Hallo zusammen,
wir leben schon seit 15+ Jahren nicht in unserer Herkunftsstadt, sondern ca. 1-1,5h Fahrzeit entfernt.
Nun ist es so, dass ich manchmal das Gefühl habe, dass das unsere Familie irgendwie nicht so ganz "registriert" hat. Also, natürlich wissen sie es - aber es wird trotzdem erwartet, dass wir ständig antanzen. Zu Weihnachten, zu jedem Geburtstag, zu Veranstaltungen, in den Ferien...
Jetzt hat sich meine SM überlegt uns Karten für eine Aufführung in der Herkunftsstadt zu schenken. Ja, eigentlich total nett, aber dann müssen wir da wieder hinfahren.
Wir leben in einer Großstadt, hier gibt es auch reichlich schöne Vorführungen - sie könnte uns auch einfach Tickets für eine Veranstaltung hier schenken....
Zu uns kommt aber irgendwie keiner. 1x im Jahr ist das höchste der Gefühle. Und wenn jemand zu uns kommt, dann ist das ein "Event". Da muss man dann auch etwas Tolles unternehmen - wenn wir kommen, dann heißt es "ach, macht euch doch mal einen Kaffee, ich muss noch schnell wohin".
So als würden wir nur zwei Straßen weiter wohnen.
Ich muss sagen, es geht mir zunehmend auf die Nerven.
Scheinbar ist die Fahrzeit in die eine Richtung kürzer, als in die andere....
Ich habe nicht das Gefühl, dass es wertgeschätzt wird, wenn wir immer und immer wieder die Fahrt auf uns nehmen.
Und nicht falsch verstehen - natürlich besuchen wir unsere Familie auch gerne.
Aber wenn wir ankommen und dann heißt es "ach so, ich muss jetzt noch schnell weg" - dann nervt es mich schon. Vor allem, da wir es ja immer vorher absprechen.
Kennt das jemand?
Wie sollen wir das mal den Leuten begreiflich machen?
Ich meine - sie wissen doch, dass wir schon lange nicht mehr vor Ort wohnen.....
Familie akzeptiert nicht, dass wir in anderer Stadt leben
Ich kann deinen Ärger verstehen, auch wenn ich ne Stunde Fahrt jetzt als Grundlage nicht unbedingt schwerwiegend empfinde. Das ist für mich kein Weg.
Aber gerade deswegen würde es mich nerven. Hier ist das auch so. Die Eltern meines Mannes wohnen ca. ne Stunde weg und sind auch nie hier. Wir fahren immer hin. Sie kommen, wenn bei uns Not am Mann ist wegen der Kinderbetreuung, aber das ist in den letzten 4 Jahren vielleicht 2-3x der Fall gewesen.
So ganz genau verstehe ich es auch nicht. Beide sind in Rente, so auch viel mit Auto unterwegs zwecks Urlaube und hier gäbe es für den großen Sohn (4) ja auch mehr zu tun. Mittlerweile fragt der nämlich bei den Großeltern nach spätestens 2-3 Stunden ob wir jetzt wieder nach Hause fahren, weil halt auch nichts an Spielzeug da ist (immer noch die Sachen, die schon da waren, als er 1,5 war) und meine Schwiegermutter z.B. auch nicht mehr so gut zu Fuß ist, als dass man groß rausgehen könnte.
Ich nehme das so hin. Auch bei meinen Eltern die 1x im Jahr kommen. Die wohnen aber auch min. 5h Fahrt weit weg. Ich beobachte das bei anderen aber auch, dass tendenziell eher die "Kinder" regelmäßig zu den Eltern pilgern, während eine Generation vor uns eher die Eltern zu den erwachsenen Kindern kamen, was zB Feiertage angeht. Weihnachten z.B. wird das für mich dieses Jahr das letzte Mal sein und das werde ich auch vehement vertreten, dass ich in Zukunft Heiligabend zuhause sein möchte, weil die Kinder auch Zuhause als Familie mal Tradition haben sollen.
Wenn du es nicht mehr hinnehmen willst, dann sag ihnen das doch genau so, wie du es hier jetzt getan hast. Würde ich einfach von deinen Eltern abhängig machen. Wenn die zu Tode beleidigt wären bei sowas und man sich daraufhin entzweit.. das wäre es mir wohl auch nicht wert.
Ich finde ja eine Stunde Fahrt auch nicht so schwerwiegend.
Aber es kommt ja nicht mal jemand her, wenn meine Tochter eine Theateraufführung in der Schule hat, wenn die Kinder bei einem Konzert auftreten o.ä. Es war noch nie jemand bei IRGENDEINER Veranstaltung der Kinder dabei.
Die Bequemlichkeit kennt da keine Grenzen.
Und dann wird erwartet, dass wir an den Weihnachtsfeiertagen UND Silvester kommen - dass wir dann 2x hin- und herfahren müssen, da wir nicht immer gleich eine Woche am Stück bleiben können - das wird irgendwie nicht registriert.
Ja, ich werde das jetzt deutlich reduzieren. Wir machen das seit Jahren mit - ich habe irgendwie auch keine Lust mehr....
Ich denke es gibt eben solche Menschen, für die ist sowas einfach nicht auf ihrem Radar. Ich habe zB woanders studiert und hatte häufig Fernbeziehungen. Für mich kein Ding. 3 Stunden Autofahrt reiße ich auf einer Pobacke ab.
Aber ich hatte auch früher schon Freunde, da waren wir in den 20ern, die haben für vergleichbare Strecken 3 Wochen im Voraus geplant und sich vorher zuhause Schnittchen für die Rast geschmiert 😆
Ich finde das nicht mal ungewöhnlich. Meine Eltern wohnen keine 5 km in die eine Richtung, meine Schwiegereltern keine 5 km in die andere Richtung. Getroffen wird sich meist bei den Eltern. Ich kenne das nur so und finde nichts schlimmes daran.
Dort ist man irgendwie ja auch zu Hause, also erwarte ich da keinerlei Programm. Kaffee kochen und Co kann ich da, es IST ja auch irgendwie mein zu Hause. Dazu bin ich die jüngere und möchte nicht bedient werden von der „älteren Generation“.
Ich finde eine Stunde Fahrt nervig. Da hätte ich auch weniger Lust drauf. Zumal man ja abends wieder zurück muss. Und ich nehme an, ihr habt den Abstand geschaffen.
Ansonsten bleibt dir doch nur, dass mal anzusprechen. Oder hast du das schon?
5 km und eine Stunde Fahrzeit ist aber kaum vergleichbar.
Du sagst ja selbst
"Ich finde eine Stunde Fahrt nervig. Da hätte ich auch weniger Lust drauf. Zumal man ja abends wieder zurück muss."
Glaubst du, es geht uns nicht so?
Findest du nicht, dass man dann wenigstens 30/70 aufteilen könnte?
Und ja, wir haben den Abstand geschaffen.
Aber nicht jeder kann für immer in seinem Dorf bleiben.
Man braucht auch einen Job und so....
Und sowohl Schwiegerfamilie als auch meine Eltern sind beide DEUTLICH weiter weg von ihren Eltern gezogen - sind aber nicht zu jedem kleinsten Anlass hingefahren...
Du fragst nach Meinungen, und dass ist meine.
Du musst dich nicht zu jedem Anlass hin. Bist ja erwachsen und kannst nein sagen.
tja -- bei mir ist es "nur" 30 Minuten. Trotzdem kommt mal so keiner her und immer müssen wir fahren. (also abseits der Geburtstage)
Tun wir das Rumfahren eine Zeit nicht weil Arbeit-Kinder-Alltag zu voll sind, wird uns Vernachlässigung vorgeworfen. Tja: man könnte ja auch mal zu und kommen, wenn man die Kinder sehen will.... --
Das ist leider mangelndes Interesse -- und so langsam bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich mich nicht mehr verbiete, um hin zu fahren ... dann sieht man sich eben weniger....
Wie mein Vater....der wohnt auch nur 30 Min. weg aber erwartet immer dass wir Sack und Pack einpacken und zu ihm fahren. Gerade als die kids noch kleiner waren, Mittagsschlaf und so, war das tw eine Challenge.
Wenn wir es reduzieren weil es wie bei dir mit Arbeit-Kinder-Alltag einfach nicht drin ist, wirft er uns auch vor dass wir ihn ignorieren...mühsam!
Schon mal versucht es anzusprechen?
"Da muss man dann auch etwas Tolles unternehmen - wenn wir kommen, dann heißt es "ach, macht euch doch mal einen Kaffee, ich muss noch schnell wohin"." -> Erstens: Wenn ihr sie besucht, seid ihr paar Stunden da oder paar Tage? Wenn ich jemand für paar Stunden besuche und dieser mich sitzen lässt, finde ich es unabhängig von der Entfernung einfach nur dreist. Zweitens: wer sagt das, dass ihr ein Event draus machen musst? Wird es erwartet oder macht ihr das, weil ihr denkt, dass es erwartet wird?
Ladet ihr sie auch ein zu euren Terminen wie Aufführungen in der Schule, Kinobesuch, usw.? Vielleicht warten sie, dass mehr von euch kommt?
Ist schwer zu sagen wenn man so wenig Infos hat...
Aber egal wie es ist, spreche es an. Wenn sich nichts ändert, dann musst du dich deiner Familie ja nicht anpassen, weil es eben keine Einbahnstraße sein muss, wenn du es nicht willst.
Wir haben bislang beides gemacht - Tagesbesuche, aber auch Besuche über ein paar Tage.
Das "Event" draus machen kam von der Familie (mit Nichten / Neffen) - "wenn wir eh schon zu euch fahren, dann könnten wir ja in den tollen Freizeitpark bei euch um die Ecke". Mach ich ja gerne. Aber dann bleibt so ein bisschen das Gefühl, als würden sie die Entfernung nur fahren, wenn dann die Nichten / Neffen "etwas davon haben, wenn sie schon so lange im Auto sitzen müssen".
Umgekehrt, wenn wir kommen, kam es auch schon mal vor, dass der Neffe lieber zu einem Freund gegangen ist, obwohl abgemacht war, dass wir an dem Tag kommen....
Ja, wir laden sie zu Aufführungen ein, vor allem meine SM, die kam noch nie. Es gibt immer eine Ausrede.
hmm verstehe.. so war es auch bei der Familie meines Mannes. Die Eltern meines Mannes sind vor 20 Jahren weggezogen.
Meine SE haben sogar extra Gästebett besorgt und immer wieder eingeladen. Es ist noch nie jemand vorbei gekommen (nicht mal zu Hochzeiten oder Geburten oder oder oder).
Die Treffen gab es immer nur in der Heimatstadt und diese gibt es immer weniger, weil das Interesse einfach abgenommen hat, da jeder sein Leben hat und man sich auch fast gar nicht mehr kennt.
Ist zwar traurig, aber es ist leider so.
Wie gesagt, versucht mit denen zu reden. Vielleicht wissen sie nicht, dass ihr euch so fühlt.
Sonst bleibt dir nichts anderes übrig als es zu akzeptieren und dich auf deine kleine Familie zu konzentrieren.
Warum? Vielleicht aus Gewohnheit, wenn es schon 15 Jahre so läuft.
Hast du sie nie drauf angesprochen oder sie von Zeit zu Zeit zu dir eingeladen?
Sagst du nichts wenn du dort bist und sie müssen weg?
Doch, wir laden regelmäßig ein.
Ja, wahrscheinlich ist es die Gewohnheit, weil wir den Tanz seit 15 Jahren mitmachen....
Ich denke du hast Recht, wir müssen da deutlicher werden.
Schlagen sie eure Einladungen aus, weil du schreibst sie kommen 1x im Jahr?
"Wie sollen wir das den Leuten mal begreiflich machen?"
- nicht antanzen
- Die Tickets zurückgeben/nicht annehmen (" oh, schöne Idee, aber zwei Stunden Fahrerei für die Veranstaltung - das ist uns zuviel, bei uns gibt es ja jede Menge Möglichkeiten, wo wir das Auto gar nicht brauchen") zwecks Weiterleitung an eine Person vor Ort
- auch mal einladen und dann nach Ankunft sofort verschwinden (nicht ernst gemeint)
- reden.
Der Text könnte fast von mir sein, hier läuft es genauso 🙈
Meine Schwiegermutter und meine Schwägerinnen wohnen 2,5 Stunden Fahrzeit von uns entfernt. Meine Schwiegermutter ist 61 und in Rente, hätte also theoretisch auch Zeit. Aber die letzten zwei Jahre war niemand mehr bei uns, jedesmal müssen wir fahren. Es wird sogar erwartet, dass wir unsere Geburtstage bei meiner Schwiegermutter feiern, damit sie und meine Schwägerinnen nicht fahren müssen.
Das Thema Geschenke haben wir ebenfalls: wir haben schon Gutscheine von Restaurants und vom Schwimmbad in der Stadt meiner Schwiegermutter bekommen. Die liegen nun zuhause und gammeln vor sich hin 🙈
Tut mir leid, dass es bei euch auch so läuft.
Aber irgendwie tröstet es mich auch, dass wir da nicht die Einzigen sind.
Alles Gute euch!
- Tickets annehmen aber weiter reichen
Und SM bei nächster Gelegenheit Tickets für eure Stadt schenken
Bezüglich Kids:
Ggfls auch Tickets schenken - oder als Geburtstagswunsch verpacken " Xxx wünscht sich, dass du bei der Aufführung am xxx dabei bist"
Vorausgesetzt die Kids wollen das auch.
Ansonsten ganz direkt reden und auch
" Ihr wart ja auch nicht immer bei euren SE/ Eltern zu xxxx --- warum also sollen WIR immer fahren? Wenn ihr uns sehen wollt, ich ihr wisst ja wo wir wohnen.
Wir feiern Weihnachten dies Jahr als Kernfamilie zu Hause"