Hallo, ich brauche mal eure neutrale Sichtweise.
Wir haben uns heute mit meiner Schwägerin verabredet, dass wir uns bei ihr treffen und der Nikolaus kommt um den Kindern (werden beide nächsten Monat 3) Geschenke zu bringen. Sie hat ein Kostüm besorgt und ihr Bruder hat dann Nikolaus gespielt.
Ich weiß, dass mein Sohn eher ängstlich ist und Angst hat vor Situationen die er nicht kennt und habe die anderen entsprechend vorgewarnt (Schwägerin, Schwager, Schwiegereltern, die Eltern der Schwägerin, ihr Bruder und mein Mann).
Nun kam der Nikolaus rein und mein Sohn hat sich erschrocken und angefangen zu schreien und zu weinen. (Das kommt häufig vor bei ihm wenn er sich erschreckt, aber er beruhigt sich auch nach ein paar Minuten wieder, wichtig ist eben nur, dass man ihn nicht von allen Seiten zu quatscht). Ich hab ihn auf den Schoß genommen und er hat erst mal weiter geweint und geschrien (wie gesagt, kommt häufig vor da er sich einfach schnell in Dinge rein steigert) und dann kommt meine Schwiegermutter, reißt (!) mir das Kind aus dem Arm und sagt „jetzt gib ihn mir her ich geh raus mit ihm das geht doch gar nicht“.
Ok, da war ich schon echt angefressen. Dann bin ich hinterher ins andere Zimmer und hab meinen Sohn wieder auf den Schoß genommen und mit ihm geredet. Er hatte sich da wieder einigermaßen beruhigt. Ich habe ihn gefragt, ob der Nikolaus gehen soll. Das wollte er aber nicht. Und dann hab ich ihn gefragt ob wir mal ins Wohnzimmer rein schauen sollen was der Nikolaus macht und dann fing er wieder an zu schluchzen und meine Schwiegermutter quatscht einfach pausenlos dazwischen, dass er ja Angst hat vor dem Nikolaus usw. Also sie hat ihn im Grunde die ganze Zeit in seiner Angst bestärkt und bestätigt. Mir die ganze Zeit dazwischen geredet und ihn mir mehrfach einfach aus den Armen genommen, mit Körpereinsatz.
Und dann kommt das beste: plötzlich steht mein Mann in der Tür und mault mich an ob ich nicht kapiere, dass unser Sohn Angst hat und ich ihn in Ruhe lassen soll.
Meiner Meinung nach haben die beiden mich vor allen bloß gestellt und meine Schwiegermutter hat eindeutig ihre Kompetenzen überschritten.
Ich wollte meinem Sohn zeigen, dass nichts passieren wird wenn der Nikolaus da ist. Und habe einfach ruhig und beruhigend mit ihm geredet. Ja, mein Sohn braucht immer etwas länger um sich zu beruhigen, aber ich bin seine Mutter und kann ja wohl am besten einschätzen wie ich mit meinem Sohn umgehen muss. Mein Mann sieht unseren Sohn 2 std am Tag und meine Schwiegermutter sieht ihn einmal die Woche. Aber ich, die tagtäglich mit ihm zusammen ist hat keine Ahnung wie er tickt.
Ich bin extrem sauer, vor allem auf meinen Mann und natürlich auf die Schwiegermutter. Er und ich haben jetzt einen Riesen Streit weil er der Meinung ist ich habe alles falsch gemacht in der Situation und er und seine Mutter hätten richtig reagiert. Er ist dann gerade noch mal ausgerastet nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich ihr morgen unter 4 Augen nochmal deutlich was dazu sagen werde weil ich das nicht vor allen Leuten machen wollte, denn so viel Anstand habe ich.
Bin ich echt so auf dem Holzweg???
Übertreibe ich, oder wurde da eine Grenze überschritten?
Nein, bist du nicht.
Sprich es an.
Ich wäre auch sauer.
Nächstes mal sollen die ohne deinen Sohn feiern fertig. Warum geht ihr überhaupt da hin?
Das Rausgehen mit dem Jungen aus dem Zimmer finde ich sinnvoll. Es wäre Aufgabe von euch Eltern gewesen, da bin ich bei dir.
Warum muss er denn die Angst aushalten?
Ich verstehe auch nicht, wenn das öfter passiert warum man dann unbedingt bei sowas mitmachen muss.
Mein Kind hat nach einem Vorfall Angst vor Hunden. Niemals würde ich ihn unvorbereitet in eine Situation mit einem Hund schicken. Ich würde immer vorankündigen, dass dort ein Hund ist. Wenn er den Hund nicht mag, können wir jederzeit das Zimmer verlassen. Wenn er mag kann er den Hund aus der Ferne beobachten etc.
Wusste dein Junge, dass der Nikolaus kommt? Ich find die Situation für ein vorbelastetes Kind schon ziemlich krass.
Ich hätte ihn z.B. aus der Ferne erst mal nur durch eine Tür oder so zugucken lassen. Ob er näher ran gehen möchte, hätte dein Kind immer noch entscheiden können.
Woher hätte die TE wissen sollen, das ihr Sohn, Angst vor dem Nikolaus hat. Es ist ein ängstliches Kind, aber mit dem Nikolaus hatte er, so wie ich es verstanden habe, das erste Mal zu tun. Sie wusste nicht, wie ihr Sohn reagieren würde.
Aus dem Zimmer gehen, dabei stimme ich dir zu. Ging ja auch nicht mehr anders, nachdem die Schwiegermutter, das Kind an sich gerissen hatte. Aber alles andere, was danach passiert ist, war absolut nicht in Ordnung. Die TE hätte alleine ihr Kind beruhigen sollen, ohne Einmischung von Schwiegermutter und Ehemann. Besonders die SM hat es geschafft, das sich diese Situation so hochgeschaukelt hat.
Die TE wusste es nicht, aberhat damit gerechnet dass er ausflippt. Deshalb hatte sie alle schon einmal vorgewarnt, dass der junge heftig reagieren könnte. Steht da doch.
Und bei einer Sache stimme ich dir ganz und gar nicht zu: Natürlich darf der Vater sich einmischen. Er hätte es sogar sein sollen der das Kind aus dem Zimmer holt, wenn die Mutter die Situation verharmlost.
Du hast ihn auf den Schoß genommen und er hat weiter geweint und geschrien. Bevor die Oma ihn aus der (für ihn scheinbar panischen) Situation raus genommen hat, hätte ich als Mutter das schon getan. Zudem hätte ich ihn im Nebenzimmer auch nicht bedrängt. Dein Mann hat die Situation wohl richtig erkannt. Ich hätte ihn im sicheren Nebenraum gelassen und ihm das Geschenk vom Nikolaus gebracht als positiven Input. Vielleicht noch gefragt, ob er mit Sicherheitsabstand dem Nikolaus winken möchte, wenn dieser wieder die Haustür raus geht.
Ich bin auch bei deinem Mann und deiner Schwiegermutter. Dein Sohn hatte Angst und du hast ihn nicht aus der Situation genommen. Warte doch einfach bis er bereit dafür ist. Außerdem stört so ein schreiendes Kind auch den Rest der Familie beim Nikolausbesuch.
Mein Sohn ist 5 Jahre alt und sehr ängstlich. Bei uns komnt der Nikolaus immer für alle Dorfkinder zum Spielplatz. Letztes Jahr hatte er noch panische Angst und ich bin mit ihm gegangen, dieses Jahr hatte er kein Problem und hat sich alleine sein Säckchen geholt. Ich finde es kommt alles zu seiner Zeit.
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Übertreiben muss man jetzt auch nicht
Im Kindergarten meines Sohnes kam heute auch der Nikolaus. Das ist doch jetzt wirklich nicht so ungewöhnlich.
Die TE hat doch erklärt, dass ihr Sohn manchmal ein wenig Zeit braucht mit ungewohnten Situationen umzugehen.
Natürlich kann sie das besser einschätzen, wenn sie jeden Tag mit ihrem Kind zusammen ist. Sie hat ihn doch auf den Schoß genommen und begleitet.
Ich lese da nicht raus, dass das Kind flüchten wollte.
Ich hätte das Kind da auch raus genommen. Seine Grenzen waren ja ziemlich offensichtlich überschritten. Eins meiner Kinder ist auch sehr schüchtern und Nikolaus mit 3 wäre definitiv nicht schön gewesen. Jetzt ist sie 5 und saß letztens auf dem Weihnachtsmarkt völlig freiwillig bei dem Weihnachtsmann auf dem Schoß und hat sich unterhalten. Weiß nicht, ob man das gewöhnen muss, nächstes Jahr hat er es eh vergessen.
Ob deine Schwiegermutter alles richtig gemacht hat und dein Mann es gut beurteilen kann, weiß ich auch nicht. Natürlich hat sie irgendwie deine Grenzen überschritten, dafür aber auch die des Kindes gewahrt und dein Mann ist immerhin der Vater. Höflich wäre aber anders gewesen.
Manchmal weiß man nicht genau, was das beste in einer Situation ist. Nicht alles ist immer ganz klar. Versuch, dich zu beruhigen. Ihr wolltet alle das Beste für das Kind, du einen langfristig guten Umgang mit der Angst, die anderen ihn in der Situation schützen. Oft gibt es mehr als eine Meinung und keiner kann sicher sagen, was das beste gewesen wäre. Gut für euer Kind, dass es viele Personen hat, die was gutes wollen und sich Gedanken machen. Tief durchatmen, alle, macht euch nicht gegenseitig kaputt
Ich finde nicht, dass du auf dem Holzweg bist.
Einer Mutter das weinende Kind aus dem Arm zu reißen (sogar mehrfach), ist schon heftig.
Du bist sein sicherer Hafen, du kennst dein Kind in- und auswendig.
Dass dein Mann nicht auf deiner Seite steht, ist schwach.
Und ja, ich würde meiner Schwiegermutter auch deutlich machen, dass es das letzte Mal war, dass sie mir mein weinendes Kind wegnimmt.
Am traurigsten finde ich es für euren Sohn. Er hätte mithilfe deiner Begleitung vielleicht letztendlich noch ein schönes Nikolaus-Erlebnis haben können.
Vor allem angesichts der Tatsache, dass du die Familie sogar vorgewarnt hast, finde ich es schon übergriffig wie deine Schwiegermutter sich verhalten hat.
Wenn ein Kind sich fürchtet und sich erstmal wo rein steigert dann wird das nichts mehr mit dem Nikolo.. Zumindest für dieses Jahr.
Bevor man dann die Angst festigt indem man in der Situation bleibt.. Völlig bescheuert eigentlich, weil es hier um "nichts" geht.. Sollte man doch wie Papa und Oma richtig meinten, die Situation verlassen.
Danach das Geschenk geben mit lieben Grüßen vom Nikolo.. So hätte der Abend gut enden können..
Der Kleine hat sich erst reingesteigert, nachdem die Oma sich eingemischt hat. Wenn er sich wirklich nicht beruhigt hätte, dann wäre die TE bestimmt von alleine auf die Idee gekommen, in ein anderes Zimmer zu gehen. Vielleicht hätte ihr Sohn sich noch beruhigt und er wäre noch zum Nikolaus gegangen. Oder er hätte ihm aus einer sicheren Entfernung zugesehen.
Besonders die Oma hat mit ihrer Aktion, das alles verhindert. Sie hätte die TE und das Kind in dem Zimmer alleine lassen sollen. Aber sie hat auf ihren Enkel, die ganze Zeit eingeredet, dass seine Ängste berechtigt sind. Und als Höhepunkt reißt sie das Kind, mehrmals aus den Armen seiner Mutter, an sich. Danach hätte ich auch Angst und zwar nicht nur vor dem Nikolaus, sondern auch vor der Oma.