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Kenne ich auch alles. Wichtig finde ich, dass man sich bewusst Auszeiten nimmt. Egal was Hauptsache etwas machen was einem Spaß macht. Wir haben uns bewusst als Paar Auszeiten genommen. Keine Woche als die Kinder noch klein waren aber so drei Tage. Ich finde es enorm wichtig sich solche Zeiten zu gönnen. Da kann man seine Batterien wieder laden und hat für eine Zeit wieder Kraft und Energie.

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Das Kind der TE ist 2 Monate alt. Wie stellst du dir das vor?