Morgenroutine: als Frühaufsteher im Nachteil

Hallo zusammen,

ich brauche mal eure Meinungen und vielleicht auch Tipps, wie wir unseren Alltag besser organisieren können. Mein Mann und ich hatten vor der Geburt unserer Tochter (sie ist jetzt 3 Jahre alt) nie ein Problem mit unseren unterschiedlichen Schlafgewohnheiten:

Er ist eine Nachteule und geht meistens erst zwischen 00:00 und 1:00 Uhr ins Bett, während ich meist so um 21.30-22.00 Uhr schlafen gehe und somit eher der Frühaufsteher bin.

Seitdem unsere Tochter da ist, hat sich das Ganze aber ziemlich verschärft. Meistens gehe ich abends mit ihr gegen 21:00 Uhr ins Bett, da sie ja auch früh aufsteht (meistens so um 6:00 Uhr). Ich schlaf zwar nicht direkt ein aber liege im Bett.

Mein Mann bleibt weiterhin lange wach und ist morgens entsprechend müde. Das bedeutet, dass die gesamte Morgenroutine – besonders am Wochenende – fast immer an mir hängen bleibt. Auch das Einschlafritual übernehme ich ja wie erwähnt zu 95 %, da er abends oft erst dann „Zeit für sich“ hat.

Wenn ich ihn darauf anspreche, dass ich mir mehr Unterstützung in der Früh wünsche, blockt er oft ab. Er meint, ich sollte mich nicht beschweren, da ich ja „meinen Schlaf“ bekomme, weil ich früh genug ins Bett gehe. Aber es frustriert mich einfach, dass ich morgens fast alles allein wuppen muss, während er sich noch ausruht. Ich habe ihm vorgeschlagen, mal früher schlafen zu gehen, damit er sich morgens auch einbringen kann, aber er sieht das irgendwie nicht ein.

Langsam weiß ich nicht mehr, wie ich das ansprechen soll, ohne dass es immer im Streit endet. Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie habt ihr solche Themen in eurer Beziehung geregelt? Ich würde mich sehr über Tipps oder auch einfach einen Perspektivwechsel freuen!

Danke schon mal fürs Lesen und eure Antworten!

Bearbeitet von sleepingtime
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Wir haben beide eher einen späten Rhythmus, mein Mann aber noch mehr und meistens stehe ich dann auch morgens auf. Wir haben jetzt den Deal, dass Samstag mein Ausschlaftag ist. Da bleibe ich liegen und er kümmert sich um unsere Kinder und bereitet Frühstück vor. Ganz fair ist es vermutlich nicht, aber insgesamt gesehen ist es so jetzt für uns beide okay.

In eurer Situation könnte ich mir sonst noch vorstellen, dass er den Abend übernimmt. Je nachdem, wie das mit Abendessen klappt, er z.B. ab 17/18 Uhr übernimmt, inklusive ins Bett bringen. Dann hättest du in der Zeit auch einen freien Abend und gehst dann auch gegen 21.30 (oder wann du halt willst) ins Bett. Er hat seinen freien Abend dann ab 21 Uhr, wenn eure Tochter schläft. Du stehst dann früh auf. Dann hättet ihr beide mehr euren natürlichen Biorhythmus, aber jeder auch ungefähr gleiche Freizeit.

Ich glaube, was es grade unfair macht, ist, dass ihr zwar beide ungefähr euren Schlafrhythmus habt, aber dein Mann hat am Abend viel Me-time und du hast am Morgen Kinderbetreuung. Da finde ich schon, dass es dafür einen Ausgleich geben sollte. Ich würde es aber okay finden, wenn es zu einer anderen Zeit als morgens wäre, natürlich ist das frühe Aufstehen für ihn irgendwie schlimmer als für dich, weil es seinen Rhythmus "zerstört". Vielleicht findet ihr einen Kompromiss.

Macht sie noch Mittagsschlaf? Sonst würde sich da ja vielleicht nochmal was ändern, wenn der Weg fällt, dann müsst ihr vielleicht neu verhandeln.

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Hey,

Also bei uns ist es so, dass wir uns abwechseln am Wochenende.
Ab jetzt steht er einen Tag mit eurer Tochter am Wochenende auf und du bleibst mal etwas länger liegen! Morgens sind die kleinen meist doch gut drauf, dann hat er ne richtig schöne Zeit mit ihr :)
Geht er zu spät ins Bett, ist er halt sehr müde. Macht er das immer wieder, ist er halt immer sehr müde. Er ist ja ein erwachsener Mensch. ;-)
Liebe Grüße

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Gehe ich zu 100% mit.

Ich würde auch ganz klare Absprachen machen. Einen Tag am WE für ihn zum Ausschlafen, den anderen Tag für dich.
Da würde ich gar nicht "diskutieren" und im schlimmsten Fall das Kind zu ihm geben und sagen "so, heute lege ich mich nochmal hin, viel Spaß".

Er hat ja die Option auch früher ins Bett zu gehen um genug Schlaf zu bekommen...

Mein Mann und ich sind beides eh Frühaufsteher und eins unser drei Kinder ist meistens eh ab 5:45-6:15h wach.
Oftmals stehen wir auch beide kurz hintereinander auf.
Ich mag es zum Beispiel auch gar nicht am WE, wenn hier Gammelei bis 8/9h ist, weil ich was schaffen will/muss.
Aber wie gesagt, unsere Kinder sind eh früh wach, Ausschlafen ist hier so bis 7 h am WE #rofl

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Mein ultimativer Albtraum! Gammeln bis 8? Vor 10 oder 11 Uhr gibt hier nicht mal Frühstück.

Bearbeitet von unicornxxx
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Er hat doch von 21-0 Uhr Zeit für sich. Wo ist denn deine Zeit für dich? Er kann sie doch ruhig mal ins Bett bringen. Das würde ich wirklich einfordern.

Und Wochenende abwechseln. Einer darf Samstag und einer Sonntag ausschlafen. Ich bin auch wie du aber manchmal brauch ich das auch am Wochenende bis 9 zu schlafen.

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Hey leider beschreibst du einfach etwas von vielen Eltern. Ich war hochschwanger
mit Kind 2 und der Herr hat 14 Tage in seinem Urlaub ausgeschlafen...ich kümmerte mich um mein 17 Monate altes Kind. ..Wie auch sonst am WE. 3 Wochen später kam unser 2tes Kind. Klar es hat sich alles geändert .....Er ist ein schrecklicher Morgenmuffel und ich sollte trotzdem immer aufstehen, obwohl er wach war und ich nachts mich ja ums Baby kümmerte. Auch dann am WE i-wann immer zusammen aufgestanden, obwohl ich gerne unsere Zeit mit Kids aufteilen wollte. Damit jeder mal richtig Zeit für sich hat..Er war schwer dagegen.

Anderes Paar Kind, zwei Jahre..Sie legt immer schlafen und kümmert sich auch immer morgens ums Kind (schon seit einem Jahr in der Kita). Beide arbeiten vollzeit.

Leider sind es meistens Männer, die einfach sich darauf verlassen, dass die Frau es macht. Ich sage es nicht einfach so. Es gibt sehr gute Väter, aber ich kenne keinen der schnell in seiner Rolle angekommen ist.

Viel Erfolg dir ...es ihm verständlich zu machen. Bloß deine Wut nicht am Kind rauslassen. Das habe ich früher gemacht. Das ist komplett falsch.

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Was helfen kann (wenn der Mann wirklich Interesse an den Kindern hat): der Mann muss elternzeit nehmen. Und zwar alleine ohne der Frau als Unterstützung.
Die Vater-Kind-Bindung wird verstärkt und der Mann lernt, was die Kinderbetreuung mit sich bringt.
Ich muss ehrlich zugeben, dass das uns gerettet hat, denn davor sehr viel bei mir. Wobei mein Mann mich in der Früh immer ausschlafen gelassen hat am Wochenende als ich in de Elternzeit war. Das sollte doch das mindeste an Unterstützung sein.

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Hey ja das sagt eine Freundin auch. Ihr Mann war ein Jahr lang daheim und sie arbeiten. Für ihn war es "schwer", obwohl sie erstes Kind zur Kita brachte und er mit dem 2j. daheim war. Das nicht vergleichbar zu ihrer Elternzeit mit zwei kleinen Kids ganzen Tag daheim.
Mann ließ dich ausschlafen. Das ist ein Held pur :D.

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Ich war früher eine Nachteule, beruflich muss ich aber eh seit vielen Jahren früh aufstehen, so dass ich mich daran gewöhnt habe. Seit den Kindern gehe ich auch gerne abends direkt mit ins Bett. Weil ich als Erwachsene ein viel geringeres Schlafbedürfnis habe als die Kinder, wache ich morgens naturgemäß früher auf als sie und habe dann meine Metime. Im Prinzip ist es mir egal, ob ich am Wochenende abends zwei Stunden fernsehe oder morgens gemütlich mit einem Kaffee zwei Stunden lese, bevor die anderen aufwachen.

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Das scheint bei der TE aber nicht so zu sein.

Was logisch ist, denn das Kind ist ein Baby, das vermutlich noch tagsüber schläft (die Mutter aber eher nicht) und außerdem wird sie nachts ja zum Stillen geweckt.

Ich kann mir auch vorstellen, dass die TE in ein oder zwei Jahren wieder sehr froh um ihren Schlafrhythmus sein wird. Das hat mit Kindern echt Vorteile.
Aber im Moment sieht die Sache anders aus.

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Das Kind ist doch 3 Jahre alt oder habe ich das falsch verstanden?

Bearbeitet von Kaffeeamabend
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Du sagst ja schon, dass ihr einen unterschiedlichen schlafrythmus habt.
Du stehst morgens auf und hattest deinen Schlaf in deinem Rhythmus.
Dein Mann würde seinen Schlaf abbrechen und wäre unausgeschlafen.
Das könnte man so machen, aber ich weiß nicht wer und ob was dabei gewonnen hätte/ würde.
Vielleicht ist es zielführend er kümmert sich die Zeit vor dem Schlafengehen um das Kind... also Abendessen, schlagfertig machen usw.
Oder ab dem Mittag incl schlagfertig machen am WE und innerhalb der Woche den Abendrythmus bis zum ins Bett gehen.
Dann bleibt er halt wach und du gehst schlafen.

Bei uns bin ich die Eule, mein Mann die Lärche. Heute sind meine Kinder wie ich Eulen...Was super ist.
In der Babyzeit war ich für die meiste Zeit für die Kinder zuständig und eigentlich ist es immer noch so.
Allerdings ist es für mich ok .
Keiner will mit dem Anderen tauschen.

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Seine Argumentation hinkt.

Es geht nicht darum, genug Schlaf zu bekommen.
Es geht darum, die vielen Pflichten rund um das Kind auch mal abgeben zu können. Mit dem Kind nicht nur "Pflichtprogramm" wie anziehen, ausziehen, füttern, wickeln, baden zu machen.

Was du ihm im Gespräch zugestehen solltest:
Du hast es viiiiiel einfacher als er, dich auf einen Kinder-Rhythmus einzustellen.
Ist halt so.
Als Schülerin hattest du es auch leichter als er, pünktlich in die Schule zu kommen.
That's life.

Trotzdem muss er sich, wie alle Eltern, auf die Bedürfnisse seines Kindes einstellen und nicht selbstverständlich davon ausgehen, dass du alles alleine wuppst.
Er kann seine me-time morgens haben, während du mit dem Kind aufstehst.
Oder er kann seine me-time abends haben, dann steht er morgens auf, damit du mal me-time hast.

Etwas anderes wäre es, wenn du einverstanden wärst, dass du die Morgen- und Abendroutine übernimmst (weil es dir schlafroutine-mäßig gut in den Kram passt) und er das Kind dann tagsüber zum Beispiel von 12.00-16.00 Uhr übernimmt, inklusive Mittagsschlaf, oder von 14.30-18.30 Uhr, so dass du dort eine me-time am Stück hast (die bei ihm ja in zwei Teile geteilt ist.).

Man kann über alles reden.
Aber aktuell stört dich etwas.
Finde heraus, was dir fehlt und such mit deinem Mann eine Lösung.

Viel Erfolg

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Hallo,

Wir wechseln uns allabendlich ab, wer die Kinder ins Bett bringt. Derjenige, der nicht ins Bett bringt, räumt aber die Küche auf, macht den Geschirrspüler an und bereitet für das Frühstück vor: Tisch decken, Kaffeemaschine vorbereiten, checken, ob Rucksäcke/Ranzen bereit sind und auch alle Mützen, Handschuhe etc.
Das erleichtert den Morgen ungemein.

Schlag das mal vor!

Man kann übrigens auch Kinder ins Bett bringen und danach trotzdem wach bleiben und Zeit für sich haben …

Viele Grüße

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Ich bin selbst Nachteule.
Es ist - allgemein gesagt - viel einfacher, für Nachtmenschen, abends noch etwas zu erledigen (z.B. Abendritual gestalten) als morgens früh aufzustehen, um irgendwas zu tun.

Oder ihr müsst grundlegend noch mal neu über Zuständigkeiten sprechen...