Hallo.
Ich bin gerade echt ein bisschen enttäuscht und würde gerne eure Meinung dazu hören.
Mein Mann und ich arbeiten zusammen und heute Abend wäre unsere Weihnachtsfeier gewesen. Wir haben vor ca. 1-2 Wochen seine Mutter gefragt, ob sie auf unseren Sohn (1 Jahr) aufpassen könnte. Das war auch in Ordnung für sie. Wir haben regelmäßigen Kontakt und sie hat eine gute Bindung zu unserem Kind.
Gestern erinnerten wir sie nochmal dran und da meinte sie, sie hätte es vergessen und wollte heute eigentlich zu ihrer Mutter ins Altenheim fahren bis abends und sie hätte ihr und dem Pflegepersonal wohl auch schon Bescheid gegeben. Sie machte uns dann noch „Vorwürfe“, dass wir ihr nicht nochmal Bescheid gegeben hätten, obwohl sie sonst immer alles direkt in ihren Kalender einträgt. Ich muss dazu sagen, dass sie demnächst erst 50 wird, also noch nicht sonderlich alt ist, also liegt es nicht am Alter, dass sie so vergesslich ist.
Wir sind jetzt natürlich ein wenig genervt, da wir uns auf die Weihnachtsfeier freuten. Wir kommen beide sehr gut mit unseren Arbeitskollegen aus. Nun muss einer von uns Zuhause bleiben, da wir keine andere Möglichkeit auf Betreuung haben..
Mein Mann meinte, fairer wäre es gewesen, wenn sie ihrer Mutter wieder abgesagt hätte, da wir ja rechtzeitig Bescheid gegeben haben und sie auch heute nochmal dran erinnerten. Das will sie aber nicht. Mein Mann meinte dann in seinem Frust zu ihr, dass wir sie gar nicht mehr fragen werden, da es auch nicht das erste Mal war, dass irgendwas bei ihr dazwischen kam.. Sie meinte darauf, wir sollen sie einfach früher nochmal Bescheid geben. Aber wann? Wir haben ihr doch einen Tag vorher nochmal Bescheid gegeben.. was ist denn da die richtige Zeitspanne? Ist jetzt aufjedenfall etwas angespannte Stimmung zwischen uns..
Oma ist nicht zuverlässig
Ich verstehe, dass ihr euch über ihre Absage sehr ärgert. Zumal sie ja trotzdem ihre Mutter im Altersheim besuchen könnte und einfach früher von dort losfahren müsste. Allerdings finde ich einen Tag vorher erinnern auch ziemlich kurzfristig von euch, gerade weil ihr die Erfahrung gemacht habt, dass sie in der Beziehung unzuverlässig ist.
Ich hatte sie gefragt, sobald festgestanden hätte, dass beide Weihnachtsfeiern auf den gleichen Tag fallen und dann eine Woche vorher nachgefragt, ob es dabei bleibt. Außerdem hätte ich am Vortag "gecheckt", ob es dabei bleibt.
Habt ihr keine anderen Verwandten oder gute Freunde, die für ein paar Stunden auf euren Sohn aufpassen könnten?
Wenn sie und der Mann zusammen arbeiten, ist die Weihnachtsfeier ja zwangsläufig am selben Tag, oder verstehe ich das falsch.
Und wenn ich das richtig lese, haben sie je bereits gefragt, als der Termin aufkam. Ich gehe bei sowas ehrlich gesagt auch davon aus, dass die Eltern sich das aufschreiben. Aber wir hatten den Fall auch neulich.
Meine Eltern haben im Januar zugesagt, bei uns im Dezember auf die Kinder aufzupassen, weil ich meinem Mann Veranstaltungskarten schenken wollte. Jetzt im Oktober fragte meine Schwester aus demselben Grund und fürs selbe Wochenende an. Wir waren zufällig ein Wochenende zusammen und haben drüber gesprochen. Ich hab dann meine Eltern gefragt und es kam raus, dass sie unseren Termin überhaupt nicht im Kalender und natürlich auch nicht mehr auf dem Schirm hatten.
Schlussendlich hat meine Schwester eine Freundin gefragt, weil wir zuerst da waren.
Das war 6 Wochen vor dem Termin.
Also wie lange vorher ist zum Erinnern zu kurzfristig?
das ist wirklich unschön gelaufen. Termin nicht in Kalender eingetragen, Termin vergessen und zeitgleich für denselben Termin eine andere Verpflichtung eingeplant.
Eine „richtige“ Zeitspanne gibt es da m.E. nicht, um nochmal zu erinnern. Ihr habt früh genug um Unterstützung gebeten und eine Zusage bekommen, dann habt ihr 1 Tag zuvor nochmal erinnert und eure Pläne waren hinfällig.
Ich finde aber auch nicht, dass man in regelmäßigen Abständen immer wieder erinnern muss, sofern die Absprache ganz klar war. Kurz zuvor nochmal erinnern…ja klar, kein Thema, aber wann wäre denn für deine SM der richtige Zeitpunkt?
Habt ihr denn mal nachgehakt, wie weit im Voraus ihr denn konkret noch einmal erinnern sollt? Vielleicht wäre es auch eine Option, nächstes Mal nicht nur an den Termin an sich zu erinnern sondern auch gleichzeitig noch mal darauf hinweisen, dass die Oma sich das Datum bitte im Kalender auch entsprechend notiert.
Aber alles in allem: ärgerlich ist es, ja. Letztendlich würde ich deshalb aber nun keinen Streit vom Zaun brechen. Dafür, dass ihr Eltern leider keine weiteren Optionen als diese Oma habt, kann sie ja nun auch nichts. Schade, dass sie nicht besonders zuverlässig zu sein scheint. Dennoch ist sie ja eine wichtige Bezugsperson im Leben eures Kindes, also würde ich auch nicht einfach so ihre Dienste als Babysitter in den Wind schlagen und ein Fass aufmachen.
Zudem scheint ihre Mutter, also die Oma deines Mannes, ja schon älter und pflegebedürftig zu sein. Wie viel Zeit ihr bleibt, selbst wenn sie aktuell fit erscheinen sollte, weiß man ja nun auch nicht mit Sicherheit. Daher würde ich wohl auch nicht verlangen, dass sie ihre Mutter-Tochter-Zeit cancelt.
Es sind einfach insgesamt blöde Umstände. Wenn deine SM immer schon unzuverlässig war, wird sich das auch jetzt in Bezug auf ihr Enkelkind nicht großartig ändern. Schade, dass sie keine feste Stütze sein kann und ihr keinen Backup-Plan habt, so dass gemeinsame Zeit ohne Kind für euch rar ist.
Vielleicht gibt es ja eine Freundin, die zu einer festen Bezugsperson für euer Kind werden kann?
Es gibt auch ehrenamtliche Omas und Opas ohne eigene Enkelkinder (oder zumindest Kapazitäten für weitere „Enkelkinder“), die sich liebend gerne um die Kinder kümmern und zu „Ersatz-Großeltern“ werden. Möglicherweise gibt’s sowas auch in eurer Gegend?
In der Not frisst der Teufel Fliegen. Der Oma wird ihr Alleinstellungsmerkmal bewusst sein.
Es ist einfacher, die Schuld auf euch zu schieben. Ihr kommt ja eh wieder angekrochen, weil ihr keine andere Betreuung habt.
Vielleicht wusste sie sehr genau, dass sie auf euer Kind aufpassen soll. Aber leider hat sie doch keine Lust und eine kranke Mutter im Altersheim ist die perfekte Ausrede. Eine Weihnachtsfeier kann ja nicht wichtiger sein als die Gesundheit.
Es gibt viele Möglichkeiten. Zettel schreiben, eine Reminder App installieren, einen Countdown erstellen …. Aber das kommt nur an, wenn die Oma es auch wirklich will.
Wow, so kann man es auch interpretieren. Interessant und gleichzeitig ganz schön erschreckend. Ich hätte es der Oma positiver unterstellt (siehe oben) aber da spielen wohl eigene Erfahrungen rein...
Und die Uroma freut sich nicht, wenn ihr Urenkel zu besuch kommt? Zumindest bei uns endet die Besuchszeit eh um 18 Uhr, also danach hätte die Oma eh nichts mehr bei der automatisch verloren. Und davor würde sie sich ja vermutlich über einen Besuch ebenfalls freuen?
In welchem Pflegeheim gibt es denn Besuchszeiten?
Ich arbeite seit über 25 Jahren in der Pflege. Von Coronazeit mal abgesehen, habe ich noch nie von Besuchszeiten gehört.
Also bei dem meiner Oma ist das so. Können bei euch die Angehörigen echt über Nacht bleiben? Habe ich noch nie gehört und fände ich bei 2er Zimmern ehrlich gesagt auch etwas merkwürdig 😳
Ich kann euren Frust verstehen und ich hätte einfach gesagt, sie soll euer Kind doch mitnehmen.
Es gibt keinen Ort wo Kinder mehr verwöhnt werden als im Altenheim. Unsere Kinder waren immer der Star, wenn wir die Uroma besucht haben, wenn meine Schwiegereltern unter der Woche ohne Kinder rüber sind, waren die Damen immer ganz enttäuscht :D
Am Wochenende kamen dann immer alle und haben gerade unsere Kleine, war damals noch ein Baby, angehimmelt. Der Große hat von den Pflegern auch ein Stück Kuchen bekommen oder Kekse und Blödsinn haben die mit den Kindern auch gemacht.
Die Kinder fanden es dort klasse.
Es ist ja noch nicht so lange her, dass ihr gefragt habt nur 1- 2 Wochen, da finde ich einen Tag vorher die Erinnerung eigentlich völlig ausreichend. Bei längeren Zeiträumen so 5 - 6 Wochen würde ich persönlich eine Woche vorher nochmal daran erinnern. Aber bei 1,5 Wochen ca.? Ne, da reicht ein Tag vorher. Und ich weiß, dass meine Schwiegereltern dann eben versucht hätten einen Kompromiss zu finden, wenn ihnen das passiert wäre. Eben Kind kommt mit, oder sie gehen früher heim. Unsere Weihnachtsfeiern gingen aber auch erst so gegen 18 Uhr an, da hätten sie eh nicht im Heim bleiben können unter normalen Umständen.
Mein Mann und ich haben auch in der gleichen Firma gearbeitet und ich fand die Weihnachtsfeiern immer toll um die Kollegen mal wieder zu treffen. Ich war 3 Jahre in Elternzeit und hab nur gelegentlich mal als 450 € Kraft damals ausgeholfen.
Warum hat man nach 18 Uht nichts mehr im Heim zu suchen?
Bei uns darf der Besuch so lange bleiben, wie er will.
Das ist wahrscheinlich unterschiedlich. Bei uns war es auch möglich, aber man hat auch darum gebeten, dass eben die Abendroutine beibehalten bleibt. Wenn jetzt aber jemand in den letzten Zügen lag, durfte man auch bleiben, auch über Nacht, wenn man das wollte, aber sonst wurde gebeten, dass man geht, damit Ruhe einkehrt, weil die Besuche ja auch teilweise die Bewohner aufwühlen, war z.B. auch bei der Oma unseres Mannes so.
Sie brauchte dann immer wieder um runterzufahren, wenn wir wieder weg sind.
Ich frag mich grad ob es nach einem Jahr schon so wichtig ist auf eine Weihnachtsfeier zu gehen. Anstatt sich jetzt den schwarzen Peter zuzuschieben, stellt euch halt einfach mal vor einer von euch wär krank geworden und müsste das Bett hüten. Oder die Oma wär krank geworden. Oder oder oder.
Als Eltern passierts oft dass ein Termin flach fällt. Die Gründe sind unterschiedlich. Das ist zwar schade, aber für so einen Megastreit ists eigentlich viel zuwenig.
Besonders weil die Schwiegermutter ja zu ihrer pflegebedürftigen Mama fährt und nicht einfach shoppen geht oder so... ihr habt nich dutzende Weihnachtsfeiern. Wieviele Weihnachten hat die Uroma noch?
Naja, natürlich kann gerade mit Kindern immer mal etwas dazwischen kommen. Es ist aber trotzdem legitim, wenn man sich freut, auf eine Veranstaltung zu gehen und man dafür sogar Vorkehrungen getroffen hat.
Klar, es ist kein Weltuntergang, kurz ärgern kann man sich trotzdem. Auch wenn man noch viele Weihnachtsfeiern erleben kann. Und genauso kann die Uroma morgen, Donnerstag oder Freitag besucht werden. Es geht ja nicht um den Heiligen Abend.
Ich würde sie weiterhin fragen und dann so eine halbe bis eine Woche vorher daran erinnern (oder eben, wann sie selber es am besten findet, daran erinnert zu werden).
Sollte das dann trotzdem nicht klappen, würde ich zukünftig Termine ohne sie planen.
Einen Tag vorher finde ich persönlich als Erinnerung etwas knapp. In unserer Familie sind es meist so drei, vier Tage vorher, wenn der Termin schon vor zwei Wochen abgemacht wurde.
Dass ihr euch jetzt ärgert, kann ich total gut verstehen.
Von deiner Schwiegermutter hätte ich erwartet, dass sie sich entschuldigt, weil sie es verschusselt hat. In der Position euch Vorwürfe zu machen ist sie in meinen Augen sicher nicht.
Ich kann euren Frust absolut verstehen. Es ist ja nicht so, dass ihr schon vor Monaten gefragt habt und zwischenzeitlich etwas durcheinander ging, sondern vor einigen Tagen. Von jedem Schulkind erwartet man Pünktlichkeit und Verlässlichkeit, aber für Omas gilt das nicht? Sehe ich anders. Klar, kann man mal was vergessen. Aber dann gehört es sich, sich von Herzen zu entschuldigen und nicht noch unterschwellig Vorwürfe zu machen. Ich würde mir für die Zukunft einen Babysitter suchen, den ich verlässlich buchen kann und die Oma nicht mehr einplanen für solche Termine.