Großeltern haben keine Lust auf ihre Enkelin

Hallo,


mich würde mal interessieren ob es bei euch ähnlich Erfahrungswerte mit Großeltern gibt? Ich spreche explizit Leute an, die negative Erfahrungen machen/gemacht haben einfach um sich auszutauschen und auch um zu lesen, wie ihr mit der Enttäuschung umgeht.

Sowohl meine Eltern als auch die Schwiegereltern Seite zeigen ZERO Interesse an unserer Tochter(14 Monate) Das macht mich für die kleine Maus sehr, sehr traurig.
Wir haben heutzutage das Gefühl, Großeltern sehen Kinder nur als Statussymbol aber wirklich richtig drum kümmern wollen, wollen sie sich nicht.
Meine Eltern und wohnen viele km weit weg, da ist es natürlich schwierig eine richtige Bindung aufzubauen, jedoch fragen sie selten nach, hegen einfach kein Interesse.
Bei meinen SE ist es so, dass sie quasi um die Ecke wohnen. Von der SS an haben sie immer große Sprüche geklopft (Sie werden uns viel helfen, Familie ist wichtig, das Kind ist so was Wertvolles" etc) aber bis heute kommen auch von denen so gut wie gar nichts. Man muss leider dazu sagen dass die Beiden auch Alkoholiker sind und unsere Vermutung ist, dass sie ungerne Verantwortung übernehmen weil sie sich mit ihren Exzessen einschränken müssten.
Unsere Tür steht immer offen, wir haben das genauso bisher auch immer verbalisiert. Man macht, man lädt ein, man bezieht ein, aber es kommt KEINE Rückmeldung. Mein Mann und ich sind sehr müde davon, den Menschen immer hinterher zu laufen, es ist einfach mühsam. Und nein unsere SE laden selten bis gar nicht ein und spontan vorbei kommen ist auch nicht drin. Auch da forcieren wir nichts mehr (wir sind haben uns schon etliche Male aufgedrängt)

Kommende Woche ist eine Feier der Kita wo die Kleinen was aufführen- SE sitzen lieber mit Freunden im Braugasthaus um - entschuldige die Ausdrucksweise- zu saufen.
JA auch die Großeltern dürfen ihr Leben führen und ja sie müssen nicht aufpassen und sich kümmern, wenn sie nicht wollen. Ist nur leider was Anderes wenn sie vorher so sagen und Versprechungen machen sich dann aber total gegensätzlich verhalten.
Kennt hier jemand solche Situationen?

LG

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Familie ist ein Angebot der Natur.

Du kannst nichts für deine Eltern und dein Mann kann auch nichts für seine Eltern. Lass die Leute saufen. Lass die Leute kein Interesse haben. Das Leben ist kein Märchenfilm und dein Kind kann das lernen.

Großeltern sind auch nur Menschen mit ihren Problemen, ihren Ansichten und ihren Prägungen. Die Meisten von uns haben sich doch nie wirklich mit sich selbst auseinandergesetzt, da kann man sich auch nicht gut um ein (Enkel)Kind kümmern. Das hat etwas mit denen zu tun, nicht mit euch.

Du darfst realisieren, dass die Eltern so sind, wie sie sind. Du hast keine Kontrolle darüber. Das Einzige, was du tun kannst: dein Leben in die Hand nehmen und das Beste draus machen.

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Das ist so, so wahr! Unsere Eltern (Geburtsjahr 1955-1970) sind größtenteils eine unreflektierte und nicht therapierte Generation.

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Hier exakt so... Gerade ein Opa interessiert sich wirklich sehr für sie und die Uromi... Alle anderen Omas und Opas fragen nicht mal nach wie es geht oder die Kita läuft.

Icb erzwinge nichts mehr... Habe in den ersten Jahren viel probiert - vergeblich. Es ist kein Interesse da.

Ich arbeite noch daran, dass es mich weniger trifft. Gerade jetzt in der Weihnachtszeit in der man eher sentimental wird oder auch wenn man andere mit Oma und Opa sieht.... Aber so ist es. Ich kanns nicht ändern. Wir sind ihr einfach sehr gute Eltern und lieben sie.

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Hallo!

Das ist sehr schade und auch traurig, aber was will man da machen?
Sie bereuen es ggf. später mal, keine Zeit mit der Kleinen verbracht zu haben.
Ich würde nicht mehr hinterher laufen.

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Es ist wie es ist und man kann dies nur so hinnehmen. Du kannst ja nichts erzwingen.

Meine Eltern haben ebenfalls kaum bis kein Interesse an ihren Enkeln (2 und 4 Jahre). Dabei fragen meine Jungs täglich nach ihrer Oma.

Wir wollten Weihnachten dann hinfahren (400km) wurden aber ausgeladen, dass sie am liebsten alleine feiern möchten.

Zur Taufe ist nur meine Mutter gekommen, mein Vater wollte erst gar nicht.

Anders war es mit den Kinder meiner Schwester.

So ist es nun mal. Ich bin Tochter 2. Klasse somit sind meine Kinder auch Enkel 2. Klasse. Meine Schwester und ihre Kinder sind die 1. Klasse.

Es tut mir leid für meine Kinder aber sie werden es überleben.

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Ist bei meinen Eltern auch so. Der Unterschied zu euch ist aber, dass ich tatsächlich gar nicht die Erwartung hatte dass meine Eltern sich großartig kümmern. Hattet ihr denn ernsthaft die Erwartung, das alkoholkranke Menschen diese Verantwortung tragen können ( das können die meist ja nicht mal bei den eigenen Kindern). Da ich keine Erwartung hatte, war ich absolut nicht enttäuscht und habe mir dann auch dementsprechend nie gedanken darüber gemacht.
Bei euch war das doch eigentlich gut abzusehen, die einen wohnen weit weg und die anderen haben eine schwere Krankheit

Bearbeitet von Samara
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Da hast du absolut Recht. Ich habs mir einfach anders gewünscht...

Wären meine SE mehr involviert und engagiert, müsste man das Alkoholthema defintiv aufgreifen. Aber dadurch dass sie sich eh nicht kümmern, belassen wir es natürlich dabei.

Schlussendlich würden wir ein gutes Verhältnis zu Oma und Opa unserer Tochter wünschen aber ich muss realisieren, dass es nicht möglich ist.

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Wobei du da ( sei mir nicht böse) total naiv klingst. Das Alkoholthema ist nichts was man so eben mal aufgreift, wenn sie wirklich Alkoholiker sind ist das eine schwere Krankheit. Die können dann nicht mal eben aufhören um trocken zur Schulaufführung des Kindes zu erscheinen, das ist denen schlicht nicht möglich. Es klingt als unterschätzt du das alles total.
Ja ich weiß, es ist natürlich schön wenn man Großeltern hat die sich kümmern. Es ist in Deutschland aber nichts ungewöhnliches, viele Menschen haben keine Großeltern vor Ort aus verschiedensten Gründen ( wohnen zu weit weg, kein gutes Verhältnis, kein Interesse etc.)
Also ich kenne bei uns in der Kita einige ...

Bearbeitet von Samara
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Hey

Hier haben wir das auch. Aber von der Schwiegerfamilie. Meine Mutter ist leider verstorben und mein Vater wird gepflegt. Meine Mutter hatte trotz einer großen Distanz zu ihren Enkelkinder eine Bindung. Aber da muss auch das Interesse da sein.

Mittlerweile lauf ich niemandem hinterher noch Ärger ich mich deswegen. Ganz ehrlich, die sollen sich wundern, wenn die Kinder mal fragen wer sie sind. Es wurde in der SS auch so große Sprüche geklopft, wie die Oma holt den kleinen ab und gehen zusammen spazieren und unternehmen was schönes. Das wird im Übrigen bis heute gesagt, aber gemacht wird nichts.

Sehr schade. Aber zwingen will ich niemanden.

Bearbeitet von Bdkxbdbs
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Hallo!

Bei uns ist es genauso.
Unsere Familie ist winzig - meine Schwiegermutter hat es geschafft den Kontakt zur gesamten Familie zu kappen - und seit meine Oma gestorben ist, haben sich ihre Nachkommen ebenfalls total aus den Augen verloren. Außer mich und meinen Mann, gibts für unseren Sohn nur zwei Omas, einen Opa und zwei Onkel.

Meine Schwiegermutter interessiert sich überhaupt nicht für ihn, die hat ihn sogar mal weggewünscht ("Lieber wär mir er wäre nicht da, dafür hätte ich euch wieder so viel wie vorher!"). Seitdem will ich mit der Frau auch nicht mehr wirklich was zutun haben. Unsere Brüder kommen -immer- vorbei wenn es was zu feiern gibt und Bier kalt steht, aber nie um einfach mal nach ihrem Neffen zu sehen (der sie alle trotzdem vergöttert!). Lieber stehen sie dann am Stehtisch im Freien bei -4 Grad rum, als sich drinnen im warmen mal fünf Minuten zu ihm zu setzen und mit ihm gemeinsam Auto zu spielen.

Meine Eltern behaupten nach außen immer dass sie -jeden Tag- was mit dem Kleinen machen, allerdings nutzen sie ihn da lediglich als Ausrede um nichts anderes tun zu müssen. Manchmal vergehen Wochen ohne dass sie den Kleinen wirklich sehen obwohl sie direkt nebenan wohnen. Das ist ihnen aber eh schonmal um die Ohren geflogen. Einmal haben sie Bekannten abgesagt, weil ich ihnen den Kleinen "leider schon wieder den ganzen Tag aufdrücke" (ja ehrlich, so reden die über mich und ihn!). War wieder nur eine großartige Lüge. Allerdings war das Wetter an dem Tag gut und mein Mann und ich sind dann mit dem Kleinen zu einem See spaziert - und zufällig auf der Strecke sind wir diesen Bekannten meiner Eltern begegnet, die total verblüfft waren dass wir mit dem Kleinen unterwegs sind. Mein Mann hat denen dann auch gesagt, dass der Kleine leider fast nie bei den Großeltern ist. Im Endeffekt wurden wir dann auch noch im Nachhinein von meinen Eltern angepampt, weil die Leute dann von ihnen enttäuscht waren. Als wäre da irgendwas unser Verschulden gewesen :D

Wir hatten auch null Unterstützung in der ersten Zeit. Unser Sohn war ein Schreikind und ich musste ihn monatelang den ganzen Tag wippend rumtragen. Er hat nie geschlafen und sich nie wirklich beruhigt. Zudem hab ich gestillt und hatte laufend Probleme mit Milchstau. Ich hab in den ersten 2 Monaten 30kg abgenommen und wirklich schlimm ausgesehen - aber die Familie hätte mir nichtmal was mitgekocht oder so :D Ich hab nur Kommentare gehört wie "Also ich hab das alles hinbekommen, sogar mit drei Kindern..." - "Ich hätte mich geschämt, wenn mir da jemand geholfen hätte..."

Ich hab in meinem Freundeskreis so viele tolle hilfsbereite Großeltern gesehen und ich hab so viel deshalb geweint. Ich arbeite mittlerweile wieder und auch das geht nur mit Kindergarten - weil uns niemand helfen möchte. Diese fehlende Unterstützung ist auch der Grund warum wir uns bisher gegen ein zweites Kind entschieden haben. Ich hätte gern noch eins, aber wenn wir nochmal ein Kind mit Schwierigkeiten bekommen würden, würde ich das nicht mehr schaffen glaub ich. Unser Sohn ist bis heute ein sehr anspruchsvolles Kind (fast 2 1/2) und die ersten 2 Jahre waren für uns als Paar, als Eltern, wirklich erschreckend schlimm. Wir sind grad richtig glücklich dass der Kleine aus dem gröbsten raus ist.

Freunde von uns waren mal so schockiert, wie wenig sich unsere Familien mit dem Kleinen beschäftigen (die haben das schon mehrmals bei Geburtstagen live erlebt) dass sie angeboten haben für ihn Familie zu sein. Die machen mit uns Ausflüge, er nennt sie "Tante" und "Onkel", die kaufen ihm ab und zu Geschenke und er vertraut ihnen voll.

Traurige Familie. Wirklich.
Aber da wird sich nichts mehr ändern.

Bearbeitet von Vevlyn
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Das tut mir leid für dich/euch.
Das ist echt so ein unschönes Gefühl :(

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Ist traurig - aber im Ernst - würdest du dein Kind Alkoholikern anvertrauen??
Das wäre doch ohnehin zu riskant.

Dass sie so gar kein Interesse zeigen, weder die SE noch die eigenen Eltern - ist wirklich traurig.
Leider kann man es aber nicht erzwingen.

Bei meinen Kindern waren auch keine Großeltern zu keiner einzigen Aufführung / Veranstaltung anwesend.
Ich kann also deine Enttäuschung gut nachfühlen....

Gibt es vielleicht Tanten / Onkel, die zur Aufführung kommen könnten?

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Nein, im Ernstfall würde ich (bzw. mein Mann müsste das) mit den SE reden. Alkohol hat in der Gegenwart von Kindern nichts zu suchen. Es wäre tatsächlich viel zu riskant und wenn es Thema wäre, müsste man da defintiv was sagen! Aber da der Alkohol scheinbar eh priorisiert wird, hat sich das Problem von selbst erledigt.




Ja die Enttäuschung ist wirklich groß. Das macht einen so traurig. Meine Brüder wohnen alle sehr weit weg. Mein Mann selbst hat keine Geschwister und nur eine Tante- da ist aber auch nicht so ein enger Kontakt.

Wir müssen mal gucken wir wir das künftig behandeln. Danke dir!

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Ich gehe noch weiter als Kennich. Ich wäre sehr erleichtert, dass keine/wenig Bindung zwischen deine Schwiegereltern und eurem Kind besteht. Würdest du wirklich wollen, sie nehmen am Kindergartenfest teil? Ich würde (uneinsichtige/unbehandelte) Alkoholiker*innen im Umfeld meines Kindes nicht dulden.
Seid doch froh …

Meine Eltern haben mich vor den alkoholkranken Eltern meines Vaters geschützt. Ich bin ihnen im Rückblick sehr dankbar dafür.

Dass deine Eltern aufgrund der Entfernung wenig/keine Beziehung haben, ist traurig. Ich verstehe deine Enttäuschung.

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Ich bin eine Freundin von Wahlverwandtschaften. Habt ihr mal überlegt, Oma und Opa zu zu adoptieren?

Meine Kinder hatten eine zusätzliche Oma (eine pensionierte Lehrerin, die unter uns wohnte). Meine Kinder sind 30+ - und die Verbindung zu dieser Oma (90) ist nie abgebrochen.

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Das ist so eine tolle Idee. Wie hast du so eine Oma gefunden? LG

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Sie wohnte in der Wohnung unter uns.