Hallo ihr lieben,
Ich hab ein Thema und bräuchte die Ansicht von Aussenstehenden.
Thema sind meine Schwiegereltern, konkret die Schwiegermutter.
Wir wohnen gleich nebenan und hatten immer ein fantastisches Verhältnis. Seit unsere Tochter auf der Welt ist (9 Mo) sehen wir uns täglich und ich bin zusehends genervt.
Es sind viele Kleinigkeiten aber in der Summe füllen Sie den Becher auch... und teilweise hab ich einfach das Gefühl, dass sie uns zwar als Eltern akzeptieren aber eher so die Azubis denen man zum Teil auch alles anschaffen muss weil sie die Arbeit selbst nicht sehen...
Ich bin mir einfach total unsicher, ob ich was sagen soll, damit bei mir das Fass nicht überläuft oder ob ich übersensibel bin und hier über meinen Schatten springen muss und vielleicht mein eigenes Ego ein bisschen hinten anstellen soll. Die Kleine ist gerne bei ihren Großeltern und ich bin mir dem Luxus der Unterstützung auch bewusst.
Ich will ja, dass es eine gesunden Bindung zwischen Kind und Großeltern gibt aber gibt's da auch Beispiele in denen das funktioniert ohne, dass die Schwiegertochter insgeheim genervt ist?
Aufdringliche Schwiegermutter oder übersensibel?
Hast du denn konkrete Beispiele?
Ansonsten natürlich offen sagen, wenn du dich mal nicht treffen willst (völlig legitim!), ihr keine Ratschläge oder Hilfe braucht bzw wenn konkret fragt. Und trotzdem natürlich bedanken und betonen, dass man weiter ein gutes Verhältnis will.
Wie empfindet dein Mann die Situation? Kann er erstmal vorsichtig/mit Feingefühl ne Grenze setzen? Oder geht es nur dir so?
Ja, es sind wie gesagt Kleinigkeiten...
Sie kaufen ständig neue Kleidung, immer mit den Worten "das musst du ihr jetzt aber fleißig anziehen, sonst wird es zu klein". Total liebe aber oft auch total unpraktisch Sachen für ein Baby (Jeanhose und Jeanjacke, Tüllkleider, Badeanzug, Pullover mit viel zu engem Kragen, Daunenwintermantel etc.). Wenn ich sage, dass wir etwas nicht brauchen (Wintermantel weil wir einen Wollwalk haben) oder Badeanzug (weil ich einen UV Anzug kaufen will) oder Winterhaube (weil wir schon 2 haben) wird das einfach ignoriert. Ist ein Luxusproblem, ich weiß, nervt aber mit der Zeit.
Wenn sie uns Besuchen kommt und die Kleine nicht mitrüber kann/darf kommt immer "Du MUSST jetzt noch bei Mama bleiben, Oma kommt dann später nochmal, dann DARFST du mit ihr mit"
Wenn wir gemeinsam essen und die Kleine die ersten Bissen rauslässt (weil neue Konsistenz, neuer Geschmack etc): "Oh Schatz, schmeckt es dir nicht? Hat die Mama nicht gut gekocht? Schau mal Oma hat hier eine Semmel/gesalzen Nudeln/Kuchen für dich"
Wenn wir gemeinsam irgendwo sind ist sie dir Mutter und ich die Nanny die angeschafft bekommt "Ich denk sie hat jetzt Hunger / Ach die Windel brauchst du jetzt nicht wechseln, ich riech nichts / hast du nichts zu trinken mit sie hat Durst / Ich denk wir brauchen die Jacke (nicht) etc. Fragt mich wer was zu ihr, antwortet sie noch bevor ich Luft holen kann.
Das sind so ein paar Beispiele. Wir gesagt, sie sind keine schlechten Menschen. Sie wollen das Beste für uns alle aber ab und zu wirds mir halt zu viel.
Meinen Mann geht's ab und zu auch gleich aber sind halt seine Eltern, da ist es anders. Wir reden schon hin und wieder darüber aber er meint halt auch "auch wenn es ab und zu anstrengend ist, erleichtern sie unser Elterndarsein enorm"
Und wenn du in den Situationen liebevoll Grenzen setzt?
Klamotten dann halt mit „Jaja“ annimmst (und nicht anziehst)? Mache ich auch manchmal 😜 oder konkret was vorschlagen, was ihr gebrauchen könntet.
Ansonsten kann man in den Situationen ja selbst was sagen. „Ich hab sicher nicht schlecht gekocht, was soll das?“ „Beate, du übertreibst. Mein Kind DARF bei mir bleiben, heute mal kein Oma-Besuch, ich denke, das verkraftest du, oder? 😉“ „ICH entscheide, wann ich wickle, danke.“ und dann einfach weiter machen.
Ohne Beispiele kann man da gar nichts dazu sagen.
Ich sehe es so: Ich habe mir meine Schwiegereltern nicht ausgesucht aber sie gehören nunmal zu meinem Mann und er liebt seine Eltern.
Sie nerven mich oft ungemein, v.a. mein Schwiegervater ist extrem aufdringlich. Ich fühle mich immer inkompetent in seiner Nähe. Ob es die Gartenarbeit ist, die Kleidung der Kinder oder zu wenig Fleisch - er weiß alles besser! Heute stand er mit neuer Erde vor der Tür für unseren Garten und musste sie JETZT sofort einarbeiten... Aber er meint es gut! Es sind liebende Großeltern, die halt gern alles nach ihren Vorstellungen machen und wenig flexibel und modern sind. Es tut uns nicht weh, wir sehen sie nur ca. einmal wöchentlich...
Wenn es mir sehr gegen den Strich geht (z.B. Kleidungsthema), dann werde ich auch mal deutlich und sage etwas. Er nimmt es mir (leider) nie lange übel und meine Bitten und Ansagen halten nicht lange an...
Ich respektiere meine Schwiegereltern mit (fast) all ihren Macken und Vorstellungen. Sie finden mich bestimmt auch in vielen Punkten komisch. Zum Wohle der Kinder finden wir aber immer Schnittpunkte und kommen aus.
Vielen Dank für deine Antwort, das hilft mir tatsächlich weiter!
Also ich finde so eine Beziehung kann sich mit der Geburt des Kindes wandeln und hier liest man das auch immer öfters. Oder eigentlich schon immer. Wenn aber euer Verhältnis früher fantastisch gewesen ist würde ich versuchen in Ruhe das Gespräch zu suchen. Sicherlich kommt es für meinen Geschmack auch drauf an was vorgefallen ist, denn konkret wirst du hier leider nicht somit ist es schwer sich eine echte Meinung bilden zu können.
Sonst wie gesagt sucht man das Gespräch und versucht hier einen Weg zu finden. Sind es jedoch Dinge die wirklich arg sind und man spricht freundlich und dann wäre die SchwieMu dennoch beleidigt, dann lass sie schmollen. Aber wie gesagt kommt es hier noch auf die Hintergründe an die eben unbekannt sind.
Liebe Grüße Ela
Das ist wirklich ein schmaler Grat!
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich wäre nie genervt von ihr. Aber sie kümmert sich toll um unser Kind, betreut sie viel und nimmt sie uns gern ab. Aber nicht ohne Reibereien, auf beiden Seiten herrscht manchmal Unzufriedenheit. Wir müssen uns regelmäßig überlegen, was uns gerade so doll stört, dass wir es ansprechen und klären. Packt sie das Kleinkind immer zu warm ein, schenkt zuviel, lässt sie nie mal kurz alleine etwas spielen obwohl sie es kann? Geschenkt (augenrollend) und was sie so nebenbei schenkt bleibt bei Oma. Gab sie ihr einen Schnuller als sie nölig wurde obwohl sie den ganz klar nur beim Schlafen haben soll, gab es gezuckerten Milchreis obwohl wir klar sagten dass wir das nicht wollen, sagt sie Dinge wie: „das macht ein Mädchen aber nicht“ oder nutzt Worte, die wir nicht nutzen wollen aber früher normaler Sprachgebrauch waren - sowas sprechen wir an, denn das verhandeln wir nicht. Bzw. jeder klärt das Nötige mit seiner Mutter 😬. Da bekomme ich dann manchmal auch zurück erzählt, was ich wieder angeblich gesagt oder falsch gemacht habe.
Und ja da ist schon mal jemand eingeschnappt, aber das legt sich auch wieder, beide Seiten profitieren ja von klaren Ansagen.
Ich kann das aber auch nicht jeden Tag, manchmal geht mein Partner alleine zu seinen Eltern und wir versuchen es abhängig von unseren Diensten auf 3 - 4 x die Woche Zusammentreffen zu beschränken.
3- 4x die Woche? Ja, es sind die Großeltern, aber bei uns wurde zum Beispiel die Oma, die wir nur alle 4 - 6 WOCHEN sahen, von den Kindern etwas mehr geschätzt.
Oma im Haus sahen die Kinder jeden Tag, weil auch mein Mann jeden Abend bei ihr kurz nach dem Rechten schaute. Aber die entferntere Oma plante kindgerechte Dinge und Ausflüge. Das waren keine großen Aktionen, aber z.B. ein Picknick im Garten auf der Wiese, ne Fahrradfahrt zum nächsten Abenteuerspielplatz u.ä.. Bei Oma im Haus tobten sie meistens nur im zum Spielzimmer umfunktionierten Gästezimmer., "dann hab ich meine Ruhe!" ist ein Zitat von dieser Oma.
Kommt natürlich darauf an um was es geht?
Ich hab mit meinen Schwiegereltern im gleichen Haus gewohnt und klar man sieht sich täglich. Die Verbindung der Kinder zu Oma und Opa ist dann auch nochmal eine ganz andere und dafür habe ich auch gelegentlich innerlich mit den Augen gerollt oder tief durchgeatmet. (Hielt sich aber im Rahmen :D )
Genervt war ich mehr, als unser Großer damals etwas Bauchweh hatte und sie mir ständig dieses Windpulver aus der Apotheke empfohlen hat, das mischt das der Apotheker selbst zusammen (bwz. hat er vor 40 Jahren gemacht, keine Ahnung ob er das überhaupt noch macht) ich hab mich auf die Empfehlung der Hebamme verlassen und und Sab Simplex gegeben und das hat auch super geholfen, nach 4 Tagen waren wir damit durch und die Verdauung funktioniert wieder. Aber das kam immer wieder auf, sobald er quenglig wurde. Aber ich hatte keine Lust extra 2 Orte weiter zu fahren, wenn ich ja schon ein Mittel von der Hebamme hatte und das wirkte ja auch.
Sonst waren es mehr Kleinigkeiten, über die ich hinwegsehen konnte, auch weil ich meine Schwiegermutter sehr gerne hatte und sie wie eine Mutti für mich war.
Meine Mutter habe ich nur alle paar Monate gesehen und das hat mich mehr gestresst :D Du verwöhnst ihn total, wenn du ihn immer gleich hochnimmst, sobald er einen Mucks macht. Hab dann erwiedert.: Wenn ich ihn jetzt da liegen lasse, schreit er in 5 Minuten spätestens richtig und dann brauch ich 15 Minuten um ihn wieder zu beruhigen. Da nehm ich ihn lieber jetzt hoch und alles ist gut.
Meine Schwiegermutter meinte dann auch nur: Sie macht das schon gut so. Genauso hab ich das auch gemacht. Man kann doch ein Kind nicht schreien lassen.
Meine Mutter dann nur: Ich hab C. (mein kleiner Bruder) auch nachts schreien lassen, der hatte ja keinen Hunger, der wollte nur auf den Arm. Nach ein paar Tagen hat er schon verstanden, dass das nicht geht und geschadet hat es ihm auch nicht.
Der Blick meiner Schwiegermutter und unser aller schweigen, war wohl Antwort genug. (kurz zu meinem Bruder, 37 Jahre, keine Ausbildung, interessiert sich nur fürs zocken, wohnt noch bei meinen Eltern, wird von Außenstehenden als behindert oder obdachlos wahrgenommen (er duscht nicht regelmäßig, stinkt also so, dass Kollegen ihn nicht mehr mitnehmen wollen (er arbeitet bei meinem Schwager in der Firma, sonst hätte er keinen Job), er trägt Klamotten mit Löchern und klebt diese mit Klebeband, oder nutzt Klebeband als Gürtel, weil die Hose sonst rutscht) Genug Geld hätte er um sich was neues zu kaufen, aber es ist ihm alles egal. Inzwischen fehlen die Frontzähne oben, weil die ausgefallen sind, man hätte ja zum Zahnarzt gemusst (bei meiner Mutter aber genauso, aber die duscht wenigstens :D )
Mein Mann hat dann das Thema gewechselt.
Von daher ist es schwierig dir was zu raten, wenn man nicht weiß, was genau was sie macht und was dich stört.
Ich fand immer ein: Ich habe gerade einen Artikel gelesen, da ging es um blablabla und dass man das früher so gemacht hat. War das bei euch noch so oder habt ihr das anders gemacht und wie war da eure Erfahrung. Heute macht man es ja XY.
So lehnst du ihre Einstellung nicht vollständig ab, bist neugierig und offen für ihre Sichtweise. Das kann als Gesprächseinstieg hilfreich sein.
Ist jetzt nicht das Thema:, aber meinst du, das Schreien lassen ist schuld an dem JETZIGEN Verhalten und Lebensstil deines Bruder? So wirkt es jedenfalls.
ich hab keine Ahnung, aber mit ihm stimmt was nicht, ob das jetzt ne Art Autismus ist (wurde früher ja nicht getestet und eigentlich passt es auch nicht, weil er sich als Kind auch besser verhalten hat, das fing in der Pubertät an und meine Mutter hat es dem armen Kleinen ja durchgehen lassen.) oder einfach nur ne doofe Persönlichkeit.
Er hat meinen Sohn einmal besucht kurz nach der Geburt und das war es. Am ersten Weihnachten hatte ich noch nachgefragt, ob er was schenken will, da hat er sich dann auch beteiligt, kam aber wie immer an Weihnachten nicht mit, er ist selbstverständlich eingeladen. Danach kam nie wieder was. Meine Kinder wissen, dass ich einen Bruder habe, aber wenn er uns ab und zu mal über den Weg läuft, dann haben sie keine Ahnung wen ich da grüße.
Einen Zusammenhang mit dem schreien lassen würde ich jetzt auch nicht zwingend interpretieren, aber naja, irgendwas ist bei ihm schief gelaufen und zwar gewaltig und daher war der Spruch meiner Mutter dann einfach zuviel.
Meine Schwiegermutter hat meinem Bruder ein- zwei Mal den Kopf gewaschen und dann wurde es auch tatsächlich besser kurzfristig, als von daher glaube ich, mit etwas mehr Erziehungsarbeit (so wie bei mir, wehe ich hätte keine Bewerbungen geschrieben) hätte es aus ihm was werden können. Von daher ignoriere ich Erziehungsvorschläge meiner Mutter gekonnt, aber die lebt auch in ihrer eigenen Welt.
Gar nicht so lange her, da kam gerade mal wieder die Diskussion auf, weil die Schüler immer schlechter werden und da meinte meine Mutter tatsächlich, das wäre ja nur die Schuld der Eltern, weil die sich nicht mehr mit den Kindern hinsetzen und die Hausaufgaben machen. Das müssten die nur machen, so wie es früher bei uns gelaufen ist, dann würde das wieder laufen.
Dazu muss man sagen, meine Mutter meinte ab der 3. Klasse ich wäre jetzt alt genug um mich gefälligst selbst um meine Hausaufgaben zu kümmern und hat nur noch gefragt, ob es gemacht wurde und ab und an sich die Sachen mal zeigen lassen. Dass ich in der 4. Klasse mal 4 Wochen keine Mathehausaufgaben hatte, kam ihr nicht seltsam vor. Ich war einfach ein echter Schluri, was mir dann auf der weiterführenden Schule zum Verhängnis wurde. Das habe ich dann ihr auch aufs Brot geschmiert, dass es früher auch nicht alle Eltern so gemacht haben und dann die Kinder da auch drunter gelitten haben. Da war ich echt sauer, weil sie mir damit einiges verbaut hat. Als ich alt genug war um zu kapieren um was es wirklich geht (war da leider Spätzünder) war leider der Rückstand zu groß. Also nichts mehr mit Abitur.
Sag etwas zur Schwiegermutter! Bei uns hatte sich bei mir wegen Schwiegermama einiges angestaut, weil sie zu jeder Zeit in unsere Wohnung kam. Wann SIE es wollte. (Wir wohnten in einem Haus).
irgendwann in der gleichen Situation habe ich sie ziemlich unhöflich mit folgenden Worten aus der Wohnung geschmissen: " Wenn du nicht aufhörst, ständig ungebeten hier reinzuplatzen, tausche ich das Türschloss aus und du bekommst keinen Schlüssel!" Das hat gewirkt und mir ihren Respekt eingebracht.
Ich würde bei deinen Schwiegermutter sagen, dass euch die täglichen Besuche zu viel werden. Auch, dass sie bitte ihre Kommentare über euch und eure Erziehung lassen soll. Das ist respektlos! Und ganz ehrlich, würde ich, falls es sich nicht bessert, auch mal die Tür nicht aufmachen. Ob die dann verärgert sind, wäre mir egal.
Klar, man will keinen Streit innerhalb der Familie, aber deswegen sollte man nicht sein eigenes Wohlbefinden hintenan stellen. Hier war übrigens immer besser, wenn mein Mann als Sohn was sagte.
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