Verhältnis zum großen Bruder

Hallo,

Vorsicht lang!

Mein Bruder und ich sind 15 Jahre auseinander. Als Kind hat er sich viel um mich gekümmert und auf mich aufgepasst. Wir hatten ein gutes Verhältnis. Als er dann irgendwann auszog, nahm er mich oft zu sich mit nach Hause oder ließ mich ein Wochenende bei ihm schlafen. Dann lernte er seine heutige Frau kennen, mit der er auch heute 3 Erwachsene bzw fast Erwachsene Kinder hat.
Mit der Partnetschaft zu ihr wurde das Verhältnis anders (ich war damals 9 Jahre), auf einmal sah ich meinen Bruder nicht nur sehr selten, sondern durfte dann auch nicht mehr dort schlafen etc.
Als Kind war ich total traurig und mit dem älter werden,wurde ich oft sehr sauer auf meine Schwägerin, weil sie die Bindung oft manipulierte.
Irgendwann sind sie dann 500km weit weg gezogen (in ihre Heimat) und damit war der Kontakt natürlich nur noch sporadisch.

Mittlerweile führen wir alle unser eigenes Leben auch ich bin verheiratet und habe Kinder.
Von unserem mittleren Kind ist mein Bruder auch Patenonkel.
Mein Bruder hat aus der Ferne immer versucht Bezug zu unseren Kindern aufrecht zu erhalten und wollte, dass meine Kinder trotz Entfernung ihren Onkel kennen.
Es gab aber immer wieder Ärger mit meiner Schwägerin,weil ihr irgendetwas nicht passte. Mal waren die Geschenke, die mein Bruder besorgt hatte zu viel, dann zu teuer oder es passte ihr der Zeitpunkt für den Videocall nicht.
Als ich dann mit unserem letzten Kind schwanger war, kam mein Bruder mit Familie zu Besuch. Meine Schwägerin war nur am nörgeln was ihr alles nicht passte, kam dann mit blöden Erziehungstipps um die Ecke und ich wurde irgendwann sauer. Wahrscheinlich auch den Hormonen meiner Schwangerschaft geschuldet, platzte der ganze Frust der letzten Jahre aus mir heraus. Ich hab ihr wirklich alles vorgehalten was sich bei mir angestaut hatte; weinend und laut, das muss ich mir wirklich vorwerfen. Mein Bruder ist dann mit Familie gegangen und ich habe abends noch eine WhatsApp an meine Schwägerin geschrieben, dass mir die Art und Weise meines Azsbruch leid tut und ich aber gerne über das Gesagte vernünftig mit ihr sprechen möchte; es kam bis heute nie eine Antwort.
Seit knapp 2 Jahren also Funktstille, keine Telefonate, Geschenke, Besuche oder ähnliches.
Unser jüngstes Kind kennen sie gar nicht 😕

Jetzt kam gestern völlig unerwartet ein Paket mit Weihnschtsgeschenken hier an von meinem Bruder.
Ich freute mich erst riesig über die Kontaktaufnahme und dann schau ich rein und stelle fest, dass für unser jüngstes Kind nichts beigelegt wurde und auch kein Zettel oder eine Karte mit irgendeiner Begründung, so nach dem Motto " sorry wussten nicht was wir einem fremden Kind besorgen können"
Dieses Paket ist für mich eine riesige Enttäuschung.
Wie würdet ihr jetzt reagieren? Eine WhatsApp schicken oder anrufen?Ich würde im persönlichen Gespräch wahrscheinlich direkt den Vorwurf machen, dass ich es inakzeptabel finde bei meinen Kindern eins auszulassen.
Das Paket wieder zurück senden? Einfach mit unter den Weihnschtsbaum und gar keine Rückmeldung?

Vielen Dank im Vorfeld 🙂

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What???
Er hat den ersten Schritt gemacht. Ruf ihn an und bedanke Dich. Er hat Dich wahrscheinlich vermisst. Obwohl Du den Mist gebaut hast.
Wer weiß, warum kein Geschenk für das kleine Kind dabei war. Darüber würde ich mir in der Situation wirklich gaaaaar keine Gedanken machen!

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Sorry, aber das sehe ich anders.
Ein Kind auszugrenzen oder zu bestrafen für die Streitereien der Erwachsenen ist das letzte.
Ich gucke mein unschuldiges Kind an und könnte weinen,dass es so behandelt wird.
Dabei geht's mir gar nicht um ein Geschenk. Es hätte auch eine Karte sein können wo alle namentlich aufgelistet sind bis auf der kleine.
Wenn es ein Versöhnungsversuch sein sollte, dann Paare ich das doch nicht mit einer Provokation?!

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Wie kommst Du denn darauf, dass das eine Provokation sein könnte? Warum sollte er das machen. das ist doch absurd. Ich würde davon ausgehen, dass er einfach die im Kopf hatte, die er aktiv kannte. Mach es doch nicht schwieriger als es ist. Ich sehe in der Geschichte keinen Ansatz für diesen Gedanken. Der Bruder tut mir leid zwischen den Stühlen.

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Dass dein Bruder mit 24 ein eigenes Leben gelebt hat und nicht seine 9-jährige Schwester sitten wollte, halte ich für normal. Ich denke den meisten 15-jährigen sind die Babygeschwister da schon deutlich früher egaler 😅.

Schenkst du denn seinen Kindern was? Hast du dich da engagiert?
Machst du mit denen Ausflüge, Unternehmungen oder sonstiges?
Bist du eine engagierte Patentante?
Das ist ja keine Einbahnstraße, auch wenn die Kinder erwachsen sind und deine kleiner.
Es ist ja nett, dass dein Bruder an seine ihn benannten Neffe und Nichte gedacht hat. Dass er einem fremden Kind nichts geschenkt, finde ich normal. Da läge es jetzt eher an dir, den Kontakt zu suchen (und nicht nur zur Schwägerin sondern auch zum Bruder und den Kindern).

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Hi,
Danke für deine Antwort.

Selbstverständlich habe ich es immer wieder versucht. Zur Geburt haben wir informiert, sogar zur Taufe eingeladen; beides gab keine Rückmeldung.
Mit meinen beiden älteren Neffen habe ich auch noch Kontakt (wohnen beide schon allein), allerdings möchten sie sich raushalten was ich auch verstehe und akzeptiere.
Mit meiner Nichte (16) habe ich sporadisch Kontakt, aber sie ist sehr reserviert uns gegenüber und ich merke, dass ihr das alles sehr unangenehm ist.
Als meine Nichte und Neffen jünger waren, waren sie auch mal allein hier bei uns in den Ferien und wir haben viel unternommen.

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Ja gut, dann bedank dich für die Geschenke und nutze das ganze, um dein klärendes Gespräch ohne Vorwürfe zu führen. 😊

"Mit meiner Nichte (16) habe ich sporadisch Kontakt, aber sie ist sehr reserviert uns gegenüber und ich merke, dass ihr das alles sehr unangenehm ist."

Aber denk dran, dass dein Bruder genauso alt war, als er großer Bruder geworden ist. Und überlege, ob er wirklich aus freien Stücken ein Kleinkind betreuen wollte oder die Eltern das "aufgezwungen" haben und er sich halt den Eltern ggü. In der Pflicht gefühlt hat. Ich würde davon ausgehen, dass er ggf. auch inzwischen einfach erwachsen geworden ist und wirklich nicht mehr das große Interesse an weiteren Nachkömmlingen von dir hat. Aber da jmer ja offensichtlich Kontakt will, schadet ein Dank ohne Vorwürfe Ja ganz sicher nicht.

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Ich würde anrufen und mich für das Paket bedanken. Offensichtlich ist das ja eine nette Geste.
Dass kein Geschenk für das jüngste Kind dabei ist, ist natürlich traurig.
Vielleicht kannst du ja beim Telefonat so etwas sagen wie "XY (jüngstes Kind) habt ihr ja noch gar nicht kennengelernt. Vielleicht können wir ja demnächst mal einen Videocall machen?".

Die Geschenke würde ich beiseite räumen und an Weihnachten unter den Baum legen. Für das jüngste Kind würde ich selbst ein Geschenk besorgen.

Ich denke euer Verhältnis ist kompliziert.
Von deinen Erzählungen her wirkt es ein wenig so, als hättest du deinen Bruder mehr als Ersatzpapa oder Onkel gesehen, statt als Bruder. Was wohl am Altersunterschied liegt.
Du hast dich wie ein eifersüchtiges Kind benommen, wenn ein Elternteil einen neuen Partner hat.

Natürlich wollte dein Bruder aber ein Leben mit seiner Freundin / Frau aufbauen.

Wie ist das Verhältnis von dir zu den Kindern deines Bruders?
Bist du eine engagierte Tante?

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Na, das Paket ohne Geschenke für dein jüngstes Kind ist ja mal ein echtes Weihnachtswunder. 😅 Entweder du packst es unter den Baum und tust so, als wärst du völlig begeistert, oder du schickst eine Nachricht à la "Danke für die Geschenke, aber mein Kind ist anscheinend noch nicht offiziell ein Teil der Familie." Wobei, das direkte Anrufen könnte für weniger Missverständnisse sorgen – oder dir einfach die Gelegenheit geben, deine Enttäuschung direkt rauszulassen.

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Ich als 4fach-Mutti würde es definitiv auch nicht dankbar annehmen.
Das jemand aus der Familie eines meiner Kinder nicht berücksichtigt, wäre für mich ebenfalls eine Provokation und ein absolutes NoGo.
Deshalb würde ich das Paket zurück gehen lassen und einen Brief bei legen, dass du 3(?) Kinder hast und es nicht erklären kannst weshalb der Weihnachtsmann ein Kind vergessen hat. Weiterhin würde ich darauf hinweisen, dass du immernoch auf ein klärendes Gespräch hoffst, dieses allerdings nicht über die Kinder entsteht.
Ich frage mich sowieso weshalb deine Schwägerin anscheinend nie auf deine Vorwürfe eingegangen ist? Hast du den Nagel so sehr auf den Kopf getroffen oder waren die Vorwürfe so haltlos?
Wie du schon schriebst, seid ihr ja alle Erwachsen mit eigenen Familien und du nicht mehr die 9jährige, die die Welt aus Kinderaugen sieht. Man hätte ja jetzt die Möglichkeit gehabt dir Erklärungen zu geben.

By the Way: Ich finde es anmaßend hier davon auszugehen, dass eine schwangere Mutter aus kindlicher Eifersucht damals sauer wurde.

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Danke für deine verständnisvolle Antwort 🙂

Ich denke, dass ich es so machen werden mit dem zurückschicken und dem Brief.
Sollte das alles ein Missverständnis gewesen sein dann kann er sich melden.

Ich denke, dass ich damals den Nagel auf dem Punkt getroffen habe, denn es ging nicht um Vorwürfe ala " du hast mir meinem Bruder weggenommen" sondern um handfeste Situationen und natürlich um meine Interpretation, diese hätte sie natürlich widerlegen können.
Alles hier aufzuführen, sprengt aber definitiv den Rahmen.

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Vielleicht weiß er nicht, wie das Kind heißt oder ob es ein Junge oder Mädchen ist.
Wenn Du zurückschickst, hast Du die Garantie, dass er keinen erneuten Kontakt suchen wird. Welche Provokation soll denn da bitte dahinter stecken? Was hat denn dieses Kind mit eurem Konflikt zu tun.
Dass Du dort nicht mehr übernachten durftest, kann ich sehr gut nachvollziehen. Frisch Verliebte wollen nachts lieber alleine sein, anstatt zu wissen, dass ein Kind nebenan schläft. Das müsstest Du doch mittlerweile wissen.
Dein Bruder tut mir leid, er hatte sich immer um Kontakt zu Deinen Kindern bemüht. Wie waren Deine Aktivitäten, vor allem in Bezug auf die jüngste Tochter?
Werde erwachsen und lege deinen Kindheitsschmerz ab.
Liebe Grüße

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Hallo,
du scheinst deiner Schwägerin immer noch Dinge nachzutragen, die sich vor Jahrzehnten (!) ereignet haben.
Mittlerweile bist du aber selbst erwachsen und solltest die Dinge reflektierter sehen.
Dein Bruder ist damals erwachsen geworden - das ist der natürliche Lauf der Dinge.
Er und du befandet euch in völlig unterschiedlichen Lebenssituationen.
Ich finde es schön erstaunlich, dass du immer noch auf diesen Dingen aus Kinderzeiten herumreitest.
Und wie oft siehst du deine Schwägerin? Kannst du über manch Sachen da nicht einfach hinwegsehen?

Das Geschenk zu Weihnachten sehe ich als Versöhnungsgeste. Dein Bruder macht einen Schritt auf dich zu und reicht dir die Hand.
Natürlich kannst du jetzt einen neuen Streit anfangen wegen dem fehlenden Geschenk für euer Jüngstes.
Dein Bruder ist doch nicht verpflichtet, deine Kinder zu beschenken.

Jetzt hat er das Kleinste vergessen oder wollte nichts kaufen...warum ein Geschenk "fehlt" weiß hier keiner.

Ruf deinen Bruder an uns rede mit ihm. Er vermisst dich wohl auch. Nutze deine Chance und reite nicht auf dem fehlenden Geschenk herum.

Viel Erfolg!

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Ein Paket zu Weihnachten - da kann man ja vor Rührung weinen, alles ins Vergessene geraten lassen und sich direkt wieder in die Arme nehmen. Gähn.
Das Paket ist sehr dürftig und nichts-sagend.
Lass dich davon nicht einlullen und mach dir keine allzu großen Hoffnungen.

Bleib bei den Fakten. Deine Gesprächsbereitschaft und Entschuldigung wurde 2 Jahre lang ignoriert.

Möchtest du dennoch Kontakt zu ihm aufbauen, obwohl er scheinbar alles unter dem Teppich kehrt?
Wenn ja, dann bedanke dich für das Paket und frage ihn, ob er für das Gespräch bereit ist. Die Vergangenheit muss geklärt werden.

Wenn nein, dann würde ich das Paket ignorieren. Das Geschenk ändert ja nichts an eurem Abbruch oder eurer Beziehung.

Die Kinder würde ich erst involvieren, wenn die Sache für dich geklärt ist.

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Ich finde nicht, dass man Geschehnisse von vor mehreren Jahren unbedingt aufwärmen und "klären" muss. Sehr oft bricht der Streit dann nur wieder neu aus. Was soll das bringen, vor allem, da die TE ja ihre eigene Sichtweise nicht hinterfragt, sondern hofft, dass Bruder und Schwägerin endlich einsehen, dass es gemein war, die kleine Schwester beim jungen Glück nicht dabei haben zu wollen? Warum nicht einfach die freundliche Geste als das nehmen, was sie ist, dem Bruder und seiner Frau freundlich schreiben, sich bedanken (ohne "aber...") und die Hoffnung äußern, dass man sich im neuen Jahr sieht?

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Ich wollte eigentlich gar nichts mehr schreiben, da ich meine Entscheidung schon getroffen habe, aber ich lese alles mit und weiß nicht was du da für Thesen raus haust! Es ging doch überhaupt nicht darum, dass man mich nicht dabei haben wollte!? Oder das ich eifersüchtig bin oder ähnliches. Ich habe lediglich beschrieben, dass es immer schon schwierig war und ich aber dann in der Situation endlich Mal meinen Mund aufgemacht habe! Mein Mann ist sogar der Meinung , dass es Zeit war, weil meine Schwägerin oft grenzüberschreitend wird ohne jemals Konsequenzen für ihr Verhalten zu ziehen.

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Ich würde es als gutes Zeichen sehen, dass er wieder Kontakt aufnehmen will. Warum es Geschenke für die ersten zwei Kinder gibt, aber nicht für das dritte, weiß man nicht. Vielleicht gibt es dafür irgendeinen seltsamen Grund, der nicht böse gemeint ist, z.B. dass das kleinste Kind sowieso schon alles von den Geschwistern hat.

Also ich würde einfach wohlwollend darauf reagieren. Wenn es nun tatsächlich einen fiesen Grund hat, kannst du den Kontakt ja wieder abbrechen. Aber so ist es einfach ins Blaue spekulieren.

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Wenn ich richtig rechne, ist dein jüngstes Kind U2, da würde ich keinen Zirkus veranstalten, sondern nehmen wie es ist- ein freundlicher Versuch der Kontaktaufnahme

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Exakt.

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Genau so. Zumal er dieses Kind nicht kennt. Ich finde alles andere ungeheuer kleinlich und rechthaberisch. Das kommt mir so vor, als wenn Vierzigjährige zu ihren Geschwistern sagen: Aber du hast mir damals ein Osterei geklaut, und das finde ich heute noch gemein.

Bearbeitet von Blaumeise1
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