Hallo ihr Lieben,
ich komme mal gleich auf den Punkt. Ich habe zwei Kinder (14 und 12), bin verheiratet und wohne 300 km von meinen Eltern entfernt. Meine Eltern sind auch nicht so die Großeltern, die voll in ihrer Rolle aufgehen. Dementsprechend zurückhaltend sind auch meine Kinder ihnen gegenüber. Mein Vater ist Choleriker (schon immer) und wird oft laut, auch mir gegenüber (bin 39).
Mein Jüngster hatte Geburtstag und meine Eltern waren nun über das Wochenende bei uns. Gestern saßen wir beim Frühstück. Mein Jüngster ist ordentlich erkältet und zog die Nase hoch. Mein Vater hat ihn dann sehr laut angesprochen, dass er sich die Nase putzen soll und was das für ein Verhalten sei (versteh ich auch). Mn merkte, dass mein Vater sauer war und ich sprach ihn daraufhin an und er sagte erbost, dass mein Kind ihm zuvor auf eine Frage nicht geantwortet habe, obwohl er doch so viele Geschenke bekommen habe.
Nach dem Frühstück wollten meine Eltern nach Hause fahren. Sie haben sich verabschiedet, außer bei meinem Jüngsten. Mein Vater sagte schroff „Er nicht. Er hat es nicht verdient!“ und ging. Mein Sohn guckte total erschrocken und traurig.
Ich habe meinem Vater eine Nachricht geschrieben, dass ich sein Verhalten unmöglich finde und nicht dulde. Ich habe gestern nichts mehr von meinen Eltern gehört. Weder das sie gut Zuhause angekommen sind, noch sonst etwas.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Mein Vater ist kein guter Opa
Leider ist das einer der schmerzhaftesten Sachen finde ich, die man als Eltern lernen muss. Dass nicht alle Leute Omas/Opas sind, sondern manchmal Leute auch einfach nur Menschen mit Enkeln. Gerade wenn man vorher dachte, dass man eine schöne Kindheit hatte, ist das echt schmerzhaft. Einen gute Tipp habe ich aber leider nicht.
Ich kann mir nur schwer vorstellen dass aus guten Eltern schlechte Großeltern werden..
Dann freu dich darüber, dass du zu den Menschen gehörst, die das nicht nachvollziehen können 👍
Hi,
mit dem Kind sehr offen reden, er ist 12 und verständig. Er braucht kein gutes Verhältnis zu seinem Opa zu haben.
Und wenn er, meint seiner erwachsenen gegenüber Tochter noch laut werden zu müssen, würde ich an den Kontakt minimieren.
Dein Vater ist ja schon kein guter Vater, wie soll er dann ein guter Opa sein?
vlg Tina
Ach Mensch. Mir kullern schon wieder die Tränen über das Gesicht…
Das sind auch Tränen über deine eigene Kindheit vermute ich 😑fühle dich gedrückt.. Du wirst vieles anders machen und besser.
Wie ist denn deine Mutter so drauf..?
Meine Mutter steht total unter den Pantoffeln meines Vaters. Sie liebt ihn.
Allerdings habe ich gestern gar nicht mitbekommen, ob sie meinem Jüngsten verabschiedet hat und wie das aussah.
Meine Mutter hat einmal versucht gestern anzurufen. Ich habe es tatsächlich nicht mitbekommen und wollte dann auch nicht zurückrufen. Wozu? Ich bin wütend, enttäuscht und traurig. Ich komme eh nicht dagegen an, weil ich auch Angst habe. Immer wenn mein Vater laut wird, zucke ich innerlich zusammen.
Liebe copacabana10,
ach mensch das tut mir leid. Vor allem für Deinen Sohn.
Bitte sprich mit ihm drüber. Einmal erklärst Du ihm am besten, dass der Opa schon immer so cholerisch war und dann, dass das im Alter leider bei vielen immer schlimmer wird. Bitte erkläre Deinem Sohn, dass Nase schniefen am Tisch schon eklig ist und er das bitte nicht mehr macht. Aber Opas Verhalten dazu geht gar nicht. Und dass ER für Opas Verhalten nichts kann und dass es Dir leid tut, dass er traurig wegen Opa war.
Ich selbst habe als Kind erlebt, wie mein eigener Opa war - herrisch und auch sehr schnell laut, ultra gemein zu seiner Frau und ebenso cholerisch gegen alles, was ihm nicht passte. War ich ungern da und ich war sooo eingeschüchtert. Leider sprach mit mir niemand darüber und ich dachte, es läge zT an mir. Wie hab ich mich versucht zu verbiegen und er hat mich oft nur abtropfen lassen.
Vor einiger Zeit musste ich feststellen, dass mein Vater leider sich wie sein Vater entwickelt. Meiner Mutter gegenüber schon länger - sie erträgt es und geht ihm den ganzen Tag aus dem Weg. Meinen Kindern hab ich erklärt, dass sich da nichts machen lässt - wobei er bei ihnen sich bisher soweit ich weiß immer im Griff hatte. Mir gegenüber seit einiger Zeit nicht mehr, da ist er ein paar mal auch schon völlig entgleist.
Ich habe abgeschlossen und kann Dir das auch nur raten: Hege Du und Deine Familie nicht mehr den Wunsch oder gar die Hoffnung, dass von Deinem Vater noch etwas anderes kommen wird. Macht Euch alle das klar. Es ist eine Art von geistigem Verfall, manchmal Demenz- oder Alzheimer-Vorboten, aber oft eben nur Altersstarrsinn.
Alles Liebe,
shealove
Danke für deine sehr liebe Antwort. Er war schon immer cholerisch und wird schnell laut.
Seit gestern geht es mir richtig schlecht mit der Situation. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Meine Mutter anrufen? Oder nicht? Was ist mit Weihnachten? Es ist ganz schlimm gerade.
Hallo copacabana10,
Du kannst auch nichts dafür. Wenn Dein Vater sich so geben möchte ist das sein Problem.
Ich weiß nicht wie Deine Mutter zum Verhalten Deines Vaters steht - aber die Gefahr ist groß, dass sie ihn eher in Schutz nimmt (Abhängigkeit bei altem Rollenmodell). Aber Du könntest dennoch ihr sagen, dass Du vom Verhalten Deines Vaters entsetzt warst, Dein Sohn sehr traurig und verletzt. Du könntest sie ja fragen ob er zu ihr auch so ist? Ob es schlimmer geworden ist? Ob er evtl auch Dinge vergisst und durcheinander bringt? (das wäre die Schiene Vorstufe zu Demenz/ Alzheimer)
Wie ist denn Weihnachten überhaupt geplant? Wenn gemeinsam kannst Du ihr ja sagen dass Du Angst hast, dass Dein Vater ein weinendes Kind an Weihnachten hinbekommt. Wie sie das sieht.
Sprich offen darüber. Mehr kannst Du erst anschließend planen.
LG shealove
Das dein Vater sauer war ist das eine, aber das er meint ER HAT ES NICHT VERDIENT? DA frag ich mich schon ob der noch ganz gescheit ist. Das ist dennoch ein Kind. Dein Vater macht wahrscheinlich nie Fehler. Der hat auch nicht verdient das man noch freundlich zu ihm ist wenn er sich so verhält. .Das würde ich ihm schon auch mal so sagen.
Ela
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Also das ansprechen am Tisch kein Ding.
Der anschließende Kontext danach - nicht nachvollziehbar. Wer sprach wen an und wie passt die Antwort zur Aussage? Tadel resultierte ja nicht aus fehlende Danksagung zu Geschenken sondern Rotze hochziehen. Hätte man mal korrigieren müssen und Gastrolle begreiflich machen.
Beim Abschied dann ohnehin - Ein Gruß ist nichts was man sich verdienen muss. Soll sich mal koordinieren und selbst Benehmen vorleben. Nachricht im Nachgang ist etwas dünne aber jut, besser als nichts.
Mein Vater ist auch sehr autoritär aber wenn er irgendwo klatscht zw. Streitlust und unstrukturiert Werte-Vermittlung aus ein Kontext wirft, fordere ich ihn direkt auf das zu korrigieren.
Das sagst du so leicht. Es ist auch eine Typfrage, ob man sofort kontern kann. Ich war so perplex, dass ich mich meinem Kind zugewandt habe. Somit ist er wortlos raus, meine Mutter hinterher und weg waren sie.
Vorm Frühstück muss es eine Situation gegeben haben, wo mein Vater meinen Sohn etwas gefragt hat und keine Antwort bekommen hat. Ich war nicht dabei und wusste also auch nicht worum es geht. Es hieß nur „er redet nicht mit mir, also hat er die Verabschiedung nicht verdient.“
ich finde es absolut richtig dass du auf der Seite deines Sohnes stehst und hoffe er weiß das auch!!!
Nasehochziehen ... ja... kann man doof finden.... dass man mal keine Antwort bekommt - so ist das halt....
"Lustig" ist ja, dass dein Vater das Verhalten deines Sohnes kritisiert und selber rein gar nichts besser macht.
Wer so einen Abgang bringt, hatte selber keine gute Kinderstube.
Ich würde noch ein paar Tage vergehen lassen und dann vielleicht erstmal Kontakt zu deiner Mutter suchen?
Mein Vater hatte tatsächlich keine schöne Kindheit. Er hat zum Schluss den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen.
Meine Mutter hat mich ja gestern angerufen und nun habe ich sie zurückgerufen. Sie fing direkt an zu weinen und sagte, dass mein jüngster Sohn nicht einfach sein. Mein Vater hat drei mal „Guten Morgen“ gesagt und keine Antwort bekommen (ich kann das gar nicht glauben, weil mein Kleiner immer allen fröhlich guten Morgen wünscht. Mein Vater ist schwerhörig, also könnte ich mir vorstellen, dass ER es nicht gehört hat. Wie dem auch sei. Ich habe meiner Mutter deutlich gesagt, dass ich das unmöglich fand. Mein Kind ist noch zum Auto und hat gewunken und „Tschüss Opa“ gesagt. Irgendwann ist dann auch mal gut. Während der Heimfahrt hat mein Vater schon darüber nachgedacht, ob es nicht „zu doll“ war. Entschuldigt oder sich mal gemeldet, hat er sich nicht.
Mein Kind sei einfach schwierig im Umgang mit meinen Eltern. Sie hätten sich gewünscht, dass er mehr erzählt. Dazu muss ich sagen, dass wir uns nur 2x im Jahr sehen. Was erwarten sie da bitte für eine enge Bindung?
Ich bin wirklich sprachlos.
Wie gemein von deiner Mutter jetzt wieder alles deinem Sohn in die Schuhe zu schieben!
Ganz ehrlich, dein Bub hat nix gemacht was eine solche Behandlung auch nur im Ansatz rechtfertigen würde. Er ist 12! Wenn er nicht erzählen mag dann muss er das doch nicht. Wenn er vergisst zu Grüßen weist man ihn freundlich drauf hin und fertig.
Wie gemein, ihn als schwierig zu stempeln und nicht den Großvater.
Bist du sicher, dass ihr Weihnachten mit den Großeltern nicht lieber auslassen wollt? Das wäre ja sowohl für dich als auch deinen Sohn mit flauem Gefühl verbunden und nicht entspannt.