Mein Mann übertreibt maßlos und macht mich wahnsinnig

Hallo ihr Lieben, ich hätte gerne mal eure Einschätzung zu der Meinung meines Mannes, ich finde er übertreibt ganz schön.

Unsere Tochter ist bald 4 Monate alt und mein Mann ist immer sehr besorgt um sie.
Wir hatten einen sehr langen kiwu und ich bin selbst auch sehr vorsichtig.
Es fing schon in der SS an, das er nicht wollte, dass ich irgendwas mache, nichts heben, mich mit keinem treffen, beim Thema Essen war ich selbst über vorsichtig.
Im Wochenbett dann war es ganz extrem, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es gar keinen Besuch gegeben. Ich hab es dann irgendwie durchgesetzt, dass zumindest unsere Eltern und meine Oma kommen durften. Die mussten dann extrem auf Hygiene achten (niemand durfte das Baby berühren, wäre es nach ihm gegangen hätten alle ffp2 Masken getragen).
Ich durfte in den ersten 6 Wochen mit Baby kein Geschäft betreten. Hab mich einmal nicht daran gehalten und war mit Baby bei DM (,es war komplett leer), das war ein riesen Drama für ihn (angebliche Krankheitserreger in der Luft, wie kann ich nur..).
Naja inzwischen ist es etwas besser, er hat eingesehen das er mir nicht alles verbieten kann.
Nun ist bald Weihnachten und wir werden einen Abend bei seiner, einen Abend bei meiner Familie sein.

Ich hab jetzt schon keine Lust, er akzeptiert es inzwischen zähneknirschend wenn meine Mutter oder seine Mutter das Kind mal auf dem Arm haben.
Aber es ist immer völlig unentspannt. Meine Tante hat einen Hund und ich weiss jetzt schon das es ein Drama wird (Keime und so). Zum Glück gibt es keine anderen Kinder in de Familie, sonst würde er sich wahrscheinlich weigern hin zu gehen.
Dann ist er aber auch nicht nur so was Keime angeht übervorsichtig, sondern er hat auch Angst, dass das Kind "überreizt" wird, also er will z.B nicht dass an zwei auf einander folgenden Tagen Leute kommen oder wir was unternehmen, ich mich mit Kind mit Freunden treffe, in Geschäfte gehe etc.
Das ist mMn völliger Quatsch, das Kind ist völlig unbeeindruckt von Besuch, ich sehe auch kein riesiges Risiko mit dem Kind mal in den Supermarkt zu gehen. Es ist auch kein Kind was jetzt schnell überreizt ist, wobei schwer zu sagen, da das ja nicht vorkommt.

Trotzdem weiss ich wenn das Kind sich doch mal erkälten sollte (was ja irgendwann passieren wird) werde ich die Schuldige sein, oder wenn das Kind mal schreit ist es auch immer meine Schuld, weil ihm ich zu viel zumute.
Ich sehe es schon kommen, dass er an Weihnachten nach einer Stunde gehen will, weil es "genug" ist.
Ich hab schonmal bei der Kinderärztin überdeutlich gefragt, ob es wirklich eine Gefahr für das Kind ist in Supermärkte zu gehen, mein Mann hat ihre Antwort aber irgendwie nicht groß interessiert.

Auch beim Essen ist es so nervig, wenn wir irgendwas essen was potentiell gefährlich sein könnte (z.B Rohmilchkäse, Lachs) darf ich (er selbst natürlich auch)das Kind dann nicht berühren, so lange ich mir die Hände nicht gründlich gewaschen und am Besten desinfiziert habe, gleichzeitig darf das Kind keine Sekunde meckern oder schreien, das heißt beim Essen steht einer von uns alle 2 min auf um sich die Hände zu waschen und das Kind dann auf den Schoß zu nehmen oder anders zu beschäftigen.
Es ist so nervtötend.
Auch wenn ich mit dem Kind in einem Raum.bin und es meckert, steht er sofort besorgt neben mir.
Die Bauchlage könnte ich längere Zeit nur machen wenn er nicht da war, denn sobald sie gemeckert hat, hat er sich sofort aufgeregt,was ich dem armen Kind denn antun würde? Ich hab ihm Zig mal erklärt, das die Kinder auch durch Frustration lernen, will er nichts von hören.
Den Abend nach der Impfung hat die kleine schlimm geschrien, da musste ich mir dann anhören, dass es alleine meine Schuld ist, weil ich so unentspannt bin und sich das aufs Kind Überträgt.
Ich weiss echt nicht was passiert wenn die kleine mal anfängt zu krabbeln, geschweige denn in die Kita geht 😳, dann wird er ja völlig durchdrehen mit Keimen.
Sorry das ist jetzt doch etwas lang geworden...
Was kann ich denn tun, damit er endlich mal entspannter wird?

1

Puh. Klingt furchtbar.
Für euch alle.

Meinst du er würde mal mit einem Arzt und/oder Psychologen reden?

Das die Ängste völlig irrational und drüber sind, sollte ja klar sein.

Das immunsystem eines Kindes trainiert sich ja damit, das es Keime abwehren kann.
Wird ihm das genommen kann es auch zu gesundheitlichen Problemen kommen, das sollte ihm klar sein.

Ebenfalls kann nur durch soziale Kontakte das Kind sozialisiert werden. Wie soll es denn lernen, das es andere Menschen mit Bedürfnissen gibt, wenn es völlig isoliert wird.

Nicht in den Supermarkt wegen keimen.
Ihr habt ein gesundes Kind, das kann Keime ab.
Anders wäre es, wenn es gesundheitliche Probleme hätte, die eine Isolation nötig machen.
Aber da drehst du ja völlig durch mit der Zeit.

Klingt sehr ungesund seine Einstellung und man muss ihm vielleicht klar machen, daß er seinem Kind gerade mehr schadet als nutzt.

2

Omg, du Arme. Ich glaube wenn Babys bekommen bedeuten würde, sich ab jetzt zu Hause einzuschließen und sich zu Verhalten wie im Gefängnis, dann würde kaum noch jemand Babys bekommen.
Ganz ehrlich irgendwann wird das Kind in den Kindergarten oder in die Schule gehen und da ist es unausweichlich krank zu werden. Dein Mann soll sich mal beruhigen. Ich würde mir da überhaupt nichts vorschreiben lassen, wenn du einkaufen gehen möchtest, dann GEH! Was soll er denn machen? 😂 Wenn er sich danach aufregen möchte kann er das gerne tun aber das würde ich getrost ignorieren. Dann geh am besten währenddessen ne Runde spazieren mit dem Baby. 😂 Außerdem ist es auch wichtig, das sich Kinder an „Alltagskeime“ gewöhnen. Das geht aber mit der Methode deines Mannes nicht.
Wenn ich dich wäre, würde ich trotzdem einkaufen und raus gehen und den Mann ignorieren, der wird sich schon wieder abregen.
Wenn er an Weihnachten nach einer Stunde nach Hause will dann kann er das gerne tun, selbst wenn er mit Baby gehen möchte, dann soll er das machen und du bleibst noch da und kannst dich weiter amüsieren. Du bist ein eigenständiger Mensch und nicht das Schoßhündchen deines Mannes. Es ist ja grundsätzlich schön, dass sich dein Mann so einbringt, aber er schießt ordentlich über das Ziel hinaus.

3

Das Kind sollte sogar mit Keimen in Berührung kommen - nur so kann es ein Immunsystem entwickeln.

Bei deinem Mann hört es sich nach einer Art Angststörung an (Hypochondrie evtl.) bezogen auf euer Kind. Da könnte tatsächlich professionelle Hilfe gefragt sein.

Sprich Mal behutsam und respektvoll mit ihm, zeige Verständnis, mache aber auch klar, dass du das alles so nicht mitmachen kannst, da sich euer Kind gesund entwickeln soll - sowohl physisch als auch psychisch.

Alles Liebe!

Bearbeitet von Lolalisa3
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Wenn seine Ängste so extrem sind, dass es euch alle massiv belastet und einschränkt, sollte er sich Hilfe holen.

Er tut weder dir, noch dem Kind einen Gefallen und „normal“ ist das alles nicht.

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Ich frag mich echt, warum du das alles mitmachst? 😳
Gerade das ständige Händewaschen während des Essens würde mich zum Ausflippen bringen. Welchen Sinn hat das?
Mich macht schon das Lesen deines Beitrags ganz wuschig und ich würde garantiert nicht mehr ruhig mit ihm reden oder Verständnis heucheln. Dein Mann hat ein großes Problem und sollte sich dringend Hilfe holen. Und du solltest aufhören dabei mitzumachen. Respekt, dass du das schon so lange ausgehalten hast!

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Die Keime und Viren sind sogar wichtig für dein Kind. So entwickelt sich das Immunsystem.

Hat dein Mann nichts aus Corona gelernt!?

Die Quarantäne und Kontaktbeschränkungen waren für uns alle nicht gut. Vorallem für unsere Kinder in der Entwicklung war es verheerend.

Der Keim- und Virenaustausch gehört einfach zum Mensch-sein dazu. Auch wenn es zur Folge hat, dass wir ab und zu dadurch krank werden

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Stimme dir generell zu, allerdings hat es nicht zwingend etwas mit "daraus gelernt" zu tun - gerade mit der Umstellung auf ein Baby sind Menschen (ja, auch Männer - auch wenn das oftmals heruntergespielt wird) anfälliger für psychische Erkrankungen. Er kann da nicht zwingend etwas für, sollte aber nach einem Gespräch Krankheitseinsicht zeigen und daran arbeiten wollen.

Bearbeitet von Lolalisa3
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Ja, wie hat dein Mann denn corona überlebt, psychisch meine ich

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Klingt nach ner Zwangsstörung, dein Mann gehört meiner Meinung nach in Behandlung. Wie machen es denn Familien mit Baby und weiteren Kitakindern? Die bringen ja ständig alle möglichen Keime ein. Das Baby wird auch bald die orale Phase haben, da wird einfach alles in den Mund gesteckt. Sperrt ihr es irgendwo ein und gebt ihm dann nur sterile/angekochte Spielzeuge?
Und wie du sagt, das Baby wird irgendwann auch eine Kita besuchen. Eher schlecht, wenn es bis dahin keine Gelegenheit hatte, sich ein Immunsystem aufzubauen.
Ich würde da mal ernsthaft das Gespräch suchen, notfalls auch mit externer Unterstützung, denn das kann so nicht weitergehen und schadet auf lange Sicht auch dem Kind.

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Hallo,

Ängste in dem Ausmaß sind völlig drüber. Da würde ich ehrlich gesagt auch professionelle Hilfe anraten. Das Baby kann nicht isoliert unter einer keimfreien Käseglocke aufwachsen. Die Richtung ist ungesund für euch alle.

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Gib deinem Mann mal Studien zu lesen, dass Kinder, die von Keimen ferngehalten werden, später gehäuft Allergien entwickeln. Kinder brauchen Kontakt mit Keimen, damit sich ihr Immunsystem optimal entwickelt.