Hallo,
ich muss mir meinen Frust vermutlich grade einfach von der Seele schreiben...
Der Tag war heute bisher wieder nur ein hin und her...
An Organisatorischem, an Zerrissenheit zwischen Job und Kindern,etc.
Wir haben drei Kinder, zwei davon Grundschule, eines Krippe.
Ich arbeite in einem "anspruchsvollen" Beruf Teilzeit (3 Tage die Woche bis ich mittags die Kinder holen), der mir grade viele Nerven kostet.
Mein Mann ist Vollzeit unterwegs, halbe Stunde Autofahrt (kein Homeoffice möglich).
Meine Mutter lebt mit bei uns.
Seit Wochen baut sie ab. Ihr würden Depressionen diagnostiziert, aber sie nimmt schon ein paar Jahre Medikamente.
Sie baut auch körperlich ab, sie ist 70 Jahre alt.
Aktuell befindet sie sich in keinem guten Zustand, liegt viel auf dem Sofa...
Blutwerte haben wir heute bekommen, soweit ok.
Ich befürchte aktuell, dass es doch eher psychischer Art ist.
Sie lebt sehr zurückgezogen, hat kaum soziale Kontakte. Von sich aus sowieso nicht.
Das heißt, ich bekomme als Ansprechpartner "alles ab".
Jetzt hat mein Mann schon wieder eine "Phase".
Diese hatte er im Januar schonmal. Da wollten seine Eltern ihm eine Depression einreden.
Ich will es natürlich auch nicht ganz ausschließen.
Vielleicht bin ich da grade nicht klar genug im Kopf für. Bzw.mir fehlt da der neutrale Blick drauf.
Ich bin eigentlich schon seit nem Jahr überbelastet.
War auch beim Arzt schon deswegen (aktuell).
Allerdings kann sie ja auch nicht viel tun für mich.
Bzw.die Dinge die sie sagt Versuche ich soweit durchzusetzen, aber es klappt nur bedingt.
Wir haben für die Kinder keinerlei Unterstützung. Großeltern sind ja da, aber meine Mama kann eben nicht und die anderen wollen nicht.
Heute war einfach ein blöder Tag, morgen wäre ein Termin von der Arbeit der nun abgesagt wurde, was ich über dritte erfahren habe.
Die Krippe ist morgen zu. Meine Mutter hätte für diese 1,5 h die Kleine genommen.
Da der Termin ausfällt, muss ich jetzt eigentlich "normal" arbeiten.
Kann ich aber nicht, weil meine Mutter nicht 5h die Kleine nehmen kann.
Erreichen tue ich keinen von den Vorgesetzten...
Und es nervt mich grade einfach nur noch.
Komme mir hier wie der Hampelmann vor.
Alle ziehen an mir. Und wo bleibe ich?
Von den Kindern mal abgesehen.
Wir leben abgelegen, alle Fahrten muss ich mit Auto machen. Jedes Hobby, zur Schule/Krippe.
An manchen Tagen, wie heute fahre ich um 12:40h und hole die beiden kleineren, um 13:20 dann die große.
Währendessen müssen wir aber gegessen haben und die Kleinste schon schlafen, damit sie nicht zu spät schläft... Weil sie sonst abends erst nach 21h einschläft...
Aber der Mittagsschlaf hat sich vermutlich auch bald erledigt.
Ich weiß gar nicht wie ich dann ohne Pause auskommen soll bis abends....
Das musste ich einfach mal los werden.
Ist einfach ein blöder Tag heute... Wie so viele aktuell.
Danke fürs Lesen!
Falls jemand Tips oder Anregungen hat oder einfach nur ein paar nette Worte, immer her damit.
Muss mich einfach mal ausheulen...
Könnte dein Mann Urlaub oder Überstunden nehmen morgen? Oder du? Sonst schreib doch eine E-Mail?
Kannst du morgen ins HomeOffice?
Ich würde morgen Überstunden oder Urlaub nehmen, da ich beides sowieso noch viel zu viel habe.
Und ja, werde das dann per Mail klären müssen.
Mich nervt es nur einfach Grade, dass ich keinen erreiche. Kläre sowas gerne persönlich.
Home Office ist bei mir, sowie bei meinem Mann, nicht möglich.
Es lässt sich auch klären... Bin grade einfach nur genervt... Weil gefühlt alles blöd läuft...
Naja. Ist halt so...
Klar verstehe ich total.
Oh Mann, da hast du echt ein Päckchen zu tragen.
Ich verstehe dein Problem mit deiner Mutter - das ist unglaublich kräftezehrend.
Ich denke da solltest du ansetzen.
Sucht gemeinsam einen Psychotherapeuten. Oder geht einfach erst einmal zum Hausarzt.
Du kannst nicht weiter ihr Blitzableiter für alles sein.
Vielleicht könnte sie in eine Tagespflege?
Wie ist ihr körperlicher Zustand?
Hast du Geschwister?
Könnten die vielleicht vorübergehend deine Mutter aufnehmen - oder dich zumindest entlasten?
Ich denke viel von deiner Überlastung kommt von deiner Mutter - du hast nicht nur 3 Kinder, du hast auch noch eine pflegebedürftige Angehörige zu Hause - auch wenn es in erster Linie um die Psyche geht.
Danke. Mir ist Grade bewusst geworden, dass du ja Recht hast. Irgendwie habe ich eine pflegebedürftige Angehörige. Wenn auch "nur" psychisch.
Wir waren beim Hausarzt und die haben Blut abgenommen, aber die Werte sind ok.
Kardiologe folgt diese Woche noch.
Ja. Das mit dem Therapeuten ist ein guter Ansatz. Auch, wenn es vermutlich dauern wird bis sie da unter kommt.
Tagespflege. Puh. Ich glaube das macht sie nicht.
Sie sagt ja, dass sie nicht kann. Also sie liegt irgendwie auch die ganze Zeit auf dem Sofa (bei ihr) und ich sage schon, wenn sie nicht vernünftig isst, kann man nicht zu Kräften kommen.
Weil sie eben auch nicht wirklich isst. Wobei es die letzten 2 Tage besser war.
Ich habe einen Bruder. Aber da wird sie nicht unter kommen (können).
Leider sind die nicht so empathisch.
Und sehen nur sich.
Wir haben unsere Dienste geleistet (damals mit ihren Kindern, als sie klein waren), aber es kommt nix zurück.
Sie melden sich auch so gut wie nie.
Ist für mich daher auch keine Option so wirklich.
Sie könnten höchstens mal einen Arztbesuch übernehmen... Damit nicht immer ich mit muss.
Aber das müssen wir schauen dann.
Ja, aber ich finde, die psychische Belastung ist fast noch schlimmer, als wenn es "nur" körperlich ist. Auch wenn natürlich beides belastend ist.
Wenn sie nicht in die Tagespflege möchte - das möchten aber die meisten erstmal nicht - wäre evtl. ein ambulanter Pflegedienst etwas??
Ich würde sie vielleicht mal beim Arzt durchchecken lassen - ob sie einen Pflegegrad bekommt.
Auch psychische Faktoren fließen beim Pflegegrad mit ein (demente Menschen zum Beispiel sind ja auch oft körperlich noch "fit", aber trotzdem pflegebedürftig).
Ihr braucht auf jeden Fall Unterstützung von außen!
Und den Bruder würde ich zumindest für die Arztbesuche einspannen.
Es ist auch seine Mutter.
Ich denke es muss hauptsächlich für deine Mutter ein Lösung her.
Auf eurem Sofa weiter rumgammeln ist langfristig keine Lösung, weder für sie noch für euch. Das ist einfach eine zu grosse Belastung für euch. Betreutes Wohnen oder so was. Erkundige dich da mal bei eurer Gemeinde/Caritas/Diakonie was auch immer.
Ich weiss ja nicht wie viel dein Mann sonst mit anpackt, ansonsten muss er auch mal ein paar mehr praktische Handgriffe übernehmen im Haushalt, bei den Kids usw. zumindest am WE. Vielleicht kannst du da mehr "outsourcen".
Vielleicht kannst du euch auch ein Netzwerk aufbauen, sodass mal ein Kind mit zu Freunden kann z.B. Man darf sich nicht scheuen nach Hilfe zu suchen.
Ansonsten darfst (und musst!) du dich auch wichtig nehmen und Grenzen setzen. Es ist keinem geholfen wenn du zu Grunde gehst an der zu hohen Belastung.
Danke dir für die Ideen und Tips.
Hmm. Das mit meinem Mann ist ja eben auch so ein Problem.
Er sagt aktuell ja selbst, dass er unzufrieden mit seiner "Leistung" zu Hause ist.
Dabei habe ich schon sowieso immer das meiste an Care Arbeit auf dem Schirm...
Aber aktuell hat es trotzdem stark nachgelassen bei ihm.
Er redet halt auch nicht.
Es ist schwer mit ihm Dinge zu besprechen.
Er sagt mir seit Monaten, dass ich zum Arzt muss wegen der Überbelastung.
Dann war ich da. Vor einer Woche. Und er hat sich bis heute nicht erkundigt was bei Rum gekommen ist.
Mich macht das traurig.
Jede Konversation muss von mir aus gehen. Alles organisatorische,etc.
Ich nehme mich und meine Belange ernst und weiß, dass ich nicht weg kippen kann. Das macht es ja so schwierig.
Die Situation ist so verfahren und ich weiß einfach auch nicht welche Stellschrauben ich noch drehen kann/soll/muss...
Liebe TE,
deinen Mann hätte ich schon lange auf den Pott gesetzt. Der kann doch, wenn er Feierabend mit anpacken, z.B die Einkäufe tätigen bevor er nach Hause kommt. Dem würde ich Sachen geben, die er auch erledigen kann. Da würde ich garnicht lange diskutieren.
Vielleicht so<<: Wenn du mir schon sagst, ich soll zum Arzt wegen der Überlastung, dann unterstütz mich bitte auch, damit es bei mir noch nicht noch schlimmer wird. Das kann ich doch auch von dir erwarten.<<
Bitte fackel nicht lange, setzt das bitte um.
LG und alles Gute
Hinzwife
Kannst du mal einen Abend mit einer guten Freundin verbringen?
Stimmt schon, das zu organisieren ist zusätzlicher Stress, aber deine Lebensfreude könnte zurückkehren. 💐
Danke. Das sollte ich mir wirklich vornehmen.
In unregelmäßigen Abständen mache ich das auch.
Aber aktuell ist nichts geplant mehr dieses Jahr.
Was genau möchtest du denn im Moment gerne? Was, denkst du, würde es dir jetzt leichter machen?
Mehr Unterstützung von deinem Mann?
Therapie für deine Mutter?
Krankschreibung für dich?
Jobwechsel?
Babysitter? Putzfee?
Fahrgemeinschaft mit anderen Eltern, damit du nicht täglich mittags unterwegs sein musst?
Einfach nur jemand aus deiner Familie, der anerkennt, dass es momentan schwer für dich ist?
Was genau, denkst du, fehlt dir oder macht dein Leben momentan schwer? Was ist die größte Belastung?
Danke für deine Fragen.
Was ich möchte:
Nicht für alles verantwortlich sein. Auch mal "an die Hand genommen werden".
Was würde es einfacher machen? Wenn zumindest mein Mann und meine Mutter wieder "rund laufen würden".
Ja, wenn mein Mann auch mal sieht was ich leiste. Und mit mir spricht.
Und meine Mutter wieder gesund wäre. Zumindest das psychische. So dass ich nicht alles abbekommen.
Ich meine Pausen bekomme und meinen Schlaf nachts.
Krankschreibung/Elternzeit ist eine Idee. Eigentlich eher Elternzeit.
Darüber streite ich auch mit meinem Mann.
Er meint, ich musse mich krank schreiben lassen, weil ich überbelastet bin.
Ich möchte das aber nicht. Ständig zum Arzt rennen wegen einer Krankmeldung.
Ich würde lieber Elternzeit nehmen, auch wenn es finanziell ein Nachteil ist.
Ist aber stressfreier für mich.
Fahrgemeinschaften gehen örtlich bedingt leider nicht.
Mir fehlt einfach, dass jemand sieht was ich leiste. Ich ahne immer das Gefühl ich bin der Mülleimer für alles Negative und keiner bemerkt es.
Ich möchte positive Dinge und Erlebnisse für mich haben.
Schwer mach es mir, dass ich für alles verantwortlich bin, mich um alles und mehr kümmern muss.
Ich möchte mich auch mal "zurück lehnen" nicht alles im Griff haben und bedenken müssen. Mich nicht um alles kümmern müssen.
Durchatmen.
Zeit für mich haben und Dinge die nur ich mache für mich.
Die habe ich teilweise ja auch.
Aber dann kommt wieder so ein großer Packern Belastung und ich habe nicht genug Ressourcen gesammelt dafür...
Die Arbeit ist halt auch ne Belastung.
Wie gesagt, ein helfender Beruf. Nochmal etwas wo alle was von mir wollen. Wo ich aufnahmefähig und konzentriert sein muss.
Leider ist es auch chaotisch, weil teilweise in meinen Augen manches nicht gut geplant ist von oben.
Ich bin zu viel "abrufbar". Das nervt mich.
Und ich bin halt nicht lange in dem Bereich. Also auch sehr unsicher wie was geregelt wird... Und nicht vernünftig eingearbeitet... So empfinde ich es zumindest.
Können die Schulkinder nicht alleine heim gehen?? Falls die Strecke zu lang ist, müsste es ja ein Bus geben, dann wäre es schon einmal entspannter mittags
Nein. Das geht leider nicht.
Bzw. Ist ein selbstgemachtes Problem, weil es nicht die Schule mit der Busverbindung ist. Diese hat nur eine Busverbindung um 12:40h.
Aber da muss ich die Kleine aus der Krippe eh holen. Die ist direkt daneben.
Hallo,
du leistest wahnsinnig viel!
Ich würde auch vorschlagen für deine Mutter einen Pflegegrad zu beantragen. Einfach bei ihrer Krankenkasse anrufen.
Und vor dem MDK Besuch aufschreiben, wobei deine Mutter Hilfe benötigt (selbst wenn es so Dinge sind wie an Essen und Trinken zu erinnern, beim Haarwaschen helfen, zum Arzt begleiten etc. Einfach alles aufschreiben was du für sie tust)
Wenn Pflegegrad 1 rauskommt, könntet ihr zB die Sozialstation vielleicht einmal die Woche kommen lassen. Meine Freundin arbeitet dort als Hauswirtschaftskraft. Sie putzt, kocht und bügelt, geht aber auch mit ihren Patienten spazieren, macht Brettspiele, liest ihnen vor etc.
Dann hätte deine Mutter zumindest noch einen weiteren Kontakt neben dir.
Möchtest/Kannst du Stunden reduzieren auf der Arbeit?
Oft fällt es finanziell nicht allzu sehr ins Gewicht zB 10% runter zu gehen. Aber die "freie" Zeit merkt man dann deutlich.
Vielleicht gibt es in eurer Gemeinde Leihomas? Dann hättest du ein bisschen Entlastung.
Und sonst fällt mir nur ein, ob dir vielleicht eine Mutter-Kind- Kur helfen würde?
Du scheinst ja nahe am Burnout zu stehen (was auch absolut verständlich ist in deiner Situation).
Danke dir.
Ja. Das mit dem Burn Out ist mir auch klar.
Und ich mache mir echt Sorgen was ist, wenn ich weg breche.
Ich werde mich mit dem Pflegegrad mal erkundigen. Wie oben irgendwo geschrieben... Ich kam da heute erst drauf nach dem Gespräch mit einer Freundin.
Daher weiß ich auch nicht so richtig, was es "bringen" soll.
Aber du hast es ja schon gut beschrieben..vielen Dank dafür!
Hmm. Gute Frage mit der Arbeit.
Ich weiß halt nicht, ob das was bringen würde.
Ich habe den Bereich gewechselt (selbe Firma seit 20 Jahren). Wäre ich im anderen Bereich, wäre es auch nicht so heftig.
Allerdings ist dieser Bereich kompatibel mit der Abdeckung der Ferienzeiten der Kinder.
Daher habe ich gewechselt.
Und grundsätzlich würde es mir auch Spaß machen, hätte ich die Kapazität dafür frei...
Und wäre die Orga nicht so chaotisch.
Leihomas. Gute Frage. Müsste ich raus finden.
Und an die Kur dachte ich auch.
Allerdings als Familien Kur.
Stand mit meinem Mann auch schon zur Debatte.
Aber wir haben uns einfach noch nicht darum gekümmert.
Und wäre jetzt eben aktuell die Frage, ob ich meine Mutter alleine lassen "kann".
Das muss ich mit mir erstmal ausmachen....
Danke nochmal!
"Und wäre jetzt eben aktuell die Frage, ob ich meine Mutter alleine lassen "kann"."
Da würde ich aber z.B. den Bruder wieder ran nehmen.
Wenn du eine Kur brauchst, dann kann er sich ja wohl mal eine Zeit kümmern.
Wenn das gar nicht geht - es gibt auch Kurzzeitpflege - eben um als pflegende Angehörige mal Urlaub - oder in deinem Fall eine Kur - machen zu können.
Stunden runterschrauben ? Wobei 3 Tage Teilzeit bis Mittag da bist du bei 15 Std. ? Wenn das mit den Terminen im Job öfter so ist vielleicht auch drüber nachdenken zu wechseln . Pflegedienst für die Mutter , Putzfrau , Babysitter mit Führerschein der nachmittags die Kinder fährt evt. auch noch eine Idee .